Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Sehnsuchtsinsel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
86 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am13.08.20242. Auflage
Manfred ist gerade dabei, sein Leben nach einer Trennung neu zu ordnen, als er eine private Nachricht auf einer Social Media Plattform bekommt. Die Nachricht kommt von Sabrina, zu der er schon seit über 20 Jahren keinen Kontakt mehr hat und diese Nachricht kommt aus Irland. Als er darauf antwortet, ahnt er noch nicht, dass die nächsten Wochen sein weiteres Leben auf den Kopf stellen und grundlegend verändern werden.

Markus Helfferich, geb. 1969 in Deutschland, ist 2011 nach Irland ausgewandert und hat dort seine Leidenschaft für die Fotografie und das Schreiben wieder entdeckt. Aufgrund der Corona-Krise hat er im März 2020 anstelle auf Fototouren zu gehen, seinen Blog "Irlandfoto" gestartet und erzählt dort die Geschichten hinter den Bildern und über das Leben auf der Grünen Insel.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR2,49

Produkt

KlappentextManfred ist gerade dabei, sein Leben nach einer Trennung neu zu ordnen, als er eine private Nachricht auf einer Social Media Plattform bekommt. Die Nachricht kommt von Sabrina, zu der er schon seit über 20 Jahren keinen Kontakt mehr hat und diese Nachricht kommt aus Irland. Als er darauf antwortet, ahnt er noch nicht, dass die nächsten Wochen sein weiteres Leben auf den Kopf stellen und grundlegend verändern werden.

Markus Helfferich, geb. 1969 in Deutschland, ist 2011 nach Irland ausgewandert und hat dort seine Leidenschaft für die Fotografie und das Schreiben wieder entdeckt. Aufgrund der Corona-Krise hat er im März 2020 anstelle auf Fototouren zu gehen, seinen Blog "Irlandfoto" gestartet und erzählt dort die Geschichten hinter den Bildern und über das Leben auf der Grünen Insel.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759781895
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum13.08.2024
Auflage2. Auflage
Seiten86 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse327 Kbytes
Artikel-Nr.17304718
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Manfred saß in seinem Wohnzimmer und sah nachdenklich durch die dünnen Gardinen auf die regennasse Straße, die vor seiner Wohnung vorbeiführte. Es war ein trüber und kalter Septembertag und die grauen Wolken, die am Himmel vorbeizogen, passten irgendwie auch zu seiner aktuellen Stimmung.

Vor einer Woche erst hatte er sich von Martina getrennt, mit der er in den letzten 2 Jahren mehr oder weniger in einem kleinen Ort südlich von München zusammenlebte. Besser gesagt, sie hatte sich von ihm getrennt, was die aktuelle Situation nicht besser machte.

Zum Glück hatte er seine kleine 2-Zimmer-Wohnung in Augsburg trotzdem noch behalten, auch wenn er nur ein paar Tage im Jahr dort übernachtete. Meist blieb er dort über Nacht, wenn er seinen Vater besuchte, der auch in Augsburg wohnte und fuhr am nächsten Tag zurück zu Martina.

Manfreds Eltern waren seit vielen Jahren geschieden und seine Mutter lebte nach der Scheidung im Münchner Osten, wo sie auch wieder geheiratet hatte. Als sich seine Eltern scheiden ließen, war er 12 Jahre alt und lebte bei seiner Mutter, bis er Anfang der 90er Jahre zum Wehrdienst eingezogen wurde. Danach bezog er die kleine Wohnung in Augsburg, in der er seitdem lebte.

Es war Samstagmorgen und Manfred tippte auf seinem Laptop, der vor ihm auf dem Wohnzimmertisch stand, ein paar Kommentare zu diversen Statusmeldungen seiner Freunde auf Facebook. Gleichzeitig lief ein Spielfilm im Fernsehen, aber Manfred war mit seinen Gedanken ohnehin ganz woanders. Er war Anfang 40 und es galt nun, sein Leben nach der zweijährigen Beziehung wieder neu zu ordnen und sich an die aktuelle Situation zu gewöhnen. Als er gerade versuchte, dem Film im TV zu folgen, hörte er ein Piepsen auf seinem Laptop. Jemand schrieb ihm eine persönliche Nachricht auf Facebook. Er klickte auf den Namen des Absenders und war überrascht. Sabrina Späth stand da auf dem kleinen Nachrichtenfenster als Absender.

Darunter der Text: »Hi Manfred, na wie geht es Dir? Hab Dich zufällig über das Profil von Karin gefunden und wollte mal Hallo sagen. LG Sabrina«.

Sabrina war eine Schulfreundin aus der Parallelklasse der Realschule aus der Zeit, als Manfred noch bei seiner Mutter in der Nähe von München lebte. Sie und Karin besuchten damals ebenfalls oft die kleine Dorfdisco im Nachbarort, in der man sich jedes Wochenende traf und in der jeder jeden kannte.

Manfred schwärmte damals von Sabrina, traute sich aber nicht, die Beziehung zu vertiefen, denn sie schien für ihn immer unerreichbar.

Da sie auch mit unterschiedlichen Cliquen unterwegs waren verbrachten die beiden lediglich einen netten Nachmittag zusammen und hatten sich mit der Zeit jedoch aus den Augen verloren.

Offensichtlich hatte Sabrina noch immer Kontakt zu Karin, auf deren Profil auch Manfred in der Freundesliste aufgeführt war.

Am Ende der kleinen Unterhaltung schrieb Sabrina »Liebe Grüße aus Irland«.

Irland war für Manfred seit seiner Kindheit eine Art Sehnsuchtsland. Schon als kleiner Junge hörte er gerne im Radio diese irische Musik, welche ihn in seinen Bann zog.

Seine Mutter brachte ihm einmal vom Einkaufen in Augsburg eine Musikkassette der Kelly Family mit, als diese (in Deutschland Ende der 70er Jahre noch weitgehend unbekannt) mit ihren grünen Gewändern in diversen Fußgängerzonen auftraten und die ersten Tonträger verkauften.

Auch die Bilder, die man in den frühen 80er Jahren im Fernsehen über dieses Land sah, faszinierten ihn schon früh und weckten eine eigenartige Sehnsucht in ihm, die er sich nie erklären konnte. Irgendwann hatte er ein Bild vor Augen, welches all die Jahre immer wieder in seinen Gedanken erschien. Meer, grüne Wiesen und ein kleines, aus Stein gebautes Haus in dem ein offener Kamin loderte.

Jetzt schrieb ihm Sabrina liebe Grüße aus diesem Land. Er antwortete »Cool, bist Du gerade im Urlaub?« und als kurz darauf ihre Antwort auf dem Bildschirm erschien, traute er seinen Augen kaum. »Nein« schrieb Sabrina »ich lebe hier.« und beendete den Satz mit einem lachenden Smiley.

Als er diese Information erstmal verarbeitet hatte, schrieb er ihr wie interessant er dieses Land findet und wie sehr ihn diese Musik schon immer berührt hatte.

Er wollte alles wissen. Wie lange sie schon dort lebt und warum und wie es dazu kam und so hatte man sich am nächsten Tag dazu entschieden, die weiteren Gespräche künftig über Skype zu führen, denn längere Dialoge über Facebook oder Mail wurden allmählich zu umständlich.

Sabrina lebte schon seit einigen Jahren auf der grünen Insel. Sie ist ursprünglich mit ihrem damaligen Lebensgefährten und ihren zwei Kindern nach Irland ausgewandert. Ihr Partner hatte dort ein gemütliches kleines Cottage im County Tipperary gekauft um ein ruhigeres Leben, fernab von deutschen Großstädten zu führen. Allerdings trennten sich die beiden nach ein paar Jahren und Sabrina blieb mit den Kindern in Irland während er zurück nach Deutschland ging.

Im Laufe der weiteren Wochen wurden die Gespräche immer intensiver und dauerten bis spät in die Nacht. Teilweise sprach man bis in die frühen Morgenstunden miteinander und Manfred hatte Tage, an denen er nach gerade mal drei Stunden Schlaf aufstehen musste, um zur Arbeit zu fahren.

Allmählich entwickelten sich bei Manfred Gefühle, die über eine Freundschaft hinausgingen und ihm wurde klar, er hatte sich verliebt. Aber es gab auch Fragen, die ihn immer wieder beschäftigten. Wie soll das weitergehen und wohin soll das führen? Sabrina lebt in Irland, er in Augsburg.

Für Manfred waren Fernbeziehungen nichts Neues, denn er hatte lange eine Freundin in der Nähe von Köln. Damals fuhr er immer mit dem Auto oder der Bahn übers Wochenende oder im Urlaub zu seiner Liebsten.

Aber Irland war dann doch etwas anderes. Da konnte er nicht mal schnell mit dem Auto oder der Bahn hinfahren. Eine weitere wichtige Frage beschäftigte ihn auch täglich aufs Neue: Geht es Sabrina auch so oder verrennt er sich da in etwas, was ihm irgendwann doch wieder das Herz bricht?

Die Frage, ob das alles gut gehen wird, verdrängte Manfred vorerst und er beschloss, erstmal abzuwarten wie sich diese Beziehung weiterentwickelt. Aber auch Sabrina schien ähnlich zu fühlen. In einem der ersten Gespräche auf Skype meinte Sabrina »Deine Stimme ist mir nach all den Jahren noch so vertraut, als wenn es erst gestern gewesen wäre«.

Sein freudiges Lächeln sah sie nicht, denn beide hatten beschlossen, vorerst ohne Kamera miteinander zu telefonieren. Aber dass Sabrina Manfred noch so gut in Erinnerung behalten hatte, machte ihn doch zuversichtlich.

Eines Tages fragte sie ihn »Was hältst Du davon, wenn wir uns im November treffen?«

Manfred stutzte und fragte, wie sie das gemeint hatte.

»Ich bin Ende November für ein paar Tage bei einer guten Freundin in München zu Besuch. Das war schon lange geplant, und da Du ja nicht so weit weg wohnst, könnten wir uns ja mal treffen, wenn ich in Deutschland bin. Christina hat da sicher nichts dagegen, wenn Du mal an einem Abend vorbeikommst.«

Freudig meinte Manfred, dass das eine geniale Idee wäre und konnte es schon jetzt kaum erwarten, Sabrina nach all den Jahren und vor allem, nach den letzten Tagen, persönlich zu treffen. Den Termin markierte er sich dick in seinem Kalender.

Er vereinbarte mit Sabrina, dass sie den Tag des Treffens auf einen Freitag legen, denn es wird sicher spät werden an diesem Abend und so hatte er die Möglichkeit, am nächsten Tag auszuschlafen.

Nach ein paar Tagen wurde auch die Webcam aktiviert und Manfred und Sabrina sahen sich endlich während den Unterhaltungen auf Skype.

Sabrina schickte ihm gelegentlich Bilder aus Irland, von der Gegend, in der sie wohnte und ihren Kindern (zwei Mädchen, 12 und 16 Jahre) und den beiden Hunden. Manfreds Sehnsucht wuchs mit jedem Tag mehr.

Dann kam der große Tag im November. Sabrina war schon seit ein paar Tagen in München bei Ihrer Freundin und konnte daher nicht so viel Zeit auf Skype verbringen wie üblich.

Das Treffen war für den kommenden Freitag am frühen Abend geplant und Sabrinas Freundin Christina hatte nichts dagegen, dass Manfred zu Besuch kam. Sie wollte doch auch den Mann kennenlernen, von dem Sabrina in den letzten Tagen so viel erzählt hatte.

Am Freitag gegen 19 Uhr traf Manfred bei der Adresse ein, die Sabrina ihm genannt hatte und suchte sich einen Parkplatz in der Nähe. Als er aus dem Auto stieg, zog er seine dicke Lederjacke bis zum Hals zu und stellte den Kragen auf, denn es hatte an dem Abend geschneit und ein kalter Wind wehte ihm um die Ohren. Allerdings war er sich nicht sicher, ob sein Zittern mehr von der Kälte oder eher von der Aufregung kam.

Er zog sein Mobiltelefon aus der Hosentasche und schrieb Sabrina eine kurze SMS um ihr mitzuteilen, dass er nun den Treffpunkt erreicht hatte. Jede Minute kam ihm wie eine Stunde vor.

Manfred lief vor den Straßenlaternen, die rund um den Platz vor den Hochhäusern standen, nervös hin und her und wartete auf den großen...
mehr

Autor

Markus Helfferich, geb. 1969 in Deutschland, ist 2011 nach Irland ausgewandert und hat dort seine Leidenschaft für die Fotografie und das Schreiben wieder entdeckt.

Aufgrund der Corona-Krise hat er im März 2020 anstelle auf Fototouren zu gehen, seinen Blog "Irlandfoto" gestartet und erzählt dort die Geschichten hinter den Bildern und über das Leben auf der Grünen Insel.