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Griechensehnsucht und Kulturkritik

Die deutsche Rezeption Winckelmanns Antikenideal 1840-1945. Diss.
BuchGebunden
413 Seiten
Deutsch
Akademie Verlagerschienen am08.12.2004
Der deutsche Griechenkult fand keineswegs mit der Epoche der Klassik ein Ende, sondern lebte als äußerst wandlungsfähiges Konzept bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts fort. Die Autorin verfolgt über einhundert Jahre hinweg die Wirkungsgeschichte des Griechenideals von Johann Joachim Winckelmann bis in die Zeit des Nationalsozialismus, als die Begeisterung für seine Ideen parallel zum Griechenlandfeldzug in einer "Winckelmann-Renaissance" gipfelte. Auf der Grundlage von einer Fülle bislang unbeachteter Archivalien, publizierter Quellen und bildlicher Darstellungen wird ein höchst komplexes Ideengeflecht untersucht, dessen Anfänge zwar auf den Altertumsforscher des 18. Jahrhunderts zurückreichen, das aber in der Folgezeit insbesondere durch den Wechsel von vier politischen Systemen in immer neue funktionsgeschichtliche Zusammenhänge trat. Allen Anfechtungen zum Trotz drängte das Konzept des Klassischen' in Gestalt einer sich auf das Leben' berufenden Wertphilosophie den Positivismus des 19. Jahrhunderts zurück, brachte um 1900 einen monumentalen' Klassizismus in der Kunst hervor und initiierte den Aufschwung von Lebensreform, Jugendbewegung und Jünglingskult. In der Zusammenführung der Betrachtung von wissenschaftlicher, künstlerischer und literarischer Produktion und politischem Diskurs werden bisher ungesehene Verbindungen dargestellt. Sie zeigen, auf welch problematische Weise Griechensehnsucht und Kulturkritik das Denken, Fühlen und Handeln der Intellektuellen zwischen 1840 und 1945 bestimmten.mehr

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KlappentextDer deutsche Griechenkult fand keineswegs mit der Epoche der Klassik ein Ende, sondern lebte als äußerst wandlungsfähiges Konzept bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts fort. Die Autorin verfolgt über einhundert Jahre hinweg die Wirkungsgeschichte des Griechenideals von Johann Joachim Winckelmann bis in die Zeit des Nationalsozialismus, als die Begeisterung für seine Ideen parallel zum Griechenlandfeldzug in einer "Winckelmann-Renaissance" gipfelte. Auf der Grundlage von einer Fülle bislang unbeachteter Archivalien, publizierter Quellen und bildlicher Darstellungen wird ein höchst komplexes Ideengeflecht untersucht, dessen Anfänge zwar auf den Altertumsforscher des 18. Jahrhunderts zurückreichen, das aber in der Folgezeit insbesondere durch den Wechsel von vier politischen Systemen in immer neue funktionsgeschichtliche Zusammenhänge trat. Allen Anfechtungen zum Trotz drängte das Konzept des Klassischen' in Gestalt einer sich auf das Leben' berufenden Wertphilosophie den Positivismus des 19. Jahrhunderts zurück, brachte um 1900 einen monumentalen' Klassizismus in der Kunst hervor und initiierte den Aufschwung von Lebensreform, Jugendbewegung und Jünglingskult. In der Zusammenführung der Betrachtung von wissenschaftlicher, künstlerischer und literarischer Produktion und politischem Diskurs werden bisher ungesehene Verbindungen dargestellt. Sie zeigen, auf welch problematische Weise Griechensehnsucht und Kulturkritik das Denken, Fühlen und Handeln der Intellektuellen zwischen 1840 und 1945 bestimmten.
Zusatztext"Die Einbeziehung der lebensprakischen Anwendungen des geschilderten Klassikkonzepts etwa in Freikörperkultur, Aktfotografie und Sport wird dem opulent bebilderten Buch eine weit über die Kunstgeschichte und die Archäologie hinausgehende Resonanz sichern." Lambert Schneider in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20. Mai 2005 "Auf der Grundlage von einer Fülle bislang unbeachteter Archivalien, publizierter Quellen und bildlicher Darstellungen wird ein höchst komplexes Ideengeflecht untersucht. [...] In der Zusammenführung der Betrachtung von wissenschaftlicher, künstlicher und literarischer Produktion und politischen Diskurs werden bisher ungesehene Verbindungen dargestellt. Sie zeigen, auf welch problematische Weise Griechensehnsucht und Kulturkritik das Denken, Fühlen und Handeln der Intellektuellen zwischen 1840 und 1945 bestimmten." museo-on.com, Juli 2007 "Sünderhauf's study is wide-ranging and well-argued; her range of sources is impressive and her interpretation of them clear and persuasive. On the whole she is critical of the Winckelmann tradition, underlining throughout its conservatism, its intolerance toward other forms, and its tendency to gravitate toward racist, misogynist, and non-democratic worship of beautiful, athletic bodies." Suzanne Marchand in: Gnomon, Band 80 (2008), Heft 2 "Dies ist ein großartiges und faszinierendes Buch, das für alle Historiker und solche, die es werden wollen, zur Pflichtlektüre erklärt werden müßte. [...] Ein exemplarisches Werk, das wie kaum ein anderes den engen Zusammenhang von Geschichte und Gedächtnisgeschichte illuminiert." Otto Gerhard Oexle in: Historische Zeitschrift, Band 286 (2008) "[Renate Reschke schätzt] Sünderhaufs Darstellung, die [...] keineswegs apodiktisch einer eindimensionalen Linienführung von Winckelmann zum Dritten Reich das Wort redet, sondern in einer nie aufgegebenen Griechensehnsucht deren immer auch politische Dimension aufdeckt und ihre Anfälligkeit für ideologisierende Erneuerungs- und Erweckungsbewegungen als ein Moment ihrer fortgesetzten Modernität begreift." Renate Reschke in: Weimarer Beiträge, 54. Jg. (2008), Heft 2
Details
ISBN/GTIN978-3-05-004100-1
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2004
Erscheinungsdatum08.12.2004
Seiten413 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht1212 g
Illustrationen148 b/w ill.
Artikel-Nr.10592204

Inhalt/Kritik

Kritik
"Die Einbeziehung der lebensprakischen Anwendungen des geschilderten Klassikkonzepts etwa in Freikörperkultur, Aktfotografie und Sport wird dem opulent bebilderten Buch eine weit über die Kunstgeschichte und die Archäologie hinausgehende Resonanz sichern." (Lambert Schneider in: Frankfurter Allgemeine Zeitung)mehr