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Verabredung mit dem Tod

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
333 Seiten
Deutsch
Prolibris Verlagerschienen am25.04.2024
Der Tahiri mal wieder! So jung Achmed Tahiri auch ist, die Liste seiner Straftaten ist lang. Schon als Jugendlicher steht er als Mitglied einer gewaltbereiten Bande vor Gericht. Er sitzt eine Jugendstrafe ab. Bekommt in der Autowerkstatt seines Bruders einen Ausbildungsplatz und damit die Chance auf ein geregeltes Leben. Er nutzt sie nicht. Verlegt sich aufs Dealen. Wird ein zweites Mal bestraft. Und schon kurz nach seiner Haftentlassung bekommt das Team von Maike Graf erneut mit ihm zu tun. Doch anders als die Kriminalhauptkommissarin vermutet hätte ...

Astrid Plötner wuchs am Rande des Ruhrpotts im westfälischen Unna auf, wo sie heute mit ihrer Familie lebt. Sie arbeitet seit einigen Jahren als freie Autorin, hat zahlreiche Kurzkrimis in Anthologien und einige Romane veröffentlicht. Zwei Mal, in den Jahren 2013 und 2014, wurde sie für den Agatha-Christie-Preis nominiert. 'Verabredung mit dem Tod' ist der sechste Kriminalroman der Autorin mit dem Kommissaren-Team Maike Graf und Max Teubner, die im westfälischen Unna ermitteln. Astrid Plötner ist Mitglied der Autorenvereinigung Syndikat e.V.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer Tahiri mal wieder! So jung Achmed Tahiri auch ist, die Liste seiner Straftaten ist lang. Schon als Jugendlicher steht er als Mitglied einer gewaltbereiten Bande vor Gericht. Er sitzt eine Jugendstrafe ab. Bekommt in der Autowerkstatt seines Bruders einen Ausbildungsplatz und damit die Chance auf ein geregeltes Leben. Er nutzt sie nicht. Verlegt sich aufs Dealen. Wird ein zweites Mal bestraft. Und schon kurz nach seiner Haftentlassung bekommt das Team von Maike Graf erneut mit ihm zu tun. Doch anders als die Kriminalhauptkommissarin vermutet hätte ...

Astrid Plötner wuchs am Rande des Ruhrpotts im westfälischen Unna auf, wo sie heute mit ihrer Familie lebt. Sie arbeitet seit einigen Jahren als freie Autorin, hat zahlreiche Kurzkrimis in Anthologien und einige Romane veröffentlicht. Zwei Mal, in den Jahren 2013 und 2014, wurde sie für den Agatha-Christie-Preis nominiert. 'Verabredung mit dem Tod' ist der sechste Kriminalroman der Autorin mit dem Kommissaren-Team Maike Graf und Max Teubner, die im westfälischen Unna ermitteln. Astrid Plötner ist Mitglied der Autorenvereinigung Syndikat e.V.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954752706
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum25.04.2024
Seiten333 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1628 Kbytes
Artikel-Nr.14509887
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Kapitel 2

Etwa acht Jahre später, Montag, 6. Mai, 7.55 Uhr

Kriminalhauptkommissarin Maike Graf lenkte ihren roten Renault Clio in eine freie Lücke auf den Parkplatz vor dem Polizeipräsidium Dortmund. In naher Zukunft würde sie sich nach einem neuen Wagen umsehen müssen. Sie fuhr den Clio jetzt schon mehr als zehn Jahre, und mit einer Laufleistung von über 150.000 Kilometern kamen sicherlich bald größere Reparaturen auf sie zu. Maike seufzte, stieg aus und knallte die Tür zu. Ein lauer Wind wirbelte ihre langen braunen Haare durcheinander, die sie ausnahmsweise offen trug. Zielstrebig steuerte sie hinter dem Glasvorbau den Fahrstuhl an und verließ ihn im zweiten Stock wieder. Erinnerungen an die Zeit vor über acht Jahren, als sie hier gearbeitet hatte, wollten sich auf sie stürzen wie ein hungriger Löwe. Maike war damals gerne Ermittlerin im Kriminalkommissariat 11 gewesen, aber heute schmerzte der Rückblick darauf. Plötzlich fragte sie sich, ob es richtig gewesen war, herzukommen. Noch konnte sie umkehren. Zögernd blieb sie vor einer Bürotür stehen, zog ihren braunen Lederblazer zurecht, der ihr ein wenig um die schlanke Figur schlabberte. Sie hatte in den letzten Monaten vier Kilo an Gewicht verloren, da sie an chronischer Appetitlosigkeit litt. Sie atmete tief ein, klopfte endlich und betrat den Raum sofort.

Der rotgelockte Kopf des Mannes hinter dem Schreibtisch ruckte hoch. Sein mürrischer Gesichtsausdruck ließ sie erneut an ihrem Vorhaben zweifeln. »Können Sie nicht warten, bis Sie hereingebeten werden?«, blaffte er.

Maike schoss das Blut ins Gesicht. »Guten Morgen, Herr Marschewski. Soll ich wieder hinausgehen?«


Er winkte ab. »Nun setzen Sie sich schon! Ich bin gleich so weit.« Er vertiefte sich in Papiere, während sie ihm gegenüber Platz nahm, und ließ sie warten. Endlich blickte er auf. »Sie treibt es also zu einer Veränderung. Vermutlich, weil Ihre Kollegen in Unna es nicht mehr mit Ihnen aushalten?«


Maike fühlte sich, als habe er sie geschlagen. Am liebsten hätte sie sofort kehrtgemacht. Was hatte sie bloß zu der irren Annahme gebracht, von Marschewski so etwas wie Verständnis oder Entgegenkommen erwarten zu können? »Ich verstehe mich mit meinen Kollegen nach wie vor sehr gut«, sagte sie leise. Das war nicht ganz die Wahrheit, denn tatsächlich hatte das Arbeitsklima nach ihrer beruflichen Auszeit arg gelitten. Besonders Kollege Sören Reinders verhielt sich ihr gegenüber sehr distanziert und machte keinen Hehl daraus, dass er auf eine Zusammenarbeit mit ihr keinen großen Wert mehr legte. Aber das konnte Marschewski nicht wissen, oder? Sie hatte sich um einen Job im KK11 beworben und nun sollte er seine Fragen stellen. »Da Sie meine Bewerbung berücksichtigt haben, wäre es schön, wenn wir mit dem Vorstellungsgespräch beginnen könnten.«


Mark-Oliver Marschewski starrte sie aus seinen grünen Augen überrascht an. Seine Brauen rutschten hoch, die Stirn legte sich in Falten. »Ich bin selbst kein Freund von unsinnigem Drumherum-Geschwafel. Kommen wir also sofort zum Punkt: Ich habe nach Erhalt Ihres Bewerbungsschreibens mit Ihrem Dienststellenleiter telefoniert, um mich nach Ihrem aktuellen ... sagen wir psychischen Zustand zu erkundigen. Man sieht Ihr Verhalten auch über ein Jahr nach der Geschichte mit dem Hübner als sehr bedenklich an.«


Maike schluckte. Was sollte das? Sie stieß die Luft aus, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Mir gegenüber hat er nichts dergleichen erwähnt. Ich kann mein Privatleben sehr gut vom Beruf trennen.«


Marschewski rollte seinen Stuhl nach hinten und stand auf. Er wandte sich von ihr ab und blickte einen Moment aus dem Fenster, wo man in der Ferne die grellgelben Flutlichtmasten des Signal-Iduna-Parks sah. Nach einer gefühlten Unendlichkeit des Schweigens drehte er sich wieder um. »Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, Frau Graf, aber befinden Sie sich noch in psychologischer Betreuung?«


Maike konnte nur mit Mühe die Beherrschung bewahren. Das Blut schoss ihr erneut in den Kopf und trieb ihr den Schweiß auf die Stirn. Es war ein Fehler gewesen, sich für einen Job im KK11 zu bewerben. Marschewski war und blieb ein Arschloch. »Nein. Das halte ich nicht mehr für nötig. Die Psychologin steht mir bei Bedarf zur Verfügung. Aber ich kann Ihnen versichern, dass meine Arbeit nicht unter meinen Privatleben leidet«, versuchte sie deutlicher zu werden.

Der Leiter des KK11 setzte sich, legte die Unterarme auf der aufgeräumten Schreibtischplatte ab und faltete die Hände. »Das hoffe ich sehr! Ich verstehe, dass die Geschichte mit dem Hübner Ihnen nahegegangen ist. Aber wenn Sie ins KK11 wechseln wollen, dann darf es kein Lippenbekenntnis sein, wenn Sie beteuern, Privates von Beruflichem trennen zu können. Unser Job ist kein Kindergarten. Entweder Sie haben sich im Griff oder Sie sollten in Erwägung ziehen, sich mit einem reinen Bürojob zufriedenzugeben. Vielleicht interessieren Sie sich für die Kriminalaktenhaltung?«


Maike lachte abschätzig. Sie zwang sich, sitzen zu bleiben, obwohl sie am liebsten aus dem Büro gestürmt wäre. Zweimal hatte er nun die Geschichte mit dem Hübner erwähnt. Als handele es sich um einen fiktiven Roman, den man mal eben ins Bücherregal zurückstellen könnte. Sie räusperte sich. »Die Kriminalaktenhaltung ist sicherlich kein Ziel, das ich mit einer Veränderung in meinem Job erreichen möchte. Wenn Sie so ein schlechtes Bild von mir haben, warum haben Sie mich dann überhaupt eingeladen?«


Er ließ die Daumen umeinanderkreisen und starrte sie regungslos an, ohne auf ihre Frage zu antworten. »Ich habe auch mit Kollegen von Ihnen in Unna gesprochen. Sie sind der Meinung, dass Sie nicht mehr so effizient und konzentriert arbeiten wie früher. Vielleicht hilft es Ihnen tatsächlich, wenn Sie vor andere Herausforderungen gestellt werden.«


»Herausforderungen in der Kriminalaktenhaltung?« Maikes Stimme war unbewusst lauter geworden. »Das ist hoffentlich nicht Ihr Ernst!«


»Fakt ist, Sie hatten ein schlimmes Erlebnis zu verarbeiten und ich möchte nicht riskieren, dass Ihre Arbeit hier ebenfalls darunter leiden würde.« Auch seine Stimme schwoll etwas an. »Ich formuliere es mal mit einfachen, verständlichen Worten: So wie ich es sehe, haben Sie das traumatische Erlebnis mit dem Hübner noch nicht verarbeitet. Sie sind nicht mehr so teamfähig wie früher, Sie nehmen keine Hilfe in Anspruch, Ihre Kollegen machen sich Sorgen. Ich frage mich, ob Sie in Ihrem Zustand für die Polizeiarbeit überhaupt noch tragbar sind.«


Maike sprang auf und stützte ihre Hände auf den Schreibtisch. Sie funkelte Marschewski mit wütendem Blick an. »Wenn Sie sich so eine schlechte Meinung von mir gemacht haben, warum haben Sie mich herbestellt? Um mich zu erniedrigen? Es war ein Fehler, herzukommen. Vielen Dank für nichts!« Sie drehte sich um und wollte aus dem Büro stürmen. Ihr Herz klopfte wild. Dieses verdammte empathielose Arschloch!

»Sie bleiben hier und setzen sich!«


Maike hatte die Türklinke bereits in der Hand. Kurz überlegte sie, seinen unangemessenen Kommandoton zu ignorieren, zögerte aber. Sie drehte sich langsam um und brachte ihre Gefühle mühsam unter Kontrolle. »Was noch?«, zischte sie und blieb vor seinem Schreibtisch stehen. Das gab ihr die Genugtuung, auf ihn hinabblicken zu können.

»Setzen Sie sich!«, brummte er leise. »Die Geschichte mit dem Hübner ist über ein Jahr her. Bei den damaligen Ermittlungen haben Sie sich nicht mit Ruhm bekleckert. Ihr eigenmächtiges Handeln hat Sie unnötig in Gefahr gebracht und gegen sämtliche Dienstvorschriften verstoßen. Ich frage mich, ob das bei Ihnen ein gängiges Verhalten ist.«


Maike atmete tief durch. Sie durchschaute einfach nicht, warum Marschewski dieses Gespräch überhaupt mit ihr führte. Ein gewöhnliches Bewerbungsgespräch sah anders aus. Sie versuchte ruhig zu bleiben. Vielleicht fand sie ja noch heraus, in welche Richtung er dachte. »Durch meinen Alleingang ist es immerhin gelungen, die Täter zu fassen, die für die Geschichte mit dem Hübner verantwortlich sind.« Sie nutzte bewusst seine Worte und betonte dabei jede einzelne Silbe, um ihm zu zeigen, was sie davon hielt.

Marschewski seufzte. »Jetzt setzen Sie sich doch. BITTE!« Er wartete, bis sie endlich seiner Aufforderung nachgekommen war. »Ich habe Ihre Personalakte gelesen. Sie sind immer eine gute Ermittlerin gewesen. Hübner hat Sie damals in den höchsten Tönen gelobt. Dass Sie sich in den letzten Monaten haben hängenlassen, ist allerdings ein Fakt, den ich nicht außer Acht lassen kann und nicht außer Acht lassen werde.«


»Indem Sie mir vorschlagen, mich mit der Kriminalaktenhaltung zu beschäftigen? Herzlichen Dank, aber darauf kann ich gut verzichten.« Sie lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander, dabei starrte sie Marschewski herausfordernd an.

»Es muss nicht zwangsläufig eine Bürotätigkeit sein. Nach meinem intensiven Gespräch mit Ihrem Dienststellenleiter bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass er ernsthaft über Ihre derzeitige Einsatzfähigkeit besorgt ist. Dennoch ist...


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Astrid Plötner wuchs am Rande des Ruhrpotts im westfälischen Unna auf, wo sie heute mit ihrer Familie lebt. Sie arbeitet seit einigen Jahren als freie Autorin, hat zahlreiche Kurzkrimis in Anthologien und einige Romane veröffentlicht. Zwei Mal, in den Jahren 2013 und 2014, wurde sie für den Agatha-Christie-Preis nominiert. "Verabredung mit dem Tod" ist der sechste Kriminalroman der Autorin mit dem Kommissaren-Team Maike Graf und Max Teubner, die im westfälischen Unna ermitteln. Astrid Plötner ist Mitglied der Autorenvereinigung Syndikat e.V.