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City Crime - Walzer in Wien

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.08.2024
Finn und Joanna sind nicht gerade begeistert, als sie ihre Eltern auf eine Reise zum Wiener Opernball begleiten sollen. Immerhin wohnen sie im berühmten Hotel Sacher - neben vielen anderen illustren Gästen. Wider Erwarten wird ihr Aufenthalt aufregender als gedacht. Denn das teure Collier von Finns Mama und andere Schmuckstücke von Hotelgästen verschwinden. Steckt ein gemeiner Dieb dahinter? Stammt das lange blonde Haar, das Finn und Joanna finden, von ihm - oder ihr? Und wieso möchte einer der bestohlenen Gäste den Fall nicht der Polizei melden? Finn und Joanna recherchieren hinter den Kulissen des Hotels, geraten in eine Verfolgungsjagd und ins Visier eines internationalen Waffenhändler-Rings.

Andreas Schlüter, geb. 1958 in Hamburg, lernte nach dem Abitur Kaufmann, arbeitete dann mit Kinder- und Jugendgruppen, gründete 1989 das Journalistenbüro und die Fotoagentur SIGNUM. 1994 erstes Buch: 'Level 4-die Stadt der Kinder', das ein Bestseller wurde und mittlerweile schon zu den modernen Kinderbuchklassikern gehört.
Seit 1996 ausschließlich Kinder- und Jugendbuchautor, seit 2004 auch Drehbuchautor u. a. für den 'Tatort' (zusammen mit Mario Giordano). Er hat mehr als 40 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht und einige Kinderkrimipreise erhalten.
Andreas Schlüter lebt in Hamburg und auf Mallorca.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextFinn und Joanna sind nicht gerade begeistert, als sie ihre Eltern auf eine Reise zum Wiener Opernball begleiten sollen. Immerhin wohnen sie im berühmten Hotel Sacher - neben vielen anderen illustren Gästen. Wider Erwarten wird ihr Aufenthalt aufregender als gedacht. Denn das teure Collier von Finns Mama und andere Schmuckstücke von Hotelgästen verschwinden. Steckt ein gemeiner Dieb dahinter? Stammt das lange blonde Haar, das Finn und Joanna finden, von ihm - oder ihr? Und wieso möchte einer der bestohlenen Gäste den Fall nicht der Polizei melden? Finn und Joanna recherchieren hinter den Kulissen des Hotels, geraten in eine Verfolgungsjagd und ins Visier eines internationalen Waffenhändler-Rings.

Andreas Schlüter, geb. 1958 in Hamburg, lernte nach dem Abitur Kaufmann, arbeitete dann mit Kinder- und Jugendgruppen, gründete 1989 das Journalistenbüro und die Fotoagentur SIGNUM. 1994 erstes Buch: 'Level 4-die Stadt der Kinder', das ein Bestseller wurde und mittlerweile schon zu den modernen Kinderbuchklassikern gehört.
Seit 1996 ausschließlich Kinder- und Jugendbuchautor, seit 2004 auch Drehbuchautor u. a. für den 'Tatort' (zusammen mit Mario Giordano). Er hat mehr als 40 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht und einige Kinderkrimipreise erhalten.
Andreas Schlüter lebt in Hamburg und auf Mallorca.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641329099
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.08.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse6613 Kbytes
Artikel-Nr.17229127
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


»OPERNBALL?«, rief Finn durchs Wohnzimmer. Das Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er konnte einfach nicht glauben, was seine Eltern ihm und seiner älteren Schwester Joanna soeben mitgeteilt hatten. »Ihr wollt mit uns zu einem OPERNBALL?«

»Nun beruhige dich doch!«, forderte seine Mutter ihn auf. »Ihr sollt natürlich nicht mit zum Opernball, sondern nur mit nach Wien!«

»Kinder sind auf dem Opernball gar nicht zugelassen«, erklärte ihm sein Vater. »Ich habe eine Einladung über die Akademie der Künste bekommen. Das ist etwas ganz Besonderes. Da gehen eigentlich nur Promis oder reiche Leute hin, die sich sündhaft teure Karten leisten können. Und wenn wir so eine Gelegenheit bekommen, möchten eure Mutter und ich die auch gern wahrnehmen.«

»Kein Problem«, erwiderte Finn. »Fahrt doch. Joanna und ich bleiben hier!«

»Tickst du nicht mehr richtig?«, fuhr Joanna ihren Bruder an. »Ich will unbedingt mit nach Wien. Was denkst du denn? Das ist eine voll coole Stadt!«

»Ach ja?«, hakte Finn skeptisch nach. »Was ist denn dort so cool? Die Jungs oder wie?«

Joanna, die sich eigentlich gerade gemütlich in den bequemen Lesesessel ihrer Mutter gefläzt hatte, sprang auf wie eine Furie. »Sag mal, haben sie dich gebissen? Was denn für Jungs?« Während sie auf Finn losging, huschte ihr Blick schnell zu ihrer Mutter hinüber. Die würde doch Finns Behauptungen keinen Glauben schenken?

Eigentlich hatte ihr Bruder nicht geschwindelt, sondern nur eine Wahrheit unpassend ausgesprochen. Bei allen Städtereisen, die sie in der Vergangenheit unternommen hatten, war zweierlei geschehen: Erstens waren sie immer auf geradezu mysteriöse Art und Weise in einen Kriminalfall verwickelt gewesen, zweitens hatte sich seine Schwester jedes Mal in einen ortsansässigen Jungen verguckt und aufs Heftigste mit ihm geflirtet. Das Erste war gefährlich, das Zweite nervig.

Finn konnte auf beides gut verzichten, weshalb er lieber zu Hause geblieben wäre. Vielleicht hätte er eine Chance gehabt, seine Eltern umzustimmen, wenn seine Schwester mitgezogen hätte. Da sie aber unbedingt mit nach Wien wollte, hatte er verloren. Nie und nimmer würden seine Eltern ihm erlauben, mit seinen dreizehn Jahren mehrere Tage allein zu Hause zu bleiben. Trotzdem versuchte er es noch mal.

»Aber dann sind wir den ganzen Abend und die halbe Nacht ohne euch in Wien«, argumentierte er. »Und ihr wisst, was passiert, wenn ihr uns in einer fremden Stadt alleine lasst: irgendetwas Gefährliches.«

Natürlich wussten ihre Eltern von den vielen Kriminalfällen, in die ihre Kinder verstrickt gewesen waren. Aber nach wie vor hielten sie es für Zufall, dass Finn und Joanna so oft in Gefahr gerieten.

»Ihr werdet keineswegs allein in Wien sein, wenn wir zum Opernball gehen«, widersprach seine Mutter. »Ihr werdet allein im Hotelzimmer bleiben. Das ist ein Unterschied. Dort seid ihr wohlbehütet und die Rezeption ist rund um die Uhr besetzt. Nichts kann passieren.«

»Im Hotelzimmer?« Das wurde ja immer schöner! Finn hatte seinen Widerstand noch nicht aufgegeben. »Eingesperrt wie in einer Zelle? Das ist doch unmenschlich! Was sollen wir denn dort den ganzen Abend machen?«

Finns Mutter lachte lauthals los. »Ja, total unmenschlich! Du machst dort das Gleiche, was du hier abends machst: fernsehen, am Handy oder Computer rumdaddeln oder - wie deine Schwester - vielleicht mal ein Buch lesen und rechtzeitig schlafen gehen.«

Finn war entsetzt. »Ein Buch lesen? Den ganzen Abend?« Für den Fall, dass seine Mutter immer noch nicht bemerkt hatte, was sie ihrem Sohn antun wollte, fasste er noch mal zusammen: »Wir fahren zum OPERNBALL, wo wir im HOTELZIMMER eingesperrt werden, um die ganze Zeit ein BUCH ZU LESEN?«

Seine Mutter aber wiederholte nur lächelnd: »Tagsüber sehen wir uns Wien an und am Abend des Opernballs kannst du im Hotel fernsehen, am Handy oder Computer rumdaddeln und ...«

»Okay«, schlug Finn ein. »Dann darf ich an Papas Laptop!«

Seine Mutter wechselte Blicke mit ihrem Mann. Finn sah, dass sie sich ausgetrickst fühlte. Denn normalerweise waren Computerspiele während einer Städtereise tabu. Finn wartete gespannt, wie sie sich entscheiden würde.

Finns Vater nickte schmunzelnd, seine Mutter seufzte.

»Okay, ausnahmsweise. An dem Abend des Opernballs darfst du an Papas Laptop.« Da sie als Handelsvertreterin ihren Laptop dringender brauchte als ihr Mann, der Kunstmaler war, stand lediglich sein Laptop für Spiele zur Verfügung. »Aber nur an diesem einen Abend.«

»Yeah!«, freute sich Finn. So hatte sein Einwand wenigstens zu einem Teilerfolg geführt.

»Respekt!«, lobte ihn seine Schwester etwas später in ihrem Zimmer. »Allmählich beginnst du, von mir zu lernen.«

Finn wusste, worauf sie anspielte. Normalerweise nämlich war sie es, die ihren Eltern mit geschickter Taktik und ausgeklügelten Tricks alles abrang, was sie sich vorgenommen hatte.

»Wenigstens sprechen die Wiener Deutsch«, sagte Finn, als er sich Joannas Reiseführer auslieh und unter den Arm steckte. »Dann versteh ich auch mal etwas.«

»Abwarten«, erwiderte Joanna. »Die sprechen zwar Deutsch. Aber das heißt noch lange nicht, dass wir alles verstehen, was die Wiener sagen.«

Finn schaute sie verwundert an. »Wieso das denn nicht?«

»Na, die sprechen österreichisches Deutsch. Und sie benutzen teilweise andere Wörter. Was ist, wenn du zum Beispiel Marillenmarmelade zum Frühstück bekommst?«

Finn zog die Schultern hoch. »Keine Ahnung. Probiere ich. Was sind denn Marillen?«

»Aprikosen!«, übersetzte Joanna kichernd. Sie wusste, dass Finn Aprikosen-Marmelade verabscheute.

»Uäääh!«, machte der auch sofort. »Wieso sagen die denn Marillen?«

»Keine Sorge, in Österreich gibt es superleckere Mehlspeisen und Kuchen.« Joanna schlug einen beschwichtigenden Ton an. »Und auf den bekommst du eine Extraportion Schlagobers!«

»WAS?«, quiekte Finn entsetzt auf. »Nein! Was ist denn das schon wieder?«

»Na, Schlagsahne!«, erläuterte Joanna und kicherte wieder. Denn Sahne liebte Finn über alles.

»Oh Mann!«, stöhnte Finn. »Heißen die Wiener Würstchen dort wenigstens auch Wiener Würstchen?«

»Nein«, antwortete Joanna. »In Wien heißen sie Frankfurter.«

»Nee, is klar«, sagte Finn. »Die spinnen, die Wiener!«

Schon eine Woche später ging´s los. Auf der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt musste Finn zugeben, dass Joanna nicht übertrieben hatte. Sie hatte behauptet, Wien sei mindestens so schön wie Prag, nur größer. Und genauso kam es Finn auch vor. So viele schöne historische Gebäude hatte er zuletzt in der Hauptstadt von Tschechien gesehen. Aber hier waren es deutlich mehr und durch die Größe der Stadt erschienen sie noch prächtiger und imposanter. Sie fuhren auch an der Wiener Staatsoper vorbei, die ein ebenso beeindruckendes Gebäude war.

»Es ist eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt!«, erklärte ihm seine Mutter. »Eröffnet am 25. Mai 1869. Mit einer Oper von Mozart, der ab 1781 bis zu seinem Tod zehn Jahre später in Wien lebte. Seine Wohnung kann man hier übrigens besichtigen.«

Finn verzog das Gesicht. »Mozart? Das ist doch so ein langweiliges Gedudel und Opern-Gejammer, oder nicht?«

»Mozart?«, widersprach seine Schwester. »Das ist voll der Superstar gewesen. Vermutlich der berühmteste Musiker aller Zeiten!«

»So ´n alter Knacker?«, fragte Finn.

Joanna lächelte. »Sogar dir sagt sein Name was. 229 Jahre nach seinem Tod. Und das, obwohl er schon mit fünfunddreißig Jahren gestorben ist. Er hat so kurz gelebt und ist trotzdem so berühmt geworden, über Jahrhunderte hinweg.«

Finn nickte bedächtig mit dem Kopf. Er musste zugeben, das klang schon beeindruckend.

»Dann war der bestimmt superreich, oder?«

Unter diesem Gesichtspunkt wäre eine Besichtigung seiner Wohnung vielleicht doch interessant , dachte Finn bei sich.

»Wieso wohnte der dann eigentlich nur in einer Wohnung? Hatte der keine Villa oder ein Schloss? Mit riesigem Pool und so?«

»Ja klar«, Joanna stöhnte auf. »Am besten noch mit Privat-Hubschrauber.«

»Ha, ha!«, erwiderte Finn. »So schlau bin ich auch, um zu wissen, dass es im 18. Jahrhundert noch keine Hubschrauber gab. Noch nicht einmal Flugzeuge. Und auch keine Eisenbahn. Die erste Eisenbahn der Welt fuhr 1825 in England. Siehst du, ich kenne mich aus.«

»Ich weiß«, gab Joanna zu. »Bei allem, was mit Rekorden und Technik zu tun hat.«

»Aber zu deiner Information, Finn«, warf seine Mutter ein. »Als Mozart starb, war er nicht besonders vermögend. Er war zwar gut im Geschäft und hat gut verdient, aber bei Weitem nicht so viel wie vergleichsweise die heutigen Superstars. Außerdem hat er auch sehr gern gut gelebt und viel Geld ausgegeben: für Personal, teure Kleidung, Reisen, Glücksspiel und so weiter. Am Schluss war er sogar verschuldet. Und es stimmt: Die vielen Reisen, die Mozart unternommen hat, musste er alle mit der Kutsche absolvieren.«

»Mit der Kutsche?«, quiekte Finn auf. Dann fiel ihm ein: »Ja, klar. Logisch. Man sieht ja sogar heute noch total viele Kutschen in Wien. Die spinnen, die Wiener.«

Nun mischte sich auch sein Vater ein: »Reisen im 18. Jahrhundert, das war nicht nur beschwerlich, sondern auch gefährlich. Die Kutschen blieben im Schlamm stecken. Oder die Räder brachen. Oder sie wurden von Wegelagerern überfallen.«

»Das kenne ich von Robin Hood!«, sagte Finn.

»Na ja, der war noch...
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Autor

Andreas Schlüter, geb. 1958 in Hamburg, lernte nach dem Abitur Kaufmann, arbeitete dann mit Kinder- und Jugendgruppen, gründete 1989 das Journalistenbüro und die Fotoagentur SIGNUM. 1994 erstes Buch: "Level 4-die Stadt der Kinder", das ein Bestseller wurde und mittlerweile schon zu den modernen Kinderbuchklassikern gehört.
Seit 1996 ausschließlich Kinder- und Jugendbuchautor, seit 2004 auch Drehbuchautor u. a. für den "Tatort" (zusammen mit Mario Giordano). Er hat mehr als 40 Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht und einige Kinderkrimipreise erhalten.
Andreas Schlüter lebt in Hamburg und auf Mallorca.