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Von Hunden und Menschen und der Suche nach dem Glück

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
246 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am25.04.20242. Auflage
"Eure Spezies hat echt nicht sonderlich viel Talent zum Glücklichsein!", stellt Jacob fest, der als Praxishund des Psychologen Tom täglich den Menschen und ihren Sorgen zuhört. Er wundert sich, was wir alles anstellen, um ein glückliches und sinnerfülltes Leben zu führen - und wie effektiv wir uns dabei selbst im Weg stehen. Verstehen kann Jacob das nicht. Denn für Hunde ist es schließlich ein Leichtes, sich in jeder Situation sauwohl zu fühlen und sich über jeden neuen Tag zu freuen - selbst bei Nieselregen. Vor allem, findet Jacob, müssten die Menschen doch schon deshalb sehr zufrieden sein, weil sie Kühlschränke öffnen und jeden Tag Pizza essen können. Was braucht man denn mehr zum Glücklichsein? Tom erklärt Jacob, der als Strandhund in Indien geboren wurde, wie Menschen denken und fühlen. Und Jacob macht Tom klar, wo er Optimierungsbedarf sieht. So lernen beide voneinander. Der Vierbeiner lernt die Menschen, die er »schräg aber doch irgendwie liebenswert« findet, besser zu verstehen. Und Tom lernt, glücklicher zu leben.

Tom Diesbrock ist Psychologe und Psychotherapeut und arbeitet als Karriere- und Lebenscoach. Er ist Autor zahlreicher erfolgreicher Bücher und lebt in Hamburg mit Hund und Kater.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext"Eure Spezies hat echt nicht sonderlich viel Talent zum Glücklichsein!", stellt Jacob fest, der als Praxishund des Psychologen Tom täglich den Menschen und ihren Sorgen zuhört. Er wundert sich, was wir alles anstellen, um ein glückliches und sinnerfülltes Leben zu führen - und wie effektiv wir uns dabei selbst im Weg stehen. Verstehen kann Jacob das nicht. Denn für Hunde ist es schließlich ein Leichtes, sich in jeder Situation sauwohl zu fühlen und sich über jeden neuen Tag zu freuen - selbst bei Nieselregen. Vor allem, findet Jacob, müssten die Menschen doch schon deshalb sehr zufrieden sein, weil sie Kühlschränke öffnen und jeden Tag Pizza essen können. Was braucht man denn mehr zum Glücklichsein? Tom erklärt Jacob, der als Strandhund in Indien geboren wurde, wie Menschen denken und fühlen. Und Jacob macht Tom klar, wo er Optimierungsbedarf sieht. So lernen beide voneinander. Der Vierbeiner lernt die Menschen, die er »schräg aber doch irgendwie liebenswert« findet, besser zu verstehen. Und Tom lernt, glücklicher zu leben.

Tom Diesbrock ist Psychologe und Psychotherapeut und arbeitet als Karriere- und Lebenscoach. Er ist Autor zahlreicher erfolgreicher Bücher und lebt in Hamburg mit Hund und Kater.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759771650
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum25.04.2024
Auflage2. Auflage
Seiten246 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse289 Kbytes
Artikel-Nr.14504543
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

WAS MACHST'N DU DA?

Ich schreibe, siehst du doch.

Ach, ja? Siehst nur gar nicht so aus. Eher wie jemand, der schon ziemlich lange auf sein Schreibdings starrt und nichts tut. Außer sich mit bunten Bildern und Filmen abzulenken.

Tatsächlich saß ich schon seit einigen Stunden auf meiner Gartenbank, das Notebook vor mir auf dem Tisch und darin eine schöne, weiße Seite. Ab und zu tippte ich lustlos ein paar Wörter und Sätze, verwarf sie aber sofort wieder. Zu banal und uninspiriert, zu langweilig - nichts gefiel mir. Jacob ging es dagegen offensichtlich recht gut. Er lag ein Stück vor mir entfernt auf dem Rasen, genoss die Maisonne, schaute ab und zu einem Vogel hinterher oder knurrte ein Eichhörnchen an. Jetzt galt sein Interesse mir.

Weil ich einfach keinen Anfang finde. Schreibblockade nennt man das wohl.

Wieso bist du denn schreibblockiert?

Weiß ich auch nicht. Mir gehen so viele Sachen durch den Kopf, von denen ich in meinem neuen Buch erzählen möchte.

Und wovon willst du erzählen?

Darüber, wie wir miteinander leben. Und wie du zu mir nach Deutschland gekommen bist.

Wow, du schreibst über mich! Find ich super! Das wird ganz sicher dein interessantestes Buch!

Mal sehen.

Und wieso ist das so schwer? Du musst doch einfach nur alles aufschreiben.

Unsere Geschichte habe ich schon mal aufgeschrieben. Jetzt möchte ich den Menschen erklären, wie sich mein Blick auf das Leben verändert hat, seitdem du bei mir bist. Was ich so alles von und mit dir gelernt habe.

Das ist wohl ne ganze Menge, schätze ich.

Und wie viel glücklicher ich heute bin, seitdem wir uns damals in Indien getroffen haben.

Oh, ich auch!

Ich musste lächeln und spürte, wie sich meine verwurschtelte, blockierte Psyche etwas lockerte.

Weißt du, ich habe so viele Dinge und Geschichten von uns beiden im Kopf, von denen ich erzählen möchte. Ich habe nur noch keinen Schimmer, wie ich es aufbauen will. Was erzähle ich am besten an welcher Stelle? Womit fange ich an, und was soll am Ende stehen? Das ist echt stressig.

Jacob sah mir mit einem mitleidigen Blick tief in die Augen. So schaut er gern, wenn er meint, dass ich mal wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe, und dringend seine Hilfe und überlegene Intelligenz benötige.

Willst du´n Rat von ´nem einfachen Straßenhund?

Hatte ich eine Wahl?

Klar.

Mach dich doch mal locker. Denk nicht so viel rum, sondern fang einfach an. Vielleicht von vorne?

Mir fiel nichts Schlaueres ein.

Okay, das versuche ich mal. Also ...
KURZ VOR WEIHNACHTEN REISTE ICH SPONTAN NACH INDIEN,

weil ich unzufrieden mit meinem Leben war. Nicht um dort zu meditieren oder Yoga oder irgendwelche spirituellen Sachen zu machen. Nein, mir fiel schlicht nichts Besseres ein. Und weil meine Freundin Anna dort Urlaub machte und meinte, ein bisschen Sonne, Meer und Palmen im Dezember könnten mir nicht schaden. Angenehmer als der Winter in Hamburg sei es schließlich allemal.

Warum genau ich unzufrieden war, wusste ich gar nicht so genau. Und damit ging es mir - das einzugestehen, fiel mir nicht ganz leicht - wie den meisten der Menschen, die ich seit vielen Jahren berate und coache. Vielleicht meinen Sie, dass jemand, der anderen dabei hilft, glücklicher zu leben, selbst ein richtig glücklicher Mensch sein muss? Nein, so funktioniert das leider nicht.

Zweifel an mir und meinem Leben hatten schon seit einiger Zeit beharrlich an mir genagt und mir eingeflüstert, etwas Wichtiges würde meinem Leben fehlen. Dabei ging es mir nicht wie einigen meiner Klienten, die darüber klagen, nicht erreicht zu haben, was sie sich erträumt hatten. Eher im Gegenteil. Kennen Sie den Satz von Oscar Wilde Wenn Gott die Menschen bestrafen will, erhört er ihre Gebete? Beten war noch nie mein Ding, und gestraft fühlte ich mich auch nicht. Vielmehr musste ich feststellen, dass fast alles, was ich mir - vor allem beruflich - einmal gewünscht und erträumt hatte, seit Mitte vierzig erreicht war. Meine Coachingpraxis lief prima. Ich hatte mehrere Bücher veröffentlicht - mein großer Traum! - die sich gut verkauften und ihren Lesern tatsächlich ein bisschen helfen konnten. Auch über mangelnde Medienpräsenz konnte ich nicht klagen. Vor allem hatte ich mir etwas geschaffen, das mir schon immer am Herzen lag: Freiheit. Ich konnte mein Leben und meine Arbeit im Großen und Ganzen einteilen und gestalten, wie ich wollte. Hätte man mir mit Ende zwanzig gesagt, mein Berufsleben würde eines Tages so aussehen - ich wäre wahrscheinlich ausgerastet vor Begeisterung!

Aber jetzt fühlte sich mein Leben an, als sei Sand im Getriebe. Dass auch noch mein fünfzigster Geburtstag drohte, machte die Sache auch nicht unbedingt besser. Hatte mich tatsächlich eine (relativ späte) Midlife-Crisis ereilt? Oder war es das, was die Psychologie eine Zielerreichungsdepression nennt? Beides möglich. Nur, was half´s? Da hatte ich Psychotherapien und psychologische Ausbildungen absolviert - und stand jetzt da wie der berühmte Ochs vorm Berge.

Warum also nicht für drei Wochen in die Tropen fliegen? Grübeln konnte ich schließlich auch dort, nur eben bei stimmungsaufhellendem Wetter. Außerdem wollte ich an einem neuen Buch arbeiten, unter Palmen lässt sich das ganz gut erledigen. Und so landete ich im paradiesischen, südindischen Varkala. Um mich herum tobte das laute, bunte indische Leben, und ich fühlte mich einfach nur fehl am Platze.

So sahst du auch aus, wenn ich das mal einwerfen darf. Während ich mit meinen Kumpels spielte, die einheimischen Menschen flanierten und schwatzten und die Besuchermenschen im Meer plantschten - während jeder also an meinem Strand das Leben genoss, hocktest du nur traurig im Sand.

Als wärst du gerade vom Himmel geplumpst und hättest noch gar nicht kapiert, wo du gelandet warst. Blass und müde hast du ausgesehen, nicht gerade attraktiv.

Herzlichen Dank.

Gern geschehen. Und weil du mir irgendwie leid tatest, hab ich mich dann zu dir gesetzt.

Ich war total überrascht, als einer der Strandhunde plötzlich in meine Richtung kam, sich einfach so vor mir in den Sand legte und mich neugierig anschaute! Der will ja sowieso nur etwas zu fressen von mir, dachte ich.

Natürlich! Ich war damals schließlich noch ein Streuner. Mit einem gesegneten Appetit. Aber darum ging es mir nicht. Nicht nur. Denn ich habe sofort erkannt, dass du ein netter Kerl bist. Und ein bisschen Hilfe brauchen konntest.

Was hatte ich für ein Glück, dass du so ein aufmerksames Kerlchen bist! Dabei war ich ja immer eher ein Katzenmensch, der Hunde zwar recht nett fand, aber nie einen Draht zu ihnen hatte.

Bis ich kam.

Bis du kamst!

Dieser kleine Hund - man sagte mir, er sei erst vier Monate alt - brauchte nur ein paar Tage, um mein Leben und mich total umzukrempeln. Meine düsteren, zweifelnden Gedanken lösten sich auf wie Wolken unter der Tropensonne. Ich verbrachte die meiste Zeit meines Urlaubs mit meinem Kleinen Freund. So nannte ich ihn. Wir frühstückten gemeinsam in meinem Lieblingsrestaurant, faulenzten stundenlang unter einem Sonnenschirm und er passte auf meine Sachen auf, während ich zur Abkühlung im Meer war. Kam ich nach ein paar Minuten zurück, freute er sich riesig.

Anstatt zu grübeln, wie mein Leben aussehen sollte, lebte und genoss ich es in vollen Zügen! So leicht und gut hatte ich mich schon sehr lange nicht mehr gefühlt. Bis zu unserem Abschied.

Weil ich nach kurzer Recherche zu dem Schluss gekommen war, es sei viel zu kompliziert, einen Hund von Indien nach Hamburg zu holen, ging für mich eine Urlaubsliebe - sehr schmerzlich - zu Ende. Für meinen kleinen Freund brach aber eine Welt zusammen, als sein Mensch plötzlich verschwunden war. Er vertraute darauf, dass die Freundschaft zwischen Hund und Mensch ein Leben lang hält. Und damit hatte er natürlich Recht.

Nur brauchte ich zu Hause einige Zeit und etwas Nachhilfe von meinen Menschen, bis ich endlich einsah: Ich würde es ewig bereuen, wenn ich nicht zumindest versuchte, meinen kleinen Freund zu mir zu holen. Dort, wo er war, würde ihm ganz sicher kein langes Leben beschieden sein. Und ich fand tatsächlich einen Weg, Jacob - so nannte ich ihn jetzt - in Indien unterzubringen, ihn medizinisch betreuen zu lassen, viele Formalitäten zu regeln und ihn schließlich wohlbehalten zu mir nach Deutschland zu bringen. Für mich war dies keine leichte Zeit, aber immerhin vergaß ich darüber meine Midlife-Crisis.

Als die Hundebox schließlich im Frankfurter Flughafen auf einem Rollband erschien, hatten wir es geschafft und durften endlich unser gemeinsames Leben beginnen. Aber zu Hause warteten ganz neue Herausforderungen auf uns beide. Jacob hatte ja bisher nur das Leben eines Streuners gekannt, der sich selbst um seine Existenz kümmern musste. Was seine kulinarische und medizinische Versorgung anging, begann...
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