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The Tearsmith

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am28.08.20241. Auflage
Der internationale Bestseller: die aufwühlende Geschichte einer unmöglichen Liebe Als Nica mit 17 Jahren von den liebevollen Mulligans adoptiert wird, hofft sie, die dunklen Jahre im Waisenhaus endlich hinter sich zu lassen - und mit ihnen die Legende um den Tränenmacher, der Angst und Schrecken in den Herzen sät. Doch die Mulligans nehmen gleichzeitig mit ihr den undurchschaubaren Rigel bei sich auf - gefährlich schön und Nica gegenüber kalt und grausam. Nica hätte jeden lieber gehabt als Stiefbruder als ihn. Doch die beiden kommen sich unfreiwillig näher, denn nur gemeinsam können sie die Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen ...  Der Traum von einer Familie. Eine dunkle Vergangenheit. Eine unmögliche Liebe. Die Romance-Sensation aus Italien - hypnotisch, atmosphärisch, fesselnd.

Erin Doom ist das Pseudonym einer jungen italienischen Schriftstellerin, die in Wahrheit Mathilde heißt und Jura studiert hat. Ihre internationale Erfolgsgeschichte begann sie bei Wattpad. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen Italiens.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextDer internationale Bestseller: die aufwühlende Geschichte einer unmöglichen Liebe Als Nica mit 17 Jahren von den liebevollen Mulligans adoptiert wird, hofft sie, die dunklen Jahre im Waisenhaus endlich hinter sich zu lassen - und mit ihnen die Legende um den Tränenmacher, der Angst und Schrecken in den Herzen sät. Doch die Mulligans nehmen gleichzeitig mit ihr den undurchschaubaren Rigel bei sich auf - gefährlich schön und Nica gegenüber kalt und grausam. Nica hätte jeden lieber gehabt als Stiefbruder als ihn. Doch die beiden kommen sich unfreiwillig näher, denn nur gemeinsam können sie die Schatten der Vergangenheit hinter sich lassen ...  Der Traum von einer Familie. Eine dunkle Vergangenheit. Eine unmögliche Liebe. Die Romance-Sensation aus Italien - hypnotisch, atmosphärisch, fesselnd.

Erin Doom ist das Pseudonym einer jungen italienischen Schriftstellerin, die in Wahrheit Mathilde heißt und Jura studiert hat. Ihre internationale Erfolgsgeschichte begann sie bei Wattpad. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen Italiens.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733606800
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum28.08.2024
Auflage1. Auflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse6694 Kbytes
Artikel-Nr.15538585
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1 Ein neues Zuhause


Obgleich mit Schmerz ausgekleidet, war es

das schönste und glanzvollste Haus der Welt.


»Sie wollen dich adoptieren.«

Ich hätte nie geglaubt, dass ich diese Worte irgendwann einmal hören würde.

Schon als kleines Mädchen hatte ich es mir so sehr gewünscht, dass ich jetzt kurz glaubte, ich würde schlafen und nur davon träumen. Mal wieder.

Und doch war dies keine Stimme aus meinen Träumen.

Es war die Reibeisenstimme von Mrs Fridge, in der unweigerlich dieser Hauch von Enttäuschung mitschwang.

»Mich?«, fragte ich ungläubig und so leise, dass ich mich selbst fast nicht hörte.

Mit leicht hochgezogener Oberlippe starrte sie mich an. »Dich.«

»Sind Sie sicher?«

Sie umklammerte den Stift mit ihren dicken Fingern, und der Blick aus ihren Augen ließ mich sofort das Kreuz durchdrücken.

»Bist du plötzlich taub geworden?«, blaffte sie mich an. »Hat die frische Luft dir vielleicht die Ohren verstopft?«

Ich schüttelte hastig den Kopf, konnte es aber immer noch nicht glauben.

Das war unmöglich. Das konnte nicht wahr sein.

Niemand wollte die Großen, nie, unter gar keinen Umständen ... Das war einfach so. Ein bisschen wie im Tierheim: Alle wollten Welpen, weil sie so süß, so unschuldig und leicht zu erziehen waren; keiner wollte Hunde, die schon ewig dort lebten.

Ich hatte mich schwer damit getan, diese Tatsache zu akzeptieren, da ich hier im Heim aufgewachsen war.

Solange du klein warst, schauten sie dich wenigstens an. Je älter du dann wurdest, desto flüchtiger wurden ihre Blicke, und ihr Mitleid begrub dich für immer hinter diesen Mauern.

Aber jetzt ... Jetzt ...

»Mrs Milligan möchte sich ein wenig mit dir unterhalten. Sie wartet unten auf dich; führ sie doch einfach herum und sieh zu, dass du nicht alles verdirbst. Wenn du dich nicht so seltsam benimmst wie sonst, gelingt es dir vielleicht mit ein wenig Glück, von hier fortzukommen.«

 

Mir schwirrte der Kopf.

Während ich nach unten lief und mein gutes Kleid angenehm weich meine Beine umspielte, fragte ich mich erneut, ob das nicht nur einer meiner unzähligen Tagträume war.

Es war wirklich ein Traum: Am Fuß der Treppe empfing mich ein freundliches Gesicht. Es gehörte zu einer Frau, die schon etwas älter war und in ihren Armen einen Mantel hielt.

»Hallo«, begrüßte sie mich lächelnd, und mir fiel sofort auf, dass sie mir in die Augen sah, wirklich direkt in die Augen, das hatte schon lange niemand mehr getan.

»Guten Tag ...«, hauchte ich fast unhörbar.

Sie sagte, dass sie mich vorhin im Garten gesehen hätte, als sie durchs Tor gekommen war: Ich wäre ihr aufgefallen, wie ich im Gras kniete, auf das zwischen den hohen Bäumen nur wenige Sonnenstrahlen fielen.

»Ich bin Anna«, stellte sie sich vor, als wir unseren Rundgang begannen.

Ihre Stimme war warm und weich, und ich fragte mich, ob es möglich war, vom Klang einer Stimme wie vom Blitz getroffen zu werden oder sofort etwas liebzugewinnen, das man eben erst kennengelernt hat.

»Und du? Wie heißt du?«

»Nica«, erwiderte ich und versuchte nicht zu zeigen, wie aufgeregt ich gerade war. »Ich heiße Nica.«

Die Frau betrachtete mich neugierig, und ich schaute nicht mehr nach vorn, um zu sehen, wohin ich meine Füße setzte, weil ich unbedingt diesen Blick erwidern wollte.

»Das ist aber ein ungewöhnlicher Name. Den habe ich ja noch nie gehört.«

»Ja ...« Verlegen wandte ich die Augen ab. »Den haben mir meine Eltern gegeben. Sie ... Sie waren Biologen. Nica ist der Name eines Schmetterlings.«

An meine Mutter und meinen Vater konnte ich mich kaum noch erinnern. Nur ganz verschwommen, als würde ich sie durch ein heftig beschlagenes Fenster betrachten. Wenn ich die Augen schloss und mich konzentrierte, konnte ich ihre unscharfen Gesichter sehen, wie sie von oben auf mich herabschauten.

Ich war erst fünf gewesen, als sie starben.

Ihre Liebe war eines der wenigen Dinge, an die ich mich erinnerte - und das, was ich am meisten vermisste.

»Das ist ein sehr hübscher Name. Nica ...« Sie formte meinen Namen mit ihren Lippen, fast als wollte sie seinen Klang auskosten. »Nica«, wiederholte sie entschieden und wiegte zustimmend den Kopf.

Sie sah mich an, und mir kam es vor, als würde auf einmal alles leuchten - in mir und um mich herum. Als würde allein ihr warmer Blick ausreichen, um meine Haut golden schimmern zu lassen - denn so ein direkter Augenkontakt, das war keine Kleinigkeit, nicht für mich.

Die Zeit verging wie im Flug bei unserem Rundgang durchs Heim. Sie fragte mich, ob ich dort schon lange lebte, und ich antwortete ihr, dass ich hier praktisch aufgewachsen sei. Es war ein schöner Tag, deshalb drehten wir zum Abschluss noch eine Runde durch den Garten.

»Was hast du eigentlich vorhin gemacht ... als ich dich da drüben gesehen habe?«, fragte sie mitten in unserem Gespräch und deutete auf eine Stelle ganz hinten im Garten, wo wildes Heidekraut blühte.

Meine Augen schossen dorthin, und ohne zu wissen warum, hatte ich das Gefühl, ich müsste meine Hände verstecken.

Ich solle mich nicht so seltsam benehmen wie sonst, hatte Mrs Fridge mich ermahnt, und diese Worte blinkten nun wie Warnlichter in meinem Kopf auf.

»Ich bin gerne draußen«, sagte ich langsam. »Ich mag ... die Wesen, die dort leben.«

»Ach, es gibt hier Tiere?«, fragte sie etwas naiv, aber das war meine Schuld, weil ich mich nicht klar ausgedrückt hatte, und das wusste ich auch.

»Ja schon, also kleinere ...«, antwortete ich ausweichend, während ich achtgab, keine Grille zu zertreten. »Solche, die wir oft nicht einmal sehen ...«

Ich errötete ein wenig, als unsere Blicke sich kreuzten, aber sie fragte nicht weiter nach. Stattdessen teilten wir ein angenehmes Schweigen, während die Eichelhäher krächzten und man die Kinder tuscheln hörte, die uns vom Fenster aus beobachteten.

Sie meinte, ihr Mann müsse jeden Moment kommen. Um mich kennenzulernen, ließ sie durchblicken. Mein Herz wurde auf einmal ganz leicht, als könnte ich fliegen. Wir gingen ins Haus, und ich fragte mich, ob ich dieses Gefühl in ein Fläschchen abfüllen könnte, um es für immer zu bewahren. Um es in meinem Kissenbezug zu verstecken und seinen Perlmuttglanz später im Zwielicht der Nacht zu betrachten.

So glücklich hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.

»Jin, Ross, hier wird nicht gerannt!«, ermahnte ich im Spaß zwei Kinder, die zwischen uns hindurchliefen und dabei mein Kleid aufwirbelten. Sie kicherten und rannten die Treppe hoch, was die alten Bohlen knarzen ließ.

Als ich wieder zu Mrs Milligan schaute, bemerkte ich, dass sie mich betrachtete. Abwechselnd musterte sie mal meine rechte, mal meine linke Iris mit einer Art von ... Bewunderung, wie mir schien.

»Du hast wirklich sehr schöne Augen, Nica«, sagte sie nach einer Weile abrupt. »Weißt du das?«

Meine Wangen glühten vor Verlegenheit, und für den Moment war ich sprachlos.

»Das hast du sicher schon oft gehört«, fügte sie ein wenig neckend hinzu, doch Fakt war, dass mir am Grave noch nie jemand etwas Ähnliches gesagt hatte.

Die kleineren Kinder fragten mich manchmal in aller Unschuld, ob ich überhaupt Farben sehen könnte wie alle anderen. Sie sagten, ich hätte Augen so wie der Himmel, wenn er weint, denn sie waren von einem überraschend hellen, ungewöhnlichen Grau. Ich wusste, dass sehr viele sie als seltsam empfanden, aber noch nie hatte mir jemand gesagt, dass sie schön seien.

Bei diesem Kompliment fingen meine Hände kaum wahrnehmbar zu zittern an.

»Ich ... nein ... aber danke«, stammelte ich unbeholfen, was die Frau zum Lächeln brachte. Verstohlen zwickte ich mich in den Handrücken, und dieser kleine Schmerz machte mich unendlich froh.

Es geschah alles wirklich.

Diese Frau gab es wirklich.

Eine Familie, für mich ... Ein neues Leben, das ich dort draußen, außerhalb vom Grave beginnen konnte ...

Ich hatte geglaubt, dass ich noch sehr lange Zeit hinter diesen Mauern eingesperrt sein würde. Zwei Jahre noch, bis zur Vollendung meines neunzehnten Lebensjahres - denn das war der Zeitpunkt, an dem man im Staat Alabama vor dem Gesetz volljährig wurde.

Aber jetzt war alles anders, jetzt musste ich nicht mehr warten, bis ich volljährig war. Nein, meine Gebete, dass jemand kommen und mich mitnehmen möge, waren erhört worden.

»Was ist das?«, fragte Mrs Milligan plötzlich.

Sie hatte lauschend den Kopf gehoben und sah sich suchend um.

In dem Moment hörte ich sie auch. Eine Melodie. Durch die Risse im abblätternden Verputz drangen wunderschöne Töne aus dem Haus.

Eine Engelsmusik erfüllte die Mauern des Grave, so verführerisch wie Sirenengesang, und ich spürte, wie sich alle Nerven unter meiner Haut zusammenzogen.

Fasziniert folgte Mrs Milligan den Klängen, und mir blieb nichts anderes übrig, als ihr nachzugehen. An dem bogenförmigen Eingang zu unserem Aufenthaltsraum blieb sie stehen und starrte gebannt auf den Ursprung dieser unsichtbaren Zauberklänge: das alte Klavier, das, reichlich in die Jahre gekommen und ein wenig verstimmt, trotz allem noch singen konnte. Noch mehr jedoch auf diese Hände ... diese bleichen, kräftigen Hände, die die Tasten auf- und abglitten.

»Wer ist das ...?«, hauchte Mrs Milligan nach einer Weile. »Wer ist...
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Erin Doom ist das Pseudonym einer jungen italienischen Schriftstellerin, die in Wahrheit Mathilde heißt und Jura studiert hat. Ihre internationale Erfolgsgeschichte begann sie bei Wattpad. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen Italiens.