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Es ist wirr geworden um Van Morrison. In seinen kürzlich veröffentlichten Anti-Lockdown-Songs hat er die Pandemie als Erfindung einer Regierung dargestellt, die die Freiheit der Bürger einschränken will. Auf LATEST RECORD PROJECT: VOLUME 1 fragt Van the Man jetzt quietschefrech: „Why Are You On Facebook?“
Dass einerseits Kritik an Social Media schon lange nicht mehr frech ist und dass andererseits ohne die sozialen Netzwerke Verschwörungstheorien wie seine nur halb so erfolgreich wären: sei’s drum. Alibimäßig beigemischte Liebesballaden und Blues-Lehrstücke schmälern dann aber auch nicht den ins Album gepackten Rundumschlag gegen alles, was sich nebulös als systemzugehörig beschimpfen lässt.
Zeilen wie „Stop listening to the mainstream media junk“ und „I‘m not a slave to the system like you“ wirken im Morrison-typischen Bariton-Bellen doppelt abgeglitten. Während die Riffs, von zarter Percussion und Doowop-Erinnerungen begleitet, gemütlich zu den Saxofon-Soli und Orgeleinsprengseln hintapsen, zieht sich eine verwaschen-egale Haltung durch die 28 Songs – die so gar nicht zum neuen Protestkünstler-Pathos passt. Verschwörungstheoretischer Seichtgang Vol. 2 mit Titeln wie „Please Add Me On Telegram“ ist hoffentlich nicht in Arbeit.
(Jana-Maria Mayer ; musikexpress.de)
All Songs written by Van Morrison except Love Should Come With A Warning and Mistaken Identity written by Van Morrison/Don Black/Grant Black and It Hurts Me Too, traditional: new words and arrangement by Van Morrison
℗ & © 2021 The copyrights in this sound recording and artwork are owned by Exile Productions Limited under exclusive license to BMG Rights Management (UK) Limited.