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Die wunderbare Florentine Feiertag: Ein Wunsch kommt selten allein

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.06.2024
Im Städtchen Waldstadt sind die meisten Bewohner sehr zufrieden - und das liegt mit Sicherheit an der wunderbaren Florentine Feiertag! Die hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, so gut es geht Herzenswünsche zu erfüllen und Probleme zu lösen, insbesondere für die Kinder. Um zu wissen, wo ihre Hilfe gerade wieder einmal dringend gebraucht wird, hängen die Kinder ihre Wünsche an die Zweige von Florentines Apfelbaum, der im Hinterhof steht. Im Baum wohnt auch das zutrauliche Rotkehlchen Pieps, das Florentine tatkräftig bei ihren Aufgaben unterstützt. In jedem Band erfüllt Florentine in ihrer unkonventionellen Art kleinere und größere Wünsche. Und wenn es ihr am Ende wieder mal gelungen ist, alle glücklich zu machen, wirft Florentine im Hinterhof ihren alten Crêpe-Ofen an und lädt alle zum Feiern ein.

Uli Leistenschneider, geboren 1981 in Mainz, studierte Germanistik, Philosophie und Theologie und arbeitete anschließend mehrere Jahre lang als Lektorin. Seit 2013 schreibt sie eigene Kinderbücher und denkt sich u. a. Geschichten für die Reihen »Sternenschweif« und »Pumuckl« aus. Die Idee zu »Pauline Schnüffel« kam ihr bei einem Freund, der selbst mit einem zahmen Wildschwein aufwuchs. Außerdem hat sie sich vom Leben auf dem Land inspirieren lassen.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIm Städtchen Waldstadt sind die meisten Bewohner sehr zufrieden - und das liegt mit Sicherheit an der wunderbaren Florentine Feiertag! Die hat es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, so gut es geht Herzenswünsche zu erfüllen und Probleme zu lösen, insbesondere für die Kinder. Um zu wissen, wo ihre Hilfe gerade wieder einmal dringend gebraucht wird, hängen die Kinder ihre Wünsche an die Zweige von Florentines Apfelbaum, der im Hinterhof steht. Im Baum wohnt auch das zutrauliche Rotkehlchen Pieps, das Florentine tatkräftig bei ihren Aufgaben unterstützt. In jedem Band erfüllt Florentine in ihrer unkonventionellen Art kleinere und größere Wünsche. Und wenn es ihr am Ende wieder mal gelungen ist, alle glücklich zu machen, wirft Florentine im Hinterhof ihren alten Crêpe-Ofen an und lädt alle zum Feiern ein.

Uli Leistenschneider, geboren 1981 in Mainz, studierte Germanistik, Philosophie und Theologie und arbeitete anschließend mehrere Jahre lang als Lektorin. Seit 2013 schreibt sie eigene Kinderbücher und denkt sich u. a. Geschichten für die Reihen »Sternenschweif« und »Pumuckl« aus. Die Idee zu »Pauline Schnüffel« kam ihr bei einem Freund, der selbst mit einem zahmen Wildschwein aufwuchs. Außerdem hat sie sich vom Leben auf dem Land inspirieren lassen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733608187
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.06.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse10815 Kbytes
Artikel-Nr.15022656
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Die Sonne ging gerade auf, als ein Möbelwagen durch die Kastanienallee rumpelte und vor dem Haus mit der Nummer 12 stehen blieb. Zwei Männer in Latzhosen und eine Frau in rotem Sommerkleid und mit einem gelben Tuch in den Haaren stiegen aus dem Wagen.

«Ist es nicht schön hier?», rief die Frau begeistert aus.

Alte Kastanienbäume breiteten ihre Äste vor den Häusern aus, die sich mit ihren hübschen grünen Fensterläden dicht aneinanderschmiegten. Vor einigen Fenstern hingen Kästen mit bunten Blumen.

«Ja, wirklich nett», antwortete einer der Männer und zog sich die Arbeitshandschuhe über. «Dann mal los!»

«Wo kommen die Möbel denn hin, Verehrteste?», fragte der andere Mann.

Die Frau lachte. «In den zweiten Stock, bitte.»

Als Erstes luden die Möbelpacker einen großen kunterbunten Schrank aus. Danach folgte ein Bücherregal, dessen Seiten aus zwei alten Leitern bestanden. Dann trugen die Männer noch einen siebeneckigen Tisch und sieben unterschiedliche Stühle ins Haus, einer außergewöhnlicher als der andere.

So ging der Umzug weiter: Jedes Möbelstück, das aus dem Umzugswagen auftauchte, hatte irgendetwas Besonderes.

Außerdem gab es noch eine Menge Umzugskisten und ein grasgrünes Hollandrad.

Ein Junge mit einem Rucksack auf dem Rücken blieb vor dem Wagen stehen. Neugierig schaute er zu, wie die Möbelpacker eine Staffelei und ein großes Gemälde ins Haus trugen. Es zeigte einen blühenden Ast, auf dem ein Rotkehlchen saß.

Die junge Frau mit dem gelben Tuch in den Haaren trug eine große Pflanze mit breit gefächerten Blättern hinterher.

Auch ein Mädchen kam aus dem Haus und blieb stehen. Es hatte einen Schulranzen dabei.

«Ziehst du hier ein?», fragte es die Frau, als sie wieder aus dem Haus kam.

«Genauso ist es», erwiderte die Frau fröhlich. «Ich heiße Florentine Feiertag. Und wer bist du?»

«Ich heiße Nele Grünling», antwortete das Mädchen. «Und das ist Samuel.»

«Hallo.» Samuel kam jetzt auch näher. «Hast du dieses Bild gemalt?»

Florentine nickte. «Ja. Es kommt in mein Wohnzimmer.»

Mit offenem Mund betrachteten die beiden Kinder das nächste Möbelstück, das aus dem Umzugswagen getragen wurde. Es erinnerte an ein riesiges Vogelnest.

«Was ist denn das?», erkundigte sich Nele vorsichtig.

«Sieht man das nicht?», entgegnete Florentine erstaunt. «Das ist mein Bett.»

«Oh», antwortete Nele nur, denn nun kam das letzte Möbelstück, und das war noch seltsamer als alle zuvor: Es sah aus wie ein gusseisernes Schränkchen mit zwei Rädern und einem Griff an der Seite. Obendrauf funkelte eine große silberne Platte.

«Das kommt in den Hinterhof», wies Florentine den Möbelpacker an.

«Ist das so was wie ein alter Plattenspieler?», fragte Samuel.

Lachend schüttelte Florentine den Kopf. «Das ist ...» Sie unterbrach sich, und in ihren Augen blitzte es geheimnisvoll. «Das erfahrt ihr ein andermal! Jetzt müsst ihr in die Schule, vermute ich?»

Erschrocken sah Nele auf ihre Armbanduhr. «Schade!», seufzte sie. «Das hier ist tausendmal spannender als Schule.»

«Aber leider müssen wir wirklich los», fügte Samuel hinzu, der ebenfalls einen Blick auf seine Uhr geworfen hatte. «Tschüs!» Und schon stürmten die beiden davon.

Florentine Feiertag aber trug ihre Pflanze hinauf in die Wohnung und erklärte den Männern, wo sie ihre Möbel hinstellen sollten. Als alles aus dem Wagen nach oben geräumt war, drückte sie ihnen ein Trinkgeld in die Hand, und dann stand sie schließlich allein in ihrer Wohnung.

Zufrieden blickte Florentine sich um. «Das sieht doch alles schon sehr schön aus», stellte sie fest.

Die Wohnung war ihr vertraut. Als Kind hatte sie mit ihren Eltern hier gelebt. Es war schön, nach all den Jahren wieder zurück zu sein.

Florentine trat auf den Balkon hinaus und blickte in den Hinterhof. In der Mitte stand ein alter Apfelbaum, an dem noch nicht ganz reife Äpfel in sanftem Rot leuchteten.

«Er ist noch genauso schön wie eh und je!», freute sich Florentine.

Der Baum war eindeutig das Schmuckstück des Hofes. Es gab zwar noch ein paar Bänke und Tische, aber ansonsten wirkte alles ein wenig trostlos. Zwischen den Mülltonnen in der einen Ecke und ein paar Fahrrädern in der anderen Ecke lag eine bräunliche Rasenfläche, die völlig ungenutzt aussah.

«Hier gibt es noch einiges zu tun», meinte Florentine zu sich selbst. Hätte sie lange Ärmel getragen, hätte sie die hochgekrempelt. Aber heute war ein heißer Sommertag Ende August.

Florentine wühlte in einem der Umzugskartons und zog ein hübsches Vogelhäuschen hervor. Pieps stand in geschwungener Schrift über dem Eingang. Voller Tatendrang lief Florentine mit dem Häuschen in der einen und einem Draht in der anderen Hand hinunter in den Hinterhof. Sie prüfte den Sonnenstand und hatte kurz darauf eine Astgabel auf der Ostseite gefunden. Auf diese stellte sie das Häuschen und sicherte es dann mit dem Draht, damit es nicht herunterfallen konnte. Es war wichtig, dass das Häuschen nicht auf der Südseite der prallen Sonne ausgesetzt war oder im Westen dem Wind.

«So ist es perfekt», murmelte Florentine.

Plötzlich kam ein Rotkehlchen angeflogen. Es ließ

sich auf dem Ast vor Florentine nieder. «Tschatschup», zwitscherte es.

«Da bist du ja, Pieps!», rief Florentine erfreut. «Ich hatte schon Angst, dass du den Weg nicht findest.»

Doch Pieps saß im Apfelbaum, als sei dieser schon immer sein Zuhause gewesen. Er stolzierte zu seinem Häuschen und schien sich vor Florentine zum Dank zu verbeugen.

Florentine strahlte. «Hier wirst du dich wohlfühlen, das sehe ich.»

Pieps war nicht irgendein Rotkehlchen. Als Babyvogel war er aus dem Nest gefallen, und Florentine hatte ihn vor herumstreunenden Katzen gerettet. Seitdem waren Pieps und Florentine enge Vertraute und konnten sich sogar ein wenig verständigen.

Nun drehte Pieps eine Runde durch den Hinterhof, war jedoch schnell wieder beim Apfelbaum. «Tschiptschiptschip», stieß er aus, und es hörte sich fast an, als würde er schimpfen.

«Ja, ich weiß, man kann den Hof noch um einiges schöner machen», meinte Florentine. «Aber der Baum ist genau so, wie ich ihn dir beschrieben habe, das musst du zugeben. Warte mal.» Sie betastete den Stamm und hatte bald ein altes Astloch gefunden. Zielsicher fasste sie hinein.

«Die ist auch noch da!», rief sie entzückt und zog eine kleine verrostete Blechdose hervor.

Neugierig kam Pieps angehüpft. Florentine ruckelte an der Dose, bis der Deckel schließlich aufging. Ein vergilbter Zettel lag darin, auf dem in blasser Kinderschrift, aber noch gut lesbar stand: Ich wünsche mir, dass ich keine Angst mehr vor der Geisterbahn habe.

«Das war mein allererster Wunsch, den ich aufgeschrieben habe», erzählte Florentine ihrem Rotkehlchen. «Damals war ich sieben Jahre alt, aber ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Papa hat den Geisterbahnbesitzer Herrn Kleister überredet, alle Lichter einzuschalten, damit wir uns die gruseligen Figuren genauer anschauen konnten. Im Hellen waren sie dann gar nicht mehr so unheimlich, und wir haben viel gelacht.» Florentine seufzte. «Na ja, ich bin trotzdem nie gern Geisterbahn gefahren. Außerdem mochte ich den Sohn von Herrn Kleister nicht besonders.» Florentine schwieg einen Moment nachdenklich.

«Ich weiß, was ich jetzt mache!», rief sie Pieps dann zu, der neugierig sein Köpfchen zur Seite neigte. «Lass dich überraschen!»

Florentine lief durch den Hof zur Kellertür und schloss sie auf. Der mittlere Kellerraum gehörte zu ihrer Wohnung. Er war vollgestopft mit allem möglichen Zeug, doch sie fand trotzdem sofort, was sie suchte. Die alten Bretterwände lehnten vor einem Regal und waren nur notdürftig mit Planen abgedeckt. Liebevoll strich Florentine mit zwei Fingern darüber und pustete den Staub weg. Dann befreite sie die Bretter von Spinnweben und begann, die erste Wand nach draußen zu schieben. Es war ziemlich anstrengend. Florentine ächzte.

«Warte, ich helfe dir!», hörte sie plötzlich eine Stimme, und kurz darauf wurde die Wand etwas leichter. Florentine streckte ihren Kopf hervor und sah im schwachen Kellerlicht einen Mann anpacken.

«Hallo und vielen Dank!», keuchte sie.

Der Mann lachte. «Kein Problem. Wir Bewohner helfen uns gerne gegenseitig.»

«Das hört sich gut an», erwiderte Florentine froh.

«Ich bin übrigens Gregor Grünling, der Vater von Nele», stellte sich der Mann vor. «Ihr beide habt euch ja schon vor dem Haus kennengelernt, wie ich gesehen habe. Wir haben die Wohnung über dir.»

Florentine stellte sich ebenfalls vor, und Gregor Grünling erzählte, dass er als Altenpfleger arbeitete und immer die Nachmittags- oder Nachtschichten übernahm. Neles Mutter war Lehrerin, und so konnten sie sich den Tag gut aufteilen, dass immer einer zu Hause war.

Gemeinsam schleppten sie die Bretterwände nach oben in den Hinterhof.

«Ist das so ein Jahrmarkthäuschen?», fragte Gregor neugierig.

Florentine nickte und strahlte. «Ja, genau. Es hat meinen Eltern gehört. Jetzt soll es im Hinterhof wieder zu Ehren kommen.»

Mithilfe von Neles Vater und ihrem Werkzeugkasten hatte Florentine das Häuschen eine Stunde später aufgebaut. Aufgeregt flatterte Pieps über ihren Köpfen und ließ sich schließlich auf der Dachkante nieder.

«Was für ein niedliches Rotkehlchen», staunte Gregor Grünling.

Dann verabschiedete er sich, denn er musste noch Einkäufe...
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Autor

Uli Leistenschneider, geboren 1981 in Mainz, studierte Germanistik, Philosophie und Theologie und arbeitete anschließend mehrere Jahre lang als Lektorin. Seit 2013 schreibt sie eigene Kinderbücher und denkt sich u. a. Geschichten für die Reihen »Sternenschweif« und »Pumuckl« aus. Die Idee zu »Pauline Schnüffel« kam ihr bei einem Freund, der selbst mit einem zahmen Wildschwein aufwuchs. Außerdem hat sie sich vom Leben auf dem Land inspirieren lassen.Nina Dulleck, geboren 1975, zeichnet seit sie einen Stift halten kann. Mittlerweile hat sie viele Kinderbücher für verschiedene Verlage im In- und Ausland illustriert. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Rheinhessen inmitten von Kirschbaumplantagen und Weinbergen.