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Therapeutischer Wille unter Strom

Die Geschichte des Elektroschocks in der Heil- und Pflegeanstalt Münsingen
BuchKartoniert, Paperback
132 Seiten
Deutsch
PZM Psychiatriezentrum Münsingenerschienen am01.11.20191500 Ex.
Der Elektroschock ist wohl die umstrittenste psychiatrische Therapie des 20. Jahrhunderts. Unter dem Direktor Max Müller gehörte die Heil- und Pflegeanstalt Münsingen ab Spätherbst 1939 zu den ersten Institutionen weltweit, die damit Behandlungen durchführten. In den ersten zehn Jahren gehörten Knochenbrüche und ausgerenkte Gelenke zu ihren nicht seltenen Nebenwirkungen, später verhinderte man diese durch Kurznarkosen, Muskelentspannungsmittel und künstliche Beatmung. Umstritten blieb in den folgenden Jahrzehnten die Frage, ob die Stromstösse das Hirn schädigen. Wegen öffentlicher Kritik und der wachsenden Palette von chemischen Substanzen, die sich als Alternative anboten, wurde der Elektroschock immer seltener angewendet - in Münsingen letztmals im Sommer 1988. - Nach einer Pause von 29 Jahren kommt er nun seit dem September 2017 unter dem Namen Elektrokonvulsionstherapie (EKT) wieder zum Einsatz.Dieses Buch ist keine medizinhistorische Fachschrift. Wer zu lesen beginnt, begibt sich auf den Fersen eines recherchierenden Journalisten auf den Weg durch die Geschichte des Elektroschocks in Münsingen. Man begegnet Ärzten, die gegen den «therapeutischen Nihilismus» der Langzeitverwahrung durch neuartige Therapien zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft verhelfen wollten. Und man begegnet den Lebens- und Leidenswirklichkeiten damaliger Patientinnen und Patienten, wie sie sich in ihren Krankengeschichten spiegeln. Ein abschliessendes Gespräch ist der Frage gewidmet: Warum ist die EKT vor Kurzem in die Klinik zurückgekehrt?mehr

Produkt

KlappentextDer Elektroschock ist wohl die umstrittenste psychiatrische Therapie des 20. Jahrhunderts. Unter dem Direktor Max Müller gehörte die Heil- und Pflegeanstalt Münsingen ab Spätherbst 1939 zu den ersten Institutionen weltweit, die damit Behandlungen durchführten. In den ersten zehn Jahren gehörten Knochenbrüche und ausgerenkte Gelenke zu ihren nicht seltenen Nebenwirkungen, später verhinderte man diese durch Kurznarkosen, Muskelentspannungsmittel und künstliche Beatmung. Umstritten blieb in den folgenden Jahrzehnten die Frage, ob die Stromstösse das Hirn schädigen. Wegen öffentlicher Kritik und der wachsenden Palette von chemischen Substanzen, die sich als Alternative anboten, wurde der Elektroschock immer seltener angewendet - in Münsingen letztmals im Sommer 1988. - Nach einer Pause von 29 Jahren kommt er nun seit dem September 2017 unter dem Namen Elektrokonvulsionstherapie (EKT) wieder zum Einsatz.Dieses Buch ist keine medizinhistorische Fachschrift. Wer zu lesen beginnt, begibt sich auf den Fersen eines recherchierenden Journalisten auf den Weg durch die Geschichte des Elektroschocks in Münsingen. Man begegnet Ärzten, die gegen den «therapeutischen Nihilismus» der Langzeitverwahrung durch neuartige Therapien zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft verhelfen wollten. Und man begegnet den Lebens- und Leidenswirklichkeiten damaliger Patientinnen und Patienten, wie sie sich in ihren Krankengeschichten spiegeln. Ein abschliessendes Gespräch ist der Frage gewidmet: Warum ist die EKT vor Kurzem in die Klinik zurückgekehrt?
Details
ISBN/GTIN978-3-033-07456-9
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
FormatUngenäht / geklebt
ErscheinungsortMünsingen
ErscheinungslandSchweiz
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.11.2019
Auflage1500 Ex.
Seiten132 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht380 g
IllustrationenSchaubilder 5 informative Grafiken, farbige Abbildungen über 40 Abbildungen und Fotografien
Artikel-Nr.47553876
Rubriken
GenreMedizin

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Wie Münsingen 1937 zum Mekka der Psychiatrie wird 7Anstaltsleben: Die psychiatrische Therapiepalette - Martha Königs Krankengeschichte 23Wörterwandel: Psychiatrische Sprachspiele 28Wie der Elektroschock nach Münsingen kommt 31Relaisstation: Emigrierende im Dienst der Schocktherapien 49Nebenwirkungen: Chirurgische Zwischenfälle und Gedächtnisprobleme 61Wie der Elektroschock in Münsingen normal wird 65Endlosschlaufe: 26 Elektroschockkuren, 107 Elektroschocks - Emma Herzogs Krankengeschichte 86Zwischenbericht: Christian Müllers Dissertation 94Wie die Elektroschocktherapie eingestellt wird 97Widerspruch: Elektroschock - Therapie oder Schädigung? 110Januskopf: Freiwilligkeit und Zwang 115Der Elektroschock kehrt als Elektrokonvulsionstherapie zurück 119Anhang 127Bibliografie 128Bildnachweis 130Impressum 131Autorenporträt 132mehr

Autor

Fredi Lerch (*1954) ist Journalist und Publizist und lebt in Bern. Im Zentrum seiner Arbeit stehen immer wieder sozial- und kulturpolitische Themen mit aktuellem oder zeitgeschichtlichem Fokus. Als Journalist und Redaktor der WochenZeitung (WoZ), begann er sich ab Mitte der 1980er-Jahre mit Fragen der Psychiatrie im Zusammenhang mit Fürsorgerischen Zwangsmassnahmen sowie Fragen der Institutions- und Psychopharmakakritik zu befassen. Über das Psychiatriezentrum Münsingen hat er insbesondere eine vierteilige Reportage unter dem Titel «Gesellschaft - bitte melden!» geschrieben (2003).