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Alle lieben Dr. d'Azzaro

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
144 Seiten
Deutsch
CORA Verlagerschienen am13.06.2024
Als Chirurg hat er einen exzellenten Ruf, als Mann ist er unwiderstehlich! Warum sollte Dr. Luca d'Azzaro also ausgerechnet sie erobern wollen, fragt sich die unscheinbare Polly. Und wie konnte sie nur unbemerkt ihr verwundetes Herz an diesen Traummann verlieren?mehr

Produkt

KlappentextAls Chirurg hat er einen exzellenten Ruf, als Mann ist er unwiderstehlich! Warum sollte Dr. Luca d'Azzaro also ausgerechnet sie erobern wollen, fragt sich die unscheinbare Polly. Und wie konnte sie nur unbemerkt ihr verwundetes Herz an diesen Traummann verlieren?
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751529815
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum13.06.2024
Seiten144 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse686 Kbytes
Artikel-Nr.14678183
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL

Guten Morgen.

Als Dr. Nick Roberts an diesem sonnigen Montagmorgen mit einem knappen Gruß den Personalraum der Gemeinschaftspraxis von Penhally Bay betrat, hatte Allgemeinärztin Polly Carrick gerade unauffällig auf einem der wenigen freien Stühle Platz genommen.

Obwohl sie ihren ersten Patienten erst in zwei Stunden erwartete, war sie früher gekommen. Sie hatte vorgehabt, dem stetig wachsenden Papierberg auf ihrem Schreibtisch zu Leibe zu rücken.

Darf ich um Aufmerksamkeit bitten! Der scharfe Unterton spiegelte die gereizte Stimmung wider, die der Chef der Praxis schon seit Wochen verbreitete. Bald stehen unsere Patienten vor der Tür, und ich habe gleich noch einen Termin. Vorher möchte ich mit euch einiges besprechen.

Sichtlich ungeduldig wartete Nick, bis das Gemurmel, das Stühlerücken und Scharren der Füße verstummte und im Zimmer Ruhe einkehrte.

Endlich war es still, nur gelegentlich war das leise Klingen eines Löffels zu hören, wenn jemand seinen Tee umrührte, oder das vertraute Geräusch, wenn die Blechdose mit Hazels beliebten selbst gebackenen Ingwerkeksen geöffnet wurde.

In den letzten beiden Jahren hat sich nicht nur in Penhally Bay, sondern auch in dieser Praxis vieles verändert , begann Nick ernst. Wir haben uns vergrößert und werden es auch weiterhin tun, um unseren Patienten einen noch besseren Service zu bieten.

Ein schwaches Lächeln milderte kurz seine strengen Züge. Und heute stößt Luca d´Azzaro zu uns, um die Lücke zu schließen, die Adam mit seinem Weggang vor zwei Wochen hinterlassen hat. Einige von euch haben Luca bereits bei seinem kurzen Besuch im August kennengelernt. Allen anderen sei gesagt, dass er vor drei Jahren von Italien nach Cornwall gezogen ist und seitdem im St. Piran-Krankenhaus gearbeitet hat.

Er blickte nachdenklich in die Runde. Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich euch sage, dass Luca vorhatte, sich auf pädiatrische Chirurgie zu spezialisieren, durch gewisse Umstände jedoch gezwungen wurde umzusatteln. Er hat sich für Allgemeinmedizin entschieden und besitzt einen exzellenten Ruf, nicht zuletzt wegen seiner herausragenden Kenntnisse in der Chirurgie und der Behandlung von Schwerverletzten. Vor allem für unsere Wundversorgung wird er ein Gewinn sein. Ich verlasse mich darauf, dass ihr ihn herzlich willkommen heißt und nach Kräften unterstützt.

Beifälliges Gemurmel ertönte, und Nick wandte sich dem nächsten Punkt zu. Pollys Gedanken begannen zu wandern, Nicks sonore Stimme trat in den Hintergrund. Die Ankunft des neuen Kollegen bedeutete, dass sie nun nicht mehr die Neueste im Team war. Sie hatte vor neun Wochen in der Praxis angefangen und sich ohne Probleme eingelebt, nicht zuletzt, weil man sie herzlich aufgenommen hatte und weil ihr die Arbeit Freude machte.

Sich in Penhally Bay einzuleben, das war schon schwieriger gewesen. Sie war keine Fremde in diesem beschaulichen Fischerstädtchen im Norden Cornwalls. Polly hatte die ersten siebzehn Jahre ihres Lebens hier verbracht, allerdings keine guten Erinnerungen an diese Zeit. Es waren unglückliche, leidvolle Jahre gewesen, zumindest nach dem Tod ihrer Mutter, als Polly gerade vier gewesen war. Sie blieb in der Obhut ihres Vaters zurück, eines Mannes, der diesen Namen nicht verdiente.

Polly fröstelte und verschränkte die Arme, um das Zittern zu unterdrücken. Dies war sicher nicht der richtige Ort und nicht die richtige Zeit, um in alten Wunden herumzustochern.

Das Angebot, in der Gemeinschaftspraxis zu arbeiten, war aus heiterem Himmel gekommen. Als Kate Althorp angerufen und ihr von der freien Stelle erzählt hatte, hielt Polly das Ganze zunächst für einen Scherz. Kate war ihre Patentante, enge Vertraute und die Einzige, zu der sie hier noch Kontakt hatte, nachdem sie Cornwall vor dreizehn Jahren den Rücken gekehrt hatte.

Die letzten Jahre waren nicht einfach für dich, Polly, und ich bin so stolz auf dich, dass du auch damit fertig geworden bist. Bei Kates Worten hatte Polly plötzlich einen dicken Kloß im Hals gespürt. In deiner letzten E-Mail hast du gesagt, dass du eine Veränderung brauchst, dass du weg willst aus London.

Ja, schon, aber ... Penhally Bay?

Ich weiß, Liebes, doch alles, was du hier an Schrecklichem erlebt hast, ist längst Vergangenheit. Ich habe dem Team von dir erzählt, und das Vorstellungsgespräch ist nur noch eine Formalie. Der Job gehört dir ... wenn du ihn willst. Beharrlich versuchte Kate, ihre Bedenken zu zerstreuen. Jeder Neuanfang ist schwer, das weißt du am besten. Hier sind Menschen, die dich mit offenen Armen empfangen werden, und ich stehe ganz vorn.

Der Klumpen in ihrem Hals war noch größer geworden. Kate ...

Bitte, Polly, komm her , unterbrach Kate sie gefühlvoll. Du bist eine großartige Ärztin, Penhally Bay braucht dich. Und ich glaube, du brauchst Penhally Bay. Lass es nicht zu, dass die Schatten der Vergangenheit deine Zukunft verdüstern.

Zweifel waren geblieben, aber Polly hatte sich trotzdem vorgestellt und schließlich den Vertrag unterschrieben. Und so war es gekommen, dass sie dreizehn Jahre, nachdem sie sich geschworen hatte, nie wieder einen Fuß nach Penhally Bay zu setzen, auf einmal hier war.

Kate fand auch eine Unterkunft für sie, das Apartment in der Bridge Street, in dem Nicks Tochter Lucy vor ihrer Hochzeit gewohnt hatte. Selbst in der winzigen Wohnung nahmen sich ihre wenigen Habseligkeiten kläglich aus, aber Kate, umsichtig wie immer, hatte den Kühlschrank mit Lebensmitteln und die Regale mit anderen Haushaltsvorräten gefüllt und auch einen Blumenstrauß hingestellt, sodass alles etwas heimeliger wirkte.

Polly?

Nicks drängende Stimme, zusammen mit einem sanften Ellbogenstoß von Chloe Fawkner, die neben ihr saß, holte Polly in die Gegenwart zurück. Verlegen blickte sie auf. Sie hatte nicht den geringsten Schimmer, was ihr Chef gesagt hatte. Alle sahen sie an, und sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Oh, sie hasste es, im Mittelpunkt zu stehen ...

Bemüht, nicht zusammenzuzucken, begegnete sie Nicks eindringlichem Blick, der ihr leider auch nicht verriet, worum es ging. Ja, Nick?

Danke, Polly. Schön, dass du einverstanden bist. Damit wandte er sich ab.

Belustigtes Raunen erfüllte das Zimmer, und Polly sank das Herz. Wenn sie nur wüsste, wozu sie sich gerade bereiterklärt hatte!

Chloe schenkte ihr ein mitfühlendes Lächeln. Neben Kate hatten Chloe und die Physiotherapeutin Lauren Nightingale sie unter ihre Fittiche genommen und ihr das Einleben in Penhally Bay leichter gemacht. Sie kannte die beiden von der Schule her. Und mit Sam Cavendish, dem Vertretungsarzt der Praxis, war sie sogar in einer Klasse gewesen. Aber der hatte sie damals kaum beachtet, so wie alle anderen. Und warum sollten sie auch? Sie war ein mageres, stilles Etwas gewesen, die graue Maus, die niemand wahrnahm.

Ganz anders Chloe. Sie war eine erfahrene Hebamme, die sich fürsorglich um ihre werdenden Mütter kümmerte, freundlich zu den Kollegen und Kate eine enge Freundin war. Und eine schöne Frau, mit langen dunklen Haaren, großen grünen Augen und weiblichen Kurven, um die Polly sie glühend beneidete. Chloe sah einfach fantastisch aus, und ihr Mann, der verboten attraktive Oliver Fawkner, einer der Allgemeinärzte der Praxis, war so verliebt in sie. Die beiden turtelten bei jeder Gelegenheit miteinander.

Nick unterhielt sich gerade mit Dragan Lovak, dem kroatischen Kollegen, und Polly nutzte die Gelegenheit, sich zu Chloe hinüberzubeugen. Womit bin ich einverstanden? , flüsterte sie.

Den Babysitter für unseren neuen Doktor zu machen.

Oje.

Polly unterdrückte ein Stöhnen und sank zurück auf ihren Stuhl. Freiwillig hätte sie sich nie und nimmer dafür gemeldet. Konnte das nicht einer der dienstälteren Ärzte übernehmen? Sie war damals von Chloes Mann eingearbeitet worden, und sie erinnerte sich noch gut, wie Oliver ihr mit seiner freundlichen Art und seinem frechen Humor die anfängliche Scheu genommen hatte.

Natürlich wollte sie etwas zurückgeben und dafür sorgen, dass Luca sich von Anfang an hier wohlfühlte. Kein Problem eigentlich, wenn sie nur nicht so schüchtern wäre ...

Die Besprechung war beendet, und der Personalraum leerte sich allmählich. Polly, gewohnt, sich im Hintergrund zu halten, musste feststellen, dass Nick schon im Flur war. Somit hatte sie die Gelegenheit, ihn noch einmal anzusprechen, verpasst.

Ich komme nachher mit Luca bei dir vorbei, Polly! , rief er ihr über die Schulter zu, während er die Treppe hinuntereilte. Rechtzeitig vor deinem ersten Patienten.

Seufzend blieb sie allein im Personalraum zurück. Sie setzte Wasser auf, kochte sich ihren Lieblingstee, weißen Tee mit Cranberrys, und nahm die Tasse mit nach unten in ihr Sprechzimmer.

Als sie an ihrem Schreibtisch saß, griff sie nicht gleich nach den Unterlagen, die sich dort stapelten, sondern nippte an dem duftenden Tee und dachte an den neuen Kollegen. Was war Luca d´Azzaro für ein Mann, wenn er eine vielversprechende Chirurgenkarriere aufgab, um als einfacher Allgemeinmediziner in einer Landarztpraxis zu arbeiten?

Polly schüttelte den Kopf. Das würde sie jetzt nicht herausfinden, und außerdem gingen seine Beweggründe sie nichts an.

Trotzdem rieselte ihr ein Schauer über den Rücken, als sie auf ihre Armbanduhr sah. Warum war sie so nervös? Und warum hatte Nick ausgerechnet sie damit betraut, sich um Luca d´Azzaro zu kümmern?
...
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