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Absprung im richtigen Moment

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
SIBOST Verlagerschienen am06.08.2024
In drei aufeinanderfolgenden Jahren wurde sie Europameisterin (1990), Weltmeisterin (1991) und Olympiasiegerin (1992) im Hochsprung. Noch heute ist sie die einzige Hochspringerin der Welt, der das jemals gelang. Dabei wollte Heike Henkel eigentlich viel lieber Kunstturnerin werden. Warum sie sich für die Leichtathletik entschied und wie der Erfolg ihr Leben veränderte, erzählt sie in ihrer ersten Biografie. Mit vielen spannenden Details und unterhaltsamen Anekdoten beschreibt sie ihre außergewöhnliche Karriere und ihren persönlichen Weg, der seit jeher von Neugier und Veränderung geprägt war. Der Wunsch, Neues zu entdecken und auszuprobieren, neue Wege einzuschlagen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln: das ist es, was Heike Henkel seit jeher antreibt. Dafür war sie immer aufm Sprung - und ist es bis heute geblieben.

Heike Henkel, sicher eine der erfolgreichsten deutschen Leichtathletinnen aller Zeiten schreibt passend zum olympischen Jahr 2024 und einem runden Geburtstag ihre Lebensgeschichte auf und lässt ihre Karriere Revue passieren. Die zwanzigfache deutsche Meisterin ist weltweit die einzige Hochspringerin, die in drei aufeinanderfolgenden Jahren erst Europameisterin, dann Weltmeisterin und schließlich Olympiasiegerin bei den Spielen in Barcelona 1992 wurde. Ihr Hallenweltrekord blieb sage und schreibe vierzehn Jahre bestehen. Die beliebte Sportlerin nimmt den Leser mit von den Anfängen in Kronshagen bis hin zu den Triumphen in Glasgow, Sevilla und Tokio. Bescheiden, bodenständig und authentisch schreibt Heike Henkel so real, dass der Leser das Gefühl hat, mit ihr über die Stange gesprungen zu sein.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR19,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIn drei aufeinanderfolgenden Jahren wurde sie Europameisterin (1990), Weltmeisterin (1991) und Olympiasiegerin (1992) im Hochsprung. Noch heute ist sie die einzige Hochspringerin der Welt, der das jemals gelang. Dabei wollte Heike Henkel eigentlich viel lieber Kunstturnerin werden. Warum sie sich für die Leichtathletik entschied und wie der Erfolg ihr Leben veränderte, erzählt sie in ihrer ersten Biografie. Mit vielen spannenden Details und unterhaltsamen Anekdoten beschreibt sie ihre außergewöhnliche Karriere und ihren persönlichen Weg, der seit jeher von Neugier und Veränderung geprägt war. Der Wunsch, Neues zu entdecken und auszuprobieren, neue Wege einzuschlagen und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln: das ist es, was Heike Henkel seit jeher antreibt. Dafür war sie immer aufm Sprung - und ist es bis heute geblieben.

Heike Henkel, sicher eine der erfolgreichsten deutschen Leichtathletinnen aller Zeiten schreibt passend zum olympischen Jahr 2024 und einem runden Geburtstag ihre Lebensgeschichte auf und lässt ihre Karriere Revue passieren. Die zwanzigfache deutsche Meisterin ist weltweit die einzige Hochspringerin, die in drei aufeinanderfolgenden Jahren erst Europameisterin, dann Weltmeisterin und schließlich Olympiasiegerin bei den Spielen in Barcelona 1992 wurde. Ihr Hallenweltrekord blieb sage und schreibe vierzehn Jahre bestehen. Die beliebte Sportlerin nimmt den Leser mit von den Anfängen in Kronshagen bis hin zu den Triumphen in Glasgow, Sevilla und Tokio. Bescheiden, bodenständig und authentisch schreibt Heike Henkel so real, dass der Leser das Gefühl hat, mit ihr über die Stange gesprungen zu sein.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783982626468
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum06.08.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse8194 Kbytes
Artikel-Nr.17280766
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 

 
Wechsel zum TSV Kronshagen

Damit wir uns auf den Wettbewerb in Berlin optimal vorbereiten konnten, schickte uns der Sportlehrer zusätzlich zum Training in einen Sportverein, den TSV Kronshagen. Hier ging es mit den vielen positiven Erfahrungen, die ich als Leichtathletin vom ersten Moment an machte, nahtlos weiter. Ich blühte regelrecht auf. Plötzlich war ich umgeben von Gleichaltrigen, die genau die gleichen Interessen hatten wie ich. Sie waren sportbegeistert und liebten es, in Bewegung zu sein. Beim Leichtathletik-Training konnten wir eben diese Bedürfnisse, die uns miteinander verbanden, perfekt ausleben. Ich war plötzlich Teil einer richtig coolen Community, in der ich mich verstanden, willkommen und rundum gut aufgehoben fühlte. Wir teilten dieselbe Begeisterung und Leidenschaft für den Sport, tauschten uns über alles aus, was darüber hinausging, und lernten uns so immer besser kennen. Extrem cool fand ich, dass diese Gruppe ganz bunt gemischt war. Im Verein traf ich Sportler:innen jeden Alters und aller Leistungsstufen. Außerdem trainierten Jungen und Mädchen gemischt. Das inspirierte und motivierte mich deutlich mehr als der Sportunterricht in der Schule, der mir dagegen fast eintönig vorkam. Beim Training im Verein konnte ich viel mehr lernen und für meine eigene Entwicklung mitnehmen. Hier bereitete ich mich also auf meinen ersten nationalen Wettbewerb als Leichtathletin vor: das Bundesfinale der Bundesjugendspiele in Berlin. Was für ein Abenteuer! Zum ersten Mal in meinem Leben stieg ich in ein Flugzeug. Zum ersten Mal reiste ich in eine Großstadt und betrat dort zum ersten Mal in meinem Leben eine Diskothek. Ich war zwar erst vierzehn oder fünfzehn Jahre alt, aber die älteren Schülerinnen und Schüler nahmen mich einfach mit. An Berlin faszinierte mich einfach alles: die Großstadt mit ihren vielen Geschäften und Prachtstraßen; die Mauer mit ihren Checkpoints und Grenzgebieten. Weder das eine noch das andere kannte ich aus Kiel oder anderen Städten, die ich bis dahin besucht hatte. Auf dem Ku´damm war Tag und Nacht die Hölle los. Er war damals die Hauptschlagader Berlins, wo ununterbrochen buntes Treiben herrschte.

Und dann ging es zum Wettbewerb ins Berliner Olympiastadion. Als ich den Rasen betrat, fühlte ich mich zunächst winzig klein inmitten der bombastischen Kulisse dieses grandiosen Stadions. Gleich danach stieg ein sehr erhebendes Gefühl in mir auf, als ich meinen Blick über die schier endlosen Zuschauerränge gleiten ließ. Natürlich würde dort bei den Bundesjugendspielen kein jubelndes Publikum sitzen. Aber das machte nichts. Die Atmosphäre war auch so schon unbeschreiblich. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn uns von den Rängen sportbegeisterte Menschen anfeuern würden. Es war ein geradezu elektrisierender Gedanke und ich war fest entschlossen, hier mein Bestes zu geben.

Ausgerechnet an dem Tag, als ich in den Wettkampf einstieg, begann es zu regnen. Doch das machte mir überhaupt nichts aus. Ich ging mit Feuereifer an den Start, entschlossen, hier alles zu geben - und das gelang mir. Ich erreichte mit einer Höhe von 1,57 Metern beim Hochsprung eine neue persönliche Bestmarke. Den Wettbewerb gewann ich damit zwar nicht, dafür war die Konkurrenz zu stark. Aber für mich fühlte es sich wie ein Sieg an, weil ich meine Leistung aus dem Training hatte steigern können. Darauf war ich ungeheuer stolz. Insgesamt schnitt auch die Mannschaft nicht so gut ab. Aber wir alle hatten große Freude an den Wettkämpfen und während unseres Aufenthalts in Berlin. Das Gefühl, dass wir gemeinsam für eine große Sache gekämpft hatten, schweißte uns zusammen, auch wenn wir keine sichtbaren Erfolge in Form von Medaillen mitnehmen konnten. Diese erste nationale Wettbewerbserfahrung blieb mir in bester Erinnerung. Ich hatte definitiv Blut geleckt für eine Karriere in der Leichtathletik. Die Vorstellung, in einem solchen Stadion vor Publikum - möglicherweise einem internationalen - anzutreten, war extrem verlockend. Es war der Anstoß, mich ernsthaft und mit vollem Einsatz der Leichtathletik zu widmen. Das Gefühl, dass sich das harte Training auszahlen würde, gab mir die Motivation, die ich brauchte.

Mit großem Eifer stürzte ich mich nach meiner Rückkehr aus Berlin wieder ins Training beim TSV Kronshagen. Es war eine fantastische Zeit. Besonders gut gefiel mir der Zusammenhalt in der Vereinsmannschaft. Wir spornten uns gegenseitig beim Training an und nahmen gemeinsam an Wettkämpfen teil. Wir feierten zusammen Erfolge und waren bei Niederlagen füreinander da. War ich bis zu meinem Eintritt in den TSV Kronshagen eher eine Einzelgängerin mit ein, zwei guten Freundinnen gewesen, hatte ich nun neben meiner eigenen Familie ein zweites Zuhause gefunden. Der Sport wurde dabei manchmal fast zur Nebensache, so glücklich war ich darüber, eine Gemeinschaft gefunden zu haben, der ich mich voll und ganz zugehörig fühlte. Einer Clique in der Schule hatte ich nie angehört. Es gab zwar einige im Umfeld meiner Klasse, aber mit denen konnte ich nichts anfangen. Die meisten Jugendlichen hatten andere Interessen als ich. Es gab keine Gruppe, in die ich passte, in der ich mich wohlfühlen konnte. Das änderte sich im Verein sofort. Der Sport war genau meine Welt und Wettkämpfe sowieso. Ich liebte es, mit der Mannschaft zu Wettkämpfen, kurzen Lehrgängen oder auch längeren Trainingslagern zu fahren. Zum ersten Mal in meinem Leben ging ich ohne meine Eltern auf Reisen und löste mich aus dem vertrauten Familienalltag. Ähnlich wie bei vielen anderen Pubertierenden stand mir genau danach der Sinn. Ich fühlte mich ungeheuer frei und selbstständig. Genau so wollte ich leben und meine Zukunft gestalten.

Einen kleinen Wermutstropfen gab es allerdings auch. Als Leichtathletin brauchte ich eine Top-Kondition, und das bedeutete: Training, Training und nochmals Training. Ich habe es ja schon angedeutet und ich weiß, es klingt verrückt, aber ich war tatsächlich ziemlich trainingsfaul. Auf der einen Seite waren da zwar dieser ungeheure Ehrgeiz und der Wunsch, Höchstleistungen zu bringen, die Beste zu sein. Auf der anderen Seite wollte ich dafür aber nicht bis zur Erschöpfung trainieren müssen. Das war einfach nicht mein Ding. Ich war nie der Typ, der bis zum Umfallen trainierte und alles aus sich rausholte. Ganz schlimm war es an Tagen, an denen ich mich aus irgendeinem Grund schlapp und lustlos fühlte. Dann konnte ich mich überhaupt nicht zum Training aufraffen. Umso wichtiger war es, dass ich nun Teil einer Gruppe war und im Team trainierte. Denn in genau diesen Momenten fing mich die Mannschaft auf und schaffte es, mich zu motivieren. Meine Teamkamerad:innen und meine Freund:innen zogen mich einfach mit, und das funktionierte sehr gut. Darauf konnte ich mich einlassen und schließlich meinen inneren Schweinehund überwinden. Gerade in der Anfangszeit beim TSV Kronshagen wurde ich vor allem vom Teamgeist der Mannschaft getragen. Erst an zweiter Stelle kam mein sportlicher Ehrgeiz ins Spiel, wenn ich Motivation für das intensive Training brauchte.

Anfangs fuhr ich einmal pro Woche mit dem Bus nach Kronshagen. Eine Fahrt dauerte anderthalb bis zwei Stunden, ich war also eine ganze Weile unterwegs. Irgendwann kam ein zweiter Trainingstag pro Woche hinzu. Bis ich am Ende einen Rhythmus fand, der an noch mehr Tagen ein wirklich intensives Training ermöglichte, dauerte es ziemlich lange. Eine wichtige Rolle spielte dabei ein neuer Trainer, der in den Verein kam. Er brachte mehrere Athlet:innen mit, die für die deutschen Meisterschaften trainierten. DAS war natürlich ein Motivationsschub wie für mich gemacht. Mit denen wollte ich unbedingt so oft es ging trainieren. Denn abgesehen von ihren Erfahrungen auf Bundesebene, die meine bei Kreis- und Landesmeisterschaften bei Weitem übertrafen, brachten der neue Trainer und seine Leistungsgruppe auch neue Trainingsmethoden mit. Kurz: Unsere Gemeinschaft wurde noch bunter und spannender, sodass es für mich sehr viel Neues zu entdecken und zu lernen gab. Also überwand ich meine Trainingsfaulheit und fuhr nun deutlich öfter nach Kronshagen als bisher. Mit den Neuen verstanden wir uns alle sofort super. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und waren auch nach dem Training oft noch gemeinsam unterwegs. Die vielen Erfahrungen, die ich in dieser Zeit sammelte - ob im Verein in Kronshagen, auf gemeinsamen Reisen oder in Trainingslagern -, waren in vielerlei Hinsicht prägend für meine gesamte Entwicklung, als Sportlerin und als Mensch. Ich war fasziniert, wie unterschiedlich teilweise die Lebensumstände waren, unter denen wir aufwuchsen oder bis dahin aufgewachsen waren. Ich für meinen Teil kam aus der wohlbehüteten Idylle von Kiel-Ellerbek. Nun lernte ich ganz andere Lebenssituationen und völlig neue Sichtweisen, Einstellungen und Haltungen kennen. Das war für mich spannend und lehrreich zugleich. Ich lernte, mich mit neuen, manchmal schwierigen Situationen auseinanderzusetzen und mit ihnen umzugehen. Ich lernte, Dinge, die ich gewohnt war, nicht als selbstverständlich vorauszusetzen. Und ich lernte, eigene Sicht- und Verhaltensweisen zu überdenken und an mir zu arbeiten. In diesen ersten Jahren meiner Leichtathletikkarriere, im Schoß der Community des TSV Kronshagen, machte ich riesige Entwicklungssprünge auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Es war eine Zeit voller wertvoller Momente. Momente der Gemeinschaft, in denen ich das, was mir wichtig war, mit anderen teilen konnte. Deshalb liebte ich das Vereinsleben sehr. Alles andere rückte in den Hintergrund. Außerhalb dieser Gemeinschaft hatte ich nur wenige Interessen. Es fehlte mir einfach an nichts. Ähnlich wie in meiner frühen Kindheit zu Hause in Ellerbek hatte ich auch hier nie das Gefühl, auf irgendetwas zu verzichten. Im Gegenteil. Alle meine Bedürfnisse und...
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Autor

Heike Henkel, sicher eine der erfolgreichsten deutschen Leichtathletinnen aller Zeiten schreibt passend zum olympischen Jahr 2024 und einem runden Geburtstag ihre Lebensgeschichte auf und lässt ihre Karriere Revue passieren. Die zwanzigfache deutsche Meisterin ist weltweit die einzige Hochspringerin, die in drei aufeinanderfolgenden Jahren erst Europameisterin, dann Weltmeisterin und schließlich Olympiasiegerin bei den Spielen in Barcelona 1992 wurde.

Ihr Hallenweltrekord blieb sage und schreibe vierzehn Jahre bestehen. Die beliebte Sportlerin nimmt den Leser mit von den Anfängen in Kronshagen bis hin zu den Triumphen in Glasgow, Sevilla und Tokio. Bescheiden, bodenständig und authentisch schreibt Heike Henkel so real, dass der Leser das Gefühl hat, mit ihr über die Stange gesprungen zu sein.