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Anatopia

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
292 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am04.07.20241. Auflage
Mein Leben ist sehr einfach: Neuro-Hunter kommen in mein Rückenmarks-Segment und ich pulverisiere sie. Doch was, wenn ich mehr will? Was, wenn ich wissen will, was jenseits meiner Heimat liegt? Was, wenn ich nicht mehr nur kämpfen will? Habe ich überhaupt eine Chance umgeben von Feinden? Oder bin ich am Ende selbst das Böse?

Wilma Müller, geboren 2003, hat gerade ihr duales Studium im Bereich Physiotherapie begonnen. Mit 13 Jahren fing sie an ihre Ideen zu Papier zu bringen und das Schreiben ist aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman Aufgelöst - Hinterm Nebel liegt die Wahrheit veröffentlicht. Anatopia - Im Kreuzfeuer der Sy-napsen ist ihr erster Roman mit Science-Fiction-Elementen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextMein Leben ist sehr einfach: Neuro-Hunter kommen in mein Rückenmarks-Segment und ich pulverisiere sie. Doch was, wenn ich mehr will? Was, wenn ich wissen will, was jenseits meiner Heimat liegt? Was, wenn ich nicht mehr nur kämpfen will? Habe ich überhaupt eine Chance umgeben von Feinden? Oder bin ich am Ende selbst das Böse?

Wilma Müller, geboren 2003, hat gerade ihr duales Studium im Bereich Physiotherapie begonnen. Mit 13 Jahren fing sie an ihre Ideen zu Papier zu bringen und das Schreiben ist aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman Aufgelöst - Hinterm Nebel liegt die Wahrheit veröffentlicht. Anatopia - Im Kreuzfeuer der Sy-napsen ist ihr erster Roman mit Science-Fiction-Elementen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759710437
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum04.07.2024
Auflage1. Auflage
Seiten292 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse818 Kbytes
Artikel-Nr.16518311
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Mein Leben war schon ganz schön eintönig. Träge saß ich auf den dicken Wurzelfäden der sensiblen Informationen und ließ die Beine baumeln. Weiter konnte ich nicht raus. Undeutlich verlor sich der mächtige Nervenstrang in einem feinen Geflecht und man konnte hier und da sehen, wie ein elektrisches Signal aufblitzte.

Irgendwie erinnerte mich das an Sternschnuppen. Ein friedlicher und verträumter Anblick. Die unerreichbaren Weiten des peripheren Nervensystems. Erregungen, Impulse, Leben... Alles war miteinander verflochten und obwohl ich hier festsaß, war ich doch irgendwie ein Teil davon.

Manchmal war diese Gewissheit alles, was mir einen Sinn gab. Na ja, jetzt übertrieb ich wirklich. Eigentlich war es hier gar nicht so schlimm.

Meine Heimat (um es nicht Gefängnis zu nennen) war das vierte Zervikalsegment, somit trennten uns genau drei Segmente vom Gehirn. Unter uns schlossen sich dann noch die restlichen 27 Segmente an, eben der typische Aufbau des Rückenmarks.

Ständig wurden hier Informationen weitergeleitet und verschaltet, der Highway der Reize. Schon krass. Aber ich wusste nicht, was all die Signale bedeuteten, einen wirklichen Sinn bekamen sie erst im Gehirn. Dort oben musste es fantastisch sein...

Hey! Fly! Wo bist du wieder mit deinen Gedanken? , rief meine beste Freundin hinter mir. Mit einem Lächeln drehte ich mich zu ihr um: Hallo, Glia. Hast du etwa keine Arbeit zu erledigen? Was denn? Willst du mich etwa loswerden? , erwiderte sie frech. Neeiin , entgegnete ich gedehnt und spaßhaft sarkastisch. Ohne sie wäre mein Leben erst so richtig langweilig.

Ich spürte ein Kribbeln in meinen Hinterhörnern und mein Lächeln verblasste. Stimmt ja, es gab noch etwas Anderes, das mein Leben aufmischte.

Sie kommen , verkündete ich ernst und wickelte mir meinen Nervenstrang von der Hüfte, den ich meistens als Gürtel trug. Knisternd lud ich ihn mit Energie auf. Er bestand aus puren Neuriten, unisoliert. Das verringerte zwar die Reizstärke, aber dafür musste ich nicht zwingend mit der Spitze treffen, um Schaden anzurichten.

Pass auf dich auf , knapp nickte sie mir noch zu, bevor sie schnell wieder ihren Platz auf dem Markt einnahm. Sie war keine Kämpferin, ich schon.

Mit einem Lichtblitz kamen sie an. Gleich sieben auf einmal. Unsere werten Besucher hatten den Tractus spinothalamicus gewählt, die Vorderseitenstrangbahn, die praktischerweise ein gutes Stück von meiner aktuellen Position entfernt lag. Diesen Weg nannte man auch die Schmerzbahn und Schmerzen brachten sie auch.

Ohne zu zögern, fingen sie an zu schießen. Eine Frau von ihnen hatte genauso eine Neuritenpeitsche wie ich. Hatten sie dafür jemanden wie mich aus den Segmenten unter uns getötet? Dass sie dazu fähig waren, stand völlig außer Frage. Neuro-Hunter waren gewissenslose Mörder. Wie Parasiten fielen sie in unser Nervensystem ein und raubten, was sie konnten.

Aber das würde ich nicht zulassen! Das war mein Segment! Sie würden es nicht ausbeuten und zerstören!

Entschlossen flog ich auf. Ein Typ mit einer dicken, dunklen Brille bemerkte mich. Sofort richtete er sein Maschinengewehr auf mich. Noch war ich zu weit weg für einen Angriff. Grell sausten die Schüsse auf mich zu und ich überließ meinen Reflexen die Führung. Seine Waffe war nicht schlecht, aber immer noch zu langsam für mich.

Kinderleicht drehte ich mich durch die Luft und wich jedem Impuls aus. Jetzt war ich an der Reihe. Kräftig holte ich mit meiner geladenen Peitsche aus und traf ihn volle Suppe. Der Schlag schleuderte ihn ein Stück zurück. Entsetzen lag auf seinem Gesicht. Ja, das kannte ich schon. Sie kamen immer mit dieser Selbstgefälligkeit, als müsste ihnen alles gehören und dann upsi, war doch nicht so einfach.

Bye, bye.

Kraftvoll holte ich für den finalen Schlag aus. In den Gläsern seiner Brille sah ich mich selbst, die Personifizierung des Rückenmarks. Vorne zwei Hörner, hinten zwei Hörner, graue Haut und Schmetterlingsflügel, die normalerweise auch grau waren, aber jetzt, da ich sie benutzte, schillerten sie wunderschön bunt.

Daher kam auch mein Name, die Abkürzung von Butterfly. Alternativ hätte ich mich auch Zellkörperfee nennen können, doch Fly war da deutlich beflügelnder. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, das mich schon ein wenig psychotisch aussehen ließ. Immerhin war ich gerade dabei, diesen nervtötenden Neuro-Hunter zu vertreiben.

Das war eigentlich schon eine ernste Angelegenheit, aber nicht wenn man diesen Kampf ständig führte. Immer wieder kamen neue Killer auf der Suche nach Profit und immer wieder machte ich sie fertig.

Meine Peitsche erwischte ihn und er löste sich in ein kleines, elektrisch geladenes Wölkchen auf. In einer Zaubershow würden für den Trick sicher alle Kinder klatschen. Sah schon putzig aus. Hier hatte ich jedoch keinen Applaus zu erwarten. Scheiße! Hast du das gesehen?! Dieses Vieh hat Vader mit zwei Treffern gekillt! , schrie eine Frau mit Reflexbögen. So eine Waffe hatte ich schon ein paar Mal gesehen. Die Schüsse kamen in einem unberechenbaren Bogen immer an ihr Ziel, ähnlich wie Suchraketen. Der hier war ordentlich aufgemotzt, bestimmt konnte er einige Impulse gleichzeitig abfeuern.

Diese Gruppe hatte sich alle Mühe gegeben, sich für den Kampf vorzubereiten. Es tat mir fast leid, ihre Bemühungen mit Füßen zu treten.

Ohne zu zögern, warf eine andere Frau eine GABBA-Granate nach mir. Meine Hinterhörner warnten mich rechtzeitig und die lähmende Waffe traf nur den Boden. Ich musste echt aufpassen, dass ich nicht nachlässig wurde!

Los! Feuert mit allem was ihr habt! Das wird einen fetten Bonus geben! , forderte die Frau mit den Granaten die anderen auf und warf die nächste Kugel mit hemmendem Transmitter auf mich. Gleichzeitig schaltete die Angreiferin mit dem Reflexbogen von geschockt auf wildentschlossen und auch die anderen folgten ihrer Anweisung und legten sich richtig ins Zeug. Verdammt!

Ich hätte mit ihnen kurzen Prozess machen sollen! Jetzt kam ich doch ordentlich in Bedrängnis. Irgendjemand traf mich am linken Flügel. Nicht der erste Treffer, den ich einstecken musste, trotzdem brannte es fies.

Wütend ließ ich meine Peitsche knallen, doch der Schlag hatte nicht ganz die gewünschte Wirkung. Miss Granate hatte Myelinscheiden auf ihrer Panzerung, dafür hatte sie sicher Alpha-Motoneuronen getötet. Scheiße! Mich hatte noch ein Schuss erwischt! Autsch!

Und jetzt kamen auch noch Ranviersche Schnürringe ins Spiel! Was war das denn für eine chaotische, bunt gemischte Truppe?!

Auf einmal kam Bewegung in die Nervenfasern, die den Boden bildeten. Wie Killerwurzeln schlangen sie sich um die Beine der Neuro-Hunter. Die Kavallerie! Na endlich! Diese Gliazellen hatten sich auch ordentlich Zeit gelassen. Na ja, zu ihrer Verteidigung: Ihre ersten Kollegen waren sofort von unserem mörderischen Besuch abgeknallt worden.

Ich nutzte den Moment der Überforderung, der sich in der Gruppe ausgebreitet hatte, um die Reflexbogen-Tante auszuschalten. Puff, ein hübsches Wölkchen. Für die Granatenlady reichte es nicht ganz.

Mit einem weiteren heftigen Schlag konnte ich ihre Myelinschicht durchschmoren, aber ernsthaften Schaden hatte sie dabei noch nicht genommen. Glühend schlangen sich unzählige Neuriten um mich. Mit einem Schrei stürzte ich zu Boden. Die Frau mit der Peitsche hatte mich. Voller Hass starrte ich zu ihr, während sie unbarmherzig einen Schock nach dem anderen zu mir schickte.

Toxic! Lähm die Gs! MC, Si Feuer! Night auf die Graue! , erteilte meine Kerkermeisterin flott die Anweisungen. Ein eingespieltes Team. Tja, gleich nicht mehr. Acht Ranviersche Schnürringe sausten auf mich zu, blauleuchtend vor Elektrizität.

Bock auf ein kleines Kräftemessen? Überlegen setzte ich die motorischen Eigenschaften meiner Vorderhörner ein oder anders gesagt: Telekinese. Der gute Night (oder war es doch jemand anderes, der mich angreifen sollte?) leistete kaum Widerstand. Vielleicht hatte ich ihn überrumpelt oder er war schlicht nicht stark genug.

Schwupps wurde er von seinen eigenen Ringen umarmt und die Energie war zu viel für ihn. Hallo Knister-Wölkchen! Herrenlos fielen die Ringe auf den Boden. Inaktiv waren sie weiß und unscheinbar.

Kali! , schrie einer der Ballertypen panisch, als er sah, was ich aus seinem Mitstreiter gemacht hatte. Herzlichen Glückwunsch, das würde auch dein Schicksal sein!

Krampfhaft griff ich nach den Fasern der Peitsche, die wie ein brennendes Netz auf mir lag. Es tat weh und gleich würde es so richtig zwiebeln. Ich hielt mein eigenes Nervenbündel voll aufgeladen dagegen. Die Energieüberdosis ließ die ungeschützten Neuriten fast alle durchschmoren. Drei, vier hatten es vielleicht noch überstanden, aber damit konnte man nicht mehr wirklich was machen.

Dafür hatte ich allerdings auch einen mordsmäßigen Impuls abbekommen. Mein Kopf fühlte...
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Autor

Wilma Müller, geboren 2003, hat gerade ihr duales Studium im Bereich Physiotherapie begonnen. Mit 13 Jahren fing sie an ihre Ideen zu Papier zu bringen und das Schreiben ist aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman Aufgelöst - Hinterm Nebel liegt die Wahrheit veröffentlicht. Anatopia - Im Kreuzfeuer der Sy-napsen ist ihr erster Roman mit Science-Fiction-Elementen.