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Hey, Sherlock!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.06.2024
MACHT PLATZ FÜR DEN MEISTER - GARVIE SMITHS DRITTER FALL Amy Roecastle ist umwerfend schön, reich, egoistisch - und spurlos verschwunden. Sie hat ihren bissigen Hund mitgenommen und noch etwas anderes. Etwas Tödliches. Und Inspector Singh hat natürlich weder eine Spur noch irgendeine Ahnung. Zum Glück gibt es Garvie Smith, den faulsten, aber nun mal klügsten Kopf in Five Mile und Umgebung. Denn wie sich herausstellt, geht es längst nicht mehr nur um Amy - sondern auch um Mord. Und nebenbei muss Garvie aufpassen, sein Herz nicht zu verlieren. Wer kann das schon gebrauchen? «Besser kann man Detektivromane einfach nicht schreiben.» CRIME REVIEW

Simon Mason, 1962 in Sheffield geboren, ist sowohl Autor als Verlagsleiter bei David Fickling Books, Oxford. In Deutschland kennt man ihn hauptsächlich durch seine Kinderbuchreihe über die ?Quigleys?.Sein Jugendbuch »Moon Pie« wurde 2011 für den Guardian Children`s Fiction Award nominiert.Literaturpreise:?Zu schön, um tot zu sein?Nominiert für den Costa Children's Book Award 2014
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextMACHT PLATZ FÜR DEN MEISTER - GARVIE SMITHS DRITTER FALL Amy Roecastle ist umwerfend schön, reich, egoistisch - und spurlos verschwunden. Sie hat ihren bissigen Hund mitgenommen und noch etwas anderes. Etwas Tödliches. Und Inspector Singh hat natürlich weder eine Spur noch irgendeine Ahnung. Zum Glück gibt es Garvie Smith, den faulsten, aber nun mal klügsten Kopf in Five Mile und Umgebung. Denn wie sich herausstellt, geht es längst nicht mehr nur um Amy - sondern auch um Mord. Und nebenbei muss Garvie aufpassen, sein Herz nicht zu verlieren. Wer kann das schon gebrauchen? «Besser kann man Detektivromane einfach nicht schreiben.» CRIME REVIEW

Simon Mason, 1962 in Sheffield geboren, ist sowohl Autor als Verlagsleiter bei David Fickling Books, Oxford. In Deutschland kennt man ihn hauptsächlich durch seine Kinderbuchreihe über die ?Quigleys?.Sein Jugendbuch »Moon Pie« wurde 2011 für den Guardian Children`s Fiction Award nominiert.Literaturpreise:?Zu schön, um tot zu sein?Nominiert für den Costa Children's Book Award 2014
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733608378
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.06.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse7010 Kbytes
Artikel-Nr.15022659
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

5

Im Garten, auf der Anhöhe und außer Sicht, trat Smudges Bruder auf Garvie zu, um ihm den Marsch zu blasen.

«Irgendwas stimmt hier nicht? Ich sag dir, was hier nicht stimmt. Dein nichtsnutziges Scheißstück von einem Zaun.»

Der Garten der «Four Winds» war ein weitläufiges Gelände, das sich von der gepflasterten Terrasse über drei Ebenen gepflegten Rasens bis zu einem malerischen Sträucherensemble hinaufzog, welches die Grundstücksgrenze markierte. Der neue, halb fertiggestellte Zaun sollte genauso weitläufig sein, eine elegante, umgreifende Einfriedung, die sich, teilweise unsichtbar oberhalb der Anhöhe, am Waldrand entlangschlängelte. Klassisches Rotzedernholz, neunundzwanzig Pfähle pro 2,4-Meter-Abschnitt auf traditionell ausgehärtetem 150-mm-Sockelbrett, dazwischen jeweils 2,70 Meter hohe Pfosten mit den amtlichen kugelförmigen Zieraufsätzen. Nicht von schlechten Eltern. Und schon gar nicht billig.

Der Abschnitt entlang des Weges war von Tar und seinem Team hochgezogen worden, der Abschnitt vom Tor bis zum Teich von Butters Truppe und der Abschnitt zwischen Teich und Gebüsch, am weitesten entfernt vom Haus, von Smudges Bruder, mit Smudges und Garvies Hilfe. Alle drei Abschnitte waren fertig, standen sauber und gerade - mit Ausnahme von Garvies 2,4 Metern, die irgendwie in sich zusammengefallen waren.

«Drei Tage», sagte Smudges Bruder. «So lange hast du daran gearbeitet.»

Garvie sagte nichts.

«Ja, was?»

Garvie sagte: «Zwei Tage, vier Stunden, fünfzig Minuten.»

Smudges Bruder starrte ihn an. «Zwei Tage, vier Stunden und fünfzig Minuten komplett für ´n Arsch!»

Garvie zog an seiner Zigarette und blies Rauch aus. «Gestern Abend hat´s noch gestanden», sagte er.

«Dir ist aber schon klar, dass die Dinger länger als einen Tag halten sollen, oder? Wir bauen keine Wegwerfzäune, das weißt du, ja?» Smudges Bruder ging um das umgestürzte Zaunstück herum, während Garvie weiterrauchte. «Wie oft hab ich dir erklärt, wie tief die Löcher sein müssen? Was hab ich dir über den Ballast gesagt? Hast du überhaupt eine Richtschnur benutzt?»

Garvies Blick schweifte zu den Sträuchern, wo Smudge seine Arbeit unterbrochen hatte und besorgt zu ihm herüberblickte. Er hob eine Hand und winkte.

«Ja und, Superhirn?», sagte Smudges Bruder. «Was hast du mir zu sagen?»

«Erklär noch mal kurz, was eine Richtschnur ist.»

Smudges Bruder rastete ein bisschen aus, während Garvie sich noch eine Benson & Hedges anzündete und darauf wartete, dass der Lärm aufhörte. Als er wieder aufblickte, war Smudges Bruder über den Rasen nach unten gegangen, wo er auf Tar und Butter einredete. Garvie seufzte. Ohne sein umgestürztes Zaunstück weiter zu beachten, schob er sich daran vorbei, stieg über die Reste des alten Drahtzauns an der Gartengrenze und verharrte dort für einen Moment, die Zigarette im Mund. Vor ihm, zur Linken, lagen karge Wiesen. Zur Rechten war Wald, ein schwarzes Dickicht von Birken und Ahornbäumen. Ein Fußweg, der aus Richtung der Straße kam, beschrieb vor dem Zaun, genau dort, wo er stand, einen Bogen und verlor sich zwischen Wiese und Wald in der Ferne.

Es war friedlich, die Vögel in den Bäumen schienen zufrieden mit sich und der Welt, und Garvie beneidete sie darum. Als er sich umdrehte, um in den Garten zurückzugehen, fiel ihm etwas auf dem umgestürzten Zaunstück ins Auge. Er beugte sich hinunter und zog einen langen schwarzen Stofffetzen von einem Nagelkopf.

Die Ausstattung in Amys Zimmer war ebenso geschmackvoll wie die der Räume im Erdgeschoss. Anders als diese aber war es chaotisch und unaufgeräumt. Musikzeitschriften und alternative Lifestyle-Magazine waren auf dem Fußboden verstreut. Die Schranktür stand offen, Kleidungsstücke waren herausgefallen und lagen in Haufen auf dem Fußboden, Punk- und Goth-Outfit, überwiegend in Schwarz, dazwischen Sachen im Military-Look, T-Shirts, Gürtel mit silbernen Nieten, brutal aussehende Schuhe und Schnürstiefel.

Singh stakste durch das Chaos und sah sich aufmerksam um.

Kleine Details fielen ihm auf: auf einem Holzbrett hoch über dem Bett eine Reihe von handbemalten Pappmachéfiguren in seltsamen Verrenkungen; auf dem Schreibtisch, noch von der Gelenklampe beleuchtet, das halbfertige Bild einer Frau in Kriegsbemalung; daneben ein aufgeschlagenes Übungsheft mit einer komplizierten Mathe-Aufgabe. Alles Hinweise auf eine künstlerisch interessierte, kluge, rebellische Person.

Für einen Moment stutzte er angesichts einiger Blumen in einem Krug auf dem Kaminsims. Sie schienen hier fehl am Platz, irgendwie mager und schmutzig, keinesfalls ein Strauß aus einem Blumenladen.

Er ging zum Fenster und blickte in den Garten hinaus, dann wandte er sich erneut dem Zimmer zu. Etwas in dem Kleiderschrank erregte seine Aufmerksamkeit, er zog seine Latexhandschuhe über und nahm es näher in Augenschein.

Kurz darauf rief er Dr. Roecastle herbei.

«Ist das die Jacke, die sie gestern Abend getragen hat?», fragte er.

Ganz nach hinten ins obere Schrankregal gestopft lag eine kurze olivgrüne Jacke, noch immer nass.

Dr. Roecastle sah sie prüfend an. «Ja, ich glaube wohl.» Sie runzelte die Stirn. «Obwohl ich nicht weiß, warum sie sie ausgezogen haben sollte, bevor sie wieder losgezogen ist. Es hat in Strömen geregnet.»

«Besitzt sie noch eine andere Jacke?»

«Sie hasst Jacken. Ich wusste nicht mal, dass sie diese hat. Sie hat ein bestimmtes Budget zur Verfügung, um sich selbst einzukleiden.» Sie deutete in die Runde. «Was dabei herauskommt, sehen Sie hier.»

Sie kehrten in den Treppenflur zurück.

Singh sagte: «Amys Zimmer ist ab sofort von polizeilichem Interesse. Es wird versiegelt, damit die Kriminaltechniker ihre Arbeit machen können. Gehen Sie bitte möglichst nicht mehr hinein.»

«Noch eine Unannehmlichkeit mehr.»

«Und jetzt würde ich mich gern im Garten umsehen, wenn ich darf.»

«Im Ernst? Warum?»

«Ihr Zimmerfenster ist entriegelt. Überwacht Ihre Alarmanlage nur das Erdgeschoss?»

«Ja.»

«Ich nehme an, Ihre Tochter wusste das, als sie hinausgeklettert ist.»

Er ließ sie stehen, ging die Treppe hinab und durch die Eingangstür ums Haus herum zur Terrasse auf der Rückseite. Dort fielen ihm sofort die deutlichen Fußabdrücke im Blumenbeet direkt unter Amys Zimmerfenster ins Auge. Schlammige Fußspuren führten quer über die Terrasse zum Rasen, und Singh folgte ihnen die Anhöhe hinauf, wobei er sich, getreu seiner methodischen Vorgehensweise, hin und wieder bückte, um Abdrücke auf dem Boden näher zu untersuchen, die ganze Zeit argwöhnisch beobachtet von den Männern, die an der Umzäunung arbeiteten.

Nur ein einziger der Zaunmonteure ließ sich von ihm nicht bei der Arbeit stören. Doch es war gerade dessen Abschnitt des umgestürzten Zaunes, auf den Singh achtsam zusteuerte.

Als er dort angelangt war, kam Smudges Bruder zögernd herbei, und sofort begann Singh ihn zu befragen.

«Diese ganze Umzäunung ist neu?»

«Jep.»

«Alles vor gestern Abend aufgebaut?»

«Jep.»

«Ist Ihnen heute Morgen irgendwas aufgefallen, das anders war?»

«Jep.»

«Ja? Und was?»

Jetzt erst nahm Smudges Bruder die Zigarette aus dem Mund und zeigte damit zaghaft auf das umgestürzte Zaunstück. «Das hier war umgefallen.»

Beide Männer sahen Garvie an, der dem Polizisten die ganze Zeit den Rücken zudrehte und beim Weiterarbeiten leise vor sich hinpfiff.

«Sonst noch etwas?», fragte Singh Smudges Bruder. «Als Sie heute Morgen hier eintrafen, ist da zum Beispiel -»

Ohne sich umzudrehen, sagte Garvie: «Wahrscheinlich ist er eingestürzt, als sie drübergeklettert ist.»

Smudges Bruder runzelte die Stirn und machte den Mund auf.

Singh sagte: «Warum sollte sie rübergeklettert sein?»

«Um auf die andere Seite zu kommen.»

«Was ist auf der anderen Seite?»

«Der Weg.»

Smudges Bruder blickte verwirrt von einem zum anderen. «Hören Sie -», setzte er besorgt an.

«Sie können die ausgetretene Linie im Gras genauso gut sehen wie ich», sagte Garvie zu Singh, der einen Blick zurück über den Rasen warf.

«Du glaubst also, sie ist öfter hier langgekommen? Warum?»

«Weil es ruhig ist. Weil es besser ist, als wenn man sich die Mühe machen muss, durch das gesicherte Tor zu gehen. Weil es die Richtung ist, in die sie wollte.»

Singh nickte. Er blickte durch die Zaunlücke zum dunklen, dichten und feuchten Waldgelände hinüber. Kaum hatte er es ins Auge gefasst, befiel ihn eine bange Vorahnung.

«Wo führt der Weg hin?», fragte er.

Smudges Bruder sagte: «Keine Ahnung.»

Garvie sagte: «Zu irgendeinem Ort, wo sie hinwollte. Sie muss echt sauer gewesen sein, als sie feststellte, dass hier plötzlich ein Zaun stand. Und vor allem», fügte er hinzu, «so ein stabiler.»

Singh dachte darüber nach. «Deine Pfostenlöcher sind nicht tief genug», sagte er schließlich.

Garvie zuckte die Achseln. Er sah Smudges Bruder an, der wütend an seiner Marlboro zog, während er weiter von einem zum anderen blickte. «Wie auch immer», fuhr Garvie fort, «ich hab keine Zeit, Ihnen zu helfen, Kumpel, ich muss weitermachen. Wir reißen uns hier alle den Hintern auf, um einen Job zu erledigen.»

Singh sah ihn an, nickte kurz und entfernte sich. Smudges Bruder, der während des gesamten Wortwechsels in seiner verwirrten Haltung verharrt hatte, warf Garvie einen langen, feindseligen Blick zu und ging dann in die...
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