Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Erinnerung, Schuld und Neubeginn

Deutsche Literatur im Schatten von Weltkrieg und Holocaust
BuchKartoniert, Paperback
437 Seiten
Deutsch
Peter Langerschienen am16.04.2014
Das "gespenstische Nachleben" des Faschismus beklagt 1959 der Philosoph Theodor W. Adorno; dass die "deutsche Nachkriegsliteratur" ebendies zu ihrem Thema gemacht hat, konstatiert wenig spater der Erzahler Heinrich Boell. Die mehr als zwanzig Essays dieses Bandes, verfasst zwischen 1980 und 2012, spuren diesem historischen, sozialpsychologischen und literarischen Zusammenhang nach. Sie zeigen, wie die westdeutsche "Nachkriegsliteratur" wegweisend und stellvertretend fur Staat und Gesellschaft agierte, die sich dieser Aufgabe nur zoegerlich stellten. Stand dabei zunachst die Kriegserfahrung im Vordergrund, so ruckte Mitte der 1960er Jahre der spater so benannte Holocaust in den Blick, und wieder sind es dann Literatur und Theater, die der juristischen und wissenschaftlichen "Aufarbeitung der Vergangenheit" wichtige Impulse geben und sie verstarken. Dieser Band geht diesen Fragen im historischen UEberblick wie in detaillierten Einzelanalysen nach; besonderes Interesse gilt Klassikern der Nachkriegsliteratur wie Heinrich Boell und Peter Weiss, aber auch Autoren der nachfolgenden Generation wie Bernward Vesper, Christoph Meckel oder Uwe Timm. Die Studien fragen nach der historischen Leistung der Nachkriegsliteratur, ihrem Beitrag zu einer post- und nichtfaschistischen deutschen Identitat, aber auch nach ihren Defiziten und Unzulanglichkeiten, und reflektieren schliesslich ihre Abloesung durch vielfaltige neue Themen, Formen und Schreibweisen seit Anfang der 1980er Jahre.mehr

Produkt

KlappentextDas "gespenstische Nachleben" des Faschismus beklagt 1959 der Philosoph Theodor W. Adorno; dass die "deutsche Nachkriegsliteratur" ebendies zu ihrem Thema gemacht hat, konstatiert wenig spater der Erzahler Heinrich Boell. Die mehr als zwanzig Essays dieses Bandes, verfasst zwischen 1980 und 2012, spuren diesem historischen, sozialpsychologischen und literarischen Zusammenhang nach. Sie zeigen, wie die westdeutsche "Nachkriegsliteratur" wegweisend und stellvertretend fur Staat und Gesellschaft agierte, die sich dieser Aufgabe nur zoegerlich stellten. Stand dabei zunachst die Kriegserfahrung im Vordergrund, so ruckte Mitte der 1960er Jahre der spater so benannte Holocaust in den Blick, und wieder sind es dann Literatur und Theater, die der juristischen und wissenschaftlichen "Aufarbeitung der Vergangenheit" wichtige Impulse geben und sie verstarken. Dieser Band geht diesen Fragen im historischen UEberblick wie in detaillierten Einzelanalysen nach; besonderes Interesse gilt Klassikern der Nachkriegsliteratur wie Heinrich Boell und Peter Weiss, aber auch Autoren der nachfolgenden Generation wie Bernward Vesper, Christoph Meckel oder Uwe Timm. Die Studien fragen nach der historischen Leistung der Nachkriegsliteratur, ihrem Beitrag zu einer post- und nichtfaschistischen deutschen Identitat, aber auch nach ihren Defiziten und Unzulanglichkeiten, und reflektieren schliesslich ihre Abloesung durch vielfaltige neue Themen, Formen und Schreibweisen seit Anfang der 1980er Jahre.
ZusammenfassungDie Studien dieses Bandes fragen nach der historischen Leistung der Nachkriegsliteratur von Anna Seghers bis Christoph Meckel, ihrem Beitrag zu einer post- und nichtfaschistischen deutschen Identität, und reflektieren schließlich ihre Ablösung durch vielfältige neue Themen, Formen und Schreibweisen seit Anfang der 1980er Jahre.
Details
ISBN/GTIN978-3-0343-0855-7
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum16.04.2014
Reihen-Nr.59
Seiten437 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht650 g
Artikel-Nr.31790376

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Inhalt: Was aus dem Mädchen geworden ist. Kleine Archäologie eines Gelegenheitstextes von Anna Segher - Damnatio memoriae und «Werke von langer Dauer». Zwei ästhetische Grenzwerte in Brechts Exillyrik - Die Schuld der anderen. Ein Modell der Verarbeitung von Kriegserfahrung in der frühen Nachkriegszeit - Ein Minimalprogramm der Poesie? Überlegungen, auch didaktischer Art, zu Günter Eichs Epochengedicht Inventur - Lebst Du noch? Und wohnst Du schon? Luftkrieg, Wiederaufbau und Architekturkritik bei Heinrich Böll - Hersbruck Transfer. Hans Werner Richters Sie fielen aus Gottes Hand zwischen Epochenroman und Sozialreportage - «Nicht mehr mitspielen, nie mehr vergessen». Nonkonformistische Motive in Romanen der Adenauer-Zeit - Nur das Opfer kann die Täter verstehen. Über Zugehörigkeitsprobleme bei Peter Weiss. Mit einem Postscriptum - «Er projizierte die inneren Bilder auf Tafeln ...» Sprachkrise, Exilerfahrung und Filmarbeit bei Peter Weiss - Treffpunkt im Unendlichen? Über Paul Celan und Peter Weiss - Der unbekannte Gründervater. Endlich gibt es eine Biographie von Fritz Bauer - Gestörte Beziehung. Berührungen und Berührungsängste zwischen Literatur und Studentenbewegung - Wir Kinder von Murks und Coca Cola. Über Bernward Vespers Lebens- und Todesbuch Die Reise - «Er fehlt, er fehlte, er hat gefehlt ...» Ein Rückblick auf die sogenannten Väterbücher - Große Verweigerung, kleine Genüsse. Heinrich Bölls Utopie des nicht entfremdeten Alltags - Wie auf den Schultern eine Last von Scheitern. Einführung in den Roman Die Ästhetik des Widerstands von Peter Weiss - Was nicht in den Büchern steht. Christa Wolf zum 75. Geburtstag. Ein Vortrag im Brecht-Haus - Orientierungsverlust oder neue Offenheit? Deutsche Literatur in Ost und West. Ein Vortrag zum 9. November 1994 - Einmischung nicht mehr erwünscht? Ein Rückblick auf Heinrich Böll - Erzählen heißt Stricken mit Wörtern. Was man in Uwe Timms Entdeckung der Currywurst noch alles entdecken kann - Vermischte Nachrichten aus den «falschen Fuffzigern». Generationsgeschichten von Christoph Meckel, Hans Ulrich Gumbrecht, Karl Heinz Bohrer, Ursula Krechel und Michael Rutschky.mehr

Schlagworte

Autor

Jochen Vogt ist emeritierter Professor für Germanistik und Literaturwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen sowie Adjunct Professor of German Studies an der Duke University in Durham, NC. Er ist Verfasser mehrerer Bücher zur Literatur des 20. Jahrhunderts, zu Hans Henny Jahnn, Thomas Mann, Heinrich Böll, Peter Weiss, sowie zur Einführung ins Studium der Literaturwissenschaft und zur Erzählforschung.