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Der Eiserne König

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
656 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am09.09.20111. Auflage
Ein phantastisches Abenteuer: Mit schlauem Mut und listigem Witz machen sich acht märchenhaften Helden auf den gefährlichen Weg gegen die dämonischen Mächte des eisernen Königs. Dunkle Seelen regieren das Land Pinafor. Noch ruht der eiserne König in seinem Grab. Wenn er aufersteht, droht der endgültige Untergang des Reiches. Doch es gibt Hoffnung: ein Mädchen mit grünen Augen, honigfarbenem Haar und Sommersprossen, auf ihren Rücken ist ein Labyrinth tätowiert, eine rätselhafte Karte. Dieses geheimnisvolle Mädchen zu finden, ist der Auftrag, der an Hans ergeht. Unter dem Schutz der dreizehn weisen Weiber zieht Hans mit Sneewitt und ihren Gefährten los. Aber der grausame Krieger Grimm und die sieben Raben sind ihnen voraus. Um seine Welt zu retten, dringt Hans immer tiefer ein in das unheimliche und verzauberte Land. Seine große Suche wird zu einem märchenhaften und phantastischen Romanabenteuer. Ein Epos - unheimlich wie Grimms Märchen, zauberhaft wie »Die unendliche Geschichte«, phantastisch wie der »Herr der Ringe«

John Henry Eagle wurde 1971 als Sohn eines in der Lüneburger Heide stationierten britischen Offiziers und einer deutschen Mutter geboren. Nach einem wechselhaften schulischen Werdegang, der ihn an mehrere Internate führte, arbeitete er sich in London zum Börsenmakler hoch, stieg dann aber aus und kehrte nach Deutschland zurück, um sich dem Schreiben zu widmen. Er verfasste unter Pseudonym Drehbücher, Schauerromane und Szenarios für Graphic Novels. ?Der Eiserne König? ist das erste Buch, das unter seinem wahren Namen erscheint. Er lebt mit vielen Katzen in der Nähe von Berlin.
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Produkt

KlappentextEin phantastisches Abenteuer: Mit schlauem Mut und listigem Witz machen sich acht märchenhaften Helden auf den gefährlichen Weg gegen die dämonischen Mächte des eisernen Königs. Dunkle Seelen regieren das Land Pinafor. Noch ruht der eiserne König in seinem Grab. Wenn er aufersteht, droht der endgültige Untergang des Reiches. Doch es gibt Hoffnung: ein Mädchen mit grünen Augen, honigfarbenem Haar und Sommersprossen, auf ihren Rücken ist ein Labyrinth tätowiert, eine rätselhafte Karte. Dieses geheimnisvolle Mädchen zu finden, ist der Auftrag, der an Hans ergeht. Unter dem Schutz der dreizehn weisen Weiber zieht Hans mit Sneewitt und ihren Gefährten los. Aber der grausame Krieger Grimm und die sieben Raben sind ihnen voraus. Um seine Welt zu retten, dringt Hans immer tiefer ein in das unheimliche und verzauberte Land. Seine große Suche wird zu einem märchenhaften und phantastischen Romanabenteuer. Ein Epos - unheimlich wie Grimms Märchen, zauberhaft wie »Die unendliche Geschichte«, phantastisch wie der »Herr der Ringe«

John Henry Eagle wurde 1971 als Sohn eines in der Lüneburger Heide stationierten britischen Offiziers und einer deutschen Mutter geboren. Nach einem wechselhaften schulischen Werdegang, der ihn an mehrere Internate führte, arbeitete er sich in London zum Börsenmakler hoch, stieg dann aber aus und kehrte nach Deutschland zurück, um sich dem Schreiben zu widmen. Er verfasste unter Pseudonym Drehbücher, Schauerromane und Szenarios für Graphic Novels. ?Der Eiserne König? ist das erste Buch, das unter seinem wahren Namen erscheint. Er lebt mit vielen Katzen in der Nähe von Berlin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104007373
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum09.09.2011
Auflage1. Auflage
Seiten656 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1017 Kbytes
Illustrationen1 farbige Abbildungen
Artikel-Nr.1250388
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Das grüne Feuer


Im Morgengrauen kreiste ein Bussard über Flutwidde, dem fruchtbarsten Landstrich Pinafors. Tief unten schlängelte sich die Usse durch Getreidefelder. Dörfer lagen zwischen sanften Hügeln, und auf den Weiden graste Vieh. Nach einer Weile erspähte der Bussard seine Beute: eine Maus, die auf einem Feldweg an einer Kornähre knabberte. Der Greifvogel zog die Kreise enger.

Die Maus, die den Bussard gerade noch rechtzeitig bemerkte, floh zum Auwald am Ufer der Usse. Sie lief in ihrer Angst tief hinein, huschte durch das Unterholz und hüpfte über Wurzeln, bis sie eine Lichtung erreichte. Dort hielt sie an, weil ein neuer Feind vor ihr auftauchte: Menschen. Sie ließ ihren Blick über die bis an die Zähne bewaffneten Männer gleiten und begann, am ganzen Körper zu zittern, denn der Mensch war das schlimmste Raubtier. Sie duckte sich in das Gras, aber es war zu spät - einer der Männer, ein abseits stehender junger Bursche, reckte den Kopf nach ihr.

Beim Anblick der Maus, die vor ihm auf der Erde kauerte, musste Hans lächeln. Als er klein gewesen war, hatte sein Vater von ihm verlangt, die Mäuse im Haus zu erschlagen, aber das hatte er nie über das Herz gebracht. Als er den Kopf zurücklegte, um die frische Morgenluft einzuatmen, sah er einen Bussard, der über der Lichtung kreiste. Dann schaute er wieder zu Grimm, der einige Worte an seine Männer richtete. Hans erinnerte sich noch gut an den Tag, als Grimm ihn am Wegrand aufgelesen hatte - damals war er ein Waisenkind gewesen, das bettelnd durch Pinafor gezogen war. Grimm hatte ihn in seine Räuberbande aufgenommen. Anfangs war er Laufbursche und Mädchen für alles gewesen, hatte aber schon bald an Raub und anderen Schandtaten teilgehabt. Er tat nicht alles frohen Herzens, aber die Bande ersetzte ihm die Familie und bot ihm Schutz und Halt. Beute gab es reichlich, denn seit dem Frühjahr schienen die Leute Goldesel im Stall zu haben. Sie ließen die Arbeit liegen und lebten in Saus und Braus. Bauern bestellten die Felder nicht, Schmieden blieben kalt, Werkstätten geschlossen, und auf dem Heerweg war kein Händler mehr unterwegs. Woher das Gold stammte, wusste niemand, aber Pinafor ersoff geradezu darin, und wer genug Mumm in den Knochen hatte, nahm sich, was er wollte.

»Jetzt sind die Dörfer im Süden der Usse fällig«, verkündete Grimm. »Sobald wir genug geraubt haben, ziehen wir uns in den Greting zurück. Dort wird geteilt.«

»Im Greting liegt der Eiserne König begraben«, murmelte ein Räuber.

»Die Hölle sei seiner Seele gnädig«, flüsterte ein anderer.

»Habt ihr wirklich Angst vor dem Eisernen König?«, fragte Grimm spöttisch. »Er ist seit zwei Jahrhunderten tot. Wir sollten seine Grabkammer plündern - sie birgt sicher viele Schätze.« Er lachte.

Die abergläubischen Räuber starrten ihn an. Ja, der Eiserne König war tot, seine Schreckensherrschaft lange her, aber er spukte durch Sagen und Legenden und wurde immer noch gefürchtet. Manche hielten ihn für unsterblich und raunten, dass er von den Toten auferstehen werde, um sich Pinafor ein zweites Mal zu unterwerfen.

Hans war auch beunruhigt, denn er hatte gehört, dass im Greting, dem Sandsteingebirge im Nordwesten Pinafors, Ungeheuer hausten. Er betrachtete Grimm, der grinsend vor ihnen stand, die Daumen hinter den breiten Gürtel gehakt, an dem sieben Messer, ein Schwert und eine Streitaxt hingen. Grimm sorgte gut für seine Männer, vorausgesetzt, sie waren gehorsam, aber er konnte auch jähzornig und brutal sein, und seine Rachsucht war berüchtigt. Hans hatte miterlebt, wie er Menschen gequält und getötet hatte, ohne mit der Wimper zu zucken, und er empfand eine Mischung aus Bewunderung und Angst für seinen Anführer.

»Ihr tut, was ich sage«, knurrte Grimm. »Oder muss ich euch erst die Hammelbeine langziehen?« Er hob das Schwert und brüllte: »Weiber und Gold! Das Glück sei uns hold!«

Die Männer erwiderten seinen Ruf. Während sie packten, drehte sich Hans zur Maus um, die ihn immer noch anstarrte.

Er konnte nicht ahnen, dass das hellsichtige Tier gerade eine Vision hatte: Es sah Hans bei strömendem Regen gegen Grimm kämpfen; es sah, wie er gemartert wurde; wie er kreuz und quer durch Pinafor ritt; wie er sich auf einem Schlachtfeld auf den Angriff schwer gepanzerter Ungeheuer vorbereitete; wie er ... Da brachen die Räuber auf, und die Vision der Maus verblasste. Sie sah Hans benommen nach. Den Bussard hatte sie ganz vergessen.

Einen Atemzug später fiel er wie ein Stein vom Himmel und schlug die Maus. Sie hatte keine Chance.

 

Die Räuber hatten den Waldrand fast erreicht, als Hans einen Schemen zwischen den Bäumen bemerkte. »Da ist jemand!«, rief er.

»Sicher ein Reh«, sagte Grimm, ohne anzuhalten.

»Auf zwei Beinen?«, fragte Hans.

Grimm drehte sich um. »Wie man hört, werden Grünschnäbel und Gören gelegentlich in Rehe verwandelt«, schnauzte er. »Also pass auf.«

Die anderen Räuber folgten ihm lachend ins Freie. Vor ihnen dehnten sich die Getreidefelder Flutwiddes. Sie nahmen den Weg, auf dem die Maus an der Ähre geknabbert hatte.

Nach einer halben Meile sah Hans die Gestalt ein zweites Mal - sie huschte ganz in der Nähe in ein Gehölz, das mitten in einem Feld auf einem Hügel stand.

»Da ist sie wieder«, sagte er und zeigte auf die Bäume.

Grimm glotzte ihn an. »Wenn du dich irrst, schlage ich dich windelweich«, knurrte er. »Los, seht nach.« Er winkte zwei Männern, die mit blankem Schwert durch das Getreide zum Gehölz schlichen.

»Vielleicht ein Späher der Gografen«, meinte ein Räuber.

»Du weißt doch, dass die Feste der Gografen seit dem letzten Vollmond bis zu den Zinnen von Dornen umrankt ist«, sagte ein anderer. »Und dass alle, die sich darin aufhalten, wie Tote schlafen.«

»Das muss ein Zauber sein.«

»Natürlich. Aber wessen Zauber?«

»Egal«, erwiderte ein älterer Räuber. »Für uns sind es goldene Zeiten, denn nicht einmal die Gografen kommen uns in die Quere.«

Da ertönte ein Ruf: »Wir haben sie!«

Die Räuber eilten zum Gehölz. Sie staunten nicht schlecht, als sie sahen, dass es sich um ein Mädchen handelte.

»Ja, wen haben wir denn da?«, fragte Grimm. »Willst du uns als Waschweib oder Köchin dienen, Kleine?«

Die Männer kicherten. Nur Hans schwieg, denn das Mädchen war noch jünger als er. Ihr Haar war honigfarben, ihre Augen waren frühlingsgrün, und sie hatte viele Sommersprossen. Da er wusste, dass seine Kumpane nicht lange fackelten, trat er nervös von einem Fuß auf den anderen.

»So, wie sie aussieht, kann sie bestimmt nicht kochen«, sagte einer.

»Und auch nicht waschen«, sagte ein zweiter.

»Vielleicht hat sie ja andere Begabungen«, rief ein dritter.

Grimm griff in die Ledertasche, die am Gürtel des Mädchens hing. »Strickzeug«, sagte er spöttisch. »Wollhemden.«

Die Räuber lachten wieder. »Sie kann also stricken«, rief ein vierter. »Gut so, denn der Winter ist nur noch einen Herbst entfernt.«

»Wie heißt du, Kleine?«, fragte Grimm.

Das Mädchen schwieg.

»Nenn uns deinen Namen«, wiederholte Grimm, dessen Blut leicht in Wallung geriet.

Das Mädchen sah die Räuber der Reihe nach an und ließ den Blick aus ihren grünen Augen dann auf Hans verweilen. Sie schien zu glauben, dass Welt und Menschen gut waren und dass man ihr nichts tun würde. Ein Irrtum, wie Hans wusste.

Da landeten zwei Vögel auf ihren Schultern, ein Sperling auf der rechten, ein Zeisig auf der linken.

»Lasst sie laufen«, bat Hans.

»Ich will wissen, wie sie heißt!«, brüllte Grimm. »Ich will wissen, was sie hier zu suchen hat, wer ihre verfluchte Mutter ist und warum ihr räudiger Vater ihr nie das Fell gegerbt hat. Denn genau das werde ich tun, wenn sie nicht gleich den Mund aufmacht.«

Das Pappellaub raschelte im Wind. Es schien eine Warnung zu flüstern.

Das Mädchen schwieg immer noch.

»Wie du willst, Kleine«, zischte Grimm.

Zwei Männer banden das Mädchen an eine Pappel und rissen ihr das Kleid vom Rücken.

»Klopft sie weich«, befahl Grimm. »Urs?«

Urs, ein gehorsamer Hüne, zog die Peitsche aus dem Gürtel.

Da rief ein Räuber: »Was ist das?« Er zeigte auf den Rücken des Mädchens, der von den Schultern bis zu den Hüften mit einem rätselhaft verschlungenen Muster bedeckt war.

»Sieht aus wie eine Landkarte«, sagte ein zweiter Räuber.

»Oder wie ein Plan zu einem verborgenen Hort«, flüsterte ein dritter.

»Ein Schatzplan auf lebendiger Haut!«, keuchte ein vierter.

»Ein Schatzplan?«, höhnte Grimm. »Du kannst ihr später gern die Haut abziehen und damit auf die Suche gehen, aber erst bekommt sie Hiebe.«

Hans entfernte sich. Er wollte nicht dabei sein, wenn man das Mädchen schlug. Sie erinnerte ihn an seine Schwester Grete, die er seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte; er wusste nicht einmal, ob sie noch lebte. Ihre Kindheit war hart und entbehrungsreich gewesen, und ihre bettelarmen Eltern hatten mehrmals versucht, sie im Wald auszusetzen. Beim dritten Mal war es ihnen geglückt, und Hans und seine Schwester waren in die Fänge einer Hexe im Lohwald geraten, der sie nur knapp entronnen waren. Er verdrängte die Erinnerung und sah sich nach seinen Kameraden um. Urs führte ein paar Kunststücke mit der Peitsche vor; er war nicht klug, aber er konnte ein Ahornblatt, das jemand mit vier Fingern hielt, mit einem Hieb halbieren. Nach einer Weile befahl ihm Grimm, er solle dem Mädchen, das weiterhin keinen Ton von sich gab und ihn zur Weißglut brachte, endlich einheizen.

Hans wurde bewusst, dass ringsum Stille eingekehrt war: Die...
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John Henry Eagle wurde 1971 als Sohn eines in der Lüneburger Heide stationierten britischen Offiziers und einer deutschen Mutter geboren. Nach einem wechselhaften schulischen Werdegang, der ihn an mehrere Internate führte, arbeitete er sich in London zum Börsenmakler hoch, stieg dann aber aus und kehrte nach Deutschland zurück, um sich dem Schreiben zu widmen. Er verfasste unter Pseudonym Drehbücher, Schauerromane und Szenarios für Graphic Novels. >Der Eiserne König
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