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Ich brauch keinen Purpose, sondern Geld

So finden Sie den Job, der wirklich zu Ihnen passt. Ein Plädoyer für mehr Realismus und Pragmatismus bei der Jobsuche
Redline Verlagerschienen am01.07.2024
Die wahren Gründe für unsere Jobwahl Darf man heute noch zugeben, dass man vor allem arbeitet, weil man Geld verdienen muss? Keinesfalls, wenn man den Unternehmen glauben will: Da sollte man schon in der Bewerbung behaupten, dass man eine neue Herausforderung sucht, Teil einer Mission sein oder gar die Welt neu denken will. In einem Arbeitsmarkt, in dem beruflicher Erfolg oft mit einem höheren Sinn verknüpft wird, bietet Attila Albert eine erfrischend pragmatische Sichtweise. Er hinterfragt die heutige Arbeitsmotivation und ruft dazu auf, seine wahren beruflichen Antriebe zu erkennen und zu verfolgen - sei es das Einkommen, die familiäre Vereinbarkeit, Teamgeist oder einfach Spaß. Anhand von acht Job-Motivatoren zeigt Albert, dass es keinen »Purpose« braucht, an den sowieso keiner glaubt, um den Job zu bekommen, der wirklich zu einem passt. Er liefert bewährte Tipps aus seiner Coaching-Praxis und räumt auf gewohnt humorvolle Weise mit den gängigen Klischees der Arbeitswelt auf. Für alle, die sich in der heutigen Joblandschaft zurechtfinden und nicht verbiegen wollen.

Attila Albert ist Kommunikationsexperte, Coach und Autor. Mit 17 begann er als Reporter zu arbeiten, ist bis heute als Kolumnist tätig und berät Unternehmen und Führungskräfte. Er hat Betriebswirtschaft und Webentwicklung studiert und eine Coaching-Ausbildung in den USA absolviert. Von ihm sind bereits »Ich will doch nur meinen Job machen« und »Sorry, ihr nervt mich jetzt alle« im Redline Verlag erschienen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR18,00

Produkt

KlappentextDie wahren Gründe für unsere Jobwahl Darf man heute noch zugeben, dass man vor allem arbeitet, weil man Geld verdienen muss? Keinesfalls, wenn man den Unternehmen glauben will: Da sollte man schon in der Bewerbung behaupten, dass man eine neue Herausforderung sucht, Teil einer Mission sein oder gar die Welt neu denken will. In einem Arbeitsmarkt, in dem beruflicher Erfolg oft mit einem höheren Sinn verknüpft wird, bietet Attila Albert eine erfrischend pragmatische Sichtweise. Er hinterfragt die heutige Arbeitsmotivation und ruft dazu auf, seine wahren beruflichen Antriebe zu erkennen und zu verfolgen - sei es das Einkommen, die familiäre Vereinbarkeit, Teamgeist oder einfach Spaß. Anhand von acht Job-Motivatoren zeigt Albert, dass es keinen »Purpose« braucht, an den sowieso keiner glaubt, um den Job zu bekommen, der wirklich zu einem passt. Er liefert bewährte Tipps aus seiner Coaching-Praxis und räumt auf gewohnt humorvolle Weise mit den gängigen Klischees der Arbeitswelt auf. Für alle, die sich in der heutigen Joblandschaft zurechtfinden und nicht verbiegen wollen.

Attila Albert ist Kommunikationsexperte, Coach und Autor. Mit 17 begann er als Reporter zu arbeiten, ist bis heute als Kolumnist tätig und berät Unternehmen und Führungskräfte. Er hat Betriebswirtschaft und Webentwicklung studiert und eine Coaching-Ausbildung in den USA absolviert. Von ihm sind bereits »Ich will doch nur meinen Job machen« und »Sorry, ihr nervt mich jetzt alle« im Redline Verlag erschienen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783962675998
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.07.2024
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse999
Artikel-Nr.17353653
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

JOB-MOTIVATOR 2: FAMILIE - GENUG ZEIT FÜR DIE LIEBEN

Zwischen beruflichen und familiären Verpflichtungen und Wünschen besteht immer ein Konflikt, schon aus zeitlichen Gründen. Er lässt sich niemals ganz beseitigen, aber durch gute Organisation und praktische Hilfe bewältigen.

Wie sehr sich die familiäre Situation am Arbeitsplatz zeigt, konnte jeder beobachten, der lange mit denselben Kollegen zusammengearbeitet hat. Waren sie als Singles immer bereit, nach Feierabend noch etwas zusammen trinken zu gehen, mussten sie plötzlich pünktlich nach Hause, wenn dort jemand auf sie wartete, »der für uns gekocht hat«. Die gemeinsame größere Wohnung und die anstehende Hochzeit gaben den Männern viele Gründe, Karriere machen zu müssen, und den Frauen, ihnen deswegen Vorwürfe zu machen. Waren die Kinder da, begann die Zeit des Schlafmangels und der herumgezeigten Handyfotos und -videos: »Das war am Wochenende im Zoo, wir fanden das Streichelgehege total süß! Willst du mal sehen, wie meine Kleine mit den Hasen geschmust hat?« Gelegentlich fielen auch bittere Bemerkungen zum Partner, der sich »ein bisschen gehen lässt«, ebenso zur Verfügbarkeit und den Preisen für Kitas und zu nervig frühen Kundenanfragen, obwohl man noch damit beschäftigt war, den Kleinen die Hosen hochzuziehen. In besseren Kreisen ging es um diebische Putzfrauen, unzuverlässige Nannys und später um das Drama, dass das eigene Kind nicht begabt und fleißig genug für die teure Eliteschule war, auf die es aber trotzdem sollte. Langjährig Verheiratete erkannte man daran, dass mindestens einer freiwillig ins Büro ging, manchmal sogar auf Urlaubstage verzichtete, um endlich wieder einmal Ruhe zu haben. Und irgendwann kamen die frisch Geschiedenen, bei den Männern am zerknitterten Hemd und den grauen Bartstoppeln zu erkennen, bei den Frauen daran, dass sie lange nicht mehr so erholt und glücklich aussahen. Kommen neue junge Kollegen dazu, schließt sich der Kreis des Lebens im Team, und alles geht für sie wieder von vorn los.

Verantwortung für andere übernehmen

Bei allen Unsicherheiten wird jeder, der kein Berufsanfänger mehr ist, im Normalfall einmal eine Beziehung eingehen und eine Familie gründen. Damit übernimmt er Verantwortung über sich selbst hinaus. Das kostet mindestens zwei Jahrzehnte lang beträchtliche Summen, beispielsweise für die gemeinsame Wohnung, die Hochzeit und den vergrößerten Hausstand, dazu Unterhalt für die Kinder mindestens bis zur Volljährigkeit. Das erhöht das Bedürfnis nach Zuverlässigkeit und Sicherheit. Daneben sind viele praktische Herausforderungen zu bewältigen, etwa die Vereinbarkeit der Kinderbetreuung mit den Arbeitszeiten. All das hat einen enormen Einfluss auf berufliche Prioritäten und Entscheidungen. Daher heißt der zweite Job-Motivator: Familie. Typischerweise wird er in zwei Lebensphasen bedeutsam. In jungen und mittleren Jahren bei der Gründung der eigenen Familie - sowie im mittleren und höheren Alter bei der Versorgung pflegebedürftiger älterer Angehöriger, vor allem der eigenen Eltern.

Ständige Loyalitätskonflikte vermeiden

Berücksichtigen Sie partnerschaftliche und familiäre Bedürfnisse bei der Stellenwahl nicht ausreichend, leben Sie in ständigen Loyalitätskonflikten. Der Chef setzt kurzfristig noch eine späte Konferenz an, aber die Kinder müssen aus der Kita abgeholt werden. Die Präsentation soll fertig werden, aber keiner hat eingekauft und gekocht. Die Familie freut sich auf einen Ausflug am Wochenende, aber Sie sind zu müde dafür und wollen mal für sich sein. Für Alleinstehende wird schon die Partnersuche schwierig, wenn neben der Arbeit - und meist vielen Reisen zur Ablenkung und Entspannung - gar keine Zeit und Kraft mehr für ein echtes Privatleben bleibt.

Bekommen Beziehungs- und Familienaspekte allerdings eine zu große Bedeutung für Sie, ist Ihnen nur noch ein eingeschränktes berufliches Engagement möglich. Sie nehmen Stellen dann vor allem aus praktischen Erwägungen und Rücksicht anderen gegenüber an. Ihre eigenen Wünsche und Interessen kommen zu kurz. Sie verdienen weniger, können sich an vielen Projekten nicht beteiligen, stagnieren professionell und fallen langfristig zurück. In gewissen Lebensphasen (z. B. Familiengründung) ist das normal. Darüber hinaus kann es sein, dass Sie diese Prioritätensetzung einmal selbst bereuen und sie Ihnen nicht einmal gedankt wird.

Wegen der Kinder muss die Karriere zurückstehen

Beim Job-Motivator Familie denke ich an meine Klientin Solveig, die sich während ihres Studiums immer ausgemalt hatte, später einmal die Kommunikationsabteilung eines internationalen Unternehmens zu leiten. » Mit einem sehr guten Marketingabschluss und viel Ehrgeiz steht dir die Welt offen , dachte ich damals. Ich sah mich in meiner Vorstellung im schicken Business-Kostüm - die Laptoptasche in einer Hand, das Handy in der anderen -, ständig unterwegs zwischen Flughäfen und Konferenzhotels«, erzählte sie amüsiert, aber auch etwas wehmütig. »Ich weiß, naive Klischees. Ich kannte die Geschäftswelt eben nur aus Filmen und Serien.«

Doch alles kam anders. Sie wurde ungeplant schwanger, heiratete und trennte sich wieder, nachdem das zweite Kind da war. Nun arbeitete sie als Marketing-Assistentin in der Hauptverwaltung einer Krankenkasse. »Überhaupt nicht das, was ich mir vorgestellt habe«, sagte sie. »Ganz unspektakuläre Aufgaben - die Website betreuen, Broschüren erstellen, manchmal etwas auf Facebook posten. Aber die Arbeitszeiten sind geregelt, und wenn ich wegen meiner Kleinen spontan von daheim aus arbeiten muss, ist das kein Problem.«

Kurzzeitig war sie der Berufswelt, die sie sich einmal erträumt hatte, sogar tatsächlich nähergekommen, als sie nämlich ein Praktikum bei einem Kosmetikhersteller absolvierte und dessen Messeauftritt in Paris begleiten durfte. »Das war allerdings alles andere als glamourös«, gab sie zu. »Ich verdiente fast nichts und arbeitete nur eine langweilige Präsentation nach der anderen aus. Die Dienstreise war komplett verplant und hektisch, die Unterkunft ein schäbiges Hotel, weil alles andere zu teuer war - und ich rannte nur völlig verschwitzt von einem Termin zum nächsten.«

Ihre aktuelle Stelle war eine Vernunftentscheidung nach der Trennung. »Ich war froh, zwei Kitaplätze bekommen zu haben«, erinnerte sich Solveig. »Danach habe ich mich mit dem Streckenplan der Verkehrsbetriebe hingesetzt und geschaut, wie weit entfernt ich maximal arbeiten könnte, um die Kinder vor der Arbeit hinbringen und nach Feierabend wieder abholen zu können. Dafür habe ich ein Zeitfenster von jeweils 15 Minuten, spontane Überstunden sind nicht drin, und ich muss nur hoffen, dass der Bus keine Verspätung hat.«

Ihr ehemaliger Partner übernahm die gemeinsamen Kinder regelmäßig, arbeitete aber selbst im Schichtdienst, der kurzfristig angesetzt wurde. »Einerseits bin ich dankbar, dass mein Arbeitgeber so problemlos ist - auch, dass meine Stelle mich eigentlich überhaupt nicht herausfordert«, meinte Solveig. »Anders würde ich das alles gar nicht schaffen. Aber habe ich dafür studiert? Manchmal habe ich das Gefühl, ich verschenke mein Potenzial und verliere beruflich den Anschluss, von einer Führungsposition gar nicht zu reden.«

Unnötig besorgt, was die Leute denken

Schon die praktischen Herausforderungen sind mit Kindern groß genug. Aber gar nicht so wenige Eltern belasten sich noch unnötig damit, was die »Gesellschaft« - wer auch immer das genau sein soll - angeblich von ihnen erwartet und denkt. »Nein, Herzklopfen habe ich nicht, wenn ich die Kinder aus der Kita abhole. Sobald ich das schreibe, muss ich zwingend auch schreiben, dass ich meine Kinder dennoch liebe«, behauptete beispielsweise eine Kolumnistin der Tageszeitung. »Eine Mutter muss das ständig wiederholen. Wie oft sie es dem Kind sagt, ist den meisten Leuten total egal - nur der Gesellschaft muss sie es regelmäßig sagen. Sonst wird sie verdächtigt, eine schlechte Mutter zu sein. Es braucht diese performative Liebesbekundung, denn es wird nie von einer guten Mutter ausgegangen. Es gilt die Rabenmuttervermutung.«18 Man könnte dazu aber auch sagen: Das ist möglicherweise nur weitgehend eingebildet und der Wunsch, Leuten zu gefallen, die einem völlig egal sein könnten.

Ebenso viel Kraft vergeuden manche Eltern mit weitgreifenden Forderungen an ebendiese »Gesellschaft«, die sich endlich ändern solle, damit dann auch wieder mehr Kinder geboren und alle glücklicher würden. Die Zahlen zeigen jedoch, dass all die familienpolitischen Maßnahmen wenig ändern. »In weiten Teilen der Welt werden weniger Kinder geboren. Bemerkenswert ist, dass auch die Länder mit großzügiger Familienpolitik betroffen sind. Das Paradebeispiel ist Finnland. Dort ist die Anzahl der Kinder pro Frau auf 1,26 gefallen - trotz garantierten Betreuungsplätzen und staatlich entschädigter Erziehungszeit bis zum dritten Geburtstag des Kindes«, schreibt die Neue Zürcher Zeitung zu dieser dauerhaft enttäuschten Hoffnung. »Auch in Ungarn, wo der Kinderreichtum mit Wohnungsbauprämien und Zuschüssen für siebensitzige Autos angekurbelt werden soll, gelingt es nicht. Die Fertilitätsrate liegt nur noch bei 1,61. In Deutschland bekommen Frauen trotz billigen Krippenplätzen und staatlich bezahlter Elternzeit im Schnitt nur noch 1,46 Kinder. In der Schweiz, wo die Subventionen deutlich weniger großzügig ausfallen, sind es 1,39 Kinder pro Frau.«19 Als Hauptgrund schält sich heraus: Wer Kinder will, muss selbst verzichten und auch seinen Kindern nicht alles möglich machen wollen; viele entscheiden sich heute vor allem deswegen für wenige oder gar keine Kinder. Da denke ich manchmal an meine Urgroßmutter...
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Attila Albert ist Kommunikationsexperte, Coach und Autor. Mit 17 begann er als Reporter zu arbeiten, ist bis heute als Kolumnist tätig und berät Unternehmen und Führungskräfte. Er hat Betriebswirtschaft und Webentwicklung studiert und eine Coaching-Ausbildung in den USA absolviert. Von ihm sind bereits »Ich will doch nur meinen Job machen« und »Sorry, ihr nervt mich jetzt alle« im Redline Verlag erschienen.