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Montana Witch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
228 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am06.05.20242. Auflage
Als die junge Hexe Ruby auf ihre neue Mitschülerin Mindy trifft, weiß sie noch nicht, was diese Freundschaft für außergewöhnliche Züge annehmen wird. Ein Mann, gekleidet in Schwarz, entzieht Mindy auf übernatürliche Weise Lebenskraft. Ein Schutzritual scheint ihn zu vertreiben, doch die Ruhe hält nicht lange an. Was Ruby und Mindy nicht wissen, ist, dass sie es mit einem viel mächtigeren Wesen zu tun haben, als sie je geahnt hätten. Quer durch Montana bis in die Rocky Mountains folgt er Ruby und zieht eine Spur aus Tod und Trauer nach sich. Schließlich bleibt der jungen Hexe keine Wahl und sie muss sich der Frage stellen: Ergebe ich mich der Dunkelheit oder finde ich einen Ausweg? Triggerwarnung: Dieses Buch enthält potenziell triggernde Themen, wie z.B. explizite Darstellung oder Erwähnung körperlicher, seelischer oder sexualisierter Gewalt, Rassismus, Mord und Tod.

Luise Eggers ist geboren in Berlin, aufgewachsen in der Hansestadt Rostock und hat hier Germanistik (BA) und Philosophie (MA) studiert. Nachdem sie der Liebe wegen für sieben Jahre nach Bayern gezogen war, verschlug es sie zurück in den Norden, wo auch ihre ersten beiden Bücher spielen. Zusammen mit ihrem Mann und ihrem Zwergpudel Piet lebt sie in der Nähe von Hamburg.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextAls die junge Hexe Ruby auf ihre neue Mitschülerin Mindy trifft, weiß sie noch nicht, was diese Freundschaft für außergewöhnliche Züge annehmen wird. Ein Mann, gekleidet in Schwarz, entzieht Mindy auf übernatürliche Weise Lebenskraft. Ein Schutzritual scheint ihn zu vertreiben, doch die Ruhe hält nicht lange an. Was Ruby und Mindy nicht wissen, ist, dass sie es mit einem viel mächtigeren Wesen zu tun haben, als sie je geahnt hätten. Quer durch Montana bis in die Rocky Mountains folgt er Ruby und zieht eine Spur aus Tod und Trauer nach sich. Schließlich bleibt der jungen Hexe keine Wahl und sie muss sich der Frage stellen: Ergebe ich mich der Dunkelheit oder finde ich einen Ausweg? Triggerwarnung: Dieses Buch enthält potenziell triggernde Themen, wie z.B. explizite Darstellung oder Erwähnung körperlicher, seelischer oder sexualisierter Gewalt, Rassismus, Mord und Tod.

Luise Eggers ist geboren in Berlin, aufgewachsen in der Hansestadt Rostock und hat hier Germanistik (BA) und Philosophie (MA) studiert. Nachdem sie der Liebe wegen für sieben Jahre nach Bayern gezogen war, verschlug es sie zurück in den Norden, wo auch ihre ersten beiden Bücher spielen. Zusammen mit ihrem Mann und ihrem Zwergpudel Piet lebt sie in der Nähe von Hamburg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759789181
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum06.05.2024
Auflage2. Auflage
Seiten228 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1195 Kbytes
Artikel-Nr.14678237
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1.

Der Sarg ihrer Eltern war dicht mit Erde bedeckt. Auf ihrem grauen, kalten Grabstein stand eingraviert: Theodor & Susanna Morris. Geburtsdatum, Sterbedatum und ein Hinweis darauf, dass sie liebende Eltern waren. Das waren sie.

Mindy wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und legte zwei rote Rosen auf das mit Blumen und Kränzen bedeckte Grab. Jetzt musste sie ihre Eltern endgültig verlassen, denn ihre nächsten Verwandten, Tante Greta und Onkel Toby, lebten in Kenda Town. Neue Schule, aber keine Sicht auf die Rocky Mountains. Was wollte man schon in Ost-Montana? Wenigstens der Yellowstone River würde mit ihr fließen und ein bisschen Halt geben.

Die Zeit vor Halloween begann. Sie liebte es, aber dieses Mal würde es anders sein. Vor einem Jahr hatte eine Schulfreundin sie eingeladen, die durch ihre mexikanischen Wurzeln den Dia de los Muertos mit ihrer Familie feierte. Die Art, wie sie den Tod zelebrierten, die Ahnen ehrten, gefiel Mindy gut. Der Altar war mit alten Fotos, Pan de Muerto, einem traditionellen Gebäck, Calaveras de Dulce, sogenannte Zuckerschädel, Tequila, Kerzen sowie unzähligen Cempasúchil Blumen verziert. Sie besiegten den Tod, in dem sie nicht trauerten, sich nicht allein fühlten, sondern glaubten, dass alle an diesem Tag wiederkamen.

Aber dieses Jahr würde Mindy keine Geister verjagen, sich nicht verkleiden, den Tod nicht besiegen. Sie würde die Ahnen nicht einladen, mit ihr zu feiern und nicht für sie kochen. Es war nicht ihre Tradition, sie war so nicht aufgewachsen. Hier, in ihrer Heimatstadt Lane City, trug man normalerweise schwarz, sah betreten zu Boden und warf Erde auf den Sarg.

Ein kalter Windstoß schlug ihr ins Gesicht, ihre versiegten Tränen fühlten sich eisig an. Ihr Blick hob sich und haftete an einem Mann einige Meter von ihr entfernt. Er stand kerzengerade in schwarzem Hemd, Krawatte und Anzug vor einem Grab. Es schien so, als starrte er schon eine Weile in ihre Richtung. Sein Blick durchdrang sie, ein Frösteln schüttelte ihre Glieder. Sie drehte sich unsicher um, aber sie standen allein auf dem Friedhof. Mindy erwiderte seinen Blick. Wie eine unsichtbare Schnur, die sich um ihren Hals schlang, schien er sie zu sich zu ziehen. Lächelte er? Seine Erscheinung machte sie nervös. Das Schwarz seiner Kleidung hob seine blasse Haut hervor, die nur durch die dunklen Augenbrauen unterbrochen wurde und in eine Glatze überging. Seine Blässe erinnerte sie an den Schnee, der wie jedes Jahr bald fallen würde. Ein Mundwinkel war hochgezogen, die Hände ineinander vor dem Körper verschränkt. Angemessen für diesen Ort. Unangemessen sie so anzusehen. Die unsichtbare Schnur zog sie unwillentlich zu ihm, sie machte einen Schritt vorwärts.

»Mindy?!«, rief Tante Greta vom Eingangstor, das ein zerschneidendes Quietschen von sich gab, hinüber. Ruckartig drehte sie sich zu ihrer Tante um, die sie streng zu sich winkte. »Komm endlich, wir haben eine lange Fahrt vor uns.« Ihr ruppiger Ton war für Mindy ungewohnt, Onkel Toby war ihr von den beiden immer lieber gewesen. Dabei hatte sie noch nie viel Zeit mit oder bei ihnen verbracht, aber seine Stimme war nicht von Strenge durchzogen. Nie.

Als sie zu dem Mann in Schwarz zurückblickte, war er bereits am Gehen. Sie fasste sich an den Hals, als wäre tatsächlich eine Schnur darum gewickelt gewesen. Langsam verschwand der Druck. Verwundert schaute sie ihm hinterher, bis er ganz im dichter werdenden Nebel verschwand. Anschließend eilte sie zum Parkplatz, wo ihre Verwandten auf sie warteten.

Onkel Toby schaufelte den Schnee aus der Einfahrt. Mindy beobachtete ihn vom Fenster aus, während sie in ihrem Rührei herumstocherte.

»Iss dein Frühstück. In der Schulkantine gibt es nichts Anständiges. Bio ist für die garantiert ein Fremdwort. Ich pack dir sicherheitshalber einen Apfel ein.«

»Okay«, gab Mindy kleinlaut zurück, auf ihr Rührei starrend.

»Kind, ich weiß es ist keine einfache Zeit, aber wir sorgen für dich und abgesehen vom Essen, hat die Kenda High School einen passablen Ruf. Obwohl ich langsam bezweifle, dass du da jemals ankommst, wenn Toby weiter so langsam schaufelt.« Ihr schmaler Mund bildete einen Strich. Mit den Händen überprüfte sie ihre streng hochgesteckten braunen Haare, stampfte zur Tür und schrie hinaus: »Herr im Himmel, Toby! Beeil dich! Willst du, dass das Kind an ihrem ersten Tag gleich die Zuspätkommerin wird?«

Sie wohnten am Ende der Stadt, zu Fuß dauerte es eine halbe Stunde zur Bushaltestelle, weshalb Toby sie fuhr. Sie schwang sich ihren grauen Rucksack um und erntete einen prüfenden Blick von Tante Greta, die ihre Fingerspitzen sanft auf Mindys Schultern legte. Im Gesicht ihrer Tante erkannte sie, dass sie etwas über ihre Kleidung sagen wollte, sich aber verkniff. Mindy empfand Dankbarkeit darüber, keine Diskussion über ihren Kleidungsstil führen zu müssen. Sie hatte auch schon vor der Beerdigung nicht besonders farbenfrohe Kleidung getragen. Tante Greta zog ihre braune Strickjacke vor der Brust enger zusammen und wünschte Mindy einen schönen Tag.

Onkel Toby drehte, kurz nachdem der Motor seines Pickups laut aufbrummte, das Radio an. Es war ihr ganz recht, denn sie wollte sich nicht unterhalten, sondern nur den Tag überstehen.

»Oh, hörst du, Johnny Cash! Toller Song.« Mindy nickte ihm zu und er lächelte sie sanftmütig an, als hätte er die Freundlichkeit von Tante Greta gestohlen und allein in sich vereint. Ein warmes, ehrliches Lächeln.

Toby zog die Bremse. Sie hielten vor einem kantigen Gebäudekomplex aus rotem Backstein. Clean und schnörkellos. Der Schnee war überall durch Schuhabdrücke gestempelt.

»Der erste Schultag ist immer aufregend, aber ich hoffe, du kommst zurecht heute. Lass dich nicht ärgern, Kleines.«

»Danke, wird schon werden«, sagte sie und lächelte ihn mit gespielter Zuversicht an. Schüler, eingepackt in Parkas und Schals, streiften ihren Weg. Tief durchatmen.

In den Schulfluren dröhnten die unterschiedlichsten Stimmen, hier und da knallte ein Spind zu. Aus ihrem Willkommensbrief versuchte Mindy den Standort des Sekretariats herauszulesen, als sie mit einem größeren Jungen zusammenstieß.

»Sorry, ich hab ... ich hab dich nicht gesehen.«

»Offensichtlich Sleeping Beauty. Wollte dich noch kein Prinz wachküssen, Blondie?«

Es wirkte für sie nicht wie ein Kompliment. Mindy zog die Schultern hoch, sie umklammerte fest ihren Block.

»Ich ... äh.«

»Mensch Chris, lass den Quatsch. Du machst ihr Angst!«, neckte ihn sein etwas kleinerer Freund mit der zerrissenen Jeansjacke. Seine abwehrende Geste ließ Chris sich wieder seinem Spind zuwenden. »Hey, bist du neu? Du siehst so verloren aus.«

»Ja, ja ... das bin ich. Ich suche das Sekretariat. Ich sollte mich da heute melden.«

»Kein Problem, du gehst gerade aus, bis zum Ende des Flurs, dann links und am Ende sind die ganzen wichtigen Türen. Ich bin übrigens Ryan.«

»Danke, das ist echt nett. Ich bin Mindy Morris.«

»Freut mich Mindy, dann wünsche ich dir ´nen guten Start hier. Lass dich bloß nicht von den ganzen Blödmännern hier ärgern.« Er zwinkerte ihr zu und schob seinen Freund Chris vorwärts zum Klassenzimmer.

Ryans Wegbeschreibung half ihr, pünktlich alle Unterlagen und Bücher zu erhalten. Das Spindschloss in der einen Hand, den Stundenplan in der anderen, suchte Mindy den Klassenraum von Mr. Pierce auf, der ihre erste Geschichtsstunde unterrichten würde.

Wie alle Neuen wurde auch sie mit peinlicher Aufmerksamkeit den anderen als neue Schülerin der Kenda High School vorgestellt. Natürlich folgte der Augenscan von ihren Haaren bis zu den schwarz-weißen Chucks. Diese urteilenden Blicke verursachten Übelkeit in ihr. Was ihr bis zum Mittag in der Kantine den Hunger verdarb. Aber Tante Greta hatte nicht zu viel versprochen. Das Essen war undefinierbar geformt und roch nach Hundefutter. Auch auf ihren Apfel hatte sie keinen Appetit. Übelkeit und Schmerzen im Unterleib machten sich breit, Speichel sammelte sich in ihrem Mund. Sie vermisste ihre alte Schule, ihre Eltern. Konnte man noch unglücklicher sein, fragte sie sich.

Sie räumte das Tablett weg und verließ die Kantine, die Schmerzen im Unterleib breiteten sich großflächig aus. Gestern hatte sie zu allem Überfluss noch ihre Periode bekommen. Die ersten beiden Tage fühlten sich oft unangenehm an. Ihr blieb noch Zeit, die könnte sie auch auf Toilette verbringen. Es würde ja doch niemanden interessieren, wo sie sich aufhielt.

Zwei Mädchen kamen ihr entgegen, als sie die Tür zur Mädchentoilette öffnete. Durch ihre aufgeregte Unterhaltung hatten sie Mindy nicht einmal registriert. Sie schloss die Kabinentür, setzte sich, las die mit Edding geschriebenen Kritzeleien auf der Tür. Johnathan Riles ist ein Arschloch, gleich darunter: Sandra Kuning ist ´ne miese Bitch. Ihr Unterleib krampfte. Sie entfernte den Tampon und...
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Luise Eggers ist geboren in Berlin, aufgewachsen in der Hansestadt Rostock und hat hier Germanistik (BA) und Philosophie (MA) studiert. Nachdem sie der Liebe wegen für sieben Jahre nach Bayern gezogen war, verschlug es sie zurück in den Norden, wo auch ihre ersten beiden Bücher spielen.
Zusammen mit ihrem Mann und ihrem Zwergpudel Piet lebt sie in der Nähe von Hamburg.