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Todbringende Versuchung im Odenwald

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
neobookserschienen am15.08.2024
Der bekannte Bestatter-Ermittler Willy Hamplmaier aus Michelstadt wird zu einem bizarren Todesfall gerufen. Bei einer Protestaktion stirbt der Kunde einer betrügerischen Immobilienfirma, die ihn mit leeren Versprechungen für einen luxuriösen Alterswohnsitz um sein Vermögen gebracht hat. Welche Rolle spielt dabei die lebenslustige Metzgerstochter Regina Schöllhorn, die so unwiderstehlich und berechnend Männer in Versuchung führt? Als kurz darauf diese Frau spurlos von der Bildfläche verschwindet, wird eine tödliche Gewaltspirale aktiviert, die weit in die Vergangenheit zurückreicht. Willy Hamplmaier und sein Team kämpfen sich mühsam durch einen maßlosen Beziehungsdschungel bis zur späten Aufklärung des Falles.

Werner Kellner, geboren 1948, ist verheiratet, eine Tochter und ein Sohn. Studium der Physik an der TU Wien, danach weltweit für Kraftwerksprojekte verantwortlich. Über Geschäftsreisen nach Asien, Amerika und Südafrika und Studienreisen lernte er fremde Kulturen kennen. Veröffentlichung mehrere Romane und Sachbücher.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,49
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR16,99

Produkt

KlappentextDer bekannte Bestatter-Ermittler Willy Hamplmaier aus Michelstadt wird zu einem bizarren Todesfall gerufen. Bei einer Protestaktion stirbt der Kunde einer betrügerischen Immobilienfirma, die ihn mit leeren Versprechungen für einen luxuriösen Alterswohnsitz um sein Vermögen gebracht hat. Welche Rolle spielt dabei die lebenslustige Metzgerstochter Regina Schöllhorn, die so unwiderstehlich und berechnend Männer in Versuchung führt? Als kurz darauf diese Frau spurlos von der Bildfläche verschwindet, wird eine tödliche Gewaltspirale aktiviert, die weit in die Vergangenheit zurückreicht. Willy Hamplmaier und sein Team kämpfen sich mühsam durch einen maßlosen Beziehungsdschungel bis zur späten Aufklärung des Falles.

Werner Kellner, geboren 1948, ist verheiratet, eine Tochter und ein Sohn. Studium der Physik an der TU Wien, danach weltweit für Kraftwerksprojekte verantwortlich. Über Geschäftsreisen nach Asien, Amerika und Südafrika und Studienreisen lernte er fremde Kulturen kennen. Veröffentlichung mehrere Romane und Sachbücher.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756586233
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum15.08.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse1157 Kbytes
Artikel-Nr.17322300
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Ein Aktivist wird überrollt

 

Freitag, 21. Juli 2023

 

Der Tag fühlte sich für den Bestatter-Ermittler Willy Hamplmaier aus Michelstadt gut an. Er war auf dem Weg zum Haus seines Sohnes auf der Sophienhöhe in Erbach.

Der großgewachsene, kräftige Sechziger mit den grauen Haaren erinnerte in seiner Art zu recherchieren an den Inspektor Columbo der früheren Fernsehserie. Sein behäbiges Auftreten wurde von seinen Kontrahenten oftmals mit stoffelig verwechselt und seine kriminalistische Spürnase unterschätzt. Sein Schnauzbart und vor allem seine Brille mit den runden Gläsern unter buschigen Augenbrauen verliehen ihm seine Identität und seinen hohen Bekanntheitsgrad.

Willi Hamplmaier war nur zu gut bewusst, dass er in letzter Zeit abgebaut hatte. In seinen Ermittlungen, die er neben dem Bestattungsunternehmen betrieb, das er von seinem Vater geerbt hatte, schwächelte neuerdings sein legendärer Riecher. Die Arbeit mit den Leichen, die er exakt nach dem Wunsch der Hinterbliebenen aufhübschte oder einbalsamierte, um sie endgültig zur Ruhe zu betten, hatte sich zuletzt immer schwerer und mühsamer angefühlt. Der Gedanke an einen Ruhestand hatte sich seit seinem Bandscheibenvorfall zunehmend stärker in den Vordergrund gedrängt. Nachdem es ihm beim Heben einer übergewichtigen Leiche ins Kreuz gefahren war. Er hatte alle Mahnungen seiner Familie, kürzer zu treten, in den Wind geschlagen und sich mannhaft geweigert, sich operieren zu lassen.

Obwohl er sich seit eh und je lieber mit den Lebenden als den Toten beschäftigte, stellte er bestürzt fest, dass seine Lust zu ermitteln, ebenfalls nachgelassen hatte.

Seit er kürzlich die Absicht geäußert hatte, irgendwann demnächst in Rente zu gehen, fühlte sich Willy Hamplmaier von seiner Familie etwas bevormundet.

Steffi, seine langjährige Assistentin und Schwiegertochter, hatte seinen Wunsch, sich zur Ruhe zu setzen, begeistert aufgenommen. Und sein Sohn Hans hatte nichts Besseres zu tun, als sie dabei zu unterstützen.

Willy hingegen war bis dato nicht bereit, Steffis Vorschlag, bei ihr und seinem Sohn einzuziehen, als die beste Lösung zu akzeptieren. Er liebte die beiden zwar und war froh, dass sie sich bemühten, ihn zu versorgen, aber seine Unabhängigkeit war ihm wichtig.

Ein spätes Frühstück und das quirlige Leben eines Vierpersonenhaushaltes gefielen dem Bestatter-Ermittler unbestritten besser, als sich in seinem Lieblingsfrühstückscafé in Michelstadt mit einer Tasse Kaffee und dem Odenwälder Lokalblättchen allein zu unterhalten. Andererseits war er das Alleinsein gewöhnt und diese Gelegenheiten deckten seinen Bedarf an gemeinsamen Gesprächen vollauf.

Als Altersruhesitz erträumte er sich ein kleines Apartment. Ausgestattet mit einer spektakulären Fernsicht und einer Terrasse zum Genießen, wenn der Tag vorbei war.

Er hatte sogar schon von einem konkreten Projekt eines regionalen Immobilien-Entwicklers gehört, über das er sich zu informieren gedachte und hatte diese Idee leichtsinnigerweise den beiden gegenüber so nebenbei erwähnt. Steffi hatte nur die Augen verdreht und verzweifelt Hans mit Blicken aufgefordert, doch auch einmal etwas zu sagen. Hans, der seinen Vater kannte und selbst nicht der Gesprächigste war, zuckte aber bloß mit den Schultern.

 

Willy klingelte, begrüßte Emina, die ihm die Tür geöffnet hatte, und Django, den Wolfsspitz. Aufatmend setzte er sich zu Hans an den Frühstückstisch, den Steffi bereits liebevoll gedeckt hatte.

Als die Diskussion sich unauffällig auf seine Ruhestandsplanung auszudehnen begann, rettete ein Telefonanruf Willy aus der Situation.

Der Anruf kam von der Notfallstelle der Polizei in Groß-Umstadt.

Wie kann ich helfen? , erkundigte sich Willy Hamplmaier, dem die Telefonnummer im Display seines Telefons und sein Gefühl sagte, dass es sich um einen Bestattungsauftrag handeln würde.

Guude Morsche mein Lieber , begrüßte ihn die vertraute Stimme des Bereitschaftsdienstes aus der Leitstelle, wir haben hier eine von einem Unfall ziemlich schlimm zugerichtete Leiche. In Groß-Umstadt. Ich rufe an, weil der lokale Bestatter urlaubsbedingt nicht verfügbar ist. Kannst du die Abholung übernehmen?

Na klar , antwortete Willy und versprach in einer halben Stunde vor Ort zu sein.

Wie lange wirst du weg sein , erkundigte sich Steffi, die an den gemeinsamen nachmittäglichen Besuch am Erbacher Wiesenmarkt dachte.

Höchstens drei bis vier Stunden , Willy schmunzelte wieder, am besten treffen wir uns direkt am Bratworscht-Stand. Falls es später werden sollte, sage ich euch Bescheid.

Er trank den letzten Schluck des Milchkaffees im Aufstehen und verabschiedete sich trotz des traurigen Anlasses mit einem verschmitzten Lächeln und dem Hinweis auf ein belebendes Geschäft. Dass er froh war, Steffis Drängen zu entkommen, war unübersehbar.

Er holte seinen Mitarbeiter in Michelstadt ab und fuhr nach Groß-Umstadt, um in der Darmstädterstraße die Leiche abzuholen. Es war kurz vor zehn Uhr als er in der Zielstraße schon von weitem die blauen Blinklichter von Polizei und zwei Ambulanzen vor einem mehrstöckigen Bürogebäude flackern sah.

Von den Polizisten, die mit der Sicherung des Schauplatzes beschäftigt waren, kannte er kaum einen. Der Einsatzleiter hatte ihn bis zur Einfahrt der Tiefgarage durchgewunken, die mit Flatterband abgesperrt war.

Am Ende der engen und in steilem Bogen nach unten führenden Zufahrt zur Garage stand mit offener Fahrertür ein weißer Kombi mit einem Firmenlogo, das ihm bekannt vorkam. Luxus-Appartment-Projekte-GmbH prangte in dicken Lettern von allen Türen der Limousine und wurde ergänzt um eine Mobil-Telefonnummer und die E-Mail-Adresse der Immobilienfirma zur Kontaktaufnahme.

Willys Mitarbeiter zündete sich inzwischen eine Zigarette an und nahm Blickkontakt mit einer hübschen Polizistin mit einem straff geflochtenen Haarzopf auf und quatschte sie an, weil sie freundlich reagiert hatte.

Der Einsatzleiter ließ sich nicht lange bitten, und sein Bericht war kurz, prägnant und vorläufig, denn der Notarzt war noch mit seiner Untersuchung beschäftigt.

Also, das ist schon eine bizarre Geschichte. Die junge Frau, die das Opfer überfahren hatte, nachdem sie mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit, die Einfahrt hinuntergebrettert war, ist komplett durch den Wind.

Das heißt, sie hat ihn angefahren und mit ihrem Wagen danach überrollt? , versuchte sich Willy, ein Bild zu machen.

Anscheinend war er schon tot, als sie ihn überfuhr. Sie hat behauptet, dass sie ihn nicht gesehen und ganz bestimmt nicht umgefahren hatte. Alles, was sie wahrgenommen hatte, war ein weißes Betttuch, das der Wind von irgendeiner Wäscheleine hierhergetragen haben musste. Dass das Tuch eine Leiche verdeckte, die unter ihre Räder gekommen war, das hat sie erst hinterher bemerkt. Nachdem sie ausgestiegen und zurückgegangen war, weil ihr Auto bei der Einfahrt in die Garage so gerumpelt hatte. Das hat sie so zu Protokoll gegeben.

Und wie kam der Tote unter das Betttuch. Der ist ja wohl nicht vom Himmel gefallen.

Der Polizist musste trotz der widrigen Umstände grinsen.

Nein vom Himmel nicht, aber er könnte gut und gerne vom Dach gestürzt sein. Der Doktor meint, dass die Kopfverletzungen eine knappe halbe Stunde vor dem Umfall passiert sein könnten. Das Betttuch stellte sich als eine Art Poster oder Banner heraus. Mit einem aufgesprühten Protesttext.

Willy schaute nach oben und kratzte sich am Kopf.

Es war durchaus vorstellbar, dass der Tote vom Dach in die Zufahrt gestürzt und fast bis an das zum Unfallzeitpunkt hochgezogene Gittertor gerollt war.

Vielleicht wollte er sein Banner an der Fassade befestigen und ist dabei abgestürzt, und das Tuch ist auf ihn gefallen und hat ihn zugedeckt. Ist ja fast wie im Kino.

Möglich wär s. Die Fahrerin hätte damit keine wirkliche Chance gehabt, den toten Körper an der Innenseite der Kurve zu sehen. Der harte Übergang von hellem Sonnenschein in eine nachtschwarze Tiefgarageneinfahrt hätte jeden Fahrer überfordert, selbst wenn er im Schritttempo eingefahren wäre.

Willy nickte nur und der Polizist fuhr fort.

Auf den ersten Blick konnte der Notarzt kein Fremdverschulden erkennen und Details zu den Verletzungen, die zu seinem Tod geführt haben, muss die Autopsie klären. Der Staatsanwalt hat vorsorglich eine Obduktion in der Rechtsmedizin in Frankfurt angeordnet. Nicht zuletzt deshalb, weil es blutigrote Abdrücke einer profilierten Schuhsohle gab, welche die Einfahrt hoch bis auf die Straße führten und sich in Richtung eines nebenanliegenden Parkplatzes entfernten. Diese blutigen Fußspuren passen zeitlich zu der erwähnten Blutlache.

Das heißt, es gab einen Zeugen? Habt ihr den vernehmen können? , erkundigte sich Willy Hamplmaier neugierig, dem das Ermittlergen durchbrach.

Nein. Ob das nur ein Zeuge war, wissen wir nicht. Die zugehörige Person ist verschwunden und wird gesucht. Verdächtig erschien uns insbesondere die Tatsache, dass der Tote nichts bei sich trug, um ihn identifizieren zu können. Sogar ein Handy fehlte.

Der Aufwand und Zeitverlust einer Fahrt nach Frankfurt gefielen dem Willy Hamplmaier überhaupt nicht. Denn er hatte ja seiner Familie versprochen, die Eröffnung des Erbacher Wiesenmarkts nicht zu verpassen. Der Gedanke an Wildschweinbraten vom rotierenden Grill ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Er unterbrach das intensive Gespräch seines Angestellten mit der Dame in Uniform, die sich bereits duzten, und sagte ihm, dass er die Leiche...
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Werner Kellner, geboren 1948, ist verheiratet, eine Tochter und ein Sohn. Studium der Physik an der TU Wien, danach weltweit für Kraftwerksprojekte verantwortlich. Über Geschäftsreisen nach Asien, Amerika und Südafrika und Studienreisen lernte er fremde Kulturen kennen. Veröffentlichung mehrere Romane und Sachbücher.