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50 Jahre - da hilft nur noch Humor

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
316 Seiten
Deutsch
treditionerschienen am22.02.2021
Dieses Buch entstand innerhalb der Wochen, in denen sich Deutschland im Lockdown befand, nachdem die Corona-Pandemie einen neuen Höhepunkt erreicht hatte. Seine Realisierung entsprang dem Bedürfnis der Autorin, diese Zeit produktiv zu nutzen und darüber hinaus ihre persönliche Quintessenz für ein gutes Leben auf unterhaltsame Weise niederzuschreiben: Humor ist der Schlüssel zu fast allem und eine positive Lebenseinstellung ist Gold wert. Viele Widrigkeiten des Alltags lassen sich besser ertragen, wenn man sie auch einmal durch die Brille des Humors betrachtet. Dieses Buch behandelt fünfzig ausgesuchte Themen, die 'mit 50' relevant sein können - nicht für jeden, aber für die Autorin zu genau diesem Zeitpunkt.

Alexandra Lingk wurde am 19. Dezember 1970 in Bonn geboren und fühlt sich im Rheinland fest verwurzelt. In ihren unterhaltenden Sachbüchern beschreibt sie den Alltag aus ihrer ganz persönlichen Zuschauerperspektive. Dabei gelangt sie immer wieder zu der Erkenntnis, dass es sich mit Humor und einer positiven Grundhaltung einfach besser lebt.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR18,50
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR2,99

Produkt

KlappentextDieses Buch entstand innerhalb der Wochen, in denen sich Deutschland im Lockdown befand, nachdem die Corona-Pandemie einen neuen Höhepunkt erreicht hatte. Seine Realisierung entsprang dem Bedürfnis der Autorin, diese Zeit produktiv zu nutzen und darüber hinaus ihre persönliche Quintessenz für ein gutes Leben auf unterhaltsame Weise niederzuschreiben: Humor ist der Schlüssel zu fast allem und eine positive Lebenseinstellung ist Gold wert. Viele Widrigkeiten des Alltags lassen sich besser ertragen, wenn man sie auch einmal durch die Brille des Humors betrachtet. Dieses Buch behandelt fünfzig ausgesuchte Themen, die 'mit 50' relevant sein können - nicht für jeden, aber für die Autorin zu genau diesem Zeitpunkt.

Alexandra Lingk wurde am 19. Dezember 1970 in Bonn geboren und fühlt sich im Rheinland fest verwurzelt. In ihren unterhaltenden Sachbüchern beschreibt sie den Alltag aus ihrer ganz persönlichen Zuschauerperspektive. Dabei gelangt sie immer wieder zu der Erkenntnis, dass es sich mit Humor und einer positiven Grundhaltung einfach besser lebt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783347255036
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum22.02.2021
Seiten316 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3574 Kbytes
Artikel-Nr.15430222
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Aus Kindern werden Leute

Da waren sie doch gerade erst im Kindergarten- und Grundschulalter und hatten doch erst gestern den Wechsel aufs Gymnasium reibungslos über die Bühne gebracht, und schwupps - sind aus ihnen junge Erwachsene geworden und die Eltern-Kind-Beziehung ist eine komplett andere. Der kleine Sohnemann ist nun zum jungen Mann und das Töchterlein zur jungen Frau herangewachsen, und der Einfachheit halber werden sie im Folgenden als er und sie bezeichnet.

Besonders auffällig ist die Veränderung bei ihm zu beobachten, da er lange Jahre überaus zierlich und von eher kleiner Statur war, als seine Schulkameraden schon längst in die Höhe schossen. Sein Entwicklungsschub kam erst ein wenig später, aber dafür umso ausgeprägter. Doch die Entwicklung hat rückblickend lange vor dem Zeitpunkt begonnen, an dem er mir buchstäblich über den Kopf gewachsen ist und mich in die unfreiwillige Rolle des staatlich anerkannten Familienzwergs gedrängt hat. Man merkt es zunächst gar nicht, aber spätestens, wenn sich statt der andächtig und mit hohem Stimmchen ausgesprochenen Anrede Mama irgendwann ein in tiefstem Bass gedröhntes, reichlich gönnerhaftes Muddi etabliert hat, ist klar, dass das Ende der Kindheit schon lange da ist.

An das Ergebnis der ebenfalls rasanten Entwicklung der um zwei Jahre älteren Schwester, die ein bisschen gezwungenermaßen und ein bisschen freiwillig auch noch zu Hause lebt, hatte man sich zu diesem Zeitpunkt bereits gewöhnt. Dennoch ist es zugleich interessant und belustigend zu beobachten, was für ein eingespieltes Team beide sind, wie sie sich einerseits gegenseitig beeinflussen und wie sie aber andererseits dennoch mit ihren unterschiedlichen Charakteren jeder auf seine Weise ihren Weg machen.

Sie hat als unglaublich gewissenhafte Studentin in ihrem mittlerweile zweiten Semester (von dreien), das sie ausschließlich online bewältigen kann, ihren Tagesablauf so perfekt strukturiert, dass einem angst und bange werden könnte. Sie hat nach ihren Lehrveranstaltungen feste Zeiten zum Lernen, macht zudem ihr Workout und pflegt darüber hinaus (in Corona-Zeiten online) ihre Freundschaften. Dabei wirkt sie fröhlich und ausgeglichen (solange genug zu essen im Haus ist).

Bei ihm hat man hingegen manchmal den Eindruck, er bewältige viele seiner Aufgaben eher spontan und eigentlich nur deshalb, weil es ihm gerade noch rechtzeitig eingefallen ist, dass er da noch etwas zu erledigen hat. Daher habe ich tatsächlich in Erwägung gezogen, ihm eines dieser T-Shirts zu schenken mit dem Aufdruck Ich höre nichts, ich zocke . Da ich mir jedoch über seine Reaktion im Klaren war (ein Augenverdrehen, das sowohl Genervtheit als auch Fassungslosigkeit darüber signalisiert, wie geistlos manche Menschen doch sein können), habe ich es gelassen. Erfreulicherweise bleibt festzuhalten, dass er sein schulisches Pensum offenbar problemlos zu bewältigen und die Lockdown-Phase an ihm bislang keinen bleibenden Schaden zu hinterlassen scheint, obwohl er teilweise die Nacht zum Tag macht und zuweilen eine beinahe unheimliche Symbiose mit seinem Computer einzugehen scheint.

Außerhalb seines Zimmers zeigt sich jedoch manchmal eine weitere, wirklich nicht zu unterschätzende Kompetenz: Er ist in der Lage, eine volle Spülmaschine mit bereits gereinigtem Geschirr zu erkennen und diese dann sogar auch noch eigenständig auszuräumen, wohingegen seine Schwester zum Beispiel nach erfolgreicher Kochorgie und dem Verzehr eines vitamin- und nährstoffhaltig ausgewogenen Mahls auf wundersame Weise zu vergessen scheint, dass da noch hier und da und dort Überbleibsel ihres Arbeitsganges in der Küche herumstehen, wodurch allen später eintretenden Personen der Anblick eines traurigen Schlachtfelds nicht erspart bleibt. Ihr Bruder spricht in diesem Zusammenhang auch gerne von Mixermassaker .

Dafür aber ist die Kommunikation mit ihr manchmal etwas geschmeidiger als mit ihm. Während sie als End-Teenager schon mit Besonnenheit beispielsweise über argumentative Schwachpunkte meinerseits hinwegschauen kann, macht er es sich zur regelmäßigen Aufgabe, mir diese unter die Nase zu reiben, kaum dass sie ausgesprochen sind. Vielleicht sind die darauf nicht selten folgenden Diskussionen Grund dafür, dass er, als er die Themenliste für dieses Buch zu Gesicht bekam, beim Thema mangelnder Respekt gleich fragte, ob er damit gemeint sei. Da musste ich natürlich ein wenig schmunzeln. Ich konnte ihm dann guten Gewissens sagen, dass meine Intention dabei in eine ganz andere Richtung gegangen ist, aber innerlich hat es mich doch ein wenig gefreut, dass er offensichtlich in einem Anfall von Selbsterkenntnis an den nicht so hundertprozentig geeigneten Ton gedacht hat, den er seinen Eltern gegenüber zuweilen anschlägt (und damit meine ich nicht das Prädikat alte Schachtel , das er mir in einem bestimmten Zusammenhang einmal verliehen hat - das aus seinem Munde zu hören, ließ mich vielmehr schallend lachen).

Aber auch ich habe im Erwachsenwerden meiner Kinder einen Entwicklungsschub durchlebt. Anstatt mich also beleidigt zurückzuziehen, wenn er mich beispielsweise wieder einmal in seiner jugendlichen Großartigkeit mit der Nase auf meine technische Inkompetenz stößt, halte ich ihm mit wenig schmeichelhafter Wortwahl im Gegenzug seine charakterliche Untauglichkeit vor. Der Vergleich hinkt zwar ein wenig, denn die mir angekreidete Inkompetenz ist unbestritten, während die an ihm kritisierte noch zu verifizieren wäre, aber es wirkt trotzdem.

Abgesehen davon ist so etwas nicht der Dauerzustand. Meistens - ausgenommen, es gilt tatsächlich noch einmal verbal zu verdeutlichen, was es mit dem Terminus Erziehungsberechtigte auf sich hat und wie ich diesen Begriff inhaltlich zu füllen gedenke - lebt es sich mit diesen quasi erwachsenen Kindern wie in einer WG. Das Zusammenleben findet auf Augenhöhe statt, die regelmäßigen Unterhaltungen lassen erkennen, dass die Jugend interessiert, reflektiert und durchaus kritisch die Dinge des Zeitgeschehens wahrnimmt.

Vollkommen versagt habe ich leider in meiner Erziehungsarbeit, was den Bereich Ordnung betrifft. Diesbezüglich habe ich in den vergangenen Jahren wirklich alles versucht: Ich habe an ihr Verantwortungsgefühl appelliert ( Du kannst doch nicht wollen, dass ich hier stundenlang deine Sachen bügle und dann wirfst du sie achtlos in den Schrank und lässt sie wieder vollkommen knittrig werden ) und dafür Totschlagargumente kassiert ( Muddi, du musst die Sachen doch gar nicht bügeln, das ist echt nicht nötig ). Ich habe getobt und gedroht, und ich habe es nicht bei leeren Drohungen belassen, sondern ihnen mit zusammengebissenen Zähnen Konsequenzen vor Augen geführt. Irgendwann siegte dann aber auch bei mir die Erkenntnis, dass ich mir selbst mit einer großen Portion Gelassenheit den größten Gefallen tue.

Seither betrete ich ihre Zimmer mit einer seltsamen inneren Ruhe. Ich lasse sie einfach in ihrem Chaos leben. Ich selbst war früher keinen Deut besser, fällt es mir dann auch wieder ein. Irgendwann relativiert sich das alles. Wenn ich gut drauf bin, nehme ich nun also wortlos Schmutzwäsche mit (auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass sie selbst für das Waschen ihrer Wäsche sorgen könnten, aber logistisch und monetär erscheint mir das dann doch eher unsinnig), und wenn ich nicht so gut drauf bin, lasse ich alles liegen und weise allenfalls mit spitzen Fingern und einem süffisanten Spruch auf eventuelle Missstände hin ( Oh, Socken! ), jedoch ohne diese zu beheben. Inzwischen reagieren sie sogar öfter einmal und bringen dann doch tatsächlich alles in Ordnung. Nein, ich war noch nie ein Freund drakonischer Strafen, ich habe es immer schon lieber mit feiner Übertreibung versucht ( Haben wir denn auch noch Geschirr im Küchenschrank oder steht das jetzt alles hier bei dir rum? ).

Am wichtigsten finde ich, dass es im täglichen Miteinander trotz unterschiedlicher Auffassungen in bestimmten Bereichen und trotz vieler Gespräche mit ernstem Inhalt auch immer genug zu lachen gibt. Daran ändert auch eine Pandemie nichts. Die Zeit der Einschränkungen hat allenfalls einen verstärkenden Effekt, was die eine oder andere gestörte Verhaltensweise betrifft und dann und wann die Frage provoziert: Warum sind wir eigentlich so? Doch was vielleicht auf den ersten Blick philosophisch anmutet, ist lediglich die Bewertung einer Situation, die übel entgleisen kann, wenn vier erwachsene Menschen gerade nichts Sinnvolles zu tun haben und ihrer ganz persönlichen Kreativität und teilweise wirklich verrückten Anwandlungen freien Lauf lassen. Wenn ich ehrlich sein soll, mag ich gerade so etwas ganz besonders.

Man hat im Netz Videos gesehen von Menschen, die sich mit einem in einer Einzimmerwohnung gebauten Hindernisparcours sportlichen Herausforderungen gestellt haben, die Kleinkinder über Stühle und Tische klettern und auf improvisierten...

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