Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das gläserne Buch

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
132 Seiten
Deutsch
Blues Faces Verlagerschienen am17.05.2024
»Das gläserne Buch« ist ein Mutmacher, Dinge zu überwinden, die unüberwindlich scheinen. Seine Protagonisten sind Tiere aus allen Regionen der Erde, die sich zusammentun und Unglaubliches erreichen. Es fällt nicht schwer, Parallelen zu Reiner Schönes Leben zu erkennen, Aufbruch, Neugier, Glaube, Toleranz, Stärke, und Durchhaltevermögen sind die Eigenschaften, die ihn charakterisieren und dieser Geschichte viel Spannung geben. Ein außergewöhnliches Buch der Crossover-Literatur. Ein All-Ager, für Jugendliche und Erwachsene.

Reiner Schöne: Rock-Musiker, Schauspieler, Sänger/Songwriter, Synchronsprecher, Familienvater, ein Leben in Deutschland Ost und West, in Amerika. Ein Reisender zwischen den Welten. Hair, JesuscChrist Superstar, Star Trek und Optimus Prime sind populäre Stationen seines Lebens. Ein kreativer Kopf, der keine Grenzen zieht zwischen Realität und Wunder; er verbindet beides zu einer aufregenden Geschichte.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext»Das gläserne Buch« ist ein Mutmacher, Dinge zu überwinden, die unüberwindlich scheinen. Seine Protagonisten sind Tiere aus allen Regionen der Erde, die sich zusammentun und Unglaubliches erreichen. Es fällt nicht schwer, Parallelen zu Reiner Schönes Leben zu erkennen, Aufbruch, Neugier, Glaube, Toleranz, Stärke, und Durchhaltevermögen sind die Eigenschaften, die ihn charakterisieren und dieser Geschichte viel Spannung geben. Ein außergewöhnliches Buch der Crossover-Literatur. Ein All-Ager, für Jugendliche und Erwachsene.

Reiner Schöne: Rock-Musiker, Schauspieler, Sänger/Songwriter, Synchronsprecher, Familienvater, ein Leben in Deutschland Ost und West, in Amerika. Ein Reisender zwischen den Welten. Hair, JesuscChrist Superstar, Star Trek und Optimus Prime sind populäre Stationen seines Lebens. Ein kreativer Kopf, der keine Grenzen zieht zwischen Realität und Wunder; er verbindet beides zu einer aufregenden Geschichte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783982621647
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum17.05.2024
Seiten132 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2429 Kbytes
Artikel-Nr.15241098
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Die Reise
Noah wachte auf und blinzelte. Erst wusste er gar nicht, wo er war. Er streckte seine Glieder, wie es ihm seine Mama immer vorgemacht hatte, wenn sie nach einem gesunden Bärenschlaf erwachte. Noch nicht ganz da, fiepte er leise: »Mama?« Er sah sich um, und im milden Schein von Wotans schmerzendem Zahn erkannte er bald, dass er sich in einer Höhle befand.

Das Fiepen wurde lauter: »Mama!« Aber die Mama antwortete nicht. Und Noah fing an, jämmerlich zu schluchzen.

»Guten Morgen, ich merke, du bist wach.« Eine irgendwie vertraute Stimme sprach weiter: »Willst du mir jetzt nicht mal erzählen, was dir passiert ist und warum ich dich da im tiefen Ozean auffischen musste? Vielleicht kann ich dich ein bisschen trösten.« Wotans tiefer Brummbass wirkte sofort beruhigend auf den einsamen Kleinen, der in seinem Kopf langsam das Puzzle des gestrigen Tages zusammensetzte.

»Aber erst mal wollen wir frühstücken, halt dich wieder gut fest.« Und kaum hatte Noah irgendwo Halt gefunden, als auch schon ein großer Schwall durch Wotans weit geöffnetes Maul hereinschwappte. Nachdem nach Walart das Wasser wieder durch die Barten zurück ins Meer gepresst worden war, blieb ein leckeres Frühstück zurück.

»Das ist alles für dich, mein Freund.«

Noah machte sich sofort über die leckeren Fische her, die da vor ihm in der dämmrigen Höhle zappelten. Eigentlich wurde er ja noch von seiner Mama gestillt, aber er konnte jetzt nicht wählerisch sein. Es schmeckte ihm ausnehmend gut und kaum war er satt, brummte Wotan: »So, jetzt bin ich dran. Festhalten!«

Wieder öffnete sich das Scheunentor, nur diesmal kam eine ganze Wagenladung Krill herein. Vorsichtig schob die riesige Zunge die Walnahrung an dem kleinen Bär vorbei, der sich mit seiner ganzen Kraft festhalten musste, damit Wotan ihn nicht mit verschluckte.

Von fern hörte er den Gesang der anderen Wale, als Wotan neugierig nachfragte: »Meine Reisekameraden wollen wissen, was dir passiert ist. Leg mal los, du.«

Und Noah erzählte und fing wieder an zu weinen, weil ihm bewusst wurde, wie weit weg er von seiner Mama war. »Vielleicht seh ich sie nie wieder, und sicher macht sie sich Sorgen.«

Draußen wurde es still. Die Wale waren verstummt, und auch Wotan schwieg lange. Die wunderschönen Tiere, die hundert Mal größer und hundert gefühlte Jahre älter waren als Noah, überlegten, wie sie ihm helfen könnten. Vielleicht weinen Wale ja auch, man sieht es nur nicht im Wasser.

»Weißt du was, mein Kleiner«, brummte Wotan nach einer Weile ganz sanft, »es ist jetzt, wie es ist, ich setze dich erst mal in Afrika an Land, und wenn wir nächstes Jahr zurück nach Norden ziehen, nehmen wir dich wieder mit und versuchen, deine Mama zu finden.« Er war weise genug, um zu wissen, dass das ein schier unmögliches Unterfangen war, aber er wollte dem Bärenkind etwas Tröstliches sagen. Ganz leise sangen die anderen Wale da draußen ihre Zustimmung, und ihr Gesang beruhigte Noah; er hatte noch nie solch schöne Töne gehört. Es war überhaupt die erste Musik, die er hörte in seinem jungen Leben. Bisher kannte er nur das Heulen des Polarwindes. Er fand, dass der Gesang der Wale viel schöner war.

Langsam schlief er wieder ein. Das leichte Schaukeln im großen Ozean entspannte ihn, und er träumte sich näher heran an Afrika.

Aber dann wurde er unsanft geweckt. Es schaukelte mächtig, und ihm wurde ein bisschen übel. Er rollte über Wotans große Zunge und wieder zurück.

»Keine Angst, du Landratte«, ertönte Wotans beruhigender Brummbass, »wir schwimmen durch einen heftigen Sturm, oben sind riesige Wellen, und auch hier unten schaukelt es heftig. Halt dich gut fest, ich muss wieder mal nach oben, Luft holen.« Noah wusste natürlich nicht, dass Wale keine Fische sind, sondern Säugetiere. Ab und zu müssen sie auftauchen, um zu atmen. Je höher Wotan kam, den großen Wellen entgegen, desto mehr rumpelte und pumpelte es; Noah verging Hören und Sehen, er rutschte in Wotans Maul herum, und der Wal brummte: »Das kitzelt auf meiner Zunge, ich muss niesen, du kleiner Racker; wenn ich jetzt husten muss, verlier ich dich, also bleib, wo du bist. Ich blase jetzt mein Nasenloch aus.«

Es zischte, dann holte Wotan tief und lange Luft und tauchte wieder ab. Es war eine Berg-und-Tal-Fahrt, und langsam hatte der kleine Noah Spaß daran. Wie alle Kinder wollte er spielen und rumtollen, und nun saß er hier im Dunkeln fest und machte das Beste aus seiner Lage. Er hüpfte auf und ab und rollte in seinem Unterwasserkäfig herum.

Wotan musste niesen, aber er musste nicht husten, es bestand keine Gefahr, den kleinen Maulpassagier ins Meer zu pusten.

»Halt noch ein bisschen durch, mein Freund, bald sind wir in Afrika, dann kannst du raus und an Land rumtoben.« Wotan kräuselte seine Zunge und versuchte, Noah zu streicheln. Er leckte ihm zärtlich über den Kopf, und das Bärenkind empfand eine dankbare Wärme in seinem Herzen. Es erinnerte ihn an seine Mama, die immer mit ihm gekuschelt und mit ihrer schwarzen Zunge sanft sein Gesicht geleckt hatte.

Aber er bekämpfte tapfer das Heimweh und fragte: »Wie ist Afrika, Wotan?«

»Hm, es ist anders als da, wo du herkommst. Ich war ja noch nie an Land, ich hab doch keine Beine, so wie du. Es ist schön warm in Afrika, so viel weiß ich.«

»Warm? Was ist das?«

»Oyoyyoyoy, du Baby, du weißt ja noch gar nichts von der Welt. Aber das wirst du alles noch lernen. Warm ist das Gegenteil von kalt.«

»Und was ist kalt?«

»Kalt ist es im Norden, wo du herkommst. Aber dir ist ja nie kalt, du bist doch ein Eisbär. Jedenfalls ist kalt das Gegenteil von warm, ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll. Die Delphine wissen da viel mehr als ich.«

»Delphine, was ist das?«

»Das sind auch Wale, aber viel kleiner und sehr klug. Sie retten manchmal sogar Menschen vorm Ertrinken.«

»So wie du mich gerettet hast?«

»Hm, so ungefähr.«

»Und Menschen? Sind das auch Tiere?«

»Leider nein«, grummelte Wotan leise. »Menschen machen Jagd auf Wale. Vor den Menschen muss man auf der Hut sein.«

Plötzlich klangen die Wale anders. Besorgt. Warnend, wie es Noah schien. »Was ist los, Wotan?«

»Da vorn treibt ein riesiges Schleppnetz, das die Menschen verloren haben. Sehr gefährlich. Besonders für die Delphine. Sie verheddern sich und können nicht mehr auftauchen, um Luft zu holen. Sie ertrinken dann. So kann es auch uns großen Walen ergehen.«

»Was ist ein Schleppnetz?«

»Damit fischen die Menschen mit ihren großen Schiffen die Meere leer.«

Noah schwirrte der Kopf. Es gab offenbar so viel, was er noch lernen musste. Wotan strich ihm wieder mit seiner Zunge übers Fell, und beide schwiegen eine Weile, als plötzlich draußen die Wale wieder sangen.

»Was sagen sie?« wollte der Kleine wissen.

»Wir sind da«, erwiderte Wotan.

»In Afrika?«

»So ist es.«

Noah wurde ganz weh zumute. »Afrika« hieß Abschied nehmen. Und sich da in der Fremde allein zurechtfinden zu müssen. Ohne Wotan. Ohne seine Nähe und ohne die Geborgenheit seines riesigen Mauls. Wotan schien die Gedanken seines kleinen Schützlings zu erraten. »Jetzt nur nicht wieder traurig werden. Ich sag dir nun, wie wir dich an Land kriegen. Pass genau auf.«

Draußen redeten die Wale miteinander und lotsten Wotan durchs flacher werdende Wasser und um die scharfen Klippen herum Richtung Küste.

»Sie wünschen dir Glück, mein kleiner Freund«, sagte Wotan. Jetzt wurde auch er ein bisschen wehmütig, er hatte Noah richtig lieb gewonnen auf der langen Reise. »Ich kann dich aber nicht bis zum Strand bringen, sonst laufe ich auf, weil ich so groß und so schwer bin. Vor meiner Nase schwimmt ein kleiner Baum. Und frag jetzt nicht, was ein Baum ist. Das siehst du gleich. Da werd ich dich draufbefördern, du hältst dich daran fest. Es ist gerade Flut, die trägt dich an Land. Und noch etwas: Mach jetzt deine Augen zu und lass sie geschlossen, bis ich sage, dass du sie aufmachen kannst. Du warst so lange im Dunkeln, das grelle Sonnenlicht würde dir sonst wehtun. Du musst blinzeln und deine kleinen Bärenaugen ganz langsam an die Sonne gewöhnen.«

Noah kniff die Augen ganz fest zusammen. Sein Herz klopfte vor Aufregung, und Wotan öffnete behutsam sein riesiges Maul. »So, ganz langsam die Augen auf, vorsichtig!«

Der Bär tat, wie ihm geheißen, doch dann wurden seine Augen riesengroß und kreisrund. Vor ihm lag die Küste Afrikas. Weißer Strand und dahinter Farben, die er noch nie gesehen hatte.

»Was ist das da hinten?« wollte er wissen.

»Das sind Palmen. Und jetzt raus ins Leben. Stell dich auf meine Zungenspitze.« Plötzlich...
mehr

Autor

Reiner Schöne: Rock-Musiker, Schauspieler, Sänger/Songwriter, Synchronsprecher, Familienvater, ein Leben in Deutschland Ost und West, in Amerika. Ein Reisender zwischen den Welten. Hair, JesuscChrist Superstar, Star Trek und Optimus Prime sind populäre Stationen seines Lebens. Ein kreativer Kopf, der keine Grenzen zieht zwischen Realität und Wunder; er verbindet beides zu einer aufregenden Geschichte.