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KlappentextDer Antichrist und vergleichbare Figuren, Helfer oder auch Vorlaufer desselben eignen sich gut zum interreligioesen Vergleich. Welcher Boese ist am Ende der Zeiten zu erwarten, was tut er und was wird dagegen unternommen? Wie kundigt er sich an, wem gleicht er und wer unterstutzt ihn absichtlich oder gezwungenermassen - wie gewinnt er Anhanger? Wer konnte zu verschiedenen Zeiten mit ihm identifiziert werden, wie wurde er erkannt und welche Konsequenzen hatte das? In Zeiten gesellschaftlicher Krisen und Umbruche (Investiturstreit, byzantinischer Bilderstreit, Kreuzzuge, Pest, Reformationen - bis hin zur Franzoesischen Revolution und dem ersten Weltkrieg), so lasst sich ohne UEbertreibung feststellen, wurde regelmassig die Antichristproblematik aufgegriffen. Die Diffamierung von Gegnern als antichrist, praecursores antichristi setzte eine Bekanntheit der Figur des Antichrist voraus, die auch in ruhigeren Zeiten in verschiedenen monotheistischen Religionen gegeben war, deren Eschatologien Gegenstand einer Tagung im September 2007 in Frankfurt am Main waren, deren Beitrage hier vorgestellt werden. Die Antichristproblematik war von erheblicher Bedeutung in Auseinandersetzungen zwischen den Religionen, nicht nur im Sinne einer gegenseitigen Diffamierung. Da die bisherige Forschung sich entweder auf die Entstehung und die geistesgeschichtlichen Hintergrunde der Figur des Antichrist konzentrierte, oder die historische Detailforschung die Brisanz und Bedeutung einer Antichristsemantik fast immer ignorierte oder gar leugnete, war es an der Zeit, sich facher- und zeitubergreifend dieser Problematik anzunehmen.
ZusatztextWas der Band bietet, wird ihn zu einem wichtige Referenzbuch zum Thema machen. Christoph Auffarth, in: Zeitschrift für historische Forschung, 39 (2012) 3, 453f. [...] eine Fundgrube überraschender und erhellender Beobachtungen zur immanenten Potenz der Antichrist-Erwartung und zu ihrer Rolle im interreligiösen Kulturtransfer. Wolf-Friedrich Schäufele in: Theologische Literatureitung, 137 (2012) 1, Sp. 21-23 "Gerade durch den Aufweis intensiver Rezeptionsprozesse über kulturelle und ideologische Grenzen hinweg erweist der religionsvergleichende Ansatz des [Bandes] seine Stärke und eröffnet dem Leser ein aufschlussreiches und detailliertes Panorama der vielfältigen Funktionen, welche die Figur des Antichristen in eschatologischer wie apokalyptischer Ausprägung übernehmen kann." Jürgen Bründl in: Theologische Revue, 107 (2011) 3, S. 242-243
Details
ISBN/GTIN978-3-05-004743-0
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum19.05.2010
Seiten292 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht918 g
Illustrationen3 b/w and 5 col. ill.
Artikel-Nr.11205164
Rubriken
GenreGeschichte/Politik