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Runen in Eurasien

Über die apokalyptische Spirale zum Vergleich der türkischen und germanischen Schrift
BuchGebunden
80 Seiten
Deutsch
Çagil Çayirerschienen am04.04.2022
Die Studie widerlegt den fatalen Irrglauben der Fremdheit der Völker und Schriften. Zugleich offenbart sich eine apokalyptische Spirale hin zu ihrer Wiedervereinigung. Somit eröffnet sich ein ebenso vielversprechendes wie umwälzendes Forschungsfeld. Der erste Teil erhellt, dass die Menschen im Mittelalter an ihre Verwandtschaft und türkische Herkunft der Runen glaubten. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahr 1453 barbarisierte die kirchliche Kriegspropaganda sie jedoch mit dem Rückgriff auf antike Quellen und führte das Konzept von Europa als »Festung« sowie den Germanenmythos als Kampfbegriff ein. Die Verherrlichung der Germanen weckte wiederum das Interesse an Runen in Skandinavien. Entgegen dem klassischen Gotizismus polarisierte bald der Rudbeckianismus die Forschung, indem er Runen zum Vorbild aller Alphabete erhob und ihre Erfindung in Schweden behauptete. Dagegen erinnerte die Entdeckung von Runen in Sibirien im 18. Jahrhundert die Gelehrten wieder an die mittelalterlichen Einwanderungssagen. Die Mehrheit der Forschenden, v. a. W. C. Grimm, bezogen die sibirischen Inschriften in die Runenforschung mit ein. Jedoch umging L. Wimmer die dahingehenden Diskurse, indem er entsprechende Funde verleugnete. Der zweite Teil beleuchtet, dass V. Thomsen die sibirischen »Runen« als Alttürkisch entzifferte, aber ihre zufällige Ähnlichkeit mit Runen vermutete. Seine Vermutung wurde dann ohne Überprüfung zur Tatsache erklärt und die Schriften voneinander ferngehalten. Dennoch beflügelte die Enthüllung der türkischen Geschichte den Selbstfindungsprozess in der Türkei. Daran nahmen sich die Nationalsozialisten in Deutschland ein Vorbild, doch missachteten die alttürkische Schrift und pervertierten die Runen zum Symbol ihrer Germanenideologie. Danach erreichte die Runologie erst um die Jahrtausendwende ein neues Stadium. Nunmehr tritt die Frage nach dem historischen Zusammenhang zwischen der alttürkischen Schrift und Runen erneut und unausweichlich vor uns.mehr

Produkt

KlappentextDie Studie widerlegt den fatalen Irrglauben der Fremdheit der Völker und Schriften. Zugleich offenbart sich eine apokalyptische Spirale hin zu ihrer Wiedervereinigung. Somit eröffnet sich ein ebenso vielversprechendes wie umwälzendes Forschungsfeld. Der erste Teil erhellt, dass die Menschen im Mittelalter an ihre Verwandtschaft und türkische Herkunft der Runen glaubten. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken im Jahr 1453 barbarisierte die kirchliche Kriegspropaganda sie jedoch mit dem Rückgriff auf antike Quellen und führte das Konzept von Europa als »Festung« sowie den Germanenmythos als Kampfbegriff ein. Die Verherrlichung der Germanen weckte wiederum das Interesse an Runen in Skandinavien. Entgegen dem klassischen Gotizismus polarisierte bald der Rudbeckianismus die Forschung, indem er Runen zum Vorbild aller Alphabete erhob und ihre Erfindung in Schweden behauptete. Dagegen erinnerte die Entdeckung von Runen in Sibirien im 18. Jahrhundert die Gelehrten wieder an die mittelalterlichen Einwanderungssagen. Die Mehrheit der Forschenden, v. a. W. C. Grimm, bezogen die sibirischen Inschriften in die Runenforschung mit ein. Jedoch umging L. Wimmer die dahingehenden Diskurse, indem er entsprechende Funde verleugnete. Der zweite Teil beleuchtet, dass V. Thomsen die sibirischen »Runen« als Alttürkisch entzifferte, aber ihre zufällige Ähnlichkeit mit Runen vermutete. Seine Vermutung wurde dann ohne Überprüfung zur Tatsache erklärt und die Schriften voneinander ferngehalten. Dennoch beflügelte die Enthüllung der türkischen Geschichte den Selbstfindungsprozess in der Türkei. Daran nahmen sich die Nationalsozialisten in Deutschland ein Vorbild, doch missachteten die alttürkische Schrift und pervertierten die Runen zum Symbol ihrer Germanenideologie. Danach erreichte die Runologie erst um die Jahrtausendwende ein neues Stadium. Nunmehr tritt die Frage nach dem historischen Zusammenhang zwischen der alttürkischen Schrift und Runen erneut und unausweichlich vor uns.
Details
ISBN/GTIN978-3-00-072233-2
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
ErscheinungsortPulheim
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.04.2022
Seiten80 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht550 g
Artikel-Nr.50576904
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Die Scheidung der Völker im Umbruch zur Neuzeit . . . . . . . . . . . 62.1 Dämonisierung der Türken ab 1453 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.2 Beginn der Runenkunde im 16. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . 122.3 Runenfunde in Sibirien ab dem 18. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . 143 Die Scheidung der Schriften ab dem Ende des 19. Jahrhunderts . . . 303.1 Entzifferung und Ausgrenzung der alttürkischen Schrift . . . . . . . . 313.2 Geschichtswissenschaft in der Türkei . . . . . . . . . . . . . . . . . . 353.3 Runenkunde im Nationalsozialismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414 Die gegenwärtige Forschungslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 454.1 Runologische Probleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 464.2 Mythologische Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 504.3 Urgeschichtliche Zusammenhänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 524.4 Religionsgeschichtliche Gemeinsamkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . 534.5 Wissenschaftstheoretische Paradigmenwechsel . . . . . . . . . . . . . 545 Resümee . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59Quellen- und Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61mehr
Vorwort
Die vorliegende Veröffentlichung ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. Sie faßt ein Thema ins Auge, das für die Auslotung der Chancen und der Gefahren unserer gesellschaftlichen Situation wichtig ist, aber bisher kaum beachtet wurde. Die Aussagen des Buches basieren sowohl auf sorgfältigen empirischen Untersuchungen als auch einer Intuition künftiger Entwicklungsmöglichkeiten. Insbesondere besticht die Analyse von Affinitäten europäischer und asiatischer Strukturen, die auf gemeinsame, weit zurückliegende Ursprünge hinweisen. Die Reflexion dieser Zusammenhänge könnte zu neuen politischen Aufbrüchen anregen, wie zum Versuch einer gegenseitigen Kontaktierung im Bewußtsein einer tiefen, aber verschütteten ethnischen Verwandtschaft. Dies bedeutete sowohl eine Herausforderung zur Konfrontation als auch eine Einladung zu menschlicher Ergänzungsbereitschaft. Eine solche Kulturbegegnung hätte eine doppelte kreative Perspektive, die durch diese Arbeit sichtbar wird: Einmal würden durch die Exposition z. B. europäischer Kulturobjekte, etwa der Kunst, im asiatischen Bereich Eigenschaften resonantiell angesprochen, die auch dort angelegt, aber schwächer ausgeprägt sind; man denke an gewisse Formen des rationalen Denkens. Damit würde eine Weiterentwicklung asiatischer Identität in Gang kommen, die nun eine ausdrückliche Beziehung zu europäischer Kultur zeigt. Das selbe gilt auch umgekehrt; asiatische Motive könnten auf europäische Entwicklungen zurückwirken. Die Frucht gegenseitiger Berührung wäre so eine den veränderten Verhältnissen angepaßte Neu-Profilierung der traditionellen Kulturen. Die andere Perspektive, die im Buche angedeutet wird, wäre eine Synthese der überkommenen Formen zu neuen kulturellen Identitäten. Damit ereignete sich gewissermaßen ein kreativer Sprung der Evolution . Die Geburt von Neuem könnte allerdings auch scheitern und zu Missbildungen wie moralischen Fehlentwicklungen führen. Es wird deutlich, dass kulturelle Prozesse stets Gefahren einschließen und so ein Wagnis darstellen. Zu eben diesem will das Buch ermutigen, indem es auf dem Hintergrund der aufgedeckten europäischen und asiatischen Spuren der Vergangenheit verlockende Wege zum sinnvollen Wagnis aufzeigt. Die Lektüre gewinnt dadurch noch an Reiz und Lebendigkeit, dass bei allem nüchtern-sachlichen Vorgehen auch das persönliche existentielle Engagement des Autorsspürbar wird.Bamberg, den 22.06.20Prof. Prof. hc. mult. Dr. Dr. hc. Heinrich Beckmehr

Schlagworte

THEMA Schlagwort
VLB Neben-Lesemotiv
VLB Haupt-Lesemotiv

Autor

Der Verfasser arbeitete sich in verschiedene Bereiche ein und beriet sich weltweit mit sämtlichen Experten. Hiermit legt er die erste umfassende Studie zur bisherigen Erforschung der Gemeinsamkeiten der Schriften und Kulturen vor.
Runen in Eurasien
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Çayır, ÇaÄıl