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War 's das?

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
treditionerschienen am07.08.2024
WAR´S DAS?, fragt sich der Autor. Sechsundneunzig geworden und bis auf zwei Töchter alle Mitglieder seiner Familie und Freunde überlebt. Aber sexuell immer noch erregbar wie ein Zwanzigjähriger. Ohne vollziehen zu können, zu was es ihn bis vor kurzem noch getrieben. Beim Lesen dieses Romans gewinnt man immer mal wieder den Eindruck, neben künstlerischer Begabung könnte auch dieses ständige Gefühl getrieben zu sein, die Schaffenskraft gefördert haben. Die Frage WARUM trieb ihn um. Warum überwiegt das Böse in der Welt? Warum hat der allmächtige Gott nicht eingriffen, als Marga, seine erste Frau Suizid beging? Mit Rose, der zweiten die Liebe seines Lebens erfahren. Und alle Fragen schienen beantwortet. Bis ins hohe Alter Optimist. Den Tod ignorierend auf seine, ganz eigene Art. Nur eine, die Frage aller Fragen blieb unbeantwortet: Gibt es einen Gott? Glauben müssen statt wissen. Um in den Himmel zu kommen?

Otto W. Bringer, 97, vielseitig begabter Autor. Malt, bildhauert, fotografiert, spielt Klavier und schreibt, schreibt. War im Brotberuf Inhaber einer Agentur für Kommunikation. Dozierte an der Akademie für Marketing-Kommunikation in Köln. Freie Stunden genutzt, das Leben in Verse zu gießen. Mit 80 pensioniert und begonnen, Prosa zu schreiben. Sein Schreibstil ist narrativ, 'ich erzähle', sagt er. Seine Themen sind die Liebe, alles Schöne dieser Welt. Aber auch der Tod seiner Frau. Bruderkrieg in Palästina. Werteverfall in der Gesellschaft. Die Vergänglichkeit aller Dinge, die wir lieben. Die zwei Seelen in seiner Brust.
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Produkt

KlappentextWAR´S DAS?, fragt sich der Autor. Sechsundneunzig geworden und bis auf zwei Töchter alle Mitglieder seiner Familie und Freunde überlebt. Aber sexuell immer noch erregbar wie ein Zwanzigjähriger. Ohne vollziehen zu können, zu was es ihn bis vor kurzem noch getrieben. Beim Lesen dieses Romans gewinnt man immer mal wieder den Eindruck, neben künstlerischer Begabung könnte auch dieses ständige Gefühl getrieben zu sein, die Schaffenskraft gefördert haben. Die Frage WARUM trieb ihn um. Warum überwiegt das Böse in der Welt? Warum hat der allmächtige Gott nicht eingriffen, als Marga, seine erste Frau Suizid beging? Mit Rose, der zweiten die Liebe seines Lebens erfahren. Und alle Fragen schienen beantwortet. Bis ins hohe Alter Optimist. Den Tod ignorierend auf seine, ganz eigene Art. Nur eine, die Frage aller Fragen blieb unbeantwortet: Gibt es einen Gott? Glauben müssen statt wissen. Um in den Himmel zu kommen?

Otto W. Bringer, 97, vielseitig begabter Autor. Malt, bildhauert, fotografiert, spielt Klavier und schreibt, schreibt. War im Brotberuf Inhaber einer Agentur für Kommunikation. Dozierte an der Akademie für Marketing-Kommunikation in Köln. Freie Stunden genutzt, das Leben in Verse zu gießen. Mit 80 pensioniert und begonnen, Prosa zu schreiben. Sein Schreibstil ist narrativ, 'ich erzähle', sagt er. Seine Themen sind die Liebe, alles Schöne dieser Welt. Aber auch der Tod seiner Frau. Bruderkrieg in Palästina. Werteverfall in der Gesellschaft. Die Vergänglichkeit aller Dinge, die wir lieben. Die zwei Seelen in seiner Brust.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783384317742
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum07.08.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse7641 Kbytes
Artikel-Nr.17300991
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


WAR ´S DAS?

1.

Dank dem Genom meiner Mama bin ich künstlerisch begabt und unverbesserlicher Optimist. Zuerst nur Erinnertes aufschreiben wollen, was schön, gut für mich und Gottgefällig. Dann doch beschlossen, festzuhalten, was mich für s Leben geprägt. Mit Einundzwanzig die Eltern verlassen, weil sie sich meinen Wünschen widersetzt. Die Gelegenheit günstig, zum ersten Mal in meinem Leben mit einer Frau Sex zu haben. Marga in einem Bus kennengelernt, als ich neben dem Studium als Schaffner Geld verdienen musste. Und bald danach geheiratet. Damals überzeugt, sie zu lieben. Auch kirchlich getraut und versprochen, ihr bis zum Tod treu zu sein. Aber gewollt, mehr noch getrieben, Sex zu haben bis ultimo. Drei Töchter die Folge, weitere Kinder mit Präservativen oder Antibabypille verhindert. Bald hundert Jahre und möchte manches anders machen.

Kreativ und ständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten künstlerischen Schaffens. Antwort auf letzte Fragen. Gibt es einen Gott? Ein Leben nach dem Tod? Warum haben wir Angst vor dem Sterben? Warum bin ich mit sechsundneunzig Jahren sexuell immer noch erregbar wie ein Zwanzigjähriger? Dies und alles andere noch will ich in diesem Buch bekennen. Aufschreiben, an was ich denke, mit Sechsundneunzig noch erinnere. Ob ich mich danach wirklich befreit fühle, keine Ahnung. 2023. Höllentemperaturen in diesem Sommer. Liegt es daran, dass immer mehr CO2 in der Atmosphäre das Klima verändert? Wir uns nicht einigen können, es weltweit zu reduzieren. Oder wird die Sonne, früher als von Wissenschaftlern prognostiziert, den Erdball verschlingen? Das Sommerfest im Seniorenstift, in dem ich bereits vierzehn Jahre als Witwer lebe, soll jetzt im Haus stattfinden. Nicht wie in den Sommern zuvor draußen auf der Terrasse.

Unterwegs im Taxi sehe ich nur noch nackte Haut. Frauen und Mädchen, als gäbe es keine Männer. Nur noch radelnde Oberschenkel, wippende Brüste in knappen BHs. Offenherzig im Sinne des Wortes. Alles erinnert mich daran, was ich mit sechsundneunzig Jahren nicht mehr kann. Bis vor kurzem noch gehorchte mir mein Körper. Was ich gewollt, in Bruchteilen von Sekunden erfüllt. Schnell, beweglich und reagibel. Drei Töchter gezeugt. Fähig, mich zu erregen. Notwendiger Impuls, Samen in ein Ei zu befördern. Seit kurzem nur noch schlapp. Nicht mehr Herr meines Körpers und sturzgefährdet. Brille, um lesen zu können, fernzusehen. Hörgeräte, mich zu verständigen. Im Kopf auch nicht mehr alles, wie es war. Vergesse, was ich gerade noch gewollt. Erinnere dafür umso mehr. Lauter kunterbuntes Zeug. Mein Leben spult rückwärts wie ein Film, damit ich gezwungen, wieder ganz von vorne zu beginnen. Sex als erstes, weil es mich immer noch umtreibt. Soeben einen Artikel über die erogenen Zonen des Mannes gelesen. Streichele die empfindsamste Stelle meines Körpers. Was früher im Nu zeugungsfähig, taugt nur noch zum Wasserlassen.

Hat Gott, der Schöpfer Adams, des ersten Mannes, mich verlassen? Weil ich ihn schon Jahrzehnte links liegen ließ? Mich zu bestrafen mit dem Schlimmsten, was er einem Mann antun kann. Mir das Lustgefühl lässt. Die Sehnsucht nach allem, was sich weiblich rundet und öffnet. Mich lockt, hineinzustoßen, um loszuwerden, was mich von innen treibt. Von dem ich lange geglaubt, als Mann ein Recht darauf zu haben. Jetzt überlässt dieser Gott, der mich mächtig gemacht, der Illusion, es wäre alles noch wie früher.

Sexuell befriedigt mit Marga, meiner ersten Frau. Mit Rose, der zweiten, Höhepunkte ganz anderer Art. Nach ihrem Tod allein mit meiner Sehnsucht. Wie Pan, der statt der Nymphe Syrinx ein Schilfrohr umarmte, in das sie sich verwandelt. Die Heißgeliebte nicht mehr die sie war. Als Wind dem Rohr klagende Töne entlockte, schnitt er es in sieben Teile, steckte sie ineinander zu einer Flöte. Sein Schicksal auf dem nach ihm benannten Instrument zu beklagen.

Mit was aber soll ich mein Schicksal beklagen? Wohin mit meinem Drang zu Frauen? Käufliche Liebe will ich nicht. Ohne Liebe und Vertrautheit, nur Intimität. Die in Wahrheit keine ist. Mit Geld bezahlt und ausgehandelt wie Ware auf dem Markt. Blieb auf mich selber angewiesen. Wenn ´s nicht mehr auszuhalten, masturbiert. Dieses offensichtlich unstillbare Verlangen zu befriedigen.

Als ich noch bei den Eltern wohnte, im ersten Semester an der Kunstakademie zum ersten Mal Frauen nackt gesehen, Modelle für Maler und Bildhauer. Kommentare von Kommilitonen gehört und verstanden, um was es ihnen ging. Wollte ausprobieren, von dem alle sprachen. Kaufte in der Apotheke eine Packung Kondome.

Verstaute sie in der Innentasche des Jacketts. Geschämt, als hätte ich getan, was verboten. Zuhause im Bad erledigt, was man tun muss, um das Gummi überziehen zu können. Keine erotischen Gefühle, nur angespannt wie ein Flitzebogen, bevor der Pfeil losgelassen. Entspannt und erleichtert, wenn er ins Schwarze getroffen. Glück stellte ich mir anders vor. Mein Ejakulat das Kondom gefüllt, fast zum Platzen gebracht. In den Toiletten-Trichter geworfen und Spülung gedrückt. Aber das verdammte Ding weigerte sich, im Orkus zu verschwinden. Schwamm im Wasser, als wäre Gottes Werk unsinkbar. Plötzlich mein Papa im Bad, vergessen, die Tür abzuschließen. Sah das Kondom und schlug mit Fäusten auf mich ein: Erwisch ich Dich noch einmal, jage ich Dich aus dem Haus.

Wie kann ein Mann, der vier Kinder gezeugt und offensichtlich Spaß dabeigehabt, so reagieren? Es muss ihn gejuckt haben, wie es mich gejuckt, fast ein Leben lang. Was so essenziell, einen innerlich so aufwühlt, kann Mann doch nicht vergessen. Sein Vater, mein Großvater, sogar fünf Kinder in die Welt gesetzt. Die Mutter meiner Mama vier Töchter. Von denen zwei kinderlos die Welt verlassen, wie meine wahrscheinlich auch. Schon um die Siebzig. Es sei denn, eine würde wie Sara, die Frau Abrahams, schon hochbetagt, noch einen Sohn gebären. Von Timothy, Angélas Weggefährten, Ulrike, von Irgendwem auch immer gezeugt.

Auch mir hat der Schöpfergott keinen männlichen Nachfolger gegönnt. Den Namen Bringer für die Nachwelt zu erhalten und zu vervielfachen. Er wird gute Gründe dafür gehabt haben. Einer wie ich zwar zeugungsfähig, aber aus seiner Kirche ausgetreten. Um Steuern zu sparen. Damals nicht gewusst, dass der Staat seit 1803 damit den Unterhalt kirchlicher Einrichtungen finanziert. Wichtiger für mich, nicht mehr naiv wie ein Kind glauben zu können. Corona fällt mir ein. Auch die Geburtenrate der Menschen scheint ein System zu regeln, wer oder was überlebt. Charles Darwins These: Nur der oder das Stärkere setze sich durch und überlebe. Erinnere, während der Pandemie geisterte der Begriff «Systemrelevant» durch die Presse. In Schwierigkeiten geratene Banken und Airlines wurden mit Steuergeldern unterstützt. Wäre ich Politiker und Mitglied einer Partei, würde ich mich engagieren. Fordern wie die Chinesen, mit einem Gesetz die Geburtenrate zu verändern. Steuerlich zu begünstigen, wenn mindestens ein Sohn dabei. Ließ es aber, als ich neue Erkenntnisse der Genetik gelesen und akzeptieren müssen: Nicht sicher sei, ob ein Sohn oder eine Tochter zur Welt kommt.

Da ich aber politisch ganz und gar nicht interessiert, kann ich diese Idee vergessen. Nicht mehr vergessen lässt sich heutzutage das Thema Gleichberechtigung der Frau. Was im späten 19. Jahrhundert mit Suffragetten begann, haben SIMONE DE BEAUVOIRE in Frankreich und ALICE SCHWARZER in Deutschland zum Thema Nr. Eins gemacht. Inzwischen sind Frauen selbstbewusster geworden. Kämpfen für gleichen Lohn wie Männer bei gleicher Arbeit. Gleiche Karrierechancen. In vielen Branchen bereits Führungsrollen übernommen. Zielstrebig wie männliche Patriarchen. Feinfühliger aber, wenn es darum geht, Chancen abzuwägen. Mitarbeiter zu motivieren. Männer kommen nicht umhin, sie zu akzeptieren.

Mein erster Sex mit einer Frau im Gartenhaus einer Schaffnerkollegin. Musste damals als Student auf einem Linienbus Geld verdienen, nachdem ich die elterliche Wohnung verlassen. Marga, meine Freundin aus evangelischem Elternhaus, meines ultrakatholisch. Sie müssen es recherchiert haben, als ich ihnen erzählte, Marga Schwalfenberg aus Heiligenhaus heiraten zu wollen. Mich vor die Alternative gestellt: Marga oder Elternhaus! Kurz entschlossen Unterwäsche, ein Paar Socken, Malkasten und Zeichenblock in einen zufällig herumliegenden, leeren Karton gepackt. Verschwand auf der Stelle mit dem Gedanken, nie mehr will ich sie wiedersehen. Zog mit Marga ins Gartenhaus. Sie im Bus angesprochen, in dem ich neben dem Studium als Schaffner Geld verdiente. Und Hals über Kopf verliebt. Auch sie nicht abgeneigt, mir zu folgen. Konnte es kaum erwarten, nach Feierabend in der Akademie im siebenten Himmel der Liebe zu sein.

Erinnere, Marga schon früh im Bett, noch nicht zugedeckt. Erwartungsvoll und ängstlich, schien mir, zugleich. Ich nackt, alles Stoffliche weit von mir geworfen. Kniee vor ihr, hoch aufgerichtet, alles. Neben mir...
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Autor

Otto W. Bringer, 97, vielseitig begabter Autor. Malt, bildhauert, fotografiert, spielt Klavier und schreibt, schreibt. War im Brotberuf Inhaber einer Agentur für Kommunikation. Dozierte an der Akademie für Marketing-Kommunikation in Köln. Freie Stunden genutzt, das Leben in Verse zu gießen. Mit 80 pensioniert und begonnen, Prosa zu schreiben. Sein Schreibstil ist narrativ, "ich erzähle", sagt er. Seine Themen sind die Liebe, alles Schöne dieser Welt. Aber auch der Tod seiner Frau. Bruderkrieg in Palästina. Werteverfall in der Gesellschaft. Die Vergänglichkeit aller Dinge, die wir lieben. Die zwei Seelen in seiner Brust.