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In den Schluchten des Balkan

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Null Papier Verlagerschienen am02.07.2024Überarbeitete Fassung
Überarbeitete Ausgabe in Neuer Deutscher Rechtschreibung Kara Ben Nemsi reitet mit seinen Gefährten Halef, Osko und Omar Ben Sadek von Edirne aus, um neuen Gefahren entgegenzutreten. Ihre Abenteuer beinhalten Begegnungen mit Schmugglern und ein groteskes Erlebnis von Halef in einem Taubenschlag. In Ostromdscha treffen sie auf den »heiligen« Mübarek und erfahren zum ersten Mal vom Schut. Null Papier Verlag

Karl Friedrich May (25.02.1842-30.03.1912) war ein weltweit erfolgreicher, deutscher Autor von Abenteuergeschichten und historischen Erzählungen. Er war sehr produktiv, sein Werk umfasst Hunderte von Fortsetzungsromanen, Novellen und Geschichten. Er ist einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland (Stand 2015). Bekannt wurde er vor allem durch seine Reiseerzählungen, die vorwiegend im Orient, in den Vereinigten Staaten und in Mexiko Ende des 19. Jahrhunderts spielen. Besondere Berühmtheit erlangten die Geschichten um den Indianerhäuptling Winnetou. Viele seiner Werke wurden verfilmt.
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Produkt

KlappentextÜberarbeitete Ausgabe in Neuer Deutscher Rechtschreibung Kara Ben Nemsi reitet mit seinen Gefährten Halef, Osko und Omar Ben Sadek von Edirne aus, um neuen Gefahren entgegenzutreten. Ihre Abenteuer beinhalten Begegnungen mit Schmugglern und ein groteskes Erlebnis von Halef in einem Taubenschlag. In Ostromdscha treffen sie auf den »heiligen« Mübarek und erfahren zum ersten Mal vom Schut. Null Papier Verlag

Karl Friedrich May (25.02.1842-30.03.1912) war ein weltweit erfolgreicher, deutscher Autor von Abenteuergeschichten und historischen Erzählungen. Er war sehr produktiv, sein Werk umfasst Hunderte von Fortsetzungsromanen, Novellen und Geschichten. Er ist einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland (Stand 2015). Bekannt wurde er vor allem durch seine Reiseerzählungen, die vorwiegend im Orient, in den Vereinigten Staaten und in Mexiko Ende des 19. Jahrhunderts spielen. Besondere Berühmtheit erlangten die Geschichten um den Indianerhäuptling Winnetou. Viele seiner Werke wurden verfilmt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783954187225
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum02.07.2024
AuflageÜberarbeitete Fassung
Reihen-Nr.4
SpracheDeutsch
Dateigrösse3705 Kbytes
Artikel-Nr.16319713
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Zum BuchSchimin, der SchmiedUnter PaschernIn GefahrAlte BekanntschaftIm TaubenschlagEin VampirIm Konak von DabilaEin HeiligerKarl May und die OriginaleEin Nachwortmehr
Leseprobe

Schi­min, der Schmied
          

Noch nicht lan­ge wa­ren wir ge­rit­ten, als wir Huf­schlag hin­ter uns ver­nah­men. Wir wen­de­ten uns um und er­blick­ten einen Rei­ter, der uns im Ga­lopp ein­zu­ho­len trach­te­te. Wir zü­gel­ten also un­se­re Tie­re, um ihn her­an zu las­sen, und er­kann­ten bald Mal­hem, den Tür­hü­ter Hu­lams. Er ritt ein schwer be­pack­tes Pferd, von dem er her­ab­sprang, als er uns er­reicht hat­te.

»Sal­lam!« grüß­te er kurz.

Wir er­wi­der­ten die­sen Gruß, und auf un­se­re fra­gen­den Bli­cke er­klär­te er mir:

»Ver­zeiht, Ef­fen­di, dass ich eu­ren ei­li­gen Ritt un­ter­bre­che! Mein Herr ge­bot mir, euch zu fol­gen.«

»Wes­halb?« frag­te ich.

»Um euch die­ses Pferd zu brin­gen.«

»Was hast du auf­ge­la­den?«

»Pro­vi­ant und an­de­re not­wen­di­ge Din­ge, die ihr viel­leicht brau­chen wer­det.«

»Wir sind be­reits für meh­re­re Tage ver­sorgt!«

»Mein Herr glaub­te an die Mög­lich­keit, dass die­je­ni­gen, die ihr ver­folgt, von der Stra­ße ab­wei­chen könn­ten. Wenn sie sich in die Ber­ge schla­gen, so fin­det ihr nur Fut­ter für die Pfer­de, für euch aber nichts.«

»Dein Herr ist sehr gü­tig; aber die­ses schwer be­pack­te Pferd ist doch nur ge­eig­net, un­se­ren Ritt zu ver­lang­sa­men.«

»Ich habe es euch ge­bracht; ich muss ge­hor­chen; ich kann nicht an­ders. Wa­rin sagh­lik ile Al­lah jol atsch­lik­lig­hi - bleibt ge­sund; Al­lah gebe euch eine gute Rei­se!«

Bei die­sen Wor­ten warf er dem Pferd die Zü­gel über den Hals, wand­te sich um und rann­te ei­li­gen Lau­fes da­von, zu­rück in die Stadt.

So­fort dreh­te Ha­lef sein Pferd her­um, der Stadt ent­ge­gen, und frag­te:

»Soll ich ihm nach, Ef­fen­di?«

»Wozu?«

»Ihn fest­neh­men und her­brin­gen, da­mit er dei­nen Wil­len er­fährt?«

»Nein, lass ihn ge­hen. Wir ha­ben kei­ne Zeit zu ver­säu­men.«

»Was wird da in den De­cken und Mat­ten ver­packt sein?«

»Das brau­chen wir jetzt nicht zu wis­sen. Wir wer­den nach­se­hen, wenn es Abend ge­wor­den ist und wir we­gen der Dun­kel­heit nicht wei­ter rei­ten kön­nen. Nimm du das Pferd am Zü­gel. Vor­wärts wie­der!«

Der un­ter­bro­che­ne Ritt wur­de fort­ge­setzt. Ich ritt vor­an, und die an­de­ren folg­ten. Es ge­sch­ah dies aus dem Grund, weil ich nach Spu­ren su­chen muss­te, ob­wohl es kaum denk­bar war, dass sol­che zu fin­den sei­en.

Der Weg war, ob­wohl kei­ne Stra­ße zu nen­nen, doch leid­lich be­lebt. Der klei­ne Had­schi hat­te ganz recht ge­habt, als er sag­te, dass hier die Fähr­te ei­nes Ver­folg­ten nicht so leicht zu ent­de­cken sei wie in der Sa­ha­ra.

Da­rum rich­te­te ich mein Au­gen­merk auch nicht auf den Weg selbst, son­dern auf den Rand des­sel­ben, der dem Flus­sufer ent­ge­gen lag. So lan­ge ich nicht die Spu­ren fand, dass drei Rei­ter von der Rich­tung, die wir ver­folg­ten, ab­ge­wi­chen wa­ren, konn­te ich ziem­lich si­cher sein, dass wir die Ver­folg­ten vor uns hat­ten.

Es be­geg­ne­ten uns Rei­ter, schwer­fäl­li­ge Wa­gen und Fuß­gän­ger, doch rich­te­te ich an nie­mand eine Fra­ge. Da die Flüch­ti­gen be­reits am vo­ri­gen Abend hier ge­rit­ten wa­ren, konn­te kei­ner der uns Be­geg­nen­den sie ge­trof­fen ha­ben.

Auch an den klei­nen Häu­ser­grup­pen, die wir pas­sier­ten, hielt ich nicht an, da hier kei­ne Wege ab­zweig­ten, die Ba­rud el Ama­sat hät­te ein­schla­gen kön­nen. Aber als wir eine klei­ne Ort­schaft er­reich­ten, Bu-kiöj ge­nannt, von der ei­ni­ge Pfa­de zur Sei­te lie­fen, hielt ich an und frag­te den Ers­ten, den ich traf:

»Sal­lam! Gibt es in die­sem Ort, den Al­lah seg­nen möge, viel­leicht einen Bekd­schi?«1

Der Ge­frag­te trug einen rie­si­gen Sar­ras an der Sei­te, einen fürch­ter­li­chen Knüp­pel in der Rech­ten, hat­te über den Fez ein Tuch ge­schla­gen, das frü­her je­den­falls eine Far­be ge­habt hat­te, jetzt aber nur so vom Schmutz starr­te, und ging - bar­fuß. Er be­trach­te­te mich eine gan­ze Wei­le und schick­te sich dann an, die­se ein­ge­hen­de Beo­b­ach­tung auch über die an­de­ren er­ge­hen zu las­sen.

»Nun?« be­merk­te ich un­ge­dul­dig.

»Sabr, sabr - Ge­duld, nur Ge­duld!« ant­wor­te­te er.

Er stütz­te sich auf sei­nen Stock und be­gann die Ge­stalt des klei­nen Had­schi ei­ner ein­ge­hen­den Be­sich­ti­gung zu un­ter­wer­fen. Ha­lef Omar aber lang­te mit der Hand nach den Sat­te­lö­sen, zog sei­ne Peit­sche her­vor und frag­te:

»Kennst du viel­leicht die­ses Ding hier?«

Der Ge­frag­te warf sich in Po­si­tur, griff nach dem Sä­bel und ant­wor­te­te:

»Kennst du die­ses hier, Klei­ner?«

Klei­ner! Kein an­de­res Wort hät­te Ha­lef Omar so wie die­ses be­lei­di­gen kön­nen. Er hol­te zum Schlag aus; ich aber dräng­te rasch mein Pferd zwi­schen ihn und den Be­droh­ten und warn­te:

»Kei­ne Übe­rei­lung, Ha­lef! Die­ser Mann wird mir mei­ne Fra­ge schon be­ant­wor­ten.«

Ich zog ei­ni­ge klei­ne Mün­zen aus der Ta­sche, zeig­te sie dem Sar­ras­trä­ger und wie­der­hol­te:

»Also, gibt es hier einen Bekd­schi?«

»Gibst du mir das Geld?« frag­te er.

»Ja.«

»So her da­mit!«

Er streck­te die Hand aus.

»Erst die Ant­wort!«

»Ja, es gibt einen Bekd­schi. Nun aber gib mir das Geld!«

Es wa­ren nur ei­ni­ge kup­fer­ne Pa­ra­stücke.

»Hier hast du!« sag­te ich. »Wo wohnt der Bekd­schi?«

Er steck­te das Geld ein, zuck­te mit den Schul­tern und frag­te da­bei grin­send:

»Be­zahlst du auch die­se Fra­ge?«

»Du bist be­reits be­zahlt!«

»Für die ers­te, aber nicht für die zwei­te.«

»Gut, hier hast du noch zwei Fünf­pa­ra­stücke! Also, wo wohnt der Bekd­schi?«

»Dort im letz­ten Haus,« ant­wor­te­te der Mann, auf ein Bau­werk deu­tend, das er zwar Haus nann­te, das aber nicht ein­mal die Be­zeich­nung Hüt­te, son­dern nur den Na­men Stall ver­dien­te.

Wir setz­ten uns in Be­we­gung, in die an­ge­ge­be­ne Rich­tung. Als wir die bau­fäl­li­ge, ein­stö­cki­ge Woh­nung er­reich­ten, stieg ich vom Pferd, um an das Loch zu tre­ten, das als ein­zi­ger Ein- und Aus­gang diente. In die­sem Au­gen­blick aber trat eine Frau her­aus, die durch den Huf­schlag un­se­rer Pfer­de her­vor­ge­lockt wor­den war.

»O ja­zik! Atsch gözü­nü - o wehe! Nimm dich in Acht!« rief sie und trat ei­ligst zu­rück.

Ihr Ge­sicht war näm­lich nicht ver­schlei­ert ge­we­sen, wor­an al­ler­dings nicht wir die Schuld tru­gen. Auch sie war bar­fuß. Ihr Kör­per war in ein al­tes zer­fetz­tes Tuch gehüllt, und ihr Haar hat­te ganz das Aus­se­hen, als ob ihr Schei­tel eine Filz­ma­nu­fak­tur im Klei­nen sei. Was­ser war je­den­falls seit Mo­na­ten nicht an ihr Ge­sicht ge­kom­men.

Ich glaub­te bei­na­he, dass sie sich nicht wie­der­se­hen las­sen wer­de; aber nach ei­ni­gen un­ge­dul­di­gen Aus­ru­fen mei­ner­seits kam sie doch wie­der zum Vor­schein. Sie hielt den Bo­den ei­nes zer­bro­che­nen Kor­bes vor ihr Ge­sicht. Durch die Rit­zen des al­ten Wei­den­ge­flech­tes konn­te sie uns se­hen, ohne dass es uns mög­lich war, uns an ih­rer Schön­heit zu wei­den.

»Was wollt Ihr?« frag­te sie.

»Hier wohnt der Bekd­schi?« muss­te ich aber­mals fra­gen.

»Ja.«

»Du bist sein...
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Karl Friedrich May (25.02.1842-30.03.1912) war ein weltweit erfolgreicher, deutscher Autor von Abenteuergeschichten und historischen Erzählungen. Er war sehr produktiv, sein Werk umfasst Hunderte von Fortsetzungsromanen, Novellen und Geschichten. Er ist einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Millionen in Deutschland (Stand 2015). Bekannt wurde er vor allem durch seine Reiseerzählungen, die vorwiegend im Orient, in den Vereinigten Staaten und in Mexiko Ende des 19. Jahrhunderts spielen. Besondere Berühmtheit erlangten die Geschichten um den Indianerhäuptling Winnetou. Viele seiner Werke wurden verfilmt.