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Gedichte

Griechisch - deutsch
BuchGebunden
292 Seiten
Deutsch
Akademie Verlagerschienen am29.08.20132., überarb. Aufl.
Von Theokrits Leben wissen wir wenig. Geboren wohl zu Beginn des 3. Jh.s. v. Chr. im sizilischen Syrakus, hat ihn das ländliche Lebensumfeld geprägt. Eine Reise nach Alexandreia, der Metropole des Ptolemäerreiches, führte ihn vermutlich mit Kallimachos und Apollonios Rhodios sowie dem Lehrdichter Arat zusammen; belegt ist das freundschaftliche Verhältnis zu dem in Milet praktizierenden Arzt und Epigrammdichter Nikias. Als Todesdatum kommen die 60er Jahre in Frage, aber auch ein erheblich späterer Zeitpunkt. Die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen seit dem 4. Jh. - die Herrschaft der Makedonenkönige bedeutete das Ende der Autonomie für die demokratisch organisierten kleinen griechischen Stadtstaaten - blieben nicht ohne Einfluss auf die Dichtkunst: Die Abkehr vom Gesellschaftlich-Öffentlichen und die Hinwendung zum Elitär-Privaten; der Verzicht auf die große Form des Epos und der Tragödie, statt dessen die Bevorzugung kleinerer Formen. Vorausgesetzt ist gleichzeitig ein verändertes Rezeptionsverhalten: Die Werke der alexandrinischen Dichter richten sich nicht an eine große Zuhörerschaft im Theater, sie wollen vielmehr den gebildeten einzelnen Leser, der all die literarischen und mythologischen Anspielungen und Variationen bis hin zur Parodie verstehen kann, erreichen und erfreuen. Ebenso unverkennbar ist der Innovationswille bei den Themen der eidyllia ("Kleinformen") Theokrits: die Hirtenwelt mit einer besonderen Akzentuierung des Erotischen, das städtische Leben, die ländliche Arbeitswelt der Bauern und Fischer... Die realitätsgesättigte Darstellung des Alltags der kleinen Leute steht allem Pathos des Heroischen, das Archaik und Klassik prägte, völlig fern. Darüber hinaus stellt die distanzierende Ironie mit ihren Hinweisen auf die Schwächen und Defizite der Protagonisten nicht nur einen deutlichen Gegensatz zur literarischen Tradition dar, sondern auch zu jenen Nachfolgern, die sich oft auf ein idealisierend-verengendes Theokrit-Bild berufen haben: Vergil und andere Bukoliker sowie die Verfasser von Schäferdichtung späterer Zeit. Deren heile Idyllenwelt entspringt häufig der kitschig-verklärenden Sehnsucht moderner Stadtmenschen nach dem vermeintlich einfachen und natürlichen Landleben. Allein am Wort selbst ist die Bedeutungsverschiebung unverkennbar: Das realitätsnahe "kleine Bildchen" (eidyllion) des Theokrit mit seinen oft derb-obszönen Späßen hat wenig gemein mit der romantisierenden Idylle französischer Rokokodichtung.

Since 1923 the Sammlung Tusculum has published authoritative editions of Greek and Latin works together with a German translation. The original texts are comprehensively annotated, and feature an introductory chapter. In the new volumes, additional essays delve into specific aspects of the works, illuminating their historical context and reception to the present day. The high academic quality of the new editions together with clearly written essays and annotations make the Sammlung Tusculum essential reading for students who are discovering an ancient author for the first time as well as professional scholars who would like to gain a deeper understanding of specific aspects of a given work. Moreover, the series is ideal for lay readers who would like to engage with antiquity through a reliable German translation.

The series contains over 270 titles, available in print and eBook editions, making previously out-of-print titles and rarities available again for the first time.

In order to celebrate the 90th anniversary of the series, De Gruyter is proud to present Tusculum Online, an eBook package which contains all titles that appeared between 1923 and 2013 - a fitting tribute to an important part of German publishing history.

For more information, please see www.degruyter.com/tusculum
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Verfügbare Formate
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EUR34,95
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KlappentextVon Theokrits Leben wissen wir wenig. Geboren wohl zu Beginn des 3. Jh.s. v. Chr. im sizilischen Syrakus, hat ihn das ländliche Lebensumfeld geprägt. Eine Reise nach Alexandreia, der Metropole des Ptolemäerreiches, führte ihn vermutlich mit Kallimachos und Apollonios Rhodios sowie dem Lehrdichter Arat zusammen; belegt ist das freundschaftliche Verhältnis zu dem in Milet praktizierenden Arzt und Epigrammdichter Nikias. Als Todesdatum kommen die 60er Jahre in Frage, aber auch ein erheblich späterer Zeitpunkt. Die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen seit dem 4. Jh. - die Herrschaft der Makedonenkönige bedeutete das Ende der Autonomie für die demokratisch organisierten kleinen griechischen Stadtstaaten - blieben nicht ohne Einfluss auf die Dichtkunst: Die Abkehr vom Gesellschaftlich-Öffentlichen und die Hinwendung zum Elitär-Privaten; der Verzicht auf die große Form des Epos und der Tragödie, statt dessen die Bevorzugung kleinerer Formen. Vorausgesetzt ist gleichzeitig ein verändertes Rezeptionsverhalten: Die Werke der alexandrinischen Dichter richten sich nicht an eine große Zuhörerschaft im Theater, sie wollen vielmehr den gebildeten einzelnen Leser, der all die literarischen und mythologischen Anspielungen und Variationen bis hin zur Parodie verstehen kann, erreichen und erfreuen. Ebenso unverkennbar ist der Innovationswille bei den Themen der eidyllia ("Kleinformen") Theokrits: die Hirtenwelt mit einer besonderen Akzentuierung des Erotischen, das städtische Leben, die ländliche Arbeitswelt der Bauern und Fischer... Die realitätsgesättigte Darstellung des Alltags der kleinen Leute steht allem Pathos des Heroischen, das Archaik und Klassik prägte, völlig fern. Darüber hinaus stellt die distanzierende Ironie mit ihren Hinweisen auf die Schwächen und Defizite der Protagonisten nicht nur einen deutlichen Gegensatz zur literarischen Tradition dar, sondern auch zu jenen Nachfolgern, die sich oft auf ein idealisierend-verengendes Theokrit-Bild berufen haben: Vergil und andere Bukoliker sowie die Verfasser von Schäferdichtung späterer Zeit. Deren heile Idyllenwelt entspringt häufig der kitschig-verklärenden Sehnsucht moderner Stadtmenschen nach dem vermeintlich einfachen und natürlichen Landleben. Allein am Wort selbst ist die Bedeutungsverschiebung unverkennbar: Das realitätsnahe "kleine Bildchen" (eidyllion) des Theokrit mit seinen oft derb-obszönen Späßen hat wenig gemein mit der romantisierenden Idylle französischer Rokokodichtung.

Since 1923 the Sammlung Tusculum has published authoritative editions of Greek and Latin works together with a German translation. The original texts are comprehensively annotated, and feature an introductory chapter. In the new volumes, additional essays delve into specific aspects of the works, illuminating their historical context and reception to the present day. The high academic quality of the new editions together with clearly written essays and annotations make the Sammlung Tusculum essential reading for students who are discovering an ancient author for the first time as well as professional scholars who would like to gain a deeper understanding of specific aspects of a given work. Moreover, the series is ideal for lay readers who would like to engage with antiquity through a reliable German translation.

The series contains over 270 titles, available in print and eBook editions, making previously out-of-print titles and rarities available again for the first time.

In order to celebrate the 90th anniversary of the series, De Gruyter is proud to present Tusculum Online, an eBook package which contains all titles that appeared between 1923 and 2013 - a fitting tribute to an important part of German publishing history.

For more information, please see www.degruyter.com/tusculum
Zusammenfassung"Beginnt, liebe Musen, beginnt mit dem bukolischen Gesang!" In der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. hat Theokrit mit seinen "Idyllen" jene Kunstform des Hirtengedichts geschaffen, die zum Vorbild von Vergils "Bucolica" sowie der Schäferpoesiedes 18. Jahrhunderts wurde. Neben Szenen aus der Welt der sizilischen Hirten stehen solche aus dem Leben der niederen städtischen Kreise, aber auch Episoden mythologischen Inhaltes: Dem Honigdieb Eros hat eine Biene die Finger zerstochen. seine MutterAphrodite verweigert lachend den eingeforderten Trost: "Bist du nicht gleich wie die Bienen, wo du zwar winzig bist, doch die Wunden so groß sind, die du schlägst?"
Details
ISBN/GTIN978-3-05-006388-1
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum29.08.2013
Auflage2., überarb. Aufl.
Seiten292 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht310 g
Artikel-Nr.29189080