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Infinity Alchemist

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
480 Seiten
Deutsch
Karibuerschienen am01.06.20241. Auflage
In der Welt von Ash Woods ist Magie der Elite vorbehalten. Als er vom Lancaster Mage's College abgelehnt wird, bleibt ihm nichts anderes übrig, als im Geheimen Alchemie zu studieren, immer in der Sorge, ohne Lizenz entdeckt und verhaftet zu werden. Erwischt wird er von der herablassenden Ramsay Thorne - doch anstatt ihn zur Rechenschaft zu ziehen, erpresst Ramsay Ash, ihm bei einem persönlichen Projekt zu helfen: der Suche nach dem legendären Buch der Quelle, das seinen Leser angeblich zu einem allmächtigen Alchemisten macht. Während Ash und Ramsay zusammenarbeiten und ihre Gefühle füreinander wachsen, erfährt Ash, dass die Suche nach dem Buch der Quelle gefährlicher ist, als er es sich vorgestellt hat. Er muss gegen einflussreiche und gefährliche Alchemisten antreten - auch gegen seinen eigenen Vater. Als Callum, Ramsays ehemaliger Liebhaber, auf der Bildfläche erscheint, findet sich Ash in einem Gefühlschaos wieder.  Dieser fesselnde Fantasy-Roman handelt von einem Suche, die die drei jungen Alchemisten zu gefährlicher Wahrheit, leidenschaftlicher Liebe und außergewöhnlicher Macht führt.

Kacen Callender studierte Creative Writing und arbeitete lange Zeit als Lektor:in in New York, bevor they sich ganz dem Schreiben widmete. Their Coming-of-Age-Romane wurden mehrfach ausgezeichnet.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR19,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextIn der Welt von Ash Woods ist Magie der Elite vorbehalten. Als er vom Lancaster Mage's College abgelehnt wird, bleibt ihm nichts anderes übrig, als im Geheimen Alchemie zu studieren, immer in der Sorge, ohne Lizenz entdeckt und verhaftet zu werden. Erwischt wird er von der herablassenden Ramsay Thorne - doch anstatt ihn zur Rechenschaft zu ziehen, erpresst Ramsay Ash, ihm bei einem persönlichen Projekt zu helfen: der Suche nach dem legendären Buch der Quelle, das seinen Leser angeblich zu einem allmächtigen Alchemisten macht. Während Ash und Ramsay zusammenarbeiten und ihre Gefühle füreinander wachsen, erfährt Ash, dass die Suche nach dem Buch der Quelle gefährlicher ist, als er es sich vorgestellt hat. Er muss gegen einflussreiche und gefährliche Alchemisten antreten - auch gegen seinen eigenen Vater. Als Callum, Ramsays ehemaliger Liebhaber, auf der Bildfläche erscheint, findet sich Ash in einem Gefühlschaos wieder.  Dieser fesselnde Fantasy-Roman handelt von einem Suche, die die drei jungen Alchemisten zu gefährlicher Wahrheit, leidenschaftlicher Liebe und außergewöhnlicher Macht führt.

Kacen Callender studierte Creative Writing und arbeitete lange Zeit als Lektor:in in New York, bevor they sich ganz dem Schreiben widmete. Their Coming-of-Age-Romane wurden mehrfach ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961294305
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.06.2024
Auflage1. Auflage
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2163 Kbytes
Artikel-Nr.15283579
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2

Ash war wie üblich in Gedanken versunken, bis er den Alchemisten sah, den er treffen wollte. Gresham Hain schritt zielstrebig durch den grauen Steinkorridor, umgeben von einer Gruppe plappernder Schreiber. Ash hatte Hain bisher nur auf grobkörnigen Schwarz-Weiß-Fotos gesehen, die zu den Texten gehörten, die er geschrieben hatte, doch er war es - unverkennbar. Er hatte einen blassen Teint und ging auf die sechzig zu, aber er hielt sich gerade, hatte einen muskulösen Körperbau, volle schlohweiße Haare und graue Stoppeln am Kinn. Ash hatte gehört, dass Hain manchmal das College besuchte. Er diente dem Haus Alexander als Berater, doch formal betrachtet war er immer noch Professor, auch wenn er selten Klassen unterrichtete oder Hilfskräfte einstellte. Ash hatte sich diesen Moment so oft vorgestellt - wie er den Mut finden würde, auf Gresham Hain zuzugehen und sich persönlich vorzustellen.

Als Ash jedoch sah, wie Hain ihm direkt entgegenkam, wuchs der Zorn in ihm. Seine Wut wurde zu einem glühenden Trugbild, das auf seiner Haut brannte und wie ein zweiter Puls in ihm pochte. Ashs Hände ballten sich zu Fäusten. Ash hasste Hain. Er hasste ihn so sehr, dass er ihn am liebsten angeschrien und mit seinen Fäusten auf ihn ...

»Entschuldigung«, sagte Ash mit brüchiger Stimme. »Sir Hain, ich würde gerne ...«

Hain stapfte an ihm vorbei und sprach zu einem Schreiber. Er hatte Ash nicht gehört und ihn keines Blickes gewürdigt. Als wäre Ash gar nicht da. Ein Schreiber warf ihm einen fragenden Blick zu, als wunderte er sich darüber, dass Ash mitten auf dem Gang herumstand. Ihm schien die Frage auf den Lippen zu liegen, ob Ash denn nichts Besseres zu tun hätte. Sein Zorn verrauchte und wich einem Gefühl der Taubheit. Ash biss die Zähne zusammen, zog den Kopf ein und entfernte sich in die entgegengesetzte Richtung.

***

Es war ein kalter, ungemütlicher Morgen. Ein feuchter Nebel hing in der Luft. Ash kniete neben einer Steinbank und verteilte eine neue Schicht Humus auf dem Beet. Jede Blume und jede Pflanze hatten ihre eigene Energie. Die welkende Hortensie zum Beispiel - Ash spürte, wie sie sanft und rhythmisch vibrierte, als akzeptierte sie ihren Tod, den Übergang von einer Daseinsform zur anderen. Ihre Blütenblätter waren braun und verschrumpelt. Ash nahm sie in seine Hand, während er sich über die Schulter blickte.

Der Campus war in dichten graugelben Dunst gehüllt, der die steinernen Gebäude verschluckte. Die Studierenden und Professoren befanden sich in ihren Klassenzimmern, hier draußen war niemand zu sehen. Ash betrachtete erneut die Blume in seiner Hand und schloss die Augen. Er stellte sich die Hortensie in voller Blüte vor, hatte jedes Detail vor Augen - von der samtenen Weichheit der Blütenblätter bis zum Tau, dessen glitzernde Tropfen auf seine Hand fielen. Veränderung war Stufe drei, doch für so eine Kleinigkeit brauchte es nicht viel alchemistische Kraft. Die Energie in ihm sprühte Funken wie ein Feuerstein. Er spürte, wie die Hitze unter seiner braunen Haut wuchs und sich in ihm ausbreitete ...

»Die Arbeit bedeutet dir nicht viel, wie ich sehe.«

Ash sprang auf und wirbelte mit hämmerndem Herzen herum. Er ließ die Pflanze auf die Erde fallen. Sie war in voller Blüte, wie er es sich vorgestellt hatte; seine Hände waren mit Tautropfen benetzt. Frank stand in seinem üblichen Arbeitsoverall hinter ihm, die Hände in den Taschen. Der Mann war fast zwei Meter groß, doch er schlich herum wie eine Katze. Ash konnte nicht sicher sein, dass nicht auch Frank heimlich Alchemie praktizierte und einfach aus dem Nichts aufgetaucht war.

Ash warf ihm ein ebenso charmantes wie verlegenes Lächeln zu und hoffte auf Franks Vergebung. In Kombination mit seinen fluffigen braunen Locken und seinen großen braunen Augen hatte ihm dieses Lächeln schon manches Mal aus der Patsche geholfen. »Du hast es gesehen, oder?«

Frank hatte oft schlechte Laune, doch jetzt wurde sie noch schlechter. »An deiner Freiheit scheint dir auch nicht viel zu liegen«, sagte er.

»Ich hab nicht bemerkt, dass jemand hier ist«, entgegnete Ash, doch er wusste, dass das eine lausige Ausrede war.

»Vielleicht kannst du versuchen, das dem Haus von Kendrick zu erklären«, sagte Frank, auf dessen Gesicht nicht der kleinste Anflug eines Lächelns zu sehen war. Ash hatte manchmal das Gefühl, dass Frank sich allzu sehr bemühte, eine väterliche Figur abzugeben.

»Du willst doch nicht die Roten auf mich hetzen, oder?«, fragte Ash. »Du würdest einen Assistenten verlieren.«

»Ich kam schon vorher klar«, bemerkte Frank, »und würde auch in Zukunft ohne dich klarkommen.«

Für einen Moment standen sie sich schweigend gegenüber und starrten sich an. Ash war es gewohnt, auf sich allein gestellt zu sein, und mochte es nicht, sich unterordnen zu müssen - doch er brauchte diesen Job, und davon abgesehen, schätzte er Franks schroffe direkte Art. An einem Ort wie diesem war das wie eine frische Brise.

»Tut mir leid«, sagte Ash, »wird nicht wieder vorkommen.«

Frank starrte Ash so durchdringend an, als wollte er seinen Vortrag fortsetzen, doch glücklicherweise nickte er ihm einfach zu, ehe er über den grünen Rasen davonschlenderte und im Dunst verschwand. Das war typisch für ihn - er war wie eine unbewusste Energie, die vergessen hatte, dass sie gar nicht mehr existierte, und von einer Dimension in die nächste überging. Ash seufzte, wischte sich die Hände an seinem Overall ab und schob die schwankende Schubkarre in Richtung Gewächshaus zurück.

Ash war eigentlich als Haushälter des Colleges angestellt worden, um Laken zusammenzufalten und Geschirr in der Küche zu spülen, doch aus irgendeinem Grund hatte Frank den Jungen in den letzten Monaten unter seine Fittiche genommen und ihn für verschiedene Tätigkeiten eingespannt. Und obwohl sich Ash über den Mann ärgerte, war er ihm auch dankbar. Er war lieber draußen und machte sich die Hände schmutzig, als durch die düsteren Korridore des Colleges zu huschen, wo er den kichernden Studierenden und den kalten Blicken der Professoren ausgesetzt war. Zwar starrten sie ihn nicht direkt an, als wäre er ein schmutziger Fußabdruck auf einem teuren Teppich, oder beleidigten ihn geradeheraus, doch hörte er ihren geflüsterten Spott über den Zustand seiner Kleidung und seiner Haare. Und dann war da dieses Mädchen, das lachte und sagte, Ash wäre eigentlich ganz süß, würde er nicht so klein sein und nach Dünger stinken. Doch in der Regel war er Luft für sie, so als wäre er unsichtbar oder gar nicht existent. Als wäre er es nicht einmal wert, ihm ihre Abneigung, geschweige denn ihren Respekt zu zeigen.

Ash hatte sich in Lancaster beworben. Nur ein Jahr zuvor hatte er sich durch seinen Teilzeitjob an den Docks genug zusammengespart, um seine Bewerbung abzuschicken und die Aufnahmeprüfung zu absolvieren. Jahrelang hatte er hart dafür gearbeitet, hatte sich nachts oft über seine Bücher gebeugt, in der Hoffnung, eines Tages an diesem College studieren zu können. Wäre er aufgenommen worden, hätte er keine finanziellen Sorgen mehr gehabt, und seine Chancen, die Lizenzprüfung zu bestehen, wären sprunghaft gestiegen. Ash hatte bereits auf eigene Faust versucht, die Alchemistenlizenz zu erwerben, doch die Prüfungsunterlagen mit ihren ewig wechselnden Fragen über Belanglosigkeiten in der Geschichte der Alchemie und ihre verschiedenen Techniken und Entwicklungsstufen waren nur für wenige Eingeweihte verständlich gewesen. Ash hatte gar keine Chance gehabt zu zeigen, was er konnte - zu beweisen, dass er es verdient hatte, aufgenommen zu werden -, und so war er bei allen drei Prüfungen durchgefallen.

Mit einer Lizenz hätte Ash einen Job in der Welt der Alchemie finden und das tun können, was er wirklich liebte, und mit dem verdienten Geld hätte er sich an jedem der acht Häuser bewerben können. Sein Leben hätte sich geändert. Doch schnell war ihm klar geworden, dass es keine Rolle spielte, was er tat, wie talentiert er war oder wie hart er auch arbeitete. Er würde nie dazugehören. Vielen Dank, dass Sie sich am Lancaster College für Alchemie beworben haben. Leider ist die Zahl der Bewerbungen so groß ... Der Gedanke allein erfüllte Ash mit Scham - die Tatsache, dass er wirklich geglaubt hatte, jemand wie er könne an einem so renommierten College für Magie studieren.

Es war eine bittere Ironie des Schicksals, dass Ash an diesem College nun als Arbeiter angestellt war. Das war etwas, was die Alchemisten oft in ihren Texten behandelten: Das endlose Universum, wie wir es mit unserem begrenzten Verstand auffassten, war ein Gewirr von Fäden, die oft parallel liefen. Und es fühlte sich wie ein kosmischer Scherz an, wenn sich diese Fäden auf einmal doch berührten. Ash hasste seinen Job, der ihn ständig daran erinnerte, dass er nicht gut genug war, doch es war die einzige Arbeit, die er hatte finden können, die einigermaßen bezahlt wurde. Und Hain - auch er hatte bei Ashs Entscheidung, sich am College zu bewerben und den Job anzunehmen, eine Rolle gespielt. Doch jetzt, da er Gresham Hain mit eigenen Augen gesehen hatte, begriff Ash, dass er ein zu großer Feigling war, um seinem Vater von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten. Hain zu begegnen, war sein einzig erreichbares Ziel im Leben gewesen, und jetzt lag auch dieses in weiter Ferne. Das war eine deprimierende Erkenntnis.

Die Schubkarre quietschte, als Ash sie über den von Gebäuden gesäumten Weg schob, den Gärten des Campus und dem gläsernen Gewächshaus entgegen. Ashs Magen knurrte, als er eintrat. Er konnte nichts dagegen...

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