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Wie dein inneres Kind Heimat bei Gott findet

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
208 Seiten
Deutsch
adeoerschienen am26.04.20241. Auflage
Das Konzept des inneren Kindes bezieht sich auf die kindlichen Gefühle, Gedanken, Nöte und Ängste, die uns als Erwachsene oft nicht bewusst sind, da wir heute funktionieren und sie ignorieren. Dennoch können sie sich in bestimmten Verhaltens- und Denkmustern zeigen, die unser Leben beeinträchtigen. In ihrem Ratgeber präsentiert Priska Lachmann einen fundierten Ansatz, um dem inneren Kind aus der liebevollen Perspektive Gottes zu begegnen, es anzunehmen und zu verstehen. Sie hilft dabei, die Defizite, den Mangel an Zuwendung und die unverarbeiteten Verletzungen, die das erwachsene Ich mit sich trägt, aufzudecken und sie der heilenden, vergebenden und kraftvollen Liebe Gottes auszusetzen. Das Buch enthält zahlreiche anschauliche Beispiele und basiert auf den Erkenntnissen renommierter Psychologen und Therapeuten. So ist dieser Ratgeber ein hilfreicher und gut verständlicher Begleiter auf dem Weg zu einer gereiften Persönlichkeit. Ausgewählte Themen des Buches: • Heilungswege des inneren Kindes • Grenzen setzen lernen • Die eigenen Bedürfnisse kennen lernen • Befreiung aus der Opferrolle • Welchen Persönlichkeitsanteil wir verdrängen • Das verwundete innere Kind und das Imago Dei • Gott als Vater und Mutter kennenlernen • Sich selbst lieben, wie Gott einen liebt

Priska Lachmann lebt mit ihrer Familie in Leipzig. Seit ihrem Theologiestudium an der LEE University im US-Bundesstaat Tennessee und an der Universität Leipzig arbeitet sie als Autorin, Bloggerin und freie Redakteurin.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextDas Konzept des inneren Kindes bezieht sich auf die kindlichen Gefühle, Gedanken, Nöte und Ängste, die uns als Erwachsene oft nicht bewusst sind, da wir heute funktionieren und sie ignorieren. Dennoch können sie sich in bestimmten Verhaltens- und Denkmustern zeigen, die unser Leben beeinträchtigen. In ihrem Ratgeber präsentiert Priska Lachmann einen fundierten Ansatz, um dem inneren Kind aus der liebevollen Perspektive Gottes zu begegnen, es anzunehmen und zu verstehen. Sie hilft dabei, die Defizite, den Mangel an Zuwendung und die unverarbeiteten Verletzungen, die das erwachsene Ich mit sich trägt, aufzudecken und sie der heilenden, vergebenden und kraftvollen Liebe Gottes auszusetzen. Das Buch enthält zahlreiche anschauliche Beispiele und basiert auf den Erkenntnissen renommierter Psychologen und Therapeuten. So ist dieser Ratgeber ein hilfreicher und gut verständlicher Begleiter auf dem Weg zu einer gereiften Persönlichkeit. Ausgewählte Themen des Buches: • Heilungswege des inneren Kindes • Grenzen setzen lernen • Die eigenen Bedürfnisse kennen lernen • Befreiung aus der Opferrolle • Welchen Persönlichkeitsanteil wir verdrängen • Das verwundete innere Kind und das Imago Dei • Gott als Vater und Mutter kennenlernen • Sich selbst lieben, wie Gott einen liebt

Priska Lachmann lebt mit ihrer Familie in Leipzig. Seit ihrem Theologiestudium an der LEE University im US-Bundesstaat Tennessee und an der Universität Leipzig arbeitet sie als Autorin, Bloggerin und freie Redakteurin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783863348731
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum26.04.2024
Auflage1. Auflage
Seiten208 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse985 Kbytes
Artikel-Nr.14509697
Rubriken
Genre9201
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Inhalt/Kritik

Leseprobe


2. Mein Kindheitstrauma

In meinem allerletzten Masterkurs beschwerte sich der Psychologieprofessor darüber, dass unsere heutige Generation ständig alles als Trauma bezeichnen würde, aber eigentlich nicht wüsste, was ein Trauma tatsächlich sei. Er war der Überzeugung, dass es wichtig sei, das Leben in die Hand zu nehmen, statt in der Vergangenheit herumzuwühlen. Der Begriff Trauma , so fand er, würde zu inflationär gebraucht.

Was er eigentlich meint, ist, dass der Begriff häufig undifferenziert und falsch verwendet wird. Unsere Generation hat die Möglichkeit, Traumata zu heilen. Auch solche, die über Generationen weitergegeben wurden. Wir haben den Zugang zu vielen Informationen im Internet, der unseren Eltern und Großeltern verwehrt blieb, Zugang zu vielen verschiedenen Büchern und auch die zeitlichen Möglichkeiten, um Verletzungen, die uns zugefügt wurden, nicht an die nächste Generation weitergeben zu müssen. Es gibt Traumata, die so schwerwiegend sind, dass sie psychotherapeutische Begleitung brauchen. Kein Buch kann diese einfach so heilen.

Ein Trauma ist etwas Individuelles. Für die eine Person kann etwas bereits traumatisch sein, was eine andere Person als nicht so einschneidend empfinden würde. Das Trauma liegt nicht im Ereignis, sondern in der nicht gelingenden Verarbeitung. Das Erlebte übersteigt also die Bewältigungs- und Verarbeitungsfähigkeit des Betroffenen. Übrig bleiben Gefühle der Hilflosigkeit und Lebensbedrohung.[34]

Traumata entstehen meist durch physische oder psychische Gewalt. Diese seelischen Verletzungen beeinträchtigen unser Leben. Es ist nicht möglich, mithilfe dieses Kapitels traumatische Erfahrungen zu heilen. Und auch nicht, einen allumfassenden Einblick in diese komplexe Thematik zu bekommen. Trotzdem ist es wichtig, dass dieses Thema Raum bekommt, denn mit dem Wissen von und über unser eigenes Trauma haben wir die Chance, die Welt und die unserer Kinder zu verändern.

Woran du erkennen kannst, dass du traumatisiert bist:
Du bist in Schockstarre, du fühlst in manchen Situationen gar nichts, bist handlungsunfähig, kannst nicht mehr denken.
Plötzlich bekommst du in einer bestimmten Situation starke körperliche Symptome wie Kopfschmerzen, Zittern, Bauchkrämpfe und es gibt dafür keine körperliche Ursache.
Dich triggern bestimmte Situationen unerwartet und du reagierst darauf extrem, beispielsweise mit Panikattacken oder sehr aggressiv.[35]

Traumata können auch durch eine Scheidung, den Verlust eines Freundes oder eine berufliche Kündigung entstehen. Diese eigentlich schmerzhaften Situationen können manchmal auslösen, dass sich eine Energie der Veränderung in uns freisetzt, die uns dabei hilft, ein neues Leben zu bekommen. Wir transformieren unser Leben auf eine Weise, von der wir niemals zu träumen gewagt hätten. Ein Trauma kann ein Katalysator sein für Veränderung oder der Grund für Selbstzerstörung. Es hängt vom eigenen Mut ab, sich dem Schmerz zu stellen, den wir zuvor unterdrückt haben. Die Stärke, um sich dem Trauma stellen zu können, liegt oft in unserer Kindheit verborgen, als wir schon mal einen ähnlichen Schmerz fühlten und kreative Überlebensmechanismen gefunden haben, um damit umzugehen. Diese lösungsorientierte Suche und das Auflösen der damals und heute gefühlten Emotionen sind eine Form von resilientem Umgang mit unerwünschten Lebensschicksalen.

Leider ist uns nicht versprochen worden, dass wir gesund, reich und glücklich durch dieses Leben gehen. Auch wenn wir an einen Gott glauben, von dem wir hoffen, dass er in schlimmen Situationen eingreifen kann, erleben wir doch, dass es schlimmste Ereignisse auf dieser Welt gibt, Einzelschicksale und globale Schicksale, die nur schwer mit dem Glauben an einen Gott, der eingreifen kann, erklärbar sind. Es gibt ungerechte Schicksalsschläge, die man nicht schönreden kann, die so furchtbar schwer zu tragen sind, dass es nur hohle Worte des Trostes gibt.

Doch es hilft, wenn wir einen spirituellen Zugang haben und die Zuversicht, dass es jemanden gibt, den wir in Verantwortung nehmen können, den wir anschreien und anflehen können. Und wenn ich weiß, dass ich göttliche Kraft in mir trage, dann weiß ich auch um die Möglichkeit, mein Trauma in meine eigene Geschichte umzuwandeln.

Wenn sich ein Trauma in deinem Leben körperlich manifestiert, du furchtbare Dinge erlebt hast, die du nicht selbst auflösen kannst, ist es wichtig, dass du dir psychologische Beratung suchst. Trotzdem möchte ich gern über einige Aspekte von Trauma in diesem Buch sprechen, da ich es als wichtig erachte, diese zu beachten, wenn man auf seine eigene Heilungsreise geht.

Der Autor Mark Wolynn* ist Pionier im Bereich der vererbten Familientraumata. Er spricht darüber, dass wir bei Traumata oftmals das Unvermögen haben, über das Erlebte zu sprechen. Unser Gedächtnis erinnert sich nur verwirrt, in Fetzen, beispielsweise durch Bilder oder Empfindungen, an traumatische Erlebnisse. Diese können später reaktiviert werden. Und sind sie erst einmal aktiviert, ist es so, als würde eine unsichtbare Rückspultaste betätigt, was uns dazu bringt, Aspekte des ursprünglichen Traumas in unserem Alltag zu reinszenieren. [36] Wir reagieren auf heutige Erlebnisse, Menschen und Situationen unbewusst so wie in unserer Vergangenheit. Freud nennt das eine traumatische Reinszenierung, einen Wiederholungszwang. Oftmals sind wir uns dieser Muster gar nicht bewusst. Aber eben weil wir uns ihrer nicht bewusst sind, glauben wir, unsere heutigen Situationen würden schicksalhaft geschehen. Wenn wir alte Muster, Gefühle und Erlebnisse nicht auflösen, speichern sich diese unterbewusst ab.[37]

Wenn du Mobbing oder narzisstischen Missbrauch erleben musstest, kann es sein,

dass du im Heute deine Gefühle unterdrückst, weil sie dir als zu viel erscheinen,

du Schuld dein Handeln bestimmen lässt und sehr selbstkritisch bist.[38]
Welche Traumata gibt es überhaupt?

Es gibt viele verschiedene Unterbegriffe für Trauma und sie werden immer weiter ergänzt. Auf drei möchte ich hier etwas näher eingehen.
Schocktrauma
Ein Schocktrauma ist ein einzelnes abgegrenztes Erlebnis, oftmals ausgelöst durch einen Unfall oder einen Überfall. Bei einem solchen Trauma speichert das Gehirn alles ab, was in diesem Moment geschehen ist. Geräusche, Gerüche, visuelle Eindrücke. Es könnte aber auch ein Notfall sein, die Konfrontation mit einer schweren, gesundheitlichen Diagnose. Das Trauma führt zu Symptomen, die an toxischen Stress erinnern. Diese wiederholen sich oder bestehen über lange Zeiträume hinweg.[39]

Gängige, traumaspezifische Therapien sind auf die Verarbeitung von solchen einmaligen Erlebnissen ausgerichtet. Besonders schwierig wird das Verarbeiten, wenn das Trauma auf ein altes unverarbeitetes Trauma trifft. Dann kann es zum Beispiel passieren, dass ein Unfall oder das Einliefern ins Krankenhaus längst vergessene Erinnerungen wachrufen. Beispielsweise wenn man als Kind mal länger im Krankenhaus und dabei getrennt von den Eltern war.
Bindungstrauma Ziehst du dich zurück, wenn du traurig bist? Dann hattest du vielleicht Eltern, die dich angeschrien und deine Gefühle nicht ernst genommen haben, wenn du geweint hast. Deine Gefühle zu zeigen, fühlt sich nicht sicher an.
Ich bin in der DDR geboren und meine Mutter ist bei der Entbindung beinah gestorben. Sie hat so viel Blutverlust erlitten, dass sie drei Monate lang nicht stehen, geschweige denn laufen konnte. Fälschlicherweise hielt man mich für ein Frühchen und brachte mich auf eine Frühchenstation. Dort wurde ich in einem Bettchen angebunden. Mein Vater kam jeden Tag zu mir, saß an diesem Bett, hielt meine Hand und redete und sang mit mir. Auf den Arm nehmen konnte er mich nicht.

Bindungstraumata können entstehen, wenn in der Kindheit die Bindung zwischen Kind und dessen Bezugsperson gestört wird und sich daraus eine nachhaltige Beeinträchtigung der Bindungsfähigkeit ergibt .[40] Bindung ist wichtig für die Bildung von Urvertrauen. Babys suchen Schutz bei ihren Bezugspersonen. Für die kindliche Entwicklung ist es extrem wichtig, dass die Grundbedürfnisse gestillt werden.

Früher Verlust von Eltern oder eines Elternteils, eine gewalttätige Bezugsperson, Misshandlungen und auch lebensbedrohliche Geburten können, müssen aber nicht unbedingt ein Bindungstrauma auslösen. Wenn die Bindung danach zur Mutter (und/oder zum Vater) gut und liebevoll ist, kann die traumatische Situation heilen.[41]

Auch Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz ist manchmal Ursache für Traumatisierungen.
Transgenerationales Trauma
In der Psychotherapie gibt es einen interessanten Trend, der den Fokus vom Trauma des Individuums auf einen größeren Kontext lenkt. Die Familiengeschichte, aber auch geschichtliche und politische Erlebnisse, die wiederum die Familie betroffen haben, können traumatische Schocks von solchem Ausmaß auslösen, dass sie an die kommenden Generationen weitergegeben werden.[42] Wir wissen ja schon, dass unbearbeitete Traumata aufgrund des Verhaltens einzelner Individuen von Generation zu Generation weitergegeben werden können. Unsere Großeltern haben beispielsweise verschiedenste Kriegstraumata erlebt und diese in unterschiedlichen Aspekten an ihre Kinder weitergegeben. Und auch diese haben, auch wenn sie einiges...

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