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Sommersprossen - Nur zusammen ergeben wir Sinn

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am27.10.20211. Auflage
Es heißt, du bist eine Mischung aus den fünf Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst. Wer sind deine fünf? »Eine wunderbare Geschichte über die Sehnsucht nach Verbundenheit, Freundschaften und Selbstfindung.« Freundin Allegra hat ihre Sommersprossen von ihrem Vater geerbt. Für sich selbst hat sie die Verbindung zwischen den wichtigen Punkten im Leben noch nicht raus. Sie ist nach Dublin gezogen, um ihre Mutter zu finden. Hier arbeitet sie als Hilfspolizistin, verteilt auf ihren täglichen Runden Strafzettel. Allegra lebt ziemlich allein, lässt niemanden nah an sich heran. Bis ihr eines Tages ein arroganter Ferrari-Fahrer diese Fünf-Menschen-Weisheit an den Kopf wirft. Allegra geht die Frage nicht mehr aus dem Kopf: Wer sind eigentlich die wichtigsten Menschen in meinem Leben? Eine Geschichte, die uns auf unsere ganz persönliche Suche schickt und zeigt: Wir sind wie Sternbilder am Nachthimmel, nur in Verbindung miteinander ergibt unser Leben Sinn. Humorvoll, phantasievoll, empathisch, unterhaltend und berührend. Der neue Roman der international gefeierten Autorin: Cecelia Ahern erzählt von unserer Sehnsucht nach Verbundenheit und nach Menschen, die uns durchs Leben tragen. »So klug und anregend! Cecelia Ahern ist eine unserer inspirierendsten Autor*innen überhaupt.« John Boyne  Von der vielfach ausgezeichneten Autorin von Bestsellern wie »Postscript, »Frauen, die ihre Stimme erheben - Roar!«, »Das Jahr, in dem ich dich traf« und vielen anderen. Funkelnd, witzig, leicht und tief.

Cecelia Ahern erzählt Geschichten, die unvergleichlich inspirieren und berühren. Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt und vielseitig wie wenige andere, schreibt zeitgenössische Romane, Novellen, Storys, Jugendbücher, TV-Konzepte und Theaterstücke. Für ihre Werke wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ihre Romane wurden fürs Kino oder fürs Fernsehen verfilmt, zum Beispiel »P.S. Ich liebe Dich« mit Hilary Swank und »Für immer vielleicht« mit Lily Collins. Cecelia Ahern ist Jahrgang 1981, hat Journalistik und Medienkommunikation studiert und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im Norden von Dublin.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
HörbuchCD-ROM
EUR19,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEs heißt, du bist eine Mischung aus den fünf Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst. Wer sind deine fünf? »Eine wunderbare Geschichte über die Sehnsucht nach Verbundenheit, Freundschaften und Selbstfindung.« Freundin Allegra hat ihre Sommersprossen von ihrem Vater geerbt. Für sich selbst hat sie die Verbindung zwischen den wichtigen Punkten im Leben noch nicht raus. Sie ist nach Dublin gezogen, um ihre Mutter zu finden. Hier arbeitet sie als Hilfspolizistin, verteilt auf ihren täglichen Runden Strafzettel. Allegra lebt ziemlich allein, lässt niemanden nah an sich heran. Bis ihr eines Tages ein arroganter Ferrari-Fahrer diese Fünf-Menschen-Weisheit an den Kopf wirft. Allegra geht die Frage nicht mehr aus dem Kopf: Wer sind eigentlich die wichtigsten Menschen in meinem Leben? Eine Geschichte, die uns auf unsere ganz persönliche Suche schickt und zeigt: Wir sind wie Sternbilder am Nachthimmel, nur in Verbindung miteinander ergibt unser Leben Sinn. Humorvoll, phantasievoll, empathisch, unterhaltend und berührend. Der neue Roman der international gefeierten Autorin: Cecelia Ahern erzählt von unserer Sehnsucht nach Verbundenheit und nach Menschen, die uns durchs Leben tragen. »So klug und anregend! Cecelia Ahern ist eine unserer inspirierendsten Autor*innen überhaupt.« John Boyne  Von der vielfach ausgezeichneten Autorin von Bestsellern wie »Postscript, »Frauen, die ihre Stimme erheben - Roar!«, »Das Jahr, in dem ich dich traf« und vielen anderen. Funkelnd, witzig, leicht und tief.

Cecelia Ahern erzählt Geschichten, die unvergleichlich inspirieren und berühren. Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt und vielseitig wie wenige andere, schreibt zeitgenössische Romane, Novellen, Storys, Jugendbücher, TV-Konzepte und Theaterstücke. Für ihre Werke wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ihre Romane wurden fürs Kino oder fürs Fernsehen verfilmt, zum Beispiel »P.S. Ich liebe Dich« mit Hilary Swank und »Für immer vielleicht« mit Lily Collins. Cecelia Ahern ist Jahrgang 1981, hat Journalistik und Medienkommunikation studiert und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im Norden von Dublin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104905594
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum27.10.2021
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2765 Kbytes
Artikel-Nr.5715030
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Als ich dreizehn Jahre alt war, fing ich an, die Sommersprossen auf meinem Arm miteinander zu verbinden, eine Art Punktebild. Da ich Rechtshänderin bin, entstand auf meinem linken Arm ein Netz aus blauen Linien. Nach einer Weile entwickelten sich daraus Sternbilder, nachgezeichnet von Sommersprosse zu Sommersprosse, bis meine Haut den Nachthimmel widerspiegelte. Der Große Wagen, manchmal auch Großer Bär genannt, war mein liebstes Sternbild. Nachts erkannte ich es sofort. Wenn wir im Internat das Licht ausmachen mussten und sich Stille über die Korridore senkte, dimmte ich mein Leselicht, nahm einen blauen Tintenroller und zeichnete die sieben Sterne nach, eine Sommersprosse nach der anderen, bis meine Haut einer Nachtkarte ähnelte.

Dubhe, Merak, Phecda, Megrez, Alioth, Mizar und Alkaid. Nicht immer verwendete ich dieselben Sommersprossen, manchmal hatte ich Lust, mich der Herausforderung zu stellen, die Konstellation anderswo nachzuzeichnen, zum Beispiel auf meinen Beinen. Allerdings tat mir vom Zusammenkauern irgendwann der Rücken weh. Außerdem fühlte es sich unnatürlich an - als zwänge ich die anderen Sommersprossenansammlungen dazu, etwas zu werden, was sie gar nicht waren. Es gab die idealen sieben Sommersprossen auf meinem linken Arm, für den Großen Wagen perfekt angeordnet. Deshalb gab ich die Versuche mit den anderen Sommersprossen schließlich auf, und wenn die morgendliche Dusche die Tinte weggespült hatte, begann ich von neuem.

Dem Großen Wagen folgte Kassiopeia. Sie war einfach. Dann kamen das Kreuz des Südens und Orion. Pegasus mit insgesamt vierzehn Sternen - beziehungsweise Sommersprossen - war kompliziert, aber meine Arme bekamen, vom Gesicht abgesehen, mehr Sonne als der Rest meines Körpers und bildeten daher mehr Sommersprossen, die perfekt für eine Vierzehn-Sterne-Konstellation positioniert waren.

Wenn es im Internatsschlafsaal dunkel wurde, fasste sich Caroline in der Schlafnische neben mir schwer atmend selbst an - sie dachte wohl, niemand würde es mitkriegen -, von der anderen Seite hörte ich Louise in den Anime-Comics blättern, die sie im Schein ihrer Taschenlampe las. Gegenüber arbeitete Margaret sich durch eine ganze Tüte Minicrunchys. Später steckte sie sich dann den Finger in den Hals und kotzte sie wieder aus. Olivia übte mit einem Spiegel das Küssen, während Liz und Fiona es lieber zusammen ausprobierten. Catherine schluchzte leise, weil sie Heimweh hatte, und Katie schrieb Hassmails an ihre Mam, die ihren Dad betrogen hatte. Auch alle anderen im Mädcheninternat nutzten den einzigen winzigen Raum, den sie ihr Eigen nannten, um sich in ihre Privatgeheimnisse zu vertiefen, während ich meine Sommersprossen kartographierte, als wären es Sterne.

Mein Geheimnis blieb nicht sehr lange geheim. Schließlich war ich jeden Abend dabei, neue blaue Linien über alte blaue Linien zu zeichnen, und irgendwann ließen sie sich nicht mehr abwaschen. Die Tinte setzte sich in meinen Poren fest, und nicht mal eine Scheuerbürste, heißes Wasser und die hoch motivierte Nonne Schwester Lasstuns (von uns allen so genannt, weil sie dazu neigte, jeden Satz mit »Lasst uns« zu beginnen, beispielsweise »Lasst uns danksagen und beten« oder »Lasst uns unsere Bücher auf Seite sieben aufschlagen« und - da sie auch unsere Basketballtrainerin war - »Lasst uns Korbleger üben«) konnten etwas dagegen ausrichten oder mich davon abbringen. Im Duschraum, beim Schwimmen oder wenn ich etwas Kurzärmeliges anhatte, wurde ich komisch angeschaut. Das sonderbare Mädchen mit den Linien auf dem Arm. Zwar schämte ich mich nicht im Geringsten meiner Zeichnungen, streckte stolz den Arm aus und erklärte allen, dass es Sternkonstellationen, Tiere, mythologische Gestalten und Kreaturen, Götter und Objekte waren, doch die Antworten darauf beliefen sich auf eine Lektion über Tintenvergiftung, Termine bei der Schulpsychologin oder Extrarunden auf der Aschenbahn. Sie wussten, dass körperliche Gesundheit gleich geistige Gesundheit war, und versuchten, mich mit möglichst vielen Aktivitäten zu beschäftigen, um mich davon abzubringen, meine Haut zu malträtieren. Für mich fühlte sich alles an wie eine Strafe. Zwingt sie, im Kreis zu laufen. Bringt sie dazu, sich von ihrer Haut fernzuhalten. Aber man kann niemanden von der eigenen Haut fernhalten. Schließlich steckt doch jeder in seiner eigenen Haut und kann sie nicht einfach ablegen. Ganz gleich, was sie mir sagten, ich konnte jedenfalls nicht aufhören. Sobald das Licht ausging und die Stille wie Nebel vom Meer hereinzog, verspürte ich das vertraute Sehnen, mich mit meiner Haut zu verbinden.

Die Linien waren mir nicht peinlich. Mich störte es nicht, wenn ich angestarrt wurde. Das einzige Problem war das Theater, das die anderen deswegen veranstalteten. Dabei war ich keineswegs das einzige Mädchen, das Male auf der Haut trug. Jennifer Lannigan ritzte sich mit einer Klinge, überall auf den Beinen hatte sie winzige Schnitte. Im Englischunterricht konnte ich sie gut sehen, in der weißen Lücke zwischen dem Rand ihrer grauen Socken und dem Saum ihres grauen Rocks. In der Schule durften wir uns nicht schminken, aber nach Schulschluss trug Jennifer weißes Make-up, schwarzen Lippenstift, piercte sich eigenhändig die Lippe und hörte wütende Musik von wütenden Männern. Aus irgendeinem Grund machte ihre Gesamterscheinung es jedoch akzeptabel für uns, dass sie sich so etwas Verrücktes antat.

Aber ich war kein Goth, und es ließ sich keine psychologische Erklärung dafür finden, warum jemand sich Sternbilder auf die Haut zeichnete. Also durchsuchte die Schlafsaalaufseherin abends meinen Schrank und entfernte alle Stifte. Am nächsten Morgen bekam ich sie vor dem Unterricht zurück und musste sie nach den Hausaufgaben wieder abgeben. Wenn Stifte in meiner Nähe waren, wurde ich bewacht wie ein kleines Kind in der Nähe einer Schere. Meiner Stifte beraubt, geriet ich ins gleiche Lager wie Jennifer. Ich hab nie verstanden, wie man den Drang verspüren kann, sich selbst zu verletzen, für mich war es ein Mittel zum Zweck. Ich gewöhnte mir an, mit der angespitzten Ecke meines Lineals eine Linie von einer Sommersprosse zur anderen zu ziehen. Allerdings hütete ich mich, die Sommersprosse selbst zu zerkratzen, denn ich hatte gehört, es sei gefährlich, Leberflecke und Sommersprossen zu verletzen. Als ich schärferes Werkzeug entdeckte und auf meinen Kompass, auf Rasierklingen etc. umstieg, war die Aufseherin vom Zustand meiner Haut so entsetzt, dass sie mir kurz darauf meine Stifte zurückgab. Aber es war zu spät, ich kehrte nicht mehr zur Tinte zurück. Der Schmerz gefiel mir zwar nicht, aber Blut war wesentlich haltbarer. Der trockene Schorf zwischen den Sommersprossen war ausgeprägter, und nun konnte ich die Sternbilder nicht nur sehen, sondern sogar fühlen. Sie brannten, wenn sie an die Luft kamen, sie pochten unter meiner Kleidung. Ihre Gegenwart war tröstlich, ich trug sie wie eine Rüstung.

Jetzt, mit vierundzwanzig, zerkratze ich meine Haut nicht mehr, aber die Sternbilder sind immer noch sichtbar. Wenn ich Sorgen habe oder gestresst bin, erwische ich mich dabei, wie ich mit dem Finger über die verdickten Narben auf meinem linken Arm streiche, immer wieder, von einem Stern zum nächsten, in der richtigen Reihenfolge. Ich verbinde die Punkte, löse das Rätsel, bringe die Ereignisse in einen Zusammenhang.

Von der ersten Schulwoche an, seit ich mit zwölf Jahren ins Internat kam, bis ich es mit achtzehn wieder verließ, nannte man mich Freckles - Sommersprosse. Wenn ich zufällig jemanden aus der Schule treffe, werde ich bis heute so angesprochen. Meistens kann sich diejenige nicht an meinen richtigen Namen erinnern oder wusste ihn von vornherein nicht. Meine Mitschülerinnen haben es nie böse gemeint, aber ich glaube, ich wusste schon immer, dass sie im Grunde von mir nur meine Haut sahen. Nicht schwarz, aber auch nicht weiß wie bei den meisten von ihnen - so hell, dass die Sonne darauf reflektierte. Meine Haut ist nicht bleich wie die Haut der meisten Leute aus Thurles. Nein, sie ist so, wie sie es sich selbst wünschten und mit Hilfe zahlloser Tuben und Sprays zu erreichen versuchten, dabei aber bestenfalls bei einem grellen Orangeton landeten. Es gab eine Menge Mädchen mit Sommersprossen, die keinen Spitznamen bekamen, aber ich hatte Sommersprossen auf dunklerer Haut, und das war etwas anderes. Mich störte der Spitzname nie, ich akzeptierte ihn, weil es nicht nur ein Spitzname war, sondern für mich auch eine tiefere Bedeutung hatte.

Pops´ Haut ist weiß wie Schnee, an manchen Stellen so blass, dass sie fast so durchsichtig ist wie Pauspapier, mit blauen Linien darunter. Bleiblaue Flüsse. Inzwischen sind seine Haare grau und dünner geworden, aber früher waren sie rot, lockig und wild. Er hat auch Sommersprossen, sehr viele sogar, rötlich wie ein Sonnenuntergang. »Du kannst froh sein, dass sie dich Freckles nennen, Allegra«, sagte er oft. »Mich hat man Streichholz genannt oder gleich total hässlich.« Dann lachte er. »Dingelingeling, meine Haare brennen, dingelingeling, die Feuerwehr muss rennen«, sang er, ich stimmte ein, und zusammen sangen wir das Lied, mit dem man ihn damals geärgert hatte. So verbündeten wir uns gegen die Erinnerung.

Meine Mutter habe ich nie kennengelernt, aber ich weiß, dass sie Ausländerin war. Eine mediterrane Schönheit, die in Irland studierte. Olivfarbene Haut, schwarze Haare, braune Augen, geboren in Barcelona. Die katalanische Carmencita Casanova. Sogar ihr Name klingt wie ein Märchen. Allem Anschein nach hatte die Schöne das Biest getroffen.

Pops sagt, ich musste doch auch was von ihm mitbekommen....
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Autor

Cecelia Ahern erzählt Geschichten, die unvergleichlich inspirieren und berühren. Sie ist eine der erfolgreichsten Autorinnen der Welt und vielseitig wie wenige andere, schreibt zeitgenössische Romane, Novellen, Storys, Jugendbücher, TV-Konzepte und Theaterstücke. Für ihre Werke wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ihre Romane wurden fürs Kino oder fürs Fernsehen verfilmt, zum Beispiel »P.S. Ich liebe Dich« mit Hilary Swank und »Für immer vielleicht« mit Lily Collins. Cecelia Ahern ist Jahrgang 1981, hat Journalistik und Medienkommunikation studiert und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im Norden von Dublin.Christine Strüh, geboren 1954, lebt in Berlin. Sie ist Übersetzerin von Gillian Flynn, Cecelia Ahern, Judy Blume, Pete Hamill, Laini Taylor und anderen.