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Fantastische Abenteuer 2

Ein Emir in Not
tolino mediaerschienen am01.07.2022
Timo kann es kaum fassen: Er darf seine Osterferien zusammen mit Simon in den Vereinigten Arabischen Emiraten verbringen! Als VIP-Gäste von Scheich Ali wohnen die Jungs im Fünfsternehotel und dürfen mit dem Herrscher des Emirats persönlich zu Abend essen. Bald schon stecken sie bis über beide Ohren in Rätseln und Ermittlungen unterschiedlicher Art. Und manche davon sind keineswegs extra für sie geplant! Nicht nur, dass das Hotel beinah abbrennt und ein Gärtner spurlos verschwindet - auch der Emir selbst gerät in große Gefahr.

Michaela Göhr wurde in eine lesebegeisterte Familie hineingeboren und wuchs umgeben von Büchern auf. Schon als Kind schrieb sie leidenschaftlich gern eigene Geschichten und lebte ständig in anderen Welten. Heute wohnt sie mit ihrer eigenen kleinen Familie direkt gegenüber von ihrem Elternhaus, arbeitet als Lehrerin, Hausfrau und Mutter, treibt gern Sport und hämmert nebenbei stundenlang wie wild auf der Tastatur ihres PCs herum, um die Geschichten aus ihrem Kopf zu befreien.
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Produkt

KlappentextTimo kann es kaum fassen: Er darf seine Osterferien zusammen mit Simon in den Vereinigten Arabischen Emiraten verbringen! Als VIP-Gäste von Scheich Ali wohnen die Jungs im Fünfsternehotel und dürfen mit dem Herrscher des Emirats persönlich zu Abend essen. Bald schon stecken sie bis über beide Ohren in Rätseln und Ermittlungen unterschiedlicher Art. Und manche davon sind keineswegs extra für sie geplant! Nicht nur, dass das Hotel beinah abbrennt und ein Gärtner spurlos verschwindet - auch der Emir selbst gerät in große Gefahr.

Michaela Göhr wurde in eine lesebegeisterte Familie hineingeboren und wuchs umgeben von Büchern auf. Schon als Kind schrieb sie leidenschaftlich gern eigene Geschichten und lebte ständig in anderen Welten. Heute wohnt sie mit ihrer eigenen kleinen Familie direkt gegenüber von ihrem Elternhaus, arbeitet als Lehrerin, Hausfrau und Mutter, treibt gern Sport und hämmert nebenbei stundenlang wie wild auf der Tastatur ihres PCs herum, um die Geschichten aus ihrem Kopf zu befreien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754659830
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Seiten300 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3233
Artikel-Nr.17450443
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Ferienpläne

 

Warum ziehst du jetzt schon deine Jacke an? Du hast noch mindestens zehn Minuten, bis es so weit ist.

Die Stimme meiner Ma hörte sich leicht belustigt an. Vermutlich hielt sie mich für übereifrig, weil mein bester Freund mich zur Schule bringen durfte.

Aber Simon steht gleich vor der Tür, Mama , antwortete ich, hievte den schweren Rucksack auf den Rücken und setzte den Helm auf.

Woher weißt du, dass er jetzt schon kommt? Ich dachte, ihr hättet gestern etwas anderes ausgemacht.

Ja, er ist ´n bisschen früher dran. Ich schätze, er möchte genug Zeit haben, um unser neues Fahrzeug in Ruhe auszuprobieren.

Es klingelte. Ich war bereits an der Tür, um aufzumachen.

Hi Simon , begrüßte ich ihn, bevor er etwas sagen konnte.

Ah, du bist schon fertig, das ist klasse. Dann hat meine Gedankenbotschaft funktioniert?

Aber sicher , bestätigte ich lachend. Du hast es mir ja quasi ins Großhirn gehämmert. Beim nächsten Mal reicht es, wenn du so was einmal an mich sendest - und vielleicht etwas weniger kräftig. Deine Nachricht hat mich aus den Socken gehauen.

Sorry. Ich wollte, dass es auf jeden Fall klappt.

Warum nimmst du dann nicht das Band?

Ich meinte damit unsere private Telefonverbindung, die mein erfinderischer Freund vor einigen Jahren für uns erdacht hatte.

Keine Lust. Außerdem hatte ich es eilig und du hättest erst drangehen müssen ...

... was ungefähr zwei Sekunden länger gedauert hätte , ergänzte ich spöttisch. Okay, ich gebe zu, das ist furchtbar lang.

Ich wandte mich zu meiner Mutter, die hinter mir stand, um mich zu verabschieden. Sie drückte mir meinen Langstock in die Hand und einen Kuss auf die Wange. Derart bewaffnet folgte ich Simon zur Garage, wo mein nagelneues Tandem auf uns beide wartete. Ich hörte, wie das Tor geöffnet wurde und mein Freund anerkennend durch die Zähne pfiff.

Cool!

Schon inspizierte er das Teil, das mein Vater in den vergangenen Wochen in mühevoller Handarbeit zusammengeschweißt und -geschraubt hatte.

Nicht wahr? Mein Papa hat es frisch lackiert und extra einen Fahrradcomputer angebracht. Er meinte, das Teil sei nützlich für dich, damit du die Geschwindigkeitsbegrenzungen einhältst.

Wie erwartet, löste das einen Heiterkeitsausbruch aus.

Dein Pa ist ein toller Bastler, nur ein bisschen übervorsichtig.

Ich hab ihm gesagt, dass du das Ding nicht brauchst, aber du kennst ja meine Eltern.

Ist doch egal. So lange sie uns erlauben, zusammen mit dem Rad überall hinzufahren, bin ich zufrieden. Und du weißt ja, dass ich auch nicht scharf darauf bin, geblitzt zu werden.

Bei dieser Unterhaltung hatte mein Freund das Tandem aus der Garage geholt und wir nahmen Platz.

Schnall dich an, es geht los!

Sofort merkte ich, wie wir beschleunigten und trat automatisch in die Pedale, auch wenn es technisch gesehen nicht unbedingt nötig war. Die Kraft, die uns antrieb, stammte von meinem Freund, war rein gedanklich und viel stärker als unsere Muskelkraft.

Fahrt vorsichtig! , rief meine Ma uns aus dem Fenster hinterher. Natürlich musste sie diesen überflüssigen Satz loswerden. Eltern können nun mal nicht aus ihrer Haut.

Klar doch, versprochen! , gab Simon lautstark zurück. Und auch diese Antwort war Standardprogramm, obwohl nicht mal gelogen. Mein Freund gab immer gut acht, selbst wenn es manchmal nicht danach aussah.

Es ist sooo toll, dass wir endlich nicht mehr mit dem Auto fahren müssen , schwärmte ich und genoss den milden Fahrtwind. Langsam wurde es Frühling, das Wetter war geradezu ideal zum Bewegen an der frischen Luft.

Ja , stimmte Simon zu. Besonders, weil dein Papa sich die ganze Mühe gemacht hat. Als jeder mit seinem eigenen Rad gefahren ist, fand ich es auch okay, aber du konntest ja schlecht damit in der Schule aufkreuzen. Und so muss ich mich wenigstens nicht mehr darauf konzentrieren, dass du den Lenker nicht verreißt oder umfällst, deshalb können wir zügiger fahren.

Noch zügiger?

Mir hatte das Tempo vorher schon gereicht. Aber ich musste zugeben, dass das gemeinsame Trampeln nicht nur spaßig war, sondern sich auch viel sicherer anfühlte. Klar. Was meinst du, wie schnell wir gerade sind?

Äh ... keine Ahnung! Bestimmt nicht langsam. Aber es kommt mir auch nicht wie Höchstgeschwindigkeit vor.

Exakt fünfzig. Total vorschriftsmäßig und trotzdem muss der Idiot hinter uns unbedingt überholen. Und das bergauf!

Ich kicherte. Ein Königreich für seine Gedanken.

Sein Gesichtsausdruck ist auch nicht übel. Er ist platt wie ´ne Flunder und sieht sich überall nach der versteckten Kamera um.

Ich sollte meinen Papa fragen, ob er eine Motor-Attrappe anbringen kann. Vielleicht erspart dir das die komischen Blicke.

Komische Blicke gehören für mich zum Alltag, Timo, das weißt du doch , erwiderte mein Freund mit gespieltem Ernst. Ohne sie würde mir was fehlen.

Jetzt weiß ich, warum du ständig Action brauchst - dir fehlt nicht der Adrenalin-Kick, sondern Aufmerksamkeit!

Wehe, du sagst so was noch mal, du ... blindes Streber-Genie .

Ach, hör auf! Ich bin kein Streber. Ich gebe mir nicht mal Mühe in der Schule. Aber du fällst ständig auf mit deinen waghalsigen, lebensgefährlichen oder völlig irrsinnigen Aktionen ...

Es war eine ganz normale Unterhaltung zwischen uns. Wir zogen uns häufig gegenseitig auf und hatten tierischen Spaß daran. Dabei waren weder seine noch meine Bemerkungen aus der Luft gegriffen. Mein großartiger Freund konnte sich einfach alles ausdenken. Ein Antrieb für unser Tandem, der uns genauso rasch voranbrachte wie ein Sportwagen, war überhaupt kein Problem für ihn. Wir hätten nicht mal ein reales Fortbewegungsmittel gebraucht. Aber da niemand außer Simon seine gedachten Erfindungen sehen konnte, war das Fahren mit einem vorgestellten Tandem ziemlich gewagt, vor allem mitten in der Stadt. Wenn wir uns unbeobachtet fühlten, probierte Simon alles Mögliche aus, aber zu seinem Leidwesen war das viel zu selten der Fall.

Was mich betraf, hatte mein Freund allerdings ebenfalls recht. Das mit dem Genie war zwar meiner Meinung nach reichlich übertrieben, gute Noten bekam ich jedoch häufig, sogar noch bessere als er selbst. Und ich war von Geburt an vollkommen blind.

So, da sind wir , hörte ich von vorn und vernahm zugleich das typische Geschrei, das vom Schulhof zu uns herüberwehte.

Das ging ja sogar schneller als mit dem Auto , gab ich verblüfft zurück.

Ich hab eine Abkürzung entdeckt, die man mit dem Rad nehmen kann. Komm, steig ab.

Ich folgte seiner Aufforderung. Gemeinsam schoben wir das Tandem zum Abstellplatz für Fahrräder. Sogleich waren wir von Mitschülern umringt.

Boa, geiles Teil! , rief Florian.

Auch andere bewundernde Stimmen wurden laut. Wir sonnten uns kurz im öffentlichen Interesse, beantworteten Fragen und ich war mächtig stolz auf meinen Papa. Selbst zwei Lehrerinnen bestaunten das ungewöhnliche Gefährt und gratulierten mir dazu. Schließlich wurde es Zeit, sich aufzustellen und ins Schulgebäude zu gehen. Leider besuchten Simon und ich an dieser Schule nicht dieselbe Klasse, obwohl wir beide im vierten Jahrgang waren. Inzwischen näherten wir uns mit großen Schritten dem Ende der Grundschulzeit. Immerhin bestand die hoffnungsvolle Aussicht, dass wir nach diesem Sommer im Gymnasium wieder zusammen die Schulbank drücken konnten.

Bis zur Pause! , rief ich zum Abschied und ließ mich von Angelika mitschleifen, die sich für mich verantwortlich fühlte.

Ich hol dich ab! , brüllte mein Freud mir nach, und ich zuckte mal wieder zusammen. Wann lernte er endlich, dass ich ihn immer hörte, selbst wenn er flüsterte? Wohl zum hundertsten Mal nahm ich mir vor, es ihm deutlich zu sagen. Aber ich wusste genau, dass er es nicht gerne hören würde. Er ging von seinem eigenen Verstehen aus und begriff nicht, dass es bei mir anders war. Im Grunde wollte ich es ihm überhaupt nicht eindringlich klarmachen. Es würde bedeuten, zuzugeben, dass ich viel mehr von seinen Gedanken und Gefühlen mitbekam, als ihm lieb war.

Wie üblich trafen wir uns nach dem Schellen vor meinem Klassenraum, um gemeinsam in die Hofpause zu gehen. Dazu hakte ich mich bei ihm unter und verzichtete auf den unhandlichen Stock, mit dem ich im Gedränge nur den anderen Schülern in die Hacken hauen würde.

Und? Wie war deine Deutscharbeit? , fragte er mich.

Einfach. Leider hat meine Braillezeile zwischendurch gestreikt, sonst wäre ich viel eher fertig gewesen.

Und was hast du gemacht?

Ich hab´s Herrn Schmitter gesagt. Er hat mir die Aufgaben vorgelesen, ich hab die Antworten ohne Lesekontrolle in die...
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