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Liebeskummer lohnt sich nicht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
144 Seiten
Deutsch
CORA Verlagerschienen am13.06.20241. Auflage
Ist das peinlich! Live im Radio macht sie ihrem Verlobten am Valentinstag einen Heiratsantrag, und er sagt Nein! Am liebsten will sich Georgia nur noch verkriechen. Da bietet ihr der attraktive Alex Rush, Geschäftsführer des Senders, ein heißes Anti-Ex-Programm an ...


Nikki Logan lebt mit ihrem Partner in einem Naturschutzgebiet an der Westküste Australiens. Sie ist eine große Tierfreundin. In ihrer Menagerie tummeln sich zahlreiche gefiederte und pelzige Freunde. Nach ihrem Studium der Film- und Theaterwissenschaften war Nikki zunächst in der Werbung tätig. Doch dann widmete sie sich ihrem Hauptinteresse: dem Naturschutz. Ihre einmaligen Liebesromane, in denen es stets (auch) um Tiere und Natur geht, schreibt sie abends und nachts.
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Produkt

KlappentextIst das peinlich! Live im Radio macht sie ihrem Verlobten am Valentinstag einen Heiratsantrag, und er sagt Nein! Am liebsten will sich Georgia nur noch verkriechen. Da bietet ihr der attraktive Alex Rush, Geschäftsführer des Senders, ein heißes Anti-Ex-Programm an ...


Nikki Logan lebt mit ihrem Partner in einem Naturschutzgebiet an der Westküste Australiens. Sie ist eine große Tierfreundin. In ihrer Menagerie tummeln sich zahlreiche gefiederte und pelzige Freunde. Nach ihrem Studium der Film- und Theaterwissenschaften war Nikki zunächst in der Werbung tätig. Doch dann widmete sie sich ihrem Hauptinteresse: dem Naturschutz. Ihre einmaligen Liebesromane, in denen es stets (auch) um Tiere und Natur geht, schreibt sie abends und nachts.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751529822
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum13.06.2024
Auflage1. Auflage
Seiten144 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1107 Kbytes
Artikel-Nr.14678191
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL

Valentinstag 2014

Geh endlich zu. Bitte.

Georgia Stone fühlte die Blicke von sechs Angestellten in ihrem Rücken, als sie in den Aufzug von Radio EROS trat. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie ein Redakteur mit unverhohlener Neugierde den Hals über seinen Computerbildschirm streckte. Seine Kollegin rollte auf ihrem Drehstuhl eigens ein Stückchen zur Seite, um sie besser beobachten zu können. Georgia wusste, dass sie nicht ewig auf die Rückwand des Fahrstuhls starren konnte. Also drehte sie sich langsam um, reckte das Kinn vor und flehte die Aufzugtüren schweigend an, sich zu schließen. Sie für ein paar Sekunden von ihrem Elend zu erlösen.

Fang jetzt bloß nicht an zu weinen.

Noch nicht.

Allmählich ließ die Schockstarre nach. Zurück blieben ein tiefer, ziehender Schmerz und die Gewissheit, sich selbst gerade bodenlos gedemütigt zu haben.

Sie hatte es eben noch geschafft, den beiden entgeisterten Moderatoren zu danken, bevor sie aus dem Studio gestolpert war. Ihre britische Höflichkeit war einfach nicht unterzukriegen. Selbst jetzt nicht, obwohl Radio EROS die Sendung über Lautsprecher in jedes einzelne Büro auf jeder einzelnen Etage übertragen hatte. Das erklärte auch die neugierigen Blicke.

Alle hier wussten Bescheid. Georgia war selbst schuld daran. Der groß angekündigte Valentinstag-Heiratsantrag war soeben absolut und hundertprozentig schiefgelaufen. Noch dazu in aller Öffentlichkeit.

Georgia hatte Daniel einen Antrag gemacht, und er hatte abgelehnt - so nett, wie es unter den Umständen möglich war. Aber sein geflüstertes Ist das ein Witz, George? blieb ein Nein, egal, wie man es betrachtete. Und um sicherzugehen, hatte Daniel es noch deutlicher formuliert: Das zwischen uns beiden war nie auf eine Ehe ausgerichtet. Ich dachte, das wüsstest du.

Nein, eigentlich nicht, sonst hätte sie sich die Frage gespart.

Darum war unsere Beziehung doch auch perfekt , hatte Daniel nachgeschoben.

Ach so. Darum?

Zugegeben, Dan und sie waren gemächlich dahingetrieben wie zwei Blätter im Teich von Wakehurst, aber sie hatte geglaubt, dass auch Dahintreiben einen irgendwohin brachte. Offenbar hatte sie sich in diesem Punkt getäuscht.

Nun geh schon zu, um Himmels willen. Normalerweise redete Georgia nicht mit Gegenständen, nicht mal im Flüsterton. Doch der Fahrstuhl schien sie verstanden zu haben, denn seine glänzenden Chromtüren begannen sich zu schließen.

Halten Sie den Aufzug an! , rief da plötzlich jemand.

Stocksteif stand Georgia da. Ihr Magen zog sich zusammen. Im letzten Moment schob sich eine Hand in die schmale Lücke zwischen den beiden Türen und drückte sie wieder auseinander.

Offenbar haben Sie mich nicht gehört , sagte der große, dunkelhaarige Mann und bedachte Georgia mit einem flüchtigen, alles andere als freundlichen Blick. Dann kehrte er ihr den Rücken zu. Einen Rücken, der in einem teuren Anzug steckte.

Nein, Sie haben mich offenbar nicht gehört, als ich mich vor ganz London zum Idioten gemacht habe, dachte Georgia bitter. Wäre es anders gewesen, hätte der Mann sie nämlich sicher mit mehr Interesse betrachtet. So, wie jeder Mensch sie ab sofort sehr interessiert betrachten würde. Allen voran ihre Kollegen und die von Daniel. Georgia stöhnte auf.

Der Mann sah sie über die Schulter hinweg an. Wie bitte?

Sie zwang sich, seinem Blick standzuhalten, wohl wissend, dass sie nicht blinzeln durfte. Sonst wären die Tränen, die in ihren Augen brannten, übergeflossen. Sprechen konnte sie auch nicht, deshalb schüttelte sie nur den Kopf.

Der Mann drehte sich wieder um.

Georgia starrte auf die erleuchtete Taste, die sie gedrückt hatte. Erdgeschoss. Dann auf die Taste, die ihr Begleiter gedrückt hatte. Untergeschoss. Verzeihung. Sie räusperte sich, um den Kloß im Hals loszuwerden. Wissen Sie, ob es im Untergeschoss einen Zugang zur Straße gibt?

Er musterte sie, fragte aber nicht, warum sie das wissen wollte. Ja. Allerdings ist er elektronisch gesichert.

Ihr Herz sank. Also konnte sie es sich abschminken, unbemerkt hier herauszukommen. Sie musste in den sauren Apfel beißen und am belebten Empfang vorbeigehen. Danke.

Seine grauen Augen wurden schmal. Ich fahre durch die Sperre. Wenn Sie möchten, können Sie hinter mir rausschlüpfen.

Rausschlüpfen. Hatte er das Wort zufällig gewählt, oder wusste er Bescheid? Ja, gern. Vielen Dank.

Halten Sie sich dicht hinter mir.

Wie bitte? , fragte Georgia verständnislos.

Zuerst hält der Aufzug im Erdgeschoss. Dort sind ziemlich viele Leute. Ich schirme Sie ab.

Sein Mitgefühl machte es ihr noch schwerer, die Tränen zurückzuhalten. Der Fremde hatte ihren Reinfall also doch mitbekommen. Da er allerdings den Ahnungslosen mimte, beschloss sie, es ihm gleichzutun. Als die Fahrstuhltüren sich am Empfang von Radio EROS öffneten, trat sie einen Schritt nach links, direkt hinter den Mann. Ein leiser Seufzer entschlüpfte ihr. Privatsphäre und jemanden, der sie beschützte - beides hatte sie heute wohl für alle Zeiten verspielt.

Mr Rush , sagte eine Frau, die vor dem Aufzug stand.

Der Mann nickte. Alice. Abwärts?

Nein, ich muss nach oben.

Er zuckte die Schultern. Wird nicht lange dauern.

Die Türen glitten wieder zusammen, ohne dass jemand zugestiegen wäre. Verstohlen wischte Georgia die Träne weg, die ihr über die Wange kullerte. Ihr Begleiter drehte sich nicht um. Sobald sie im Untergeschoss ankamen, trat er aus dem Aufzug und hielt ihr die Tür auf.

Georgia betrat die dunkle Tiefgarage. Es war kalt. Sie hatte ihren Mantel oben im Studio vergessen, aber sie wollte lieber frieren, als jemals wieder einen Fuß in den Sender zu setzen.

Der Mann sah sie nicht an. Er lächelte auch nicht. Warten Sie am Tor , sagte er nur und ging mit langen Schritten auf einen dunkelgrauen Jaguar zu.

Wie in Trance gehorchte Georgia. Gleich darauf näherte sich der Jaguar. Der Mann musste eine Fernbedienung im Wagen haben, denn das breite Stahlgitter hob sich langsam.

Er ließ das Fenster auf der Beifahrerseite heruntersurren. Georgia bückte sich ein wenig, um ihn anzusehen. Einer von ihnen beiden sollte jetzt etwas sagen, fand sie. Das konnte ebenso gut sie selbst sein: Nochmals danke. Für die Zuflucht im Fahrstuhl und dafür, dass er ihr hier heraushalf.

Seine Augen verschatteten sich. Viel Glück. Er setzte eine kostspielige Sonnenbrille auf und fuhr nach draußen.

Georgia blickte ihm hinterher. Seltsam, mit welchen Worten er sich verabschiedet hatte. Vielleicht wusste er ja, wie dringend sie etwas Glück gebrauchen konnte.

Verdammt.

Noch nie war Alekzander Rush eine Fahrt in einem Aufzug derart lang vorgekommen. Eingeschlossen auf zwei Quadratmetern mit einer schluchzenden Frau. Na gut, direkt geschluchzt hatte sie nicht. Dennoch konnte er ihren Schmerz deutlich spüren, und zwar von dem Moment an, als er sich in den Fahrstuhl gedrängt hatte. Da war es zu spät für einen Rückzieher gewesen. Sie hätte sich nur noch mieser gefühlt.

Er wusste, wer sie war. Allerdings hatte er nicht geahnt, dass sie ausgerechnet in dem Aufzug stehen würde, den er noch schnell erwischen wollte. Sonst hätte er sich Zeit gelassen.

Sie musste aus dem Studio geflohen sein, sobald der Sender den ersten Song zum Valentinstag spielte. Genau wie Alekzander selbst. Er wollte die Zentrale am anderen Ende der Stadt erreichen, bevor man ihn hinzitierte.

Lieber agieren als reagieren. Es lag ihm nicht, ergeben auf den Anruf eines Vorgesetzten zu warten. Diesen Triumph, diese Macht gönnte er niemandem.

Bis er sich durch den Londoner Berufsverkehr gekämpft hatte, würde er eine Lösung für das Chaos parat haben, das Radio EROS vorhin live gesendet hatte. Die Niederlage würde er in einen Sieg verwandeln. Genau darin lag seine Stärke. Dafür hatte man ihn eingestellt - obwohl er diese Art von Lösungen im Grunde verabscheute.

Niemand im Team hatte damit gerechnet, dass der Typ Nein sagen könnte. Wer, bitte schön, lehnte in einer Livesendung einen Heiratsantrag ab? Während der Sendung nahm man ihn an. Später konnte man das Ja immer noch zurückziehen, wenn man wollte. Jedenfalls würden es fünfundneunzig Prozent aller Londoner so machen.

Offenbar war dieser Typ Mr-Fünf-Prozent.

Andererseits: Wer machte jemandem im Radio einen Antrag, ohne zu wissen, wie die Antwort ausfiel? Vielleicht war sich die Frau ja sicher gewesen. Sie wäre nicht der erste Mensch, der auf die harte Tour herausfand, dass er sich irrte.

Mitgefühl ließ ihn das Lenkrad fester greifen. Wer im Glashaus saß, warf besser nicht mit Steinen.

Er hatte ihren Gesichtsausdruck sofort erkannt. Jenen Ausdruck, der besagte, dass man lieber acht Stockwerke in die Tiefe stürzte, statt den Fahrstuhl verlassen und unter Leute gehen zu müssen.

Wenigstens hatte sich seine eigene Niederlage damals auf zweihundert Verwandte und Freunde von ihm und Lara beschränkt, während Georgia Stones Niederlage heute Gesprächsthema in ganz London und morgen auch über die Stadtgrenzen hinaus sein würde.

Auf Letzteres spekulierte er, obwohl er es lieber nicht auf Kosten des Kummers eines Mitmenschen getan hätte. Ganz so skrupellos war er denn doch nicht. Noch nicht.
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Nikki Logan lebt mit ihrem Partner in einem Naturschutzgebiet an der Westküste Australiens. Sie ist eine große Tierfreundin. In ihrer Menagerie tummeln sich zahlreiche gefiederte und pelzige Freunde. Nach ihrem Studium der Film- und Theaterwissenschaften war Nikki zunächst in der Werbung tätig. Doch dann widmete sie sich ihrem Hauptinteresse: dem Naturschutz. Ihre einmaligen Liebesromane, in denen es stets (auch) um Tiere und Natur geht, schreibt sie abends und nachts.