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Das Erbe des Endes

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
318 Seiten
Deutsch
epublierschienen am18.04.20241. Auflage
Seit die Welt vor siebenhundert Jahren beinahe zerstört wurde, ist die Anwendung von Magie strengstens reglementiert. Als eine der verbotenen Zauberformeln zum Einsatz kommt, droht ein erneuter Krieg zwischen den Königreichen. Der Bote Tandarel erhält den Auftrag, eine geheime Nachricht zu überbringen. Doch ihr Inhalt ist gefährlich. Finstere Mächte wollen sie an sich reißen. Um jeden Preis. Die rätselhafte Milandra soll Tandarel den Weg weisen. Obwohl alles dafür spricht, der übersinnlich begabten Frau zu misstrauen, verfällt er ihr zunehmend. Auf ihrer Reise entdecken sie nicht nur die Wahrheit über ihre vom Schicksal gezeichnete Welt, sondern auch über sich selbst. Und erkennen, dass die mysteriöse Botschaft zeitgleich Rettung und Untergang der Königreiche birgt.

Fabio Narraris schreibt fantastische Geschichten aus einem besonderen Blickwinkel. Seit seiner Kindheit liebt es der Niederrheiner mit Worten zu jonglieren. In seine Erzählungen schleichen sich immer wieder Parallelen zu den Problemen unserer Zeit. Allem voran möchte er die Zerstörung der Umwelt mit Worten bekämpfen. Die Stimmung seiner Bücher bewegt sich von düsterer bis hin zu märchenhafter Fantasy.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextSeit die Welt vor siebenhundert Jahren beinahe zerstört wurde, ist die Anwendung von Magie strengstens reglementiert. Als eine der verbotenen Zauberformeln zum Einsatz kommt, droht ein erneuter Krieg zwischen den Königreichen. Der Bote Tandarel erhält den Auftrag, eine geheime Nachricht zu überbringen. Doch ihr Inhalt ist gefährlich. Finstere Mächte wollen sie an sich reißen. Um jeden Preis. Die rätselhafte Milandra soll Tandarel den Weg weisen. Obwohl alles dafür spricht, der übersinnlich begabten Frau zu misstrauen, verfällt er ihr zunehmend. Auf ihrer Reise entdecken sie nicht nur die Wahrheit über ihre vom Schicksal gezeichnete Welt, sondern auch über sich selbst. Und erkennen, dass die mysteriöse Botschaft zeitgleich Rettung und Untergang der Königreiche birgt.

Fabio Narraris schreibt fantastische Geschichten aus einem besonderen Blickwinkel. Seit seiner Kindheit liebt es der Niederrheiner mit Worten zu jonglieren. In seine Erzählungen schleichen sich immer wieder Parallelen zu den Problemen unserer Zeit. Allem voran möchte er die Zerstörung der Umwelt mit Worten bekämpfen. Die Stimmung seiner Bücher bewegt sich von düsterer bis hin zu märchenhafter Fantasy.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759804556
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum18.04.2024
Auflage1. Auflage
Seiten318 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6785 Kbytes
Artikel-Nr.14482827
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Prolog

Die letzten Zauberer

Frühling des Jahres 701 (nach der Flut)

Es begann tief im Grauwald, zwischen den eng aneinander gedrängten Bäumen und Sträuchern, dicht über dem Unterholz und Moosteppichen. Dort erhob sich aus der einsamen Stille der Wildnis ein leises Säuseln.

Zunächst war es nur ein beiläufiger Hauch, der von Norden aus durch die dichten Baumreihen eilte. Zu sanft, um ihn bewusst wahrzunehmen. Doch wurde er zunehmend bestimmter, wirbelte die Blätter am Boden auf und drängte sie tänzelnd zur Seite. Es dauerte nicht lange, bis er sich zu einem kräftigen Windstoß aufgebäumt hatte.

Entschlossen zog der Wind durch den tiefen Wald gen Süden. Die Tiere, welche seinen Weg passierten, sprangen entsetzt zur Seite und flüchteten voller Schrecken. Denn inmitten seines Brausens und Säuselns war etwas zu vernehmen, das wie ein Flüstern klang. Die Botschaft einer furchtbaren Stimme, welche eine wortlose Drohung sprach. Es war ein gewaltsamer Fluch, das Echo einer alten Zauberformel, den der Wind weit in die Welt hinaustrug. Jenseits des Grauwaldes. Jenseits der großen Hügel, Städte und Länder. Über das weite Meer hinweg.

Unzählige Meilen entfernt vom Ort gelangte der Wind zu einer einsamen Festung, auf einer Insel inmitten eines unendlichen Meeres. Er drängte sich durch ein Fenster an der Außenmauer der Festung hindurch und von dort aus die alten Gänge hinab. Hier und dort blies er beiläufig eine Kerze aus oder verwehte einen Vorhang. Manchmal zwängte er sich unter eine Türe oder durch ein Loch in der Wand hindurch, um tief in die Eingeweide der Burg zu gelangen.

Unten angelangt, war von ihm nicht mehr als ein Säuseln geblieben, so wenig wahrnehmbar wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Doch genügte es, eine in dem Raum gespannte Schnur zum Erzittern zu bringen.

Der kreisrunde Raum am tiefsten Punkt der Festung maß zehn Schritt im Durchmesser. Filigrane Hände hatten Hunderte dieser Schnüre einst von Wand zu Wand gespannt und zu einer komplexen dreidimensionalen Struktur gewoben. Eine Struktur, die möglicherweise nur die weisesten Männer dieser Welt zu deuten wussten.

Langsam breitete sich das leichte Erzittern des einzelnen Fadens über die gesamte Struktur aus und ließ sie in einem leisen hellen Ton erklingen.

Nach einem kurzen Augenblick war das ganze Schauspiel bereits vorbei. So wie die Vibration der Fäden bedächtig abebbte, verklang auch der fremdartige Ton nach und nach.

Es dauerte eine Weile, bis die Ruhe schlagartig von einem metallischen Geräusch durchbrochen wurde. Es war nicht laut. Doch es erschien in der Stille, die hier unten herrschte, beinahe laut und krachend.

Ein Schlüssel wurde dreimal herumgedreht und klimperte. Dann schwang die schwere Türe mit einem Quietschen auf. Der stockfinstere Saal wurde von den Fackeln im Gang matt erhellt.

Bedächtig tapste jemand hinein und schwenkte eine Öllampe in seiner Hand. Der Mann schaute sich ehrfürchtig um. Seine wallenden Roben waren so schneeweiß wie sein schütteres Haupthaar und sein gepflegt gestutzter Bart. Sein Name war Severtin und er war Vorsitzender des Ordens der Letzten Dreizehn.

Als das Licht seiner Öllampe die feinen, im Raum gespannten Fäden berührte, glommen sie in einem merkwürdigen silbrigen Licht auf.

Feenhaar, dachte der Alte. Überaus selten, überaus kostbar und überaus fragil.

Dann wurden die Fäden mit einem Mal pechschwarz. So als hätte das Verderben, das von der Schwingung getragen worden war, ihre Struktur von innen heraus verbrannt.

Voller Ehrfurcht lauschte Meister Severtin dem Nachhall der Fäden aus sicherer Entfernung. Er traute sich nicht, ihnen zu nahe zu kommen, geschweige denn, sie zu berühren. Es hatte viele Jahre und ein Höchstmaß an handwerklicher Kunst gebraucht, dieses aberwitzige Konstrukt zu erschaffen. Und es hatte nur einen Zweck: Die Schwingungen in der Welt zu erfassen und sie frühzeitig vor dem zu warnen, was niemals wieder geschehen sollte.

Doch nun ist es geschehen, dachte Severtin voller Schrecken. Das, was niemals zuvor geschehen war ... und geschehen durfte.

Der Alte legte seinen Kopf zur Seite und lauschte dem sanften Nachhall des Klanges. Ein Geräusch, das für gewöhnliche Ohren nicht wahrnehmbar war.

All dies konnte nur eines bedeuten: Seit mehr als siebenhundert Jahren war wieder Hexerei gewirkt worden. Nicht zu verwechseln mit Zauberei. Es handelte sich um dunkle Magie. Eine Zauberformel, so mächtig und finster, dass sie ihre Wellen bis hierher geschlagen hatte.

Meister Severtin wusste, dass er umgehend den Rat einberufen musste. Nur er als Vorsitzender hatte die Befugnisse dazu. Jeder der Letzten Dreizehn würde daraufhin hierherkommen, so schnell es möglich war.

Wichtige Entscheidungen mussten getroffen werden. Möglicherweise hatten sie alle die Schwingungen bereits selbst gespürt. Die Fäden und ihre nachhaltige Schädigung aber würden der eindeutige Beweis sein.

Nachdem der Alte den Raum auf leisen Sohlen verlassen und ihn wieder gründlich verschlossen hatte, legte er den weiten Weg zurück in sein Schlafgemach. Im Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als unsichtbar zu sein. Wenigstens für eine Weile wollte er so tun, als sei nichts geschehen. Bevor die Hölle gänzlich über ihn hereinbrechen würde.

In seinem Schlafgemach angekommen, verschloss Meister Severtin die Türe und überprüfte mehrfach, ob er dies auch ordentlich gemacht hatte. Anschließend kramte er eine alte Flasche Schnaps aus seinem Kleiderschrank hervor. Er hatte sie hinter den Klamottenstapeln versteckt, für alle Fälle. Mit der Flasche im Arm schlüpfte er unter die Bettdecke und zog sie sich bis zur Nasenspitze hoch.

Er blieb dort eine ganze Weile und trank einsam und still. Nur wenige Male stand er auf. Um sicherzugehen, dass er die Türe auch tatsächlich verschlossen hatte.

Die Frau stand auf einem Hügel umgeben von dichtem Wald und konzentrierte sich. Sie war alt und buckelig und in Schichten weißer Gewänder gehüllt, beinahe lumpenhaft, ungeachtet ihres immens hohen Standes. Ihr Gesicht war hager und übersäht von Pocken und nässenden Wunden. Ihr Haar war schütter und kalkweiß.

Hier ist es geschehen, dachte sie. Sie konnte die Schwingungen der großen Hexerei, die hier erst vor kurzer Zeit gewirkt worden war, zwar nicht sehen, aber sie spürte sie.

Sie hatte sich tief in die Substanz dieses Ortes gefressen. Man konnte das Verderben sogar noch riechen. Ein Gestank wie von faulen Eiern und rostigem Metall.

Die Frau schüttelte ungläubig den Kopf. Magie war ohnehin schon gefährlich, das wusste sie selbst nur zu gut. Auch sie besaß die Stimme. Dies hier aber war Wahnsinn. Der Wahnsinn, der diese Welt vor siebenhundert Jahren beinahe an ihren Abgrund getrieben hatte. Nichts war gefährlicher als sich mithilfe der Stimme der Hexerei zu bedienen.

Hexerei war unnatürlich und unberechenbar. Aus diesem Grund war sie seit dem großen Krieg verboten. Manche Königreiche gingen sogar soweit, jeden zu verfolgen, der im Verdacht stand, die Stimme zu besitzen. Jene Gabe, die es einem Menschen erst ermöglichte, Zauberei heraufzubeschwören. Sei es auch zu einem reinen, rechtschaffenen Zweck. Die Gabe wurde deshalb nur noch im Verborgenen genutzt.

Lediglich die Letzten Dreizehn stellten eine Ausnahme dar, ein geduldetes Übel. Denn niemand sonst besaß das Wissen, die gefährlichen Zauberformeln zu hüten und die Königreiche zu schützen, sollte das Böse zurückkehren.

Doch dort wo Macht war, da war auch Verführung.

Wie dieser Ort bewies.

Auf dem Hügel waren die Äste der Bäume von einem heftigen Windstoß umgeknickt worden. Sie befand sich in den letzten Überresten des einst sehr großen Waldgebietes, welches noch nicht gänzlich den Rodungen der Isandrier zum Opfer gefallen war. Vom Hügel aus konnte sie den großen Fluss sehen, der sich durch das Tal schlängelte, und auf der anderen Seite die in dichten Nebel gehüllte Schlucht der Blassklamm.

Um die trüben Augen der alten Frau waren viele Krähenfüße gewachsen, die immer dann hervortraten, wenn sie die Augen zukniff und sich konzentrierte. Sie kniete sich auf den mit Gras bewachsenen Boden und legte ihre Hände auf das feuchte Grün.

Man nannte sie die Ydra, sie war eine jener sagenumwobenen Letzten Dreizehn, die einzigen Kundigen der alten Gabe, welche den großen Krieg überlebt hatten.

Die Alte stieg vorsichtig die Böschung des Hügels herab, während sie mit dem langen, knorrigen Stab in ihren Händen vorsichtig den Weg vor sich abtastete. Sie wusste genau, in welche Richtung sie gehen musste. Sie nutze einen Sinn, von dem die meisten Menschen nicht einmal ahnten. Mit ihm nahm man Dinge wahr, die nicht mit dem bloßen Auge zu sehen waren. Dinge, die über das Natürliche hinausgingen.

Es dauerte eine Weile, bis sie dort angelangt war, wohin sie ihr Gefühl führte, eine Lichtung inmitten des Waldes. Sie roch Sägespäne, frisch geschlagenes Holz und tastete sich an aufgeschichteten Baumstämmen entlang.

Der Ydra wurde schnell klar, dass es sich hierbei um ein Holzfällerlager handelte. Sie fand unzählige Leichen. Es mochten mehr als zwei Dutzend sein. Einige von ihnen waren von einer unsichtbaren Kraft gegen die Bäume und Sägewerke geschleudert worden, so verdreht und zertrümmert lagen ihre Leiber wahllos verstreut umher. Andere aber waren...

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Fabio Narraris schreibt fantastische Geschichten aus einem besonderen Blickwinkel. Seit seiner Kindheit liebt es der Niederrheiner mit Worten zu jonglieren. In seine Erzählungen schleichen sich immer wieder Parallelen zu den Problemen unserer Zeit. Allem voran möchte er die Zerstörung der Umwelt mit Worten bekämpfen. Die Stimmung seiner Bücher bewegt sich von düsterer bis hin zu märchenhafter Fantasy.