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Einführung in die Digitale Modellbahn

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
GeraMond Verlagerschienen am20.03.2024
Wer heute mit der Modellbahnerei anfängt (oder als alter Hase wieder einsteigt), beginnt fast automatisch mit einer digital gesteuerten Bahn. Die meisten Startpackungen der großen Hersteller beinhalten ein digitales Fahrgerät, das als Grundstock für den weiteren Ausbau der Modellbahnsteuerung dienen kann. Spätestens hier tauchen bei einem Einsteiger die ersten Fragen auf: Was für Möglichkeiten habe ich und was muss ich tun, um sie zu nutzen? ...mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR24,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR19,99

Produkt

KlappentextWer heute mit der Modellbahnerei anfängt (oder als alter Hase wieder einsteigt), beginnt fast automatisch mit einer digital gesteuerten Bahn. Die meisten Startpackungen der großen Hersteller beinhalten ein digitales Fahrgerät, das als Grundstock für den weiteren Ausbau der Modellbahnsteuerung dienen kann. Spätestens hier tauchen bei einem Einsteiger die ersten Fragen auf: Was für Möglichkeiten habe ich und was muss ich tun, um sie zu nutzen? ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783987021282
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum20.03.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse17645 Kbytes
Artikel-Nr.15549031
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Das zeitlose Hobby Modellbahn

Bedienzentrum aus der Anfangszeit der digitalen Modellbahn: Der alte analoge Fahrtrafo dient noch der Stromversorgung. Die Steuerung von Loks und Wagen erfolgt nun per Zentrale und Tastenfeld.

Eine der vielen heutigen Möglichkeiten: digitales Fahren per Führerstandsimulation auf dem Tablet-Computer.

Bevor wir in das eigentliche Thema Digital einsteigen, sollen hier einige wenige Grundlagen besprochen werden. Wenn Sie, lieber Leser, wissen, wie Strom fließt und mit den Begriffen Baugröße und Gleissystem etwas anfangen können, blättern Sie gerne weiter zum nächsten Abschnitt. Wenn Sie sich jedoch nicht sicher sind, oder Einsteiger in das Hobby Modellbahn oder einfach nur neugierig, lesen Sie hier weiter über Strom, Gleise und Maßstäbe.
Kleine elektrische Eisenbahn

Egal ob analog oder digital, unsere kleine Bahn fährt elektrisch. Wünscht man, dass sich etwas bewegt, muss in den Modelloks Strom fließen können. Dieser folgt bestimmten Regeln, die man kennen sollte, wenn man seine Modellbahn erfolgreich aufbauen möchte. Die wichtigste Regel ist, dass Strom vom einen zum anderen Pol z.B. einer Batterie fließen möchte. Dies kann er nur, wenn man ihm einen geeigneten Weg zur Verfügung stellt. Dabei passiert er den Verbraucher[1], z.B. unsere Modellbahnlok oder, einfacher, eine Glühlampe.

Da die Pole einer Batterie räumlich recht nah beieinanderliegen, kann man sich die Wege zum und vom Verbraucher, wie eine Schleife vorstellen - oder wie einen Kreis. Ist der Kreis vollständig, kann der Strom fließen und die Lok fährt oder die Lampe leuchtet. Man spricht vom geschlossenen Stromkreis. Der Umkehrschluss ist zulässig: Das Unterbrechen des Stromkreises stoppt das, was der dort fließende Strom bewirkt. Nichts anderes tun wir, wenn wir das Licht in einem Raum ein- oder ausschalten: Wir schließen oder öffnen einen Stromkreis.

Bei der elektrischen Modelleisenbahn ist der Weg des Stroms (vereinfacht) folgender: Von der Steckdose fließt er zum Netzteil, das die 230-V-Netzspannung auf einen ungefährlichen Wert herabsetzt, von dort zum Fahrgerät, weiter durch eine Schiene zum Triebfahrzeug und durch die andere Schiene (bzw. bei Märklin-H0 über den Mittelleiter) wieder retour. Der weitere Weg durch das Fahrgerät, das Netzteil zur Steckdose schließt den Stromkreis. Entsprechend führen zwei Kabel zum Gleis: Das eine führt den Strom hin, das andere führt ihn zurück.

Es ist ein gern genutzer Vergleich: Die Wege des Stroms können sich wie die Wasserwege in einem Flussdelta verzweigen und wieder zusammenfließen. Bei der Modellbahn wird von dieser Möglichkeit intensiv Gebrauch gemacht. Jedes zusätzliche Triebfahrzeug auf den Gleisen stellt eine Verzweigung dar. Aber die Verzweigung kann auch vorher passieren, z.B. bei den Leitungen für die Stromzuführung, wenn man mehrere Gleisabschnitte schaffen will (warum und wann man das wollen sollte, dazu in einem späteren Kapitel mehr).

Beim Verzweigen und Zusammenführen ist streng darauf zu achten, dass die jeweilige Hin- und die zugehörige Rückleitung auch über alle Verzweigungen hinweg getrennt bleiben. Auch dürfen sie nicht unterwegs vertauscht werden. Passt man hier nicht auf, erhält man einen Kurzschluss. Auch kleinste Querverbindungen durch dünnste Drähtchen oder auf den Gleisen liegende Fremdkörper sind schädlich.

Bei der Frage, wieviel Strom fließt, kann man ebenfalls einen Vergleich zum Wasser ziehen: Je dicker das Rohr, desto mehr geht durch - wenn genügend Druck da ist. Beim Wasser bestimmt die Wassersäulenhöhe den Druck, bei der Elektrizität die als Spannung bezeichnete Ladungsdifferenz zwischen den Polen in der Quelle. Wichtig: Strom und Spannung sind nicht zu verwechseln, sondern zwei Seiten der gleichen Medaille. Das eine existiert ohne das andere nicht. Wie Steine im Fluss gibt es auch bei der Elektrik Widerstände, die dem Strom entgegenstehen und ihn reduzieren. Ein Mehr an Spannung steigert auch den Strom. Das Verhältnis Spannung zu Strom ist ein Maß für den wirkenden Widerstand. Umgekehrt ist das Produkt aus Spannung und Strom ein Maß für die umgesetzte Leistung. Spannung misst man in Volt (V), den Strom in Ampere (A).

So lange der Kreis offen ist, kann kein Strom aus der Batterie fließen. Verbindet man auch den zweiten Pol der Batterie, wird der Stromkreis geschlossen und die Lampe leuchtet.

Um elektrische und elektronische Schaltungen aufzuzeichnen, verwendet man genormte Symbole: links eine Batterie, oben ein Schalter, rechts ein Lämpchen. Der Stromkreis ist offen.

Strom kann wie Wasser in einem Flussdelta verzweigte Wege fließen. Letztlich müssen aber doch alle Pfade wieder zurück zur Spannungsquelle geleitet werden.

Gleichstrom fließt immer in einer Richtung durch den Stromkreis. Bei der technischen Stromrichtung ist dies von Plus nach Minus.

Wechselstrom hingegen wechselt sehr häufig die Polarität. Der Strom fließt also kurz rechtsherum, dann linksherum, dann wieder rechtsherum und so weiter.

Historische Modellbahnanlage mit Märklin-Blechgleis. Zu Beginn der 1950er war der Mittelleiter noch ein durchgehender Strang.

Modellbau fürs Museum: Der TEE VT 601 ist als 1:10-Modell in der am 8. Juni 2019 eröffneten Dauerausstellung Im Deutschland der zwei Bahnen im DB Museum Nürnberg zu sehen.
Foto: DB Museum Nürnberg/Uwe Niklas

Was ist das nun mit dem Gleich- und dem Wechselstrom? Gleichstrom ist das, was aus einer normalen Batterie (oder einem Akku) herauskommt: Schließt man den Stromkreis, fließt der Strom immer in die gleiche Richtung, technisch gesehen immer von Plus nach Minus[2]. Manche Dinge funktionieren abhängig von der Stromrichtung, sodass man hier durch schlichtes Umpolen das Verhalten beeinflussen kann.

Wechselstrom hingegen ändert ständig seine Richtung. Unser üblicher Haushaltsstrom ist Wechselstrom. Das hat den Vorteil, dass er transformierbar ist, d.h., in einem Transformator kann die Höhe der Wechselspannung den Erfordernissen angepasst werden. Verhaltensänderungen, die beim Gleichstrom durch Umpolen erreicht werden, muss man jedoch beim Wechselstrom auf anderem Weg erreichen.

Grundsätzlich gilt: Alle normalen Elektrikregeln zu Stromkreisen gelten uneingeschränkt auch für die Modellbahn und hier wiederum für die digitale gleichermaßen wie für die analoge. Details, z.B. wie man mit dem Strom rechnet, sind im Kapitel Glossar zu finden.

Modellbahnen gibt es schon sehr lange. Sie haben ihre Wurzeln zum einen im technischen/musealen Modellbau, wo es um eine möglichst exakte Verkleinerung z.B. einer Vorbildlokomotive für Lehrzwecke und/oder für die Ausstellung in einer Vitrine im Museum geht. Zum anderen sind nur vage an Vorbilder angenäherte Spielzeugbahnen die Ahnen der modernen Modellbahn. Hier war - neben einem für ein größeres Publikum bezahlbaren Preis - die Funktionalität das Maß der Dinge. Egal, ob sie mit Aufziehantrieb oder mit Strom fuhr - die Eisenbahn musste den rauen Spielalltag überstehen und auf den Gleisen bleiben. Erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wuchsen Spielzeug und Vorbildnachbildung zu der Modellbahn zusammen, wie wir sie heute kennen.

Im Laufe der langen Entwicklung wurden viele Dinge erfunden und wieder verworfen, bis die Modellbahn ihre heutige Erscheinungsform gefunden hat. Zwei Dinge sind dabei besonders wichtig: Das ist zum einen der Maßstab und zum anderen die Art, wie der Strom zu den Loks kommt, also die Bauart der Gleise.
BAUGRÖSSEN
Beginnen wir mit der Baugröße: Die größte Verbreitung haben Modelle im Maßstab 1:87. Modellbahnsystematiker vergangener Generationen haben uns ein Bezeichnungssystem hinterlassen, in dem diese Baugröße H0 genannt wird (von halb Null , also Hanull und nicht Ha-ooooo !). Modelle von Regelspurfahrzeugen, also solche, deren Vorbilder auf 1435 mm Spurweite fahren, sind in H0 auf Schienen in einem Abstand von 16,5 mm unterwegs.

Die Größenbezeichnung deutet es schon an: Es gibt auch eine Nenngröße 0 ( Null , oft nicht ganz korrekt Spur Null genannt) mit 32 mm Spurweite. Beim Maßstab gibt es unterschiedliche Philosophien: In Mitteleuropa herrscht 1:45 vor, in Frankreich und England dominiert 1:43,5 und in Amerika entscheidet man sich meist für 1:48. In den allermeisten Fällen ist es jedoch trotz des numerischen Unterschieds möglich, die Komponenten zu mischen.

Es geht auch noch größer: Mit den Nenngrößen I und II...
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