Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Spinnensuche

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
330 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am16.07.20241. Auflage
Was war mit Erich, der mysteriöserweise verschwand, irgendwann früher. Was war mit Josie, die Fotos hatte, die noch viel älter sind? Die Erich gemacht hat und auf denen Tante Josie ist. Eigentlich wollte Meyerle nur friedlich seine Spinnen fotografieren. Eigentlich wollte Jule in Ruhe ihre Bewerbungen schreiben. Eigentlich wollte Trudi ihren Lebensabend genießen. Und eigentlich wollten die beiden Schupos auch nicht viel anderes tun, als sich mit Geschwindigkeitskontrollen ein bisschen Taschengeld verdienen. Nur leider gibt es immer mal wieder Leichen, die dazwischenkommen.

Elke Hilsen ist ein Pseudonym. Die Autorin lebt in einem kleinen Dorf in Deutschland. Zu ihrer Lieblingslektüre zählen Krimis, Fantasy und Science Fiction. Bisher erschienen mehrere Kriminalromane. Mit Ein Dorf steht still und schweiget probierte sie eine Geschichte aus, bei der ein Alien, Matetus, dabei hilft, einige Morde aufzuklären. Dieses Experiment wurde von der kleinen Lesergemeinde positiv aufgenommen. Viele wollten wissen, wie es weitergehen könnte. So kam es zu Band 2, High Five, und Band 3, Seniorenresidenz. Das vierte Buch Und das Kamel grinste sowie der vorliegende Band sind zwar wieder skurrile und humorvolle Krimis, verzichten aber auf Mystery-Einflüsse.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWas war mit Erich, der mysteriöserweise verschwand, irgendwann früher. Was war mit Josie, die Fotos hatte, die noch viel älter sind? Die Erich gemacht hat und auf denen Tante Josie ist. Eigentlich wollte Meyerle nur friedlich seine Spinnen fotografieren. Eigentlich wollte Jule in Ruhe ihre Bewerbungen schreiben. Eigentlich wollte Trudi ihren Lebensabend genießen. Und eigentlich wollten die beiden Schupos auch nicht viel anderes tun, als sich mit Geschwindigkeitskontrollen ein bisschen Taschengeld verdienen. Nur leider gibt es immer mal wieder Leichen, die dazwischenkommen.

Elke Hilsen ist ein Pseudonym. Die Autorin lebt in einem kleinen Dorf in Deutschland. Zu ihrer Lieblingslektüre zählen Krimis, Fantasy und Science Fiction. Bisher erschienen mehrere Kriminalromane. Mit Ein Dorf steht still und schweiget probierte sie eine Geschichte aus, bei der ein Alien, Matetus, dabei hilft, einige Morde aufzuklären. Dieses Experiment wurde von der kleinen Lesergemeinde positiv aufgenommen. Viele wollten wissen, wie es weitergehen könnte. So kam es zu Band 2, High Five, und Band 3, Seniorenresidenz. Das vierte Buch Und das Kamel grinste sowie der vorliegende Band sind zwar wieder skurrile und humorvolle Krimis, verzichten aber auf Mystery-Einflüsse.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759717696
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum16.07.2024
Auflage1. Auflage
Seiten330 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse691 Kbytes
Artikel-Nr.17192406
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

SAMSTAG, 5. AUGUST

Die Beerdigung verlief ereignislos. In dem tristen Wetter wirkte der Friedhof, der östlich des Flusses lag, noch düsterer als sowieso schon, und die knappe, belanglose Trauerrede machte es auch nicht besser. Nur wenige waren zusammengekommen, um Josefine Keller zu verabschieden. Schweigend sahen sie zu, wie die Urne in die Grube gesenkt wurde. Einige Meter weiter standen Leute an einem anderen Grab und sangen. Um die Erde herum türmte sich Blumenschmuck. Als Trudi sich zum Gehen wandte, wurde sie von einer Dame im eleganten Kostüm begrüßt. »Sie sind sicher Frau Gerlach, oder? Wir hatten telefoniert.«

Trudi sah mindestens ebenso elegant aus, auch wenn sie schwarz immer etwas blass machte. Sie war eine nunmehr alte Dame mit strahlend blauen Augen. Wenn sie jemanden ansah, schien es, als durchleuchtete sie ihn, und man konnte schon einmal eine Gänsehaut bekommen. Aber gerade warf die Trauer ihre Schatten und verdeckte alle Fröhlichkeit.

»Ja, angenehm, und mein Beileid.«

Sie hielt der Frau ihre Hand hin.

»Danke, aber sie war ja schon sehr alt gewesen.«

Die Frau zögerte.

»Ich meine, sie war ja krank gewesen.«

Trudi musste innerlich grinsen.

»Tut mir leid, aber wir hatten kaum noch Kontakt.«

»Ich weiß, aber sie hat immer viel von Ihnen gesprochen, und ich dachte, Sie möchten vielleicht mitkommen und sich etwas als Andenken aussuchen, eines ihrer Bücher vielleicht oder etwas anderes.«

Trudi nickte höflich.

»Ja, warum nicht.«

»Ach, das ist meine Tochter Jule.«

Die junge Frau stellte sich dazu und sagte:

»Angenehm, Keller.«

»Guten Tag. Auch Ihnen mein Beileid.«

Die erste Dame, die dann ja wohl Anja Keller war, führte Trudi zu ihrem Wagen, nachdem sie noch die wenigen Teilnehmer der Beerdigung und den Pfarrer verabschiedet hatte.

»Sie kannten sich schon ziemlich lange, nicht?« fragte Jule Keller.

»Ja, wir haben zusammen studiert.«

»An der Berliner TU, oder? Mathematik?«

»Ja.«

»Das muss ungewöhnlich gewesen sein. Ich meine, als Frau.«

»Ja, das ist richtig. Damals gab es nicht viele Studentinnen, schon gar nicht in Mathematik.«

»Deswegen waren sie auch befreundet.«

»Naja, wir hatten auch anderes gemeinsam.«

Sie verließen den Parkplatz und fuhren Richtung Stadt. Dann hielten sie vor einem älteren Haus mit großem Garten.

»Hier hat sie gewohnt, bis sie letzte Woche ins Krankenhaus kam. Ich habe die Blumen gegossen, die Post eingesammelt, das Übliche. Mein Bruder lebt mit seiner Familie in den Staaten und konnte nicht kommen. Eigene Kinder hatte sie ja keine.«

»Ich weiß.«

Noch etwas, was sie gemeinsam hatten.

»Ich hoffe, sie hat nicht zu viel gelitten.«

»Ach, sie hatte Probleme mit der Atmung und Unwohlsein. Wahrscheinlich eine Lebensmittelvergiftung. Ich war bei ihr, weil sie mich angerufen hatte. Da kam sie mir schon ziemlich merkwürdig vor. Sie sprach von Dingen, die nicht mehr ganz zusammenhingen. Irgendwie konfus. Ich habe jedenfalls nicht verstanden, worum es ging. Und sie meinte, sie würde Sie gern sprechen wollen. Ich habe dann nicht mehr groß gewartet und direkt den Notarzt gerufen. Ich meine, sie war sechsundachtzig! Auf dem Weg ins Krankenhaus wurde sie bewusstlos. Am Ende hatte sie eine Lungenentzündung und ist dann nachts gestorben. Herzstillstand. Es tut mir furchtbar leid, dass kaum jemand von uns im Krankenhaus war. Aber ich hatte so viel zu tun. Ich habe sie zweimal besucht, aber sie ist nicht mehr aufgewacht.«

Sie hatten sich seit einigen Jahren nicht mehr gesprochen und nun das, dachte Trudi. Wie schade.

»Ich mache Ihnen einen Kaffee, wenn Sie wollen. Und Sie sehen sich einfach einmal um.«

Trudi betrat ein großes Wohnzimmer, das viele Bücherregale und wenig Möbel enthielt. Josie war schon immer Minimalistin gewesen. Bücher hatte Trudi selbst genug. Sie blieb mitten im Raum stehen. Mittlerweile war die Sonne herausgekommen. Die Fenster standen offen, und ein leichter Lufthauch bewegte die Gardinen. Trudi dachte an ihre Zeit an der Universität zurück, als sie ein völlig neues Leben gemeinsam mit vielen anderen Studenten begannen. Die meiste Zeit verbrachten sie mit Vorlesungen, Übungen und Prüfungen. Aber es blieb immer noch genug übrig, um sich politisch zu engagieren. Die damals noch junge Bundesrepublik hatte durchaus auch ihre Schattenseiten gehabt. Beiden war das Studium sehr wichtig gewesen. Und ihre Zukunft. Beide konnten die meisten ihrer Pläne in den Folgejahren umsetzen. Eine erfolgreiche, zufriedenstellende Zeit, dachte Trudi. Für sie sicherlich, für Josie eigentlich auch, wäre da nur nicht die Sache mit Erich gewesen. Trudi wurde aus ihren Gedanken gerissen.

»Wenn Sie hier nichts finden, dann vielleicht auf dem Speicher.«

Trudi holte tief Luft und ließ sie langsam wieder aus. Speicher klang irgendwie nach Leiter. Trudi zögerte. Im Geiste taten sich Spinnweben und Mäuseköddel vor ihr auf.

»Hier, ich zeige es Ihnen.«

Eine ganz normale Treppe führte in den ersten Stock und dann weiter hinauf. Der Speicher war ausgebaut. Das Dach bestand zu einem großen Teil aus Glasfenstern, die man zur Seite schieben konnte. Darunter befand sich ein riesiges Teleskop. Auf den Tischen daneben standen mehrere Linsenfernrohre in unterschiedlichen Größen und eine Computeranlage sowie ein Schreibtisch.

»Sie war Amateurastronomin.«

Trudi wusste, dass der Sternenhimmel Josie schon immer fasziniert hatte.

»Sie war gern hier oben gewesen. Warten Sie, dort sind auch noch Sachen, die sie nicht mehr so oft brauchte. Sie können sie sich gern ansehen.«

Trudi interessierte sich mehr für die Computer. Sie setzte sich an den Schreibtisch. Das meiste waren Fachaufsätze. Bis auf ein Blatt Papier. Trudi las. Entsetzt ließ sie es fallen. Dann ging sie zum Regal, in dem mehrere beschriftete Ordner und Kartons standen. Die meisten waren nach Jahren sortiert. Sie nahm einige mit zu einem Tischchen und setzte sich. Anja brachte den Kaffee.

»Ich lasse Sie allein, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Ich habe unten noch genügend Schreibtischarbeit zu erledigen.

Formulare, Anträge, Behörden, Sie wissen schon.«

Aber Trudi war bereits vertieft.

Zwei Stunden später, Trudi hatte nichts von sich hören lassen, ging Anja Keller zum Speicher hoch, um nach ihr zu sehen. Trudi war immer noch mit den alten Erinnerungen beschäftigt und hatte einen kleinen Stapel Fotos aussortiert.

»Möchten Sie vielleicht zum Abendessen bleiben? Meine Tochter kommt nachher auch noch einmal vorbei. Es gibt Salat und eine leichte Suppe. Außerdem habe ich selbst gebackenes Brot und etwas Käse.«

Nur mit Mühe konnte sich Trudi Gerlach von den Bildern und den Erinnerungen lösen.

»Ja, wie bitte? Essen, ach, gern.«

Trudi sah auf die Ordner und Alben.

»Sagen Sie, benötigen Sie das noch?«

Frau Keller schüttelte den Kopf.

»Hätten Sie etwas dagegen, es mir zu überlassen?«

»Natürlich nicht.«

Wunderlich, eben alt, dachte Anja Keller.

»Ich kann es Ihnen einpacken und vorbeibringen lassen.

Zum Tragen ist es zu viel.«

Trudi überlegte nicht lang.

»Ja, gern.«

»Alles?«

»Ja, wenn Sie nichts dagegen haben.«

»Nein, kein Problem. Ich würde es nur wegwerfen. Diese

Bücher auch?«

In den Regalen standen viele Fachbücher über Mathematik, Astronomie und Physik. Aber die brauchte sie nicht.

Gegen achtzehn Uhr saß Trudi mit Anja und Jule Keller unten am runden Tisch im Wohnzimmer mit den vielen Büchern und hörte sich Geschichten aus Josies Leben an.

Sie war nur mit einem Ohr dabei.

»Sie haben doch auch Mathematik studiert?«

fragte Jule plötzlich.

»Ich nämlich auch. Aber Sie waren beide in Berlin, oder?«

Trudi nickte und schob die Fotos, die vor ihr lagen, zur Seite.

»Und kannten Sie vielleicht Professor Wagner? Martin Wagner? Oder Kurt Hesse?«

»Ja, natürlich.«

»Oh, wie interessant, ich habe einige ihrer Bücher gelesen.«

Anja, die mit Mathematik und anderen zahlenlastigen Wissenschaften nichts am Hut hatte, brachte die Unterhaltung wieder in harmlose Bahnen zurück und erklärte, wie einfach es doch war, Brot selbst zu backen. Kurze Zeit später verabschiedete sich Trudi, im Arm ein paar Fotos und ein Buch, in dem das Blatt Papier versteckt war, auf dem ihr Name stand. Als Jule ihr die Hand gab, sagte sie: »Wissen Sie, ich habe gerade meinen Doktor gemacht. Vielleicht hätten sie Lust, auf meine Feier zu kommen? Am 27. August? Meine beste Freundin Johanna Schmitz und ich feiern zusammen unsere Promotion, sie wird dann auch 30, deswegen haben wir das Datum...
mehr

Autor

Elke Hilsen ist ein Pseudonym. Die Autorin lebt in einem kleinen Dorf in Deutschland. Zu ihrer Lieblingslektüre zählen Krimis, Fantasy und Science Fiction. Bisher erschienen mehrere Kriminalromane. Mit Ein Dorf steht still und schweiget probierte sie eine Geschichte aus, bei der ein Alien, Matetus, dabei hilft, einige Morde aufzuklären. Dieses Experiment wurde von der kleinen Lesergemeinde positiv aufgenommen. Viele wollten wissen, wie es weitergehen könnte. So kam es zu Band 2, High Five, und Band 3, Seniorenresidenz. Das vierte Buch Und das Kamel grinste sowie der vorliegende Band sind zwar wieder skurrile und humorvolle Krimis, verzichten aber auf Mystery-Einflüsse.