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Prüfungstraining Organische Chemie

Für Studierende der Chemie, Biochemie, Pharmazie und anderer Naturwissenschaften
Wiley-VCHerschienen am01.07.2024
Der ideale Begleiter für die Prüfungsvorbereitung im Fach Organische Chemie
Für alle Studierenden der Chemie, Biochemie, Pharmazie und anderer Naturwissenschaften an Universitäten und Fachhochschulen gehören Vorlesungen der Organischen Chemie zu den Pflichtveranstaltungen und zum Prüfungsstoff.
Dieser kompakte Prüfungstrainer basiert auf der umfangreichen Lehrerfahrung des Autors und präsentiert die Grundlagen der organischen Chemie in 86 kurzen, in sich geschlossenen Lerneinheiten, auf ein bis max. zwei Doppelseiten (Zweiseitenansicht). Eine Auswahl an Verständnisfragen am Ende jedes Kapitels und Antworten im Anhang ermöglichen eine effektive Selbstkontrolle und ideale Prüfungsvorbereitung.
Ob für Studierende der Chemie, Biochemie, Pharmazie, Biologie - hier werden alle wesentlichen Themen kurz und verständlich erklärt: von Atomorbitalen über Hybridorbitale zu den Molekülorbitalen kovalenter Bindungen
grundlegende Definitionen und Konzepte, wie Konstitution, Konformation, Konfiguration, Chiralität, Konjugation, Mesomerie, Aromatizität
Verbindungsklassen und ihre Nomenklatur, einschließlich Naturstoffe, Polymere und Biopolymere
Organische Reaktionen (Typen, Mechanismen, Selektivität und Spezifität)
Molekülstruktur (kurze Einführung in die Strategie der Aufklärung durch Massenspektrometrie, Lichtabsorptions-, IR- und NMR-Spektroskopie)
Planung organischer Synthesen

Damit ist das Prüfungstraining Organische Chemie ein unverzichtbares Repetitorium für Studierende mit den Studienabschlüssen Bachelor, Master und Staatsexamen, die ihr Wissen in der Organischen Chemie festigen wollen, um die Prüfung gut zu bestehen.


Eberhard Breitmaier war von 1967 bis 1968 Assistant Professor für Organische Chemie an der University of Houston (Texas, USA) und nach seiner Habilitation an der Universität Tübingen 1971 Professor für Organische Chemie und Instrumentelle Analytik an der Universität Bonn von 1975 bis 2004. Seine Forschung konzentrierte sich auf die 3-Alkoxyacroleine als Synthesereagenzien, porphyrinoide Annulene und Naturstoffe. Während seiner Tätigkeit als Hochschullehrer hat er zahlreiche Originalarbeiten veröffentlicht und ist Autor mehrerer bekannter Lehrbücher auf den Gebieten der NMR-Spektroskopie, organischen Chemie und Naturstoffchemie.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR47,90

Produkt

KlappentextDer ideale Begleiter für die Prüfungsvorbereitung im Fach Organische Chemie
Für alle Studierenden der Chemie, Biochemie, Pharmazie und anderer Naturwissenschaften an Universitäten und Fachhochschulen gehören Vorlesungen der Organischen Chemie zu den Pflichtveranstaltungen und zum Prüfungsstoff.
Dieser kompakte Prüfungstrainer basiert auf der umfangreichen Lehrerfahrung des Autors und präsentiert die Grundlagen der organischen Chemie in 86 kurzen, in sich geschlossenen Lerneinheiten, auf ein bis max. zwei Doppelseiten (Zweiseitenansicht). Eine Auswahl an Verständnisfragen am Ende jedes Kapitels und Antworten im Anhang ermöglichen eine effektive Selbstkontrolle und ideale Prüfungsvorbereitung.
Ob für Studierende der Chemie, Biochemie, Pharmazie, Biologie - hier werden alle wesentlichen Themen kurz und verständlich erklärt: von Atomorbitalen über Hybridorbitale zu den Molekülorbitalen kovalenter Bindungen
grundlegende Definitionen und Konzepte, wie Konstitution, Konformation, Konfiguration, Chiralität, Konjugation, Mesomerie, Aromatizität
Verbindungsklassen und ihre Nomenklatur, einschließlich Naturstoffe, Polymere und Biopolymere
Organische Reaktionen (Typen, Mechanismen, Selektivität und Spezifität)
Molekülstruktur (kurze Einführung in die Strategie der Aufklärung durch Massenspektrometrie, Lichtabsorptions-, IR- und NMR-Spektroskopie)
Planung organischer Synthesen

Damit ist das Prüfungstraining Organische Chemie ein unverzichtbares Repetitorium für Studierende mit den Studienabschlüssen Bachelor, Master und Staatsexamen, die ihr Wissen in der Organischen Chemie festigen wollen, um die Prüfung gut zu bestehen.


Eberhard Breitmaier war von 1967 bis 1968 Assistant Professor für Organische Chemie an der University of Houston (Texas, USA) und nach seiner Habilitation an der Universität Tübingen 1971 Professor für Organische Chemie und Instrumentelle Analytik an der Universität Bonn von 1975 bis 2004. Seine Forschung konzentrierte sich auf die 3-Alkoxyacroleine als Synthesereagenzien, porphyrinoide Annulene und Naturstoffe. Während seiner Tätigkeit als Hochschullehrer hat er zahlreiche Originalarbeiten veröffentlicht und ist Autor mehrerer bekannter Lehrbücher auf den Gebieten der NMR-Spektroskopie, organischen Chemie und Naturstoffchemie.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783527850136
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.07.2024
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse15136
Artikel-Nr.17508550
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

30 Halogenalkane
30.1 Klassifizierung, Nomenklatur

Halogenalkane (Alkylhalogenide) sind Verbindungen RâX, in denen ein Halogen-Atom X (X = F, Cl, Br, I) an einem Alkyl-Rest R gebunden ist. Ihre Nomenklatur folgt den IUPAC Regeln der Alkane (Kap. 7.1, Tab. 301). Man unterscheidet primäre, sekundäre und tertiäre Halogenalkane entsprechend der Anzahl von Alkyl-Gruppen, die an das mit Halogen verknüpfte C-Atom gebunden sind. Tab. 30.1 zeigt dies für die regioisomeren Bromalkane der Summenformel C4H9Br.

Tab. 30.1. Primäre, sekundäre und tertiäre Halogenalkane (Beispiele mit der Summenformel C4H9Br)

Halogenalkane lassen sich durch den BEILSTEIN-Test nachweisen: Ein mit Halogenalkan benetzter Kupfer-Draht färbt die Flamme eines Bunsenbrenners infolge der Bildung flüchtiger Kupferhalogenide grün. Tertiäre und manche sekundäre Halogenalkane geben mit Silbernitrat Silberhalogenid-Niederschläge.
30.2 Herstellung
30.2.1 Radikalische Substitution von Alkanen

Die Photohalogenierung von Alkanen oder der Alkyl-Gruppen von Alkylbenzenen wie Toluen liefert die entsprechenden Halogenalkane. Die Reaktion ist eine radikalische Substitution (Kap. 13).

Als Brom-Reservoir nutzbar bromiert N-Bromsuccinimid Alkene in der Allyl-Stellung (α zur Doppelbindung) und nicht an der Doppelbindung (WOHL-ZIEGLER Reaktion, Kap. 15.3.1). So bildet sich Allylbromid aus Propen (Kap. 15.3.1) und 3-Bromcyclohexen aus Cyclohexen.
30.2.2 Addition von Halogenwasserstoff und Halogen an Alkene

Halogenalkane sind durch elektrophile Addition von Halogenwasserstoffen (HCl, HBr, HI) an Alkene zugänglich. Nach der MARKOVNIKOV-Regel verläuft diese Hydrohalogenierung über das stabilste intermediäre Carbenium-Ion (Kap. 16.3).

Daher werden terminale Alkene wie 1-Buten (R = CH2âCH3) regioselektiv zu den 2-Halogenalkanen hydrohalogeniert.

Halogene (Cl2 und Br2) addieren an Alkene unter Bildung von α,β-Dihalogenalkanen (Halogenierung von Alkenen und Cycloalkenen, Kap. 16.2, 22.3.1).
30.2.3 Substitution von Hydroxid in Alkoholen durch Halogen

Iod- und Bromalkane bilden sich durch Substitution der OH-Funktion in Alkoholen (RâOH) durch Halogenid aus Phosphortrihalogeniden. Thionylchlorid überführt Alkohole in Chloralkane.

Das Methylierungs-Reagenz Methyliodid (Iodmethan) wird aus dem hochtoxischen Dimethylester der Schwefelsäure (Dimethylsulfat, Kap. 35.4) und Kaliumiodid hergestellt.
30.2.4 Fluorierung mit Antimontrifluorid

Die Fluorierung von Alkanen mit elementarem Fluor verläuft unkontrollierbar heftig unter Bildung mehrfach fluorierter Alkane sowie CC-Spaltungen. Fluorkohlenwasserstoffe und Fluorchlorkohlenwasserstoffe wie Dichlordifluormethan sind durch Fluorierung der Chloralkane mit Antimontrifluorid zugänglich.

Sonnenlicht spaltet die biologisch schwer abbaubaren Fluorchlorkohlenwasserstoffe (Abkürzung: FCKWs) in der Stratosphäre in Chlor-Atome (Chlor-Radikale), die mit Ozon weiterreagieren. Diese Reaktion vermindert die Ozon-Konzentration in der Stratosphäre ("Ozonloch") über Arktis und Antarktis. Deshalb werden die früher als Treibgase und Kühlflüssigkeiten verwendeten FCKWs seit etwa 1980 nicht mehr produziert.
30.2.5 Iodierung von Halogenalkanen (FINKELSTEIN-Reaktion)

Die nucleophile Substitution (Kap. 31) von Chlorid oder Bromid in Halogenalkanen durch Iodid ergibt Iodalkane (FINKELSTEIN-Reaktion).
30.3 Elektronegativität und induktiver Effekt

Sind zwei gleiche Atome durch eine kovalente Bindung verknüpft ( HâH, ClâCl, H3CâCH3 ), so konzentriert sich das Bindungselektronenpaar im Zentrum der Bindung beider Atome. Sind die verknüpften Atome verschieden (HâCl, H3CâCl), so wird die Elektronenwolke unsymmetrisch, da eines der Atome (Cl) die Bindungselektronen stärker anzieht als das andere. Man nennt das Bestreben eines Atoms, Bindungselektronen anzuziehen, Elektronegativität. Die Bindungselektronen konzentrieren sich nicht mehr im Zentrum der kovalenten CâX-Bindung wie bei einer HH- oder CC-Verknüpfung, sondern näher beim elektronegativeren Atom X. Im Periodensystem nimmt die Elektronegativität von "links nach rechts" und von "unten nach oben" zu (Tab. 30.2). Die von PAULING definierten Elektronegativitäten (Tab. 30.2) beziehen sich auf das elektronegativste Atom Fluor, dem konventionsgemäß der Wert 4 zugeordnet wird.

Tab. 30.2. PAULING-Elektronegativitäten einiger Elemente
H 2.2 Li 1.0 C 2.6 N 3.0 O 3.4 F 4.0 Na 0.9 Si 1.9 P 2.2 S 2.6 Cl 3.2 Br 3.0 I 2.7
Die Polarisierung einer Ï-Bindung durch ein elektronegatives Atom wird als induktiver Effekt [(â)-I-Effekt] bezeichnet. Das Halogen in einem Halogenalkan RâX polarisiert z.B. die Kohlenstoff-Halogen-Ï-Bindung. Am Halogen wird eine negative Partialladung (δâ oder δâ), am gebunden Alkyl-C-Atom eine entsprechend positive (δ+ oder δ+) formuliert:

Moleküle mit diesem Merkmal sind Dipole. Da sie einen negativen und einen positiven "Pol" haben, erfahren sie im elektrischen Feld ein als Dipolmoment bezeichnetes Drehmoment μ.
30.4 Typische Reaktionen
30.4.1 Nucleophile Substitution des Halogens in Halogenalkanen

Der induktive Effekt [(â)-I-Effekt] des Halogens in einem Halogenalkan polarisiert das gebundene C-Atom zum Elektrophil (Kap. 30.3) und befähigt es zur Reaktion mit einem Nucleophil. Die nucleophile Substitution (SN, Kap. 11.5, 31) ist daher eine typische Reaktion der Halogenalkane: Dabei bindet das Nucleophil INu (:Nu) an das elektrophile C-Atom und substituiert das Halogen, welches als Halogenid-Anion abgeht. Die zu substituierende Verbindung nennt man das Substrat, das Halogenid-Anion als austretende Gruppe das Nucleofug.

Nucleophile sind Anionen (Hydroxid, Cyanid) oder Neutralmoleküle (Ammoniak). Alle Nucleophile enthalten (mindestens) ein nichtbindendes Elektronenpaar, das im Produkt die neue Bindung knüpft, z.B.:

Die nucleophile Substitution der Halogenalkane, die aus Alkanen und Alkenen zugänglich sind (Kap. 30.2), führt neue Substituenten in eine Alkylkette ein und hat insofern präparative Bedeutung.
30.4.2 Dehydrohalogenierung (β-Eliminierung)

Die β-Eliminierung von Halogenwasserstoff aus einem Halogenalkan in Gegenwart einer Base (Dehydrohalogenierung) findet zur Herstellung von Alkenen Anwendung (Kap. 15.1). Diese Eliminierungen konkurrieren mit nucleophilen Substitutionen der Alkylhalogenide. Welche der beiden Reaktionen dominiert, hängt nach dem HSAB-Prinzip (hard soft acid base, soft mit soft, hard mit hard) von der Basizität des Nucleophils ab. Harte Basen (Nucleophile) sind kompakte Anionen mit hoher Ladungsdichte, z.B. das Hydroxid-Anion. Weiche Basen (Nucleophile) sind voluminös wie z.B. das Iodid-Anion oder polarisierbare Ionen mit Mehrfachbindungen wie z.B. das Cyanid-Anion (ÏICâ¡NI). Halogenalkane sind schwache Elektrophile. Daher werden Halogenalkane durch weiche Basen wie Iodid und Cyanid bevorzugt substituiert, während mit stark basischen Nucleophilen wie Hydroxid als harten Basen überwiegend Eliminierungen stattfinden:
30.4.3 Metallierung

Halogenalkane reagieren mit metallischem Magnesium (Magnesium-Späne) in Ether-Lösung. Reaktionsprodukte sind die als GRIGNARD-Verbindungen bezeichneten Alkylmagnesiumhalogenide. Diese enthalten eine Kohlenstoff-Metall-Bindung und gehören zu den Organometall-Verbindungen (Kap. 32). Die gebildeten Alkylmagnesiumhalogenide (GRIGNARD-Verbindungen) äquilibrieren mit Dialkylmagnesium und Magnesiumhalogenid (SCHLENK-Gleichgewicht).

Die Reaktion wird als Metallierung bezeichnet. Magnesium metalliert Iodmethan (Methyliodid) zu Methylmagnesiumiodid, 2-Brompropan (Isopropylbromid) zu Isopropylmagnesiumbromid:

Wie es die Partialladungen δâ und δ+ andeuten, polt die Metallierung das elektrophile α-C-Atom (δ+) des Halogenalkans in der Organometall-Verbindung zum Kohlenstoff-Nucleophil (δâ) um. Hierauf beruhen die...
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