Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Gefährlich sinnliches Feuer im Palast

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
144 Seiten
Deutsch
CORA Verlagerschienen am20.08.2024
Ein einziger erregender Kuss vorm Altar - und das war's? Tag und Nacht verzehrt Natalie sich nach der Nähe ihres frisch angetrauten Ehemannes. Vergebens! König Angelo hat sie offenbar bloß aus einem Grund geheiratet: um die Beziehung zwischen ihren Herrscherhäusern zu stärken. Jetzt muss er sich mit ganzer Kraft auf seine Regierungspflichten konzentrieren, behauptet er. Aber was ist mit dem sinnlichen Feuer zwischen ihnen? Obwohl erotische Gefühle in ihrer Vernunftehe angeblich keinen Platz haben, brennt es bald unwiderstehlich heiß ...mehr

Produkt

KlappentextEin einziger erregender Kuss vorm Altar - und das war's? Tag und Nacht verzehrt Natalie sich nach der Nähe ihres frisch angetrauten Ehemannes. Vergebens! König Angelo hat sie offenbar bloß aus einem Grund geheiratet: um die Beziehung zwischen ihren Herrscherhäusern zu stärken. Jetzt muss er sich mit ganzer Kraft auf seine Regierungspflichten konzentrieren, behauptet er. Aber was ist mit dem sinnlichen Feuer zwischen ihnen? Obwohl erotische Gefühle in ihrer Vernunftehe angeblich keinen Platz haben, brennt es bald unwiderstehlich heiß ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751524933
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum20.08.2024
Seiten144 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse710 Kbytes
Artikel-Nr.16406741
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL

Angelo Dizieno wusste, dass der falsche Mann vor dem Altar stand. Der falsche Zwilling. Ein Mann, der niemals die Krone hätte erhalten dürfen. Ein Mann, der seine Pflicht vergessen und seinen Bruder im Stich gelassen hatte. Sie waren eineiige Zwillinge gewesen - bis das Leben sie getrennt hatte. Zwei Minuten hatten zwischen ihrer Geburt gelegen, einhundertzwanzig Sekunden. Zwei Söhne. Ein Thronfolger.

Aber ein Thronfolger und sein jüngerer Bruder konnten niemals dasselbe sein. Sie hatten es beide gewusst. Hatten ihre Rollen verstanden.

Bitterkeit stieg in Angelo auf. Sein Blick schweifte über die Kirchenbänke voller europäischer Monarchen, Diplomaten, Premierminister ... alle warteten darauf, dass er ihnen bewies, dass er seine Pflicht nicht noch einmal vergaß. Er war der König, den sie brauchten, denn er war der einzige König, den sie hatten.

So hätte es niemals sein sollen. Der Thron war nie für ihn bestimmt gewesen. Genau das war seine Strafe.

Hochzeit. Die Vereinigung zweier benachbarter Staaten aufgrund eines Versprechens, das vor fünfundsiebzig Jahren gegeben worden war. Er heiratete eine Prinzessin, die seinem Bruder versprochen gewesen war, und konnte nichts dagegen tun. Jeden Moment würden sie eine Braut hereinführen, die niemals ihm hätte gehören dürfen, eine Braut, deren Gesicht drei lange Jahre in seiner Erinnerung gelebt hatte. Die er für seinen abscheulichen Groll verantwortlich machte, nur der Zweitgeborene zu sein.

Er spürte ein stechendes Brennen in seiner Kehle und schluckte es herunter.

So wie du es vor drei Jahren hättest tun sollen.

Angelo biss die Zähne zusammen. Die Reue tat weh. Schon vor drei Jahren hätte er den Blick abwenden sollen, seine Gefühle tiefer in sich vergraben.

Stattdessen hatte er so getan, als wäre er der König.

Schon vor diesem Tag hatten Luciano und er tausende Male den Platz getauscht. Angelo hatte seinen Bruder bei unzähligen geschäftlichen Terminen vertreten. Er war in diesen Dingen besser gewesen. Besser bei knallharten Verhandlungen und der bessere Diplomat. Sie hatten die Plätze getauscht, weil Angelo der bessere ... König war?

Plötzlich kam ihm sein Anzug zu eng vor.

Was wäre gewesen, wenn ...?

Es versuchte es abzuschütteln, doch das Bedauern blieb.

Was, wenn er nie ihr hässliches Schloss betreten hätte, grau und dunkel, mit seinen hohen Türmen?

Nein, wem machte er hier etwas vor? Ihr Zuhause war nicht hässlich. Es war bezaubernd, fast mystisch. Wie aus einem Märchenbuch. Aus den Bogenfenstern des höchsten Turms hatte er auf üppige Grünpflanzen hinuntergeschaut, und da hatte er sie gesehen, die Tochter des Königs, die erst am Tag ihrer Hochzeit mit dem Thronfolger von Camalò zusammentreffen durfte. Seine erste Reaktion war aus seinem tiefsten Inneren gekommen.

Sie gehört mir.

Sie hatte wie gefangen gewirkt in dem Labyrinth aus üppigem Grün. Aber sie schien es nicht zu bemerken. Das Kleid tiefviolett, ihr braunes Haar lockig über ihre Schultern bis zur Taille fallend, hatte sie mit sanften Fingern die Blätter der Büsche gestreichelt, zwischen denen sie gefangen war.

In ihrer Kapitulation erkannte er sich wieder. Sie war genau wie er. Sie wartete darauf, dass ihr Vater ihr sagte, es wäre Zeit, ihre Pflicht zu erfüllen.

In drei Jahren, wenn sie einundzwanzig war, würde sie Luciano heiraten.

Aber dieser eine Tag hatte alles verändert. Ihr bloßer Anblick hatte enthüllt, was Angelo längst wusste, aber nicht in Worte kleiden konnte: Er wollte mehr, als den König nur heimlich zu vertreten. Er wollte der König sein. Der Thronfolger. Er wollte nicht nur die Reste von seinem Tisch bekommen. Er wollte sie besitzen, für sich selbst ...

Ihm war klar gewesen, was er tun musste. Er musste gehen. Bevor sein Groll wuchs und zu einem Feuer wurde, das sie beide zerstören würde. Und so hatte er alles hinter sich gelassen. Sich von allem und jedem befreit, der ihn an das Leben im Palast band. Er hatte jede Verbindung zwischen sich und seinem Zwilling abgebrochen, seine Pflicht seinem Bruder gegenüber verweigert,

Weil er egoistisch war. Sein Ausscheiden aus dem königlichen Palast hatte das Land in den Grundfesten erschüttert. Er war ohne Vorbereitung gegangen, ohne Abschied von den Menschen, die ihn brauchten. Niemand war mehr da gewesen, um seinen Bruder zu unterstützen, wie er es getan hatte.

Jetzt war sein Zwillingsbruder tot und das Königreich Camalò wirtschaftlich am Ende. Sein Vaterland zerbrach, weil sein Bruder ohne ihn völlig falsche Entscheidungen getroffen hatte. Und alles nur, weil Angelo sie gewollt hatte.

Ein Geräusch ließ ihn aufschauen. Durch eine kleine Öffnung in den gotischen Bogentüren am anderen Ende des Ganges erhaschte er einen kurzen Blick auf seine Braut. Sie war von Kopf bis Fuß in weiße Spitze gekleidet. Natalia La Morte.

Sein Herz hämmerte, sein Blut rauschte. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich an. Sein Instinkt sagte ihm, er solle den Blick abwenden.

Aber er musste sie als König ansehen, nicht als Mann. Er musste sie so ansehen, wie er es vor drei Jahren hätte tun sollen.

Und da war sie. Ihr Gesicht war von einem Schleier verdeckt.

Er hatte gedacht, die Zeit hätte seine Reaktion auf sie abgeschwächt, doch er konnte den Blick nicht von der Frau abwenden, die jetzt auf ihn zukam: eine Unschuldige in diesem königlichen Spiel.

Sie kam näher. Unter den Lagen gebauschter Stoffe lugten zarten Seidenschuhe hervor, die sie Schritt für Schritt näher zu ihm führten. Zwischen den zierlichen, weiß behandschuhten Fingern hielt seine Braut einen Strauß kurzstieliger Blumen. Mit ihr hatte alles begonnen, und nun sollte sie seine Königin werden. Er würde das alte Versprechen erfüllen und sie heiraten. Welche Wahl hatte er denn? Jetzt war es seine Pflicht.

Die lang erwartete Vereinigung würde einer unruhigen Nation Frieden bringen, würde dem Volk zeigen, dass sein neuer König tat, was getan werden musste. Er würde dem vorgegebenen Weg folgen und der König sein, den sie brauchten, der König, der sein Bruder hätte sein sollen.

Hätte sein können, wenn Angelo geblieben wäre.

Als die Prinzessin vor ihm stand, stieg ihm ein warmer, blumiger Duft in die Nase und erfüllte seinen Körper mit dem berauschenden Duft von allem, was ihm verboten war. Ihm war, als würden seine Hände sich von selbst bewegen ...

Er spürte die federleichten Seide des Schleiers zwischen seinen Fingern und unterdrückte das Bedürfnis, ihr Gesicht zu schnell zu enthüllen. Langsam hob er die Seide von ihrem blassen Kinn, enthüllte ihre Lippen ... ihren Rosenknospenmund ... ihre Augen ...

Seine Hände blieben, wo sie waren, wie eingefroren an ihren Schläfen. Doch der Schleier fiel ihm aus den Fingern, glitt über ihre mit Diamanten besetzte Tiara hinunter über ihren Rücken. Lagunengrüne Augen zogen ihn in ihre Tiefen, in der er versank. Er war gefangen, verzaubert wie vor drei Jahren.

Verlangen durchzuckte ihn, schoss heiß durch seine Adern. Wie ein Verdurstender nahm er den Anblick ihres Gesicht in sich auf. Ihre geschwungenen Wimpern. Die großen Augen. Die ausgeprägte Vertiefung zwischen ihrer vollen Oberlippe und ihrer hochmütigen Nase, alles umschlossen von einem Oval.

Sie war so schön ...

Aber es war nicht nur ihre Schönheit, die ihm im Gedächtnis geblieben war. Sie selbst war es. Und genau wie er war auch sie nur ein Bauer auf dem Schachbrett, schweigend im Hintergrund existierend. Schon vor drei Jahren hatte er sie ans Licht ziehen wollen, aber sie waren beide nur königliche Schachfiguren, die man verschob, um einer Monarchie zu dienen, die älter war als die Zeit. Beide hatten sie darauf gewartet, dass die Pflicht sie rief, ihren Gehorsam forderte. Und sie würden gehorchen. Sie würden sich an die Regeln halten.

Doch eigentlich wollte er ein ganz eigenes Spiel mit ihr spielen.

Langsam bewegte er seine Hände von ihrem Gesicht zurück. Als seine Finger dabei versehentlich ihre Wange streiften, loderte Feuer in ihm auf, heiß und unerbittlich. Er konnte nicht anders: Langsam bewegte er seine Finger an ihrem Hals entlang ...

Was tut du da?

Er ließ die Hände sinken.

Die Braut seines Bruders. Ihm einst verboten, gehört sie jetzt ihm ... Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Priester und ignorierte das Verlangen, sie noch einmal anzusehen, ignorierte das Hämmern seines Herzens, konzentrierte sich ganz auf all die Blicke, die auf ihn gerichtet waren. Die Pflicht hatte sie beide gerufen, und er würde das Seine tun, er würde sie heiraten.

Und sie dann vergessen. Um sich nur auf das Wesentliche zu konzentrieren, auf die einzigen Dinge, die ihm wichtig sein durften: Seine Pflicht gegenüber dem Andenken seines Bruders, der Krone und seinem Volk.

Und sie?

Sie war so zart und stand so nah bei ihm, dass er ihre Wärme durch seinen Anzug spüren konnte. Wie von selbst bewegten sich seine Finger und drängten ihn, ihre Hand zu ergreifen. Um sie zu beruhigen. Aber wovor? Dass sie nicht allein war? Sie war allein, genau wie er. Allein in einem Raum voller Fremder.

Und das würden sie auch bleiben. Fremde. Er schuldete ihr nichts anderes als das, was er versprochen hatte: einen Ring, eine königliche Hochzeit, einen neuen Namen. Eine Vereinigung ihrer Königreiche. Genau das würde er ihr geben.

Und danach ... Sein Atem blieb ihm im Hals stecken.

Danach kam...
mehr