Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Loewe Verlagerschienen am14.08.2024
Die Wahrheit kann dich reich machen. Die Lüge lässt deine schlimmsten Albträume wahr werden. Es ist eine Challenge der besonderen Art, auf die Philipp und Tessa sich einlassen: Hundert Menschen treten an, um einen einzigartigen, unfehlbaren Lügendetektor zu testen: Scandor. Er begleitet die Kandidaten rund um die Uhr, wittert jede Ausflucht, jede Schwindelei. Wer lügt, fliegt aus dem Rennen und muss sich seinen tiefsten Ängsten stellen. Die Person hingegen, die am Ende übrigbleibt, erhält ein Preisgeld von fünf Millionen Euro. Doch nicht alle spielen fair. Und es gibt jemanden, der sich auf die Suche nach einer ganz besonderen Wahrheit gemacht hat ... Der neue Thriller von Ursula Poznanski Wie oft am Tag lügen wir? Bestsellerautorin Ursula Poznanski macht diese spannende Frage zum Kern einer dramatischen Battle Royale in einer Welt, in der Wahrheit und Lüge die Menschen an ihre Grenzen bringen. Überwinde deine Ängste und kämpfe. Diesen Poznanski Thriller solltest du nicht verpassen!

Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen. Ihr Debüt Erebos, erschienen 2010, erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen schreibt sie auch Thriller für Erwachsene, die genauso regelmäßig auf den Bestsellerlisten zu finden sind wie ihre Jugendbücher. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. Mehr über die Autorin unter ursula-poznanski.de.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR19,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextDie Wahrheit kann dich reich machen. Die Lüge lässt deine schlimmsten Albträume wahr werden. Es ist eine Challenge der besonderen Art, auf die Philipp und Tessa sich einlassen: Hundert Menschen treten an, um einen einzigartigen, unfehlbaren Lügendetektor zu testen: Scandor. Er begleitet die Kandidaten rund um die Uhr, wittert jede Ausflucht, jede Schwindelei. Wer lügt, fliegt aus dem Rennen und muss sich seinen tiefsten Ängsten stellen. Die Person hingegen, die am Ende übrigbleibt, erhält ein Preisgeld von fünf Millionen Euro. Doch nicht alle spielen fair. Und es gibt jemanden, der sich auf die Suche nach einer ganz besonderen Wahrheit gemacht hat ... Der neue Thriller von Ursula Poznanski Wie oft am Tag lügen wir? Bestsellerautorin Ursula Poznanski macht diese spannende Frage zum Kern einer dramatischen Battle Royale in einer Welt, in der Wahrheit und Lüge die Menschen an ihre Grenzen bringen. Überwinde deine Ängste und kämpfe. Diesen Poznanski Thriller solltest du nicht verpassen!

Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen. Ihr Debüt Erebos, erschienen 2010, erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen schreibt sie auch Thriller für Erwachsene, die genauso regelmäßig auf den Bestsellerlisten zu finden sind wie ihre Jugendbücher. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. Mehr über die Autorin unter ursula-poznanski.de.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732022823
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum14.08.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse4319 Kbytes
Artikel-Nr.14705967
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

»Fangen wir mit den einfachen Dingen an. Wie heißt du?«

»Philipp.«

»Und mit Nachnamen?«

»Bajon.«

»Ziemlich außergewöhnlicher Name.«

»Ich weiß.«

»Ist es in Ordnung, wenn ich Du sage?«

»Jaja. Klar.«

»Wie alt bist du?«

»Neunzehn Jahre. Seit voriger Woche.« Philipp atmete gegen den Brustgurt an, der eng unter seinem Shirt saß. Seine Hände lagen auf einer Art Matte, deren transparente Oberfläche den Blick auf ein Gewirr aus hauchdünnen Drähten und winzigen Sensoren freigab.

Der Mann, der ihm am Tisch gegenübersaß, bleistiftdünn und mit Stirnglatze, hatte ihm noch kein einziges Mal ins Gesicht gesehen. Oder doch, ganz zu Beginn, als Philipp zur Tür hereingekommen war, hatte er ihn geradezu angestarrt. Als würde er sich fragen, wie es ausgerechnet ihn hierher verschlagen hatte.

Doch seitdem galt seine gesamte Aufmerksamkeit dem Bildschirm, der schräg vor ihm stand. Leider so, dass Philipp keine Chance hatte, einen Blick darauf zu erhaschen.

»Warum möchtest du an dem Wettbewerb teilnehmen?«

Philipp schnaubte. War das nicht völlig klar? »Weil fünf Millionen der Wahnsinn sind. Nie im Leben würde ich eine solche Chance verstreichen lassen.«

Etwas summte. Der Mann zog den Mund schief. »Tja, damit wärst du im Ernstfall bereits ausgeschieden. Deine Antwort entspricht nicht der Wahrheit.«

»Äh. Doch?«

»Nicht der ganzen Wahrheit. Finde ich selbst erstaunlich, denn bei den meisten, die ich bisher befragt habe, war das ganz klar das Hauptmotiv.« Er formte die Lippen zu einem kleinen O. »Was ist es bei dir?«

Das ging ja gut los. Und natürlich wusste Philipp, was ihn wirklich angetrieben hatte. Mehr als diese unvorstellbare Summe, auf die er sich keine großen Chancen ausrechnete.

Nein, es war die unvorstellbar hübsche Raffaela gewesen. Das zuzugeben war Philipp vor diesem staubtrocken wirkenden Mann überraschend peinlich. Er schluckte, bevor er antwortete. »Der Hauptgrund war ein Mädchen, Raffaela. Sie studiert seit Kurzem Medienkommunikation, so wie ich, und ich helfe ihr dabei, sich am Institut zurechtzufinden.«

Kein Summen diesmal, und der Mann nickte beiläufig. »Raffaela also. Ich verstehe.« Er sagte es vollkommen sachlich, ohne das wissende Grinsen, mit dem Philipp insgeheim gerechnet hatte. »Wie hast du von unserem Wettbewerb erfahren?«

»Von Raffaela eben. Sie hat diese Silbermünze gefunden, in einer Packung Teelichter - einfach unter die Aluminiumhülle geklebt. Sie hat den Barcode eingescannt und lange überlegt, ob sie selbst teilnehmen soll, sich aber dann doch nicht angemeldet.«

»Und die Münze dir gegeben?«

»Genau.«

Der Mann hob die Augenbrauen, als hätte er auf dem Bildschirm erstmals etwas Interessantes entdeckt. »Angenommen, du gewinnst«, sagte er langsam. »Würdest du mit ihr teilen?«

»Halbe-halbe, einfach nur so?« Philipp überlegte. »Nein. Das hätten wir vorher vereinbaren müssen. Aber ich würde ihr etwas abgeben.«

Langsames Nicken. »Du sagst die Wahrheit.«

»Ich weiß.«

»Okay.« Der Mann rutschte mit seinem Stuhl ein Stück nach vorne. »Ich stelle dir jetzt noch ein paar allgemeine Fragen, damit wir das Gerät besser auf deine persönlichen Werte kalibrieren können.« Zwischen seinen Augenbrauen bildete sich eine steile Falte. »Lebst du noch bei deinen Eltern?«

»Nein.«

»Warum nicht?«

»Ich wollte auf eigenen Beinen stehen.«

Wieder ein Summen, der Mann blickte auf. Erstmals wirkte er ein wenig gereizt. »Und schon wieder ausgeschieden. Auf die Art wirst du im Wettbewerb nicht lange durchhalten.«

Philipp hatte schon den Mund geöffnet, um zu widersprechen, schloss ihn aber gleich wieder. Was er gesagt hatte, war nicht im engeren Sinn eine Lüge gewesen. Es stimmte schon, er hatte endlich in seinen eigenen vier Wänden leben wollen - aber der Grund, warum er es damit so eilig gehabt hatte, war ein anderer.

»Okay. Ich habe die miese Stimmung in meiner Familie nicht mehr ertragen. Meine Eltern reden zwar nur in Ausnahmefällen miteinander, aber wenn sie es tun, dann brüllen sie einander an.«

Bestätigendes Nicken. »Worum geht es bei diesen Streitigkeiten?«

Diesmal dachte Philipp genau nach, bevor er antwortete. »Um alles und nichts. Mama nennt Papa gern einen schlechten Vater und einen miserablen Ehemann. Papa nennt Mama hysterisch und nachtragend. Sie nehmen einfach jede Kleinigkeit zum Anlass, sich gegenseitig zu beschuldigen. Da reicht die Frage, wer die letzte Milch aufgebraucht hat, ohne neue zu kaufen. Wer seine Schuhe so zur Tür gestellt hat, dass der Nächste darüber stolpern muss. Wer besser mit Geld umgehen kann. Wer das Glas ohne Untersetzer auf den Tisch gestellt hat.« Er holte tief Luft. »Meine Mutter ist übervorsichtig, mein Vater findet das lächerlich. Jetzt, nachdem ich ausgezogen bin, haben sie nicht mehr die Ausrede, dass sie diese Höllenehe meinetwegen weiterführen müssen, und ich hoffe, sie lassen sich endlich scheiden.« Das war ausführlich und mehr als nur ehrlich gewesen, trotzdem ballte Philipp unwillkürlich die Hände zu Fäusten, aber das Summen blieb aus.

»Hände bitte flach auf die Messfläche legen.«

»Oh. Ja. Sorry.«

Der Mann schob seine Brille zurecht. »Sind deine Eltern wohlhabend?«

»Relativ, ja. Es gab irgendwann mal ein mittelgroßes Erbe von einer Tante. Ansonsten verdienen sie eher durchschnittlich.«

Der Mann tippte etwas in seinen Computer. »Und du? Hast du einen Job?«

Diese Frage war ungleich einfacher zu beantworten. »Ja. Ich arbeite zwei Tage die Woche in einem Jeansshop.«

»Gefällt es dir dort?«

»Geht so. Meistens ist es langweilig.«

»Okay.« Der Mann schob ein Tablet über den Tisch. »Ich werde dir jetzt eine Reihe von Fotos zeigen, und du bewertest sie entweder mit gut, schlecht oder neutral. Hast du dazu eine Frage?«

Nur, ob du mich für beschränkt hältst, dachte Philipp. »Nein.«

Das Summen ertönte, noch bevor er das Wort zu Ende gesprochen hatte.

»Und wieder wärst du ausgeschieden«, erklärte der Mann mit unbewegtem Gesicht. »Also, was ist deine Frage?«

»Ob Sie mich insgeheim für dämlich halten«, sagte Philipp, erstmals verunsichert. Wie sollte er es schaffen, jede noch so kleine Äußerung, die er von sich gab, auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen? Wie war es mit Witzen? Mit Ironie? Würde er sich damit sofort disqualifizieren?

»Nein, ich halte dich nicht für dämlich«, erwiderte der Mann ohne den geringsten Anflug eines Lächelns. »Wollen wir anfangen?«

»Ja.«

Ein Rotkehlchen auf einem schneebedeckten Ast. »Gut«, sagte Philipp, wieder ohne nachzudenken, aber das Summen blieb aus.

Ein Holzhäuschen an einem Bach, in dem sich ein Mühlrad drehte. »Neutral.«

Die erstaunlich lebensechte Sandskulptur einer Robbe, vor einem vom Sonnenuntergang rot gefärbten Meer. »Gut.«

Die Skyline von New York. »Neutral.«

Ein Berghang mit den Überresten verbrannter Bäume, die wie dünne schwarze Zähne in den Himmel ragten. »Schlecht.«

Eine Löwin, die Reißzähne in den Hals einer erlegten Gazelle gegraben.

Philipp zögerte. Er konnte dieses Foto nicht als schlecht bewerten, denn dass es Raubtiere und Beutetiere gab, lag im Wesen der Natur. Neutral stand er dem Bild aber auch nicht gegenüber.

Er schloss für einige Sekunden die Augen. Fühlte in sich hinein. »Gut«, sagte er schließlich. »Die beiden Tiere haben noch ihren Lebensraum und ...«

»Du musst mir deine Entscheidungen nicht erklären«, schnitt der Interviewer ihm das Wort ab.

Nächstes Bild. Ein junger Mann auf einem Surfbrett, auf dem Kamm einer sich brechenden Welle, die direkt in Richtung des Betrachters zu schwappen schien.

Unwillkürlich hielt Philipp die Luft an. Wusste, dass wohl jeder andere das Foto mit »gut« oder wenigstens »neutral« bewertet hätte. Wusste aber auch, dass das Gerät gleich wieder summen würde, wenn er eine dieser Antworten gab.

»Schlecht«, murmelte er.

Der Mann kommentierte das nicht, er zeigte schon das nächste Bild. Zwei Männer in zerlumpter Kleidung, die in einem Hauseingang saßen. Beide mit Weinflaschen in der Hand, beide sichtlich obdachlos, aber trotzdem herzlich lachend.

Was sollte Philipp dazu sagen? Obdachlosigkeit war schlecht, Alkoholismus auch - aber die Gesichter der Männer strahlten vor Freude. Sie sahen glücklicher aus, als Philipp sich seit Langem gefühlt hatte.

»Gut«, sagte er nach einigem Zögern und war sicher, dass das Summen nicht lange auf sich warten lassen würde. Irrtum, alles blieb ruhig.

»Das ist keine Prüfung, bei der es richtige oder falsche Antworten gibt«, sagte der Mann, als hätte er Philipps Gedanken gelesen. »Es geht um Wahrheit oder Lüge. Und offenbar findest du gut, was du siehst.« Er kratzte sich an der Stirn, dann sah er Philipp wieder an, aus wässrig grünen Augen. »Wir suchen hundert Kandidatinnen und Kandidaten für diesen Wettbewerb. Falls du dich für eine Teilnahme entscheidest, wirst du also gegen neunundneunzig andere antreten. Wenn du gewinnst, erhältst du die fünf Millionen Euro. Aber einem solchen Preis muss auch etwas gegenüberstehen.« Er legte die Handflächen zusammen, wie zum Gebet. »Falls du verlierst - was wäre dein Einsatz?«

Wie bitte? »Na ja.« Er lachte gezwungen. »Hundert Euro wären mir die Sache schon wert?«

Kein Summen, trotzdem sah der Mann nicht aus, als würde er die Antwort akzeptieren. »Ich fürchte, du hast die Frage nicht richtig verstanden.«

»Ja, das glaube...
mehr

Autor

Ursula Poznanski ist eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen. Ihr Debüt Erebos, erschienen 2010, erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen schreibt sie auch Thriller für Erwachsene, die genauso regelmäßig auf den Bestsellerlisten zu finden sind wie ihre Jugendbücher. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.
Mehr über die Autorin unter ursula-poznanski.de.