Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Weil du mich trägst

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
144 Seiten
Deutsch
Herder Verlag GmbHerschienen am09.09.2024
Kann Weisheit auch auf einer Weide grasen? Mit Sicherheit! Und sie kann der Weg zu neuem Lebensmut sein. In ihrem neuen Buch bringt die Erfolgsautorin und Pferdenärrin Tania Konnerth ihre zwei großen Leidenschaften zusammen. Sie erzählt von der 47-jährigen Apothekerin Doro, der es durch die Beziehung zu ihrem Pferd Bella gelingt, in einer tiefen Lebenskrise neuen Mut zu fassen und zu neuer Lebensfreude zu gelangen. Ein wundervolles Geschenk, nicht nur für Pferdeflüsterer!

Tania Konnerth ist gebürtige Berlinerin und schreibt, seit sie mit sieben Jahren von ihrer Oma ein Tagebuch geschenkt bekam. Die Leidenschaft der Diplom-Bibliothekarin und -Kommunikationswirtin gilt neben dem Schreiben von Sachtexten, Gedichten, Geschichten und Erzählungen vor allem Pferden. Auf ihrer Webseite www.wege-zum-pferd.de verfasst sie zahlreiche Artikel zum Thema. Tania Konnerth hat bereits über zwanzig Bücher veröffentlicht, bei Herder u.a. den Bestseller 'Aus der Schatzkiste des Lebens'.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextKann Weisheit auch auf einer Weide grasen? Mit Sicherheit! Und sie kann der Weg zu neuem Lebensmut sein. In ihrem neuen Buch bringt die Erfolgsautorin und Pferdenärrin Tania Konnerth ihre zwei großen Leidenschaften zusammen. Sie erzählt von der 47-jährigen Apothekerin Doro, der es durch die Beziehung zu ihrem Pferd Bella gelingt, in einer tiefen Lebenskrise neuen Mut zu fassen und zu neuer Lebensfreude zu gelangen. Ein wundervolles Geschenk, nicht nur für Pferdeflüsterer!

Tania Konnerth ist gebürtige Berlinerin und schreibt, seit sie mit sieben Jahren von ihrer Oma ein Tagebuch geschenkt bekam. Die Leidenschaft der Diplom-Bibliothekarin und -Kommunikationswirtin gilt neben dem Schreiben von Sachtexten, Gedichten, Geschichten und Erzählungen vor allem Pferden. Auf ihrer Webseite www.wege-zum-pferd.de verfasst sie zahlreiche Artikel zum Thema. Tania Konnerth hat bereits über zwanzig Bücher veröffentlicht, bei Herder u.a. den Bestseller 'Aus der Schatzkiste des Lebens'.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783451834912
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum09.09.2024
Seiten144 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1320 Kbytes
Artikel-Nr.14495689
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Der Anfang ist ein Ende

Das Leben meint es wahrscheinlich gar nicht böse, wenn es manchmal von einem Tag auf den anderen alles auf den Kopf stellt. Das ist einfach so seine Art und gehört wohl mit dazu. Aber wenn das Leben das tut, und damit ganz plötzlich all das ändert, was man für sich geplant oder gewollt oder aufgebaut hat, fragt man sich verwirrt, wem denn dieses Leben gehört, in dem man da gelandet ist, und ob man daraus nicht aufwachen kann, wie aus einem bösen Traum, damit dann wieder alles so ist wie zuvor.

Doch das passiert nicht, denn es ist kein Traum. In gewisser Weise erwacht man viel mehr in einer neuen Realität, zumindest war es bei mir so.

Ich gehörte immer zu den Menschen, die fest davon überzeugt waren, dass sich Dramen und Krisen vermeiden lassen, wenn man sich ein bisschen Mühe gibt. Ich glaubte ernsthaft, dass Menschen, die vernünftige Entscheidungen treffen, nicht zu viel erwarten, gut organisiert und pflichtbewusst sind und bei alledem möglichst unauffällig bleiben, um nirgendwo unnötig anzuecken, friedlich und ohne große Krisen durch das Leben gleiten können. Für genau so einen Menschen hielt ich mich, und tatsächlich war mir all das auch recht gut gelungen - bis zu dem Moment, in dem ich erkennen musste, dass ich den Deal ohne das Leben gemacht hatte. Dann stürzte ich im freien Fall in genau ein solches Drama, das ich für mich immer ausgeschlossen hatte.

Wer meine Geschichte hört, könnte den Eindruck gewinnen, das Drama begann mit einem Pferd. Oder besser gesagt mit meiner Entscheidung, eine Stute mit Namen Bella zu kaufen. Aber das ist nicht richtig. Das Drama nahm sehr viel früher seinen Anfang, ich hatte es nur nicht bemerkt oder vielleicht auch nicht merken wollen.

Bella zu übernehmen, war eine Entscheidung, die mir keiner, der mich kannte, zugetraut hätte, und am wenigsten ich selbst. Es war ganz klar nicht mein Verstand, der diese Entscheidung traf, im Gegenteil, er war voll und ganz dagegen gewesen. Diese Entscheidung traf mein Bauch oder mein Herz oder vielleicht war es auch das Leben, das entschied, dass es Zeit für etwas Neues für mich wäre. Und Neues würde kommen, weit mehr als auf das ich vorbereitet war.

In meinem Leben hatte es nie wirklich verrückte Ideen gegeben. Nicht mal als Jugendliche brauchte ich etwas Besonderes, musste nicht überall mitmischen und mochte keine Überraschungen. Am liebsten war es mir immer gewesen, wenn ich am Rand stehen und mit etwas Abstand zuschauen konnte. Tief in mir war ich überzeugt, dass wenn ich nur weit genug im Hintergrund bliebe, mir auch nichts Schlimmes passieren könne, im Gegensatz zu denen, die sich gerne aus dem Fenster lehnten oder im Mittelpunkt standen.

Ich bevorzugte schon immer das Ruhige und Verlässliche, denn mir wurde schnell alles zu viel. Zu viele Menschen, zu viele Möglichkeiten, zu viele Entscheidungen. Zu vieles, das wehtun konnte, zu viele Forderungen, zu viele Bedenken. Deshalb schuf ich mir ein überschaubares und kontrolliertes Leben und war damit zufrieden. Fragen nach Selbstverwirklichung, Lebenszielen oder gar Abenteuern interessierten mich nicht. Ich war mir sicher, dass ich nichts Großes brauchte, ich wollte, dass einfach alles seinen vertrauten Gang nahm und ruhig und berechenbar blieb.

So beschloss ich, entgegen dem allgemeinen Trend, auch beruflich nicht an große Träume zu glauben, und entschied mich gegen meinen ursprünglichen Wunsch, Ärztin zu werden. Auch meine Mutter riet mir ganz klar davon ab.

»Dafür bist du nicht gemacht«, sagte sie.

Gerade von unseren Eltern können wir ja solche Wahrheiten meist nicht gut annehmen, aber ich hatte immer auf sie gehört und glaubte ihr. Bis heute bin ich mir allerdings nicht sicher, ob sie recht hatte, und ich wünschte, ich hätte es wenigstens probiert. Vielleicht wäre ich gescheitert, aber es einfach gar nicht erst zu versuchen, ebnete den Weg für viele sehr ähnliche Entscheidungen: immer mehr auf andere zu hören als auf mich selbst und nur nichts zu wagen, wenn man nicht sicher sein kann, dass es auch gut wird.

Dafür suchte ich mir etwas Ähnliches und wurde Apothekerin. Das gefiel auch meiner Mutter, und tatsächlich lag es mir. Das Studium war nicht einfach, doch das Lernen war mir immer leichtgefallen. Die Vorstellung, auf diese Weise ebenfalls anderen Menschen helfen zu können, versöhnte mich mit dem Abschied von meinem Traumberuf.

Und das Beste war, dass ich einen krisensicheren Job hatte. Medikamente würden immer gebraucht werden. Darüber hinaus bot mir der Verkaufstisch eine wohltuende Grenze, die ich sonst so schwer für mich ziehen konnte. Hinter diesem Schutz konnte ich für jeden da sein und das geben, was ich geben wollte, ohne mich vereinnahmen zu lassen. Und wenn ich am Ende meiner Arbeitszeit aus der Tür ging, konnte ich alles loslassen, womit ich den Tag über zu tun gehabt hatte - Sorgen, Krankheiten, Schmerzen. All das blieb in der Apotheke, und ich konnte in meine kleine heile Welt verschwinden mit dem wohligen Gefühl, wichtig zu sein und etwas Gutes getan zu haben.

Ganz ähnlich entschied ich auch, nicht an die große Liebe zu glauben, sondern ich setzte auf Freundschaft. Ich suchte mir einen unauffälligen, beständigen Mann, mit dem ich mich einfach gut verstand. Uns verband vieles, aber Liebe war es nicht.

Nachdem Gregor und ich geheiratet hatten, kauften wir uns ein kleines Haus am nördlichen Stadtrand von Hamburg am Ende einer Sackgasse. Da wir keine Kinder wollten, brauchten wir nicht viel Platz und mussten auch nicht auf Schulen in der Nähe achten. Der Garten war klein, hübsch und pflegeleicht. Ich hätte zwar Lust gehabt, richtig zu gärtnern, aber so war es vernünftiger gewesen.

Gregor und ich teilten die Liebe zum Lesen. Wir saßen oft stundenlang in unseren Sesseln oder im Sommer auf der Terrasse, in verschiedene Welten und Themen vertieft, über die wir dann später redeten. Wir erzählten uns, was jeweils in unseren Geschichten passiert war oder was wir aus einer Abhandlung gelernt hatten, und so war es, als hätten wir jedes Buch gemeinsam gelesen, nur eben mit einem anderen Augenpaar. Das war für mich Nähe, und es verband uns auf eine sehr schöne Weise.

Wir unternahmen auch Radtouren in der Umgebung oder packten die Räder aufs Auto und fuhren ein Stück weiter weg, um uns dort auf den Sattel zu setzen. Wirklich in die Ferne zog es mich nicht, es gab doch hier schon so viel zu entdecken! Hin und wieder verreisten wir zwar auch mal, aber es war vor allem Gregor, der vom Reisen träumte. Ich wollte möglichst nie sehr weit weg und wenn, dann am liebsten in die Natur. Große Städte waren mir schnell zu laut und zu anstrengend. Hin und wieder fing Gregor an, von Kanada oder den USA zu erzählen, oder er zeigte mir Bilder von Südamerika und Australien, aber es wurden nie echte Pläne daraus, und darüber war ich froh.

Mir reichte, was wir hatten. Beruflich hatte ich sehr viel mit Menschen zu tun, da genoss ich es privat, für mich zu sein.

Mit einer Freundin von früher telefonierte ich regelmäßig und führte mal hier ein Gespräch mit der Nachbarin und hatte mal da eine Begegnung auf einem Spaziergang. Das war mir genug. Einladungen lehnte ich meist freundlich so oft ab, bis keine mehr kamen. Familienbesuche waren rar, da von meiner Seite kaum noch jemand lebte und Gregor schon durch die Arbeit so intensiven Kontakt mit seinem Vater hatte, dass er ihn nicht noch häufiger hätte treffen wollen. Und mit seiner Mutter war es sowieso schwierig. Er liebte sie sehr, aber sie zog seinen Bruder vor, mit dem sich Gregor so gar nicht verstand. Entsprechend angespannt waren alle Zusammentreffen in dieser Familie, und wir waren die meiste Zeit für uns.

Fragte mich jemand, wie es mir ging, so antwortete ich immer, dass es nicht besser gehen könnte, und ich glaubte fest daran, dass es tatsächlich auch so war. Ich wollte zufrieden sein, denn, so dachte ich, wer zufrieden ist, dem wird auch nichts genommen, das trifft nur die, die nie genug bekommen.

Dann tauchten eines Tages plötzlich überall Pferde auf.

Manchmal gibt es ja diese seltsamen Vorfälle, die einen immer wieder auf etwas hinweisen. Erst denkt man sich nichts dabei und hält es für Zufall. Doch irgendwann kann man es nicht mehr ignorieren - vor allem dann nicht, wenn diese Vorkommnisse an etwas tief in einem rühren. Bei mir war es ein Traum, den ich vor langer Zeit begraben hatte, und zwar so tief, dass er selbst für mich in Vergessenheit geraten war.

Ich glaube, es fing damit an, dass Gregor eine Dokumentation über Island anschauen wollte. Dort war dann unter anderem eine kleine Gruppe Touristen zu sehen, die auf bildhübschen Pferden durch eine bizarre Landschaft ritten, um sie herum eine frei mit ihnen laufende Herde.

»Wow, das muss schon toll sein«, sagte ich.

»Na, das klingt aber gar nicht nach dir«, sagte Gregor.

»Wieso? Ich bin sogar schon mal geritten!«, sagte ich stolz.

»Ach, ja? Wann denn?«

»Ist lange her, da war ich zwölf oder dreizehn, hab aber schnell wieder aufgehört.«

Und damit war das Thema für Gregor durch, doch in mir regte sich etwas aus der Zeit, als ich noch träumen konnte.

Unfug, damals war...
mehr

Autor

Tania Konnerth ist gebürtige Berlinerin und schreibt, seit sie mit sieben Jahren von ihrer Oma ein Tagebuch geschenkt bekam. Die Leidenschaft der Diplom-Bibliothekarin und -Kommunikationswirtin gilt neben dem Schreiben von Sachtexten, Gedichten, Geschichten und Erzählungen vor allem Pferden. Auf ihrer Webseite wege-zum-pferd.de verfasst sie zahlreiche Artikel zum Thema. Tania Konnerth hat bereits über zwanzig Bücher veröffentlicht, bei Herder u.a. den Bestseller "Aus der Schatzkiste des Lebens".