Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Kinder des Dschinn: Das dunkle Erbe der Inka

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.06.2024
Auf der Suche nach der goldenen Stadt der Inka! Diesmal reisen John und Philippa nach Peru, um dort nach dem Auge des Urwalds zu suchen. Es soll sich dabei um das sagenumwobene Portal der goldenen Stadt der Inka handeln. Aber eine alte Dschinn-Prophezeiung berichtet von einem dunklen Vermächtnis, das mit dem Auge des Urwalds zusammenhängt. Die ganze Welt wäre vom Untergang bedroht, sollte der Forscher Macreeby seine Pläne verwirklichen und die goldene Stadt plündern. Ein abenteuerlicher Wettlauf beginnt - tief im gefährlichen Dschungel. Das fünfte Abenteuer der Bestsellerreihe «Die Kinder des Dschinn» von Philip Kerr 

P. B. Kerr wurde 1956 in Edinburgh/Schottland geboren. Er studierte Jura an der Universität Birmingham und arbeitete zunächst als Werbetexter, bis er sich einen Namen als Autor von Krimis und Thrillern für Erwachsene machte. Viele seiner Bücher wurden internationale Bestseller, etliche mit großem Erfolg verfilmt. Für seine Arbeit wurde er u. a. zweimal mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Mit der Abenteuer- und Fantasy-Serie «Die Kinder des Dschinn» gelang ihm auch als Kinderbuchautor auf Anhieb ein internationaler Erfolg.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextAuf der Suche nach der goldenen Stadt der Inka! Diesmal reisen John und Philippa nach Peru, um dort nach dem Auge des Urwalds zu suchen. Es soll sich dabei um das sagenumwobene Portal der goldenen Stadt der Inka handeln. Aber eine alte Dschinn-Prophezeiung berichtet von einem dunklen Vermächtnis, das mit dem Auge des Urwalds zusammenhängt. Die ganze Welt wäre vom Untergang bedroht, sollte der Forscher Macreeby seine Pläne verwirklichen und die goldene Stadt plündern. Ein abenteuerlicher Wettlauf beginnt - tief im gefährlichen Dschungel. Das fünfte Abenteuer der Bestsellerreihe «Die Kinder des Dschinn» von Philip Kerr 

P. B. Kerr wurde 1956 in Edinburgh/Schottland geboren. Er studierte Jura an der Universität Birmingham und arbeitete zunächst als Werbetexter, bis er sich einen Namen als Autor von Krimis und Thrillern für Erwachsene machte. Viele seiner Bücher wurden internationale Bestseller, etliche mit großem Erfolg verfilmt. Für seine Arbeit wurde er u. a. zweimal mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Mit der Abenteuer- und Fantasy-Serie «Die Kinder des Dschinn» gelang ihm auch als Kinderbuchautor auf Anhieb ein internationaler Erfolg.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733608088
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.06.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse6422 Kbytes
Artikel-Nr.15022658
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog - Doktor Kowalski

»Alle glücklichen Familien gleichen sich, aber jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Art unglücklich.«

Mit diesem Satz beginnt der berühmte Roman Anna Karenina des russischen Schriftstellers Leo Tolstoj. Tolstoj, der mehrere großartige Romane verfasste, interessierte sich sehr für Kinderliteratur und schrieb eine ganze Reihe von Geschichten und Fabeln für Kinder. Doch selbst die blühende Fantasie eines Tolstoj hätte wohl kaum die merkwürdige Art von Unglück erklären können, unter der die Familie Gaunt aus der East 77th Street in New York litt.

Sie waren, um es milde auszudrücken, eine sehr ungewöhnliche Familie, mit einem menschlichen Vater, Edward, einer Dschinnmutter, Layla, und den Dschinnzwillingen John und Philippa. Diese Mischung aus Dschinn (oder, weniger korrekt ausgedrückt, Flaschengeistern) und Mensch war nicht direkt der Grund für ihr Unglück, auch wenn sie natürlich damit zusammenhing. Lange Zeit war die Familie Gaunt sogar sehr glücklich gewesen und hatte in den Augen von Außenstehenden wie eine regelrechte Musterfamilie gewirkt, mit einer glamourösen Mutter, einem extrem reichen Vater und zwei wohlerzogenen, liebenswerten Kindern.

Das Einzige, was man an den Gaunts hätte kritisieren können, war die Tatsache, dass sie möglicherweise mehr besaßen, als gut für sie war. Auch wenn man zu ihrer Entschuldigung hinzufügen muss, dass eine Familie, die mindestens einen Dschinn in ihren Reihen hat und nicht stinkreich ist, kaum vorstellbar erscheint.

Nein, das Unglück der Gaunts hatte folgenden Grund: Mrs Gaunt hatte auf ihrem Rückflug vom Mittleren Osten nach New York einen schweren Unfall erlitten, bei dem ihre körperliche Gestalt restlos zerstört wurde. Für einen Menschen - oder Irdische, wie die Dschinn diese scheinbar identische, in Wirklichkeit aber völlig anders geartete Spezies zu nennen pflegen - wäre das in jedem Fall tödlich gewesen. Aber Mrs Gaunt hatte es klugerweise geschafft, ihren Geist aus ihrem verbrannten Ich hinauszukatapultieren, und war in Gestalt eines Albatros nach New York zurückgekehrt (damit hätte Tolstoj sicherlich ein Problem gehabt). Eine Verwandlung in einen Hund oder eine Katze sagte ihr ebenso wenig zu wie die Vorstellung, als Albatros weiterzuleben. Sturmvögel, wie die Albatrosse auch genannt werden, trinken Salzwasser und fressen verfaulte Fischköpfe. Und da sie diese unappetitliche Ernährungsweise leid geworden war, machte sich Mrs Gaunt alsbald auf die Suche nach einem menschlichen Körper.

Das war gar nicht so leicht, wie es klingen mag. Mrs Gaunt war ein Mitglied der Marid, eines guten Stamms der Dschinn (einem von drei guten Stämmen). Hätte sie einem schlechten Stamm angehört, wie den Ifrit (einem von drei schlechten Stämmen), hätte sie vermutlich einfach jemandem den Körper gestohlen. Nun ist es guten Dschinn zwar erlaubt, sich einen Körper auszuleihen, ihn zu stehlen hingegen ist ihnen nach den Regeln von Bagdad - dem Regelwerk, das die für alle Dschinn gültigen Verhaltensregeln enthält - strikt untersagt. Jedenfalls ist es verboten, solange ein Körper noch benutzt wird. Auch damit hätte Tolstoj sicherlich ein Problem gehabt.

Nun ergab es sich, dass die Gaunts eine treue Haushälterin namens Mrs Trump beschäftigten, die nach einem schweren Treppensturz im Krankenhaus im Koma lag. Nachdem sie Mrs Trumps Zustand erkundet hatte, kam Mrs Gaunt zu dem Schluss, dass der Körper ihrer Haushälterin zwar vollkommen einsatzfähig, der medizinische Zustand der armen Frau aber hoffnungslos war. In der Gewissheit, dass Mrs Trump mit ihrem Tun vollkommen einverstanden gewesen wäre, beschloss Mrs Gaunt, die Kontrolle über Mrs Trumps Körper zu übernehmen.

Sie hätte es schlechter treffen können, denn Mrs Trump war keine hässliche Frau. Sie war sogar eine ehemalige Schönheitskönigin, auch wenn ihr Mrs Gaunts Glamour und persönliche Ausstrahlung fehlten. Doch während es Layla Gaunt hin und wieder gelingen mochte zu vergessen, dass sie jetzt einen neuen Körper besaß, schaffte der Rest ihrer Familie das nur selten. Mr Gaunt und seine beiden Kinder hatten große Mühe, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Mrs Gaunt nun im Innern von Mrs Trump steckte.

Es heißt mitunter, dass der äußere Anschein täuschen kann. Im Falle von Mrs Trump/Gaunt traf das ganz besonders zu, was die bedauerliche Folge hatte, dass Mr Gaunt mit ihr meist nur über häusliche Angelegenheiten wie die Wäsche und die Reinigung seiner Hemden oder die Zusammensetzung des Abendessens sprach, während die Kinder sie beharrlich weiter Mrs Trump nannten statt Mutter oder Mum und sie baten, bestimmte Dinge auf den Wocheneinkaufszettel zu schreiben.

Noch schlimmer aber war vielleicht der Umstand, dass jene Freunde der Familie, die von der wahren Identität Mrs Trumps nichts ahnten oder davon, dass drei der Gaunts Dschinnkräfte besaßen, die allzu große Vertrautheit der Haushälterin gegenüber Mr Gaunt nur schwer erträglich fanden. Zum Beispiel die Art, wie sie seine Hand nahm oder ihn hin und wieder auf die Wange küsste. Dass sie tat, als sei das Haus ihr eigenes, und dass sie Mrs Gaunts Pelzmäntel trug und ihren Wagen fuhr.

Mr Gaunt behauptete beharrlich, seine Frau Layla sei fortgegangen, um in Australien als Bildhauerin Karriere zu machen. Doch aufmerksamere Freundinnen, denen nicht entgangen war, dass die Haushälterin nun Mrs Gaunts Schmuck trug, fragten sich, ob das nicht eine Lüge war. Eine oder zwei von ihnen überlegten sogar, ob man Layla Gaunt nicht um die Ecke gebracht hatte.

Die unglückliche Situation spitzte sich zu, als eines Tages ein Kriminalbeamter bei den Gaunts auftauchte. Er war groß und stark behaart, ein Bär von einem Mann, der aus dem New Yorker Stadtteil Bronx stammte und einen Walrossbart trug. Er hieß Detective Michael Wolff und hätte wirklich gut in den Zoo gepasst, nur dass es in der Bronx keinen Zoo mehr gab. Er hielt seine Polizeimarke hoch und zeigte sie der gut gekleideten Dame, die ihm die Tür öffnete und sich - jedenfalls ihm gegenüber - als Mrs Trump vorstellte, die Haushälterin der Familie Gaunt.

»Ist Mr Gaunt zu Hause?«, fragte Detective Wolff.

»Nein, er wird nicht vor heute Abend zurück sein«, sagte Mrs Trump. »Darf ich fragen, worum es geht?«

»Ich würde gern mit ihm über seine Frau sprechen«, sagte der Kriminalbeamte. »Sie wurde als vermisst gemeldet.«

»Unsinn«, sagte Mrs Trump. »Von wem denn?«

»Von einigen Freundinnen. Wissen Sie denn, wo sie ist, Mrs Trump?«

»Sie ist in Australien. Ich habe erst kürzlich mit ihr gesprochen.«

»Ich habe bei den australischen Behörden Erkundigungen eingezogen«, sagte Detective Wolff, »und dort hat man keinen Eintrag darüber, dass sie jemals das Land betreten hat.«

»Verstehe.« Widerstrebend begann Mrs Trump/Gaunt die Möglichkeit zu erwägen, ihre Dschinnkräfte einsetzen zu müssen. »Vielleicht sollten Sie lieber hereinkommen.«

Ohne etwas von der Gefahr zu ahnen, in der er nun schwebte, betrat der Kriminalbeamte den prächtigen Hauseingang und sah sich anerkennend um, während Mrs Trump die schwere schwarze Eingangstür hinter ihm schloss. »Schönes Haus«, sagte er. »Ich liebe diese großen Häuser an der Upper Eastside von New York.«

»Vielen Dank«, sagte Mrs Trump. Dann besann sie sich auf ihre Rolle und fügte hastig hinzu: »Aber schwer sauber zu halten.«

»Wie eine Putzfrau sehen Sie wirklich nicht aus, Lady«, stellte Detective Wolff fest. »Bei allem Respekt, M´am, aber ich habe noch nie eine Putzfrau gesehen, die solchen Schmuck trägt wie Sie und so ein Kleid. Und ich weiß, wovon ich rede. Meine Frau ist selber Putzfrau.«

Normalerweise verwandelte Mrs Gaunt Menschen, die für sie oder ihre Familie eine Bedrohung darstellten, in Tiere. Aber Detective Wolff hätte sie nur ungern in einen Wolf verwandelt. Ein Wolf auf den Straßen von New York konnte leicht von einem anderen Polizisten erschossen werden, um zu verhindern, dass er jemanden angriff. Es war ein Glück für den Kriminalbeamten, dass sie erst nach einem passenderen Tier suchte, in das sie ihn verwandeln konnte.

»Es ist allgemein bekannt, dass ich vor ein paar Jahren den Lotto-Jackpot von New York geknackt habe«, erklärte Mrs Trump/Gaunt.

Das stimmte. Lange Zeit hatte sich Mrs Trump nichts sehnlicher gewünscht, als im Lotto zu gewinnen, und dank Philippa wurde ihr dieser Wunsch erfüllt.

»Wie viel haben Sie denn gewonnen?«

»Dreiunddreißig Millionen Dollar.«

Detective Wolff pfiff durch die Zähne. »Und trotzdem arbeiten Sie weiter als Haushälterin?«

Ein Papagei vielleicht, überlegte sie. Er hat gepfiffen wie ein Papagei.

»Ich mag diese Familie«, sagte Mrs Trump/Gaunt. »Sie steht mir so nah wie meine eigene. Ich wollte nicht, dass das Geld mein Leben verändert. Sie wissen doch, wie das ist.«

»Na, das erklärt natürlich einiges«, sagte der Beamte. »Zum Beispiel, warum Sie so gut angezogen sind.«

Mrs Trump/Gaunt begann sich ein wenig zu entspannen: Vielleicht konnte sie sich doch noch aus der Sache herausreden.

»Das hoffe ich. Und danke für das Kompliment, Detective Wolff.«

»Nur erklärt das immer noch nicht, wo Mrs Gaunt ist.«

»Wie ich schon sagte, Detective Wolff, ich habe erst gestern mit ihr...
mehr

Autor

P. B. Kerr wurde 1956 in Edinburgh/Schottland geboren. Er studierte Jura an der Universität Birmingham und arbeitete zunächst als Werbetexter, bis er sich einen Namen als Autor von Krimis und Thrillern für Erwachsene machte. Viele seiner Bücher wurden internationale Bestseller, etliche mit großem Erfolg verfilmt. Für seine Arbeit wurde er u. a. zweimal mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Mit der Abenteuer- und Fantasy-Serie «Die Kinder des Dschinn» gelang ihm auch als Kinderbuchautor auf Anhieb ein internationaler Erfolg.Bettina Münch, Übersetzerin, Lektorin und Autorin, wurde 1962 geboren. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Pädagogik in Marburg/Lahn.