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Begegnungen mit dem Jenseits

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am17.09.2024
Nachtod-Kontakte sind kein Mythos. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt berichten davon, Kontakte mit Verstorbenen erlebt zu haben. Dennoch ist es vielen unangenehm, darüber zu reden - aus Angst, als verrückt zu gelten. Bernard Jakoby hat in diesem Buch umfassende Fallbeispiele versammelt und erklärt eindrücklich, wie es zum Phänomen des Nachtod-Kontakts kommt.

Bernard Jakoby, 1957 in Cloppenburg geboren, arbeitet seit vielen Jahren als Dozent für Sterbeforschung in Berlin. Er hält Vorträge und Seminare über den Tod und das Leben danach in Deutschland, Österreich und der Schweiz und gilt als Kapazität der modernen Sterbeforschung.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextNachtod-Kontakte sind kein Mythos. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt berichten davon, Kontakte mit Verstorbenen erlebt zu haben. Dennoch ist es vielen unangenehm, darüber zu reden - aus Angst, als verrückt zu gelten. Bernard Jakoby hat in diesem Buch umfassende Fallbeispiele versammelt und erklärt eindrücklich, wie es zum Phänomen des Nachtod-Kontakts kommt.

Bernard Jakoby, 1957 in Cloppenburg geboren, arbeitet seit vielen Jahren als Dozent für Sterbeforschung in Berlin. Er hält Vorträge und Seminare über den Tod und das Leben danach in Deutschland, Österreich und der Schweiz und gilt als Kapazität der modernen Sterbeforschung.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644022454
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum17.09.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse7909 Kbytes
Artikel-Nr.15260739
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Die Geschichte und Erforschung der Nachtod-Kontakte
Die frühen Jenseitsvorstellungen

Wenn ein Mensch vor dem geschlossenen Grab eines geliebten Angehörigen steht, empfindet er den Tod oft als unüberwindbare Schranke. «Es ist noch niemand von den Toten zurückgekehrt», heißt es dann verzweifelt. Gibt es wirklich die Möglichkeit, ein Tor zur anderen Welt zu finden und Antworten über den Verbleib unserer Verstorbenen zu bekommen? Diese Frage muss eindeutig mit «Ja» beantwortet werden.

Die vielfältigen literarischen und schriftlichen Überlieferungen der Menschheitsgeschichte über das Fortleben nach dem Tod zeigen, dass Nachtod-Kontakte von jeher stattgefunden haben.
Jenseitsvorstellungen prähistorischer Menschen
Aus prähistorischen Funden können wir schließen, dass der Vorzeitmensch an ein Weiterleben nach dem Tod glaubte. Darauf deuten die erhalten gebliebenen Felszeichnungen und Grabbeigaben hin. Die Vorstellungen in der Steinzeit über den Verbleib der Seele entsprechen durchaus den unsrigen. Schon damals glaubte man, dass diejenigen, die zu Lebzeiten «böse» waren, sich in «Dämonen» verwandelten. Die Guten, Edelmütigen oder Tapferen wurden zu den Göttern erhoben. Die Geschichte der Vorzeit zeigt, dass die Toten mit ihren Angehörigen in Verbindung gestanden haben.

Die Vorstellung vom Verbleib der Seele unmittelbar nach dem Tod war davon geprägt, dass sich die Seele noch eine Zeit lang in der Nähe des Grabes aufhält. Das geht aus den schriftlichen Überlieferungen und prähistorischen Funden hervor, die von Wissenschaftlern untersucht worden sind. Die Seele unternimmt demnach kurze Besuche bei vertrauten Personen oder Plätzen, bis sie schließlich zu ihrem ureigenen Bestimmungsort aufbricht. Das Verhalten einer Seele den Lebenden gegenüber wurde als durchaus freundlich und hilfsbereit geschildert, konnte aber auch durch Rache, Hass oder Zerstörung im negativen Sinn wirksam sein.

Schon der «Pekingmensch» (Homo erectus), der Vorfahre des heutigen Menschen, unternahm bereits den Verusch, die Toten an eine Wiederkehr in die Welt der Lebenden zu hindern; das belegen die Grabfunde jener Zeit: So wurde der Kopf häufig abgetrennt, da er als Wohnort der Seele galt, das Grab wurde mit schweren Steinen beschwert und Ähnliches. Derartige Bestattungsbräuche haben sich bei den heute noch existierenden Naturvölkern Afrikas bis heute gehalten.

Die Anrufung der Toten gehörte in frühester Zeit zum Stammesritus der Urmenschen. Galten zunächst Körper und Seele als untrennbare Einheit, bewirkte die Entwicklung der Bestattungsriten die Vorstellung einer eigenständigen Seele, die unabhängig vom Körper ist. Durch den Tod wird die Seele vom Körper getrennt. Der Glaube daran lässt sich durch die so genannten Schädelpenetrationen belegen. Der Religionswissenschaftler Stefan Högl schrieb dazu:

«Es handelt sich um Öffnungen des menschlichen Schädelknochens, die schon zu Lebzeiten erfolgt sind und die nicht etwa einer medizinischen Behandlung gedient haben. Die künstliche Öffnung sollte vielmehr ein Durchgang für die vermutete Seele sein, deren Sitz man ganz offensichtlich mit dem Kopf in Verbindung brachte. Eine ähnliche Absicht dürfte der Schaffung von rundlichen Löchern in Steinkistengräbern zugrunde gelegen haben: Die als Seelenlöcher bekannten Öffnungen sollten wohl den Seelen der Toten den Zugang zu ihren Skeletten ermöglichen. Die Vorstellung von einer aus dem Körper fortziehenden Seelengestalt ist vermutlich entstanden, als sich das menschliche Denken aus seinem ursprünglichen, unmittelbaren Erleben weiterentwickelt hat. Langsam begannen unsere Vorfahren zwischen sich selbst und unserer Umwelt zu unterscheiden, später dann auch zwischen ihrem Körper und ihrem Bewusstsein, zwischen Leib und Geist.»[8]

Im frühen Schamanismus, der sich nach der letzten Eiszeit vor circa 10 000 Jahren herausbildete, waren die Schamanen, die Priester oder Medizinmänner imstande, eine Verbindung mit der Geisterwelt herzustellen. Die Fähigkeit, den Körper zu verlassen und Kontakt mit den Ahnen aufzunehmen, war die Grundlage ihrer spirituellen Tätigkeit. Die Grenzen des alltäglichen Bewusstseins hoben sich dadurch auf, und die Seele konnte an jedem beliebigen Ort sein. Professor Ozols schrieb dazu:

«Sie kann mühelos große Entfernungen überwinden und an unbekannte oder nicht mehr zu der diesseitigen Welt gehörende Orte gelangen. Sie ist auch nicht mehr an eine bestimmte Zeit gebunden, und sie kann wie das Vergangene so auch das Zukünftige erleben. Sie kann ferner die Seelengestalten längst verstorbener Menschen treffen, Geistern begegnen und ungewöhnliche Abenteuer bestehen.»[9]

Die Schamanen vertrauten auf die Hilfe der verstorbenen Verwandten in schwierigen Situationen oder bei Krankheiten. Eine enge Verbindung mit den Toten ist dabei die Voraussetzung. Insofern können wir aufgrund unseres heutigen Wissens über den Schamanismus darauf schließen, dass die Heiler medial veranlagt waren. Die Jenseitsvorstellungen des prähistorischen Menschen sind bereits von Himmel und Hölle geprägt, ebenso von der Vorstellung eines Wiedersehens mit verstorbenen Angehörigen. Dabei finden wir auch die Beschreibung des göttlichen Lichtes.

Im Gilgamesch-Epos, der ältesten überlieferten Erzählung der Weltliteratur (circa 2500 vor Christus), versucht der Held, Unsterblichkeit zu erlangen. Nach dem Tod seines Freundes Enkidu versucht Gilgamesch, ins Totenreich einzudringen. Skorpionmenschen hüten das Tor zur Sonne, doch sie lassen ihn passieren. Gilgamesch durchquert einen dunklen Tunnel, an dessen Ende er ein Licht erblickt. Die Beschreibung des Übergangs in die andere Welt jenseits des Todes liest sich wie eine heutige Nahtod-Erfahrung:

«... doch am Ende dieser Stunde stand ich auf einmal draußen vor dem Schacht, und da war die Sonne. Ich stand in ihr und war blind - in den Höhlen brannten die Augen wie flüssiges Feuer.

Unter mir sah ich den Berg, sich brechen das Licht, sich aufspaltend in Farben hinter all dem Weiß. Flächen ineinander verworfen, schiefrig: ein Blinken wie von Eis, widergespiegelt im Stein: Alabaster milchig durchzogen, der von Achaten zu schimmern und zu glimmen begann ...»[10]

Gilgamesch ist von der Schönheit der anderen Welt wie geblendet und will nicht wieder auf die Erde zurück - ein Motiv, das wir auch heute in vielen Schilderungen von Nahtod-Erlebenden finden. Der Sonnengott verfügt, dass Gilgamesch weiterleben soll.
Jenseitsvorstellungen in der Antike
Dass der Mensch mehr ist als seine körperliche Hülle und nicht nur aus Knochen und Sehnen besteht, galt den Völkern des Altertums als feststehende Tatsache. Im antiken Griechenland glaubten viele bedeutende Philosophen, dass sich die Seele nach dem Tod in ein ätherisches, unkörperliches Abbild der irdischen Erscheinung des Verstorbenen verwandelt. Dieses Wissen wurde von Homer in seiner «Odyssee» dargestellt. Im elften Gesang seines Epos findet sich das «Buch des Todes». Dieses enthält die erste ausführliche Beschreibung einer Totenbefragung durch ein Medium in der Weltliteratur.

Odysseus will seine medialen Fähigkeiten nutzen, um mit dem verstorbenen Propheten Teiresias in Verbindung zu treten. Er befindet sich in einer schwierigen Situation und weiß nicht, was er tun soll. Die Zauberin Kirke, Tochter des Sonnengottes, hatte ihm geraten, seine medialen Fähigkeiten zu nutzen. Odysseus befolgt ihre Anweisungen und ruft die Toten aus dem Hades hervor.

Das Verblüffende an den Beschreibungen Homers ist, dass schon der erste Geist, der erscheint, einen konkreten Bericht darüber abliefert, wie er gestorben ist. Noch heute erfahren viele Menschen durch einen Besuch bei einem Medium vorher nicht bekannte Einzelheiten über die Todesumstände eines Angehörigen. Der erscheinende Geist ist Odysseus´ Reisegefährte Elpenor, von dem er noch gar nicht wusste, dass er gestorben war. Elpenor berichtet:

«Ach, ein Dämon schuf und vieler Wein das Verhängnis!

Schlafend lag ich auf Kirkes Dach und erwachend vergaß ich,

Mich zur hohen Treppe zu drehn, um hinunterzusteigen,

Sondern gradaus taumelte ich vom Dache und brach mir

Das Genick, und meine Seele fuhr in den Hades.»[11]

Die Unterwelt, von der hier die Rede ist, galt in der Frühantike nicht als Ort ewiger Verdammnis, sondern als Aufenthaltsort der Seele nach dem Tod. Später erst wurde damit die Hölle bezeichnet. Das Totenreich wird in Homers «Odyssee» wie ein Nachbarland unseres Lebensbereiches beschrieben, welches sich darunter (Unterwelt, Hades, Hölle) oder darüber (Himmel, elysische Gefilde) befindet.

Durch die Jahrtausende belegt das Phänomen der Erscheinung Verstorbener, dass die Seele nach dem Tod einen feinstofflichen Körper annimmt, der dem Aussehen des irdischen Körpers entspricht. In der «Odyssee» des Homer wird dieser Aspekt durch die Befragung und Erscheinung seiner verstorbenen Mutter bekräftigt. Er ist so beeindruckt von dieser Begegnung, dass er seine Mutter umarmen will. Die Erscheinung lässt sich aber nicht fassen:

«Meiner toten Mutter Seele wollt ich umarmen;

Dreimal stürzt ich hinzu, sehnsüchtig, dass ich sie griffe,

Dreimal mir aus der Hand wie ein Schatten und ein Traumbild,

Schwand es...
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