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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am29.09.20211. Auflage
Eine gefahrvolle Reise bis ans Ende des Universums - und darüber hinaus. Der neue Science-Fiction-Roman von Bestseller-Autor Phillip P. Peterson. Im 22. Jahrhundert hat sich die Menschheit über die Grenzen unseres Sonnensystems hinaus ausgebreitet. Dank neuer Antriebe ist überlichtschnelles Reisen zur Normalität geworden, und es gibt Kolonien in den entlegensten Ecken der Galaxie. Das Reisen zwischen den Sternen ist sehr sicher - nur ganz selten geht etwas schief, und ein Schiff verschwindet spurlos im Hyperraum ... Die Challenger unter Kommandantin Christine Dillinger ist ein solches Schiff. Doch wie sich herausstellt, verschwindet es nicht einfach. Stattdessen erwartet Christine und ihre Crew ein Abenteuer, das jede Vorstellungskraft übersteigt. Realistisch, spannend, wissenschaftlich fundiert - große deutschsprachige Science Fiction für Leser von Andreas Eschbach, Andy Weir und Cixin Liu.

Phillip P. Peterson arbeitete als Ingenieur an zukünftigen Trägerraketenkonzepten und im Management von Satellitenprogrammen. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen schrieb er für einen Raumfahrtfachverlag. »Transport« war sein erster Roman, der zum Bestseller wurde. Mit »Paradox« gewann er 2015 den Kindle Storyteller-Award, bei FISCHER Tor erschien zuletzt »Janus«. Zu seinen literarischen Vorbildern gehören die Hard-SF-Autoren Stephen Baxter, Arthur C. Clarke und Larry Niven.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine gefahrvolle Reise bis ans Ende des Universums - und darüber hinaus. Der neue Science-Fiction-Roman von Bestseller-Autor Phillip P. Peterson. Im 22. Jahrhundert hat sich die Menschheit über die Grenzen unseres Sonnensystems hinaus ausgebreitet. Dank neuer Antriebe ist überlichtschnelles Reisen zur Normalität geworden, und es gibt Kolonien in den entlegensten Ecken der Galaxie. Das Reisen zwischen den Sternen ist sehr sicher - nur ganz selten geht etwas schief, und ein Schiff verschwindet spurlos im Hyperraum ... Die Challenger unter Kommandantin Christine Dillinger ist ein solches Schiff. Doch wie sich herausstellt, verschwindet es nicht einfach. Stattdessen erwartet Christine und ihre Crew ein Abenteuer, das jede Vorstellungskraft übersteigt. Realistisch, spannend, wissenschaftlich fundiert - große deutschsprachige Science Fiction für Leser von Andreas Eschbach, Andy Weir und Cixin Liu.

Phillip P. Peterson arbeitete als Ingenieur an zukünftigen Trägerraketenkonzepten und im Management von Satellitenprogrammen. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen schrieb er für einen Raumfahrtfachverlag. »Transport« war sein erster Roman, der zum Bestseller wurde. Mit »Paradox« gewann er 2015 den Kindle Storyteller-Award, bei FISCHER Tor erschien zuletzt »Janus«. Zu seinen literarischen Vorbildern gehören die Hard-SF-Autoren Stephen Baxter, Arthur C. Clarke und Larry Niven.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104913094
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.09.2021
Auflage1. Auflage
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2757 Kbytes
Artikel-Nr.5712719
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

»Hier spricht Ihr Erster Offizier«, tönte es aus den Lautsprechern. »Noch zwei Minuten bis zum Start. Bitte stellen Sie sicher, dass sich Ihre Sitze in einer aufrechten Position befinden und Ihre Anschnallgurte fest geschlossen sind.«

Noch zwei Minuten.

Dann würde Mike Warnock die Erde verlassen. Wenn es nach ihm ginge, für immer.

Die Stewardess eilte durch den Mittelgang des Shuttles. Sie lächelte, während sie die Gurte der Passagiere überprüfte. Ihre Augen lächelten nicht.

»Ich habe Angst«, sagte Neil.

Mike wandte sich seinem fünfjährigen Sohn auf dem Nachbarsitz zu. Er wirkte blass, allerdings sah er mit seiner hellen Haut und den blonden Haaren immer ein wenig kränklich aus. »Du musst keine Angst haben«, sagte er mit kühlerer Stimme als beabsichtigt. »Der Zuverlässigkeitsfaktor moderner Raumfähren liegt nahe bei eins.«

Neil sah ihn einen Moment lang aus großen Augen an, dann drehte er den Kopf in die andere Richtung. »Ich habe Angst, Mama.«

Ellie, die am Gang saß, beugte sich zu ihm und nahm ihn in den Arm. »Ich weiß.« Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. Eine Locke fiel ihr in die Stirn. Mit einer Bewegung, die sie sicher Hunderte Male am Tag wiederholte, schob sie sich die langen, braun gelockten Haare zurück.

Mike seufzte und blickte wieder aus dem Fenster.

In einigen Kilometern Entfernung schimmerten die alten Startrampen von Cape Canaveral golden im Licht der untergehenden Sonne. Noch gestern hatte Mike seinem Sohn bei einer Führung die Überreste des legendären Apollo-Programms gezeigt, mit dem die Menschheit vor über hundert Jahren ihre ersten Schritte ins All unternommen hatte. Neil hatte die Tour ohne jede Begeisterung über sich ergehen lassen.

Mike beobachtete seine Frau aus dem Augenwinkel. Sie strich Neil über den Kopf und gab ihm erneut einen Kuss. Wie so oft fühlte Mike sich ausgeschlossen, wenn er mit seiner Frau und seinem Sohn zusammen war, und er hatte nicht die geringste Ahnung, ob sich das jemals ändern würde.

»T minus eine Minute bis zum Start«, informierte der Erste Offizier die Passagiere über den Lautsprecher.

Mike saß mit seiner Familie in der ersten Reihe. Vor sich hatte er nur eine Wand aus hässlichem grauem Plastik. Ein Werbeaufkleber versuchte, ihn mit einer leichtbekleideten Blondine zu einem Urlaub auf den Bahamas zu animieren. Er sah sich um. Die Kabine des Shuttles war gerade mal halb voll. Vielleicht zwei Dutzend Menschen machten den Flug zur Knotenstation fünf in den Orbit mit. Die Mitreisenden waren bunt durcheinandergewürfelt. Alte, Junge, Männer, Frauen und - neben Neil - drei Kinder. Etwa die Hälfte der Menschen trug Anzüge, sie waren wohl geschäftlich in den Weltraum unterwegs. Der Rest hatte sich in Freizeitkleidung gehüllt. Ein Mann mit braunen Haaren, aber schneeweißem Oberlippenbart blätterte gezwungen lässig in einem Modemagazin. Eine junge Frau in einem schicken Kostüm und mit dunklen Rändern unter den Augen schien eingeschlafen zu sein. Der Rest der Menschen in der Kabine wartete mehr oder weniger angespannt auf den Start des Shuttles.

»Noch vierzig Sekunden.«

Neil klammerte sich an seine Mutter, die nach wie vor den Arm um seine Schultern gelegt hatte.

Die Sonne ging gerade rot zwischen den alligatorverseuchten Sümpfen unter. Als wollte die Erde Floridas eine Träne aus Blut in den Himmel weinen.

Womöglich war das der letzte Sonnenuntergang, den er jemals auf der Erde zu sehen bekam. Bei dem Gedanken verzogen sich Mikes Lippen zu einem Lächeln.

Der Planet, auf dem er aufgewachsen war, hatte ihn in einen brutalen Krieg geschickt und zum Mörder gemacht. Und dann war er am Ende auch noch unehrenhaft entlassen worden. Ausgespuckt von einem unbarmherzigen, bürokratisch-militaristischen System, nachdem er einmal Rückgrat gezeigt hatte. Natürlich hatte man ihm auch den Entlassungssold gestrichen und das Recht entzogen, auf Kosten des Staates ein Studium anzutreten, was letzten Endes der Grund für ihn gewesen war, sich freiwillig zu melden. Nur dem Erbe seiner verstorbenen Mutter hatte er es zu verdanken, dass er für sich und seine Familie diese Fahrkarte nach Omicron hatte lösen können.

Nein, mit dieser Erde und ihren Bewohnern, mit diesem Staat wollte er nichts mehr zu schaffen haben. Er würde seine Familie nehmen und gehen.

Familie.

Er warf Ellie und Neil wieder einen Seitenblick zu. Wie seltsam, über diese beiden Menschen, die er kaum kannte, als Familie zu denken.

Lieber Gott, bitte hilf mir, Liebe für meine Frau und meinen Sohn zu empfinden.

Er war nie ein gläubiger Mensch gewesen. Obwohl er katholisch getauft war, hatten seine Eltern darauf verzichtet, mit ihm in die Kirche zu gehen, wenn man von Weihnachten, Ostern, Hochzeiten und Beerdigungen einmal absah. Doch der Krieg hatte vieles geändert. Mike ging zwar immer noch nicht in die Kirche, aber er hatte begonnen zu beten. Zunächst nur, wenn die Verzweiflung groß gewesen war, dann immer öfter und nun regelmäßig. Hauptsächlich, um Gott um Vergebung zu bitten. Er wusste nicht, warum, doch irgendwie spendeten ihm diese stummen Gespräche Kraft und Hoffnung. Manchmal hatte er sogar das Gefühl, dass Gott neben ihm stand und zuhörte. Vielleicht würde Er irgendwann sogar antworten.

»Noch zwanzig Sekunden.«

»Mama«, schluchzte Neil und klammerte sich fest an seine Mutter.

Mike wollte etwas Tröstendes sagen, aber er verzichtete darauf. Egal was, es würde sich wieder einmal zynisch und kühl anhören.

Er presste den Kopf an das kleine Fenster und erkannte die Startrampe, die sich vor ihnen immer höher und steiler in den Himmel erhob. Das Gebilde hatte entfernte Ähnlichkeit mit den Achterbahnen seiner Kindheit.

»Zehn Sekunden. Neun, acht, sieben, sechs ...«

Mike atmete tief ein und wieder aus. Er hatte schon so viele Raketenstarts mitgemacht, aber das verhinderte nicht, dass er sich auch heute wieder verkrampfte.

»... fünf, vier, drei, zwei, eins, Zündung!«

Zunächst spürte Mike eine Vibration, die irgendwo weit hinter ihm ihren Ursprung hatte. Dann hallte ein tiefes Wummern durch die Kabine, als hätte die Fähre sich in einen gigantischen Subwoofer verwandelt. Noch bewegte sich die Rakete um keinen Millimeter.

Doch dann löste das Katapult aus, und Mike wurde tief in seinen Sitz gepresst. Ein lautes Schleifen bohrte sich in sein Hirn und drohte, die Verbindungen zwischen seinen Synapsen zu zertrennen.

Neil schrie auf. Er war nicht der Einzige.

Wie ein Geschoss raste die Raumfähre nach vorne, dem Horizont entgegen.

Sie erreichten den Teil der Rampe, an dem die Schienen allmählich nach oben in den Himmel führten. Immer tiefer wurde Mike in seinen Sessel gedrückt, bis er kaum noch atmen konnte.

Die Erde hinter dem Fenster drehte sich. Der Boden fiel zur Seite weg. Sie mussten schon einige hundert Meter hoch sein.

Dann hatten sie das Ende der Rampe erreicht, und ein Geräusch wie gigantische Hammerschläge kündete davon, dass sich die Fähre gerade von ihrem Katapult löste.

Der Andruck ließ etwas nach, und schlagartig wurde es leise in der Kabine. Nur noch der tiefe Bass der Triebwerke wummerte in erträglicher Lautstärke vor sich hin. Ein Geruch nach Schweißarbeiten stieg Mike in die Nase, das kam von der Reibungshitze des Katapults. Er würde gleich vergehen, wenn sich in der dünner werdenden Luft die Ventile der Kabinenbelüftung schlossen.

Schon wurde der Himmel dunkler. Dafür stieg die Sonne plötzlich wieder auf. Ihre blutrote Färbung verwandelte sich in ein blendendes Gelb. Mike musste blinzeln.

Dann hatten sie genug Höhe erreicht, und die Fähre bog auf eine Flugbahn nach Osten, in Richtung Dunkelheit, ein.

Auch in der Kabine nahm die Intensität der Beleuchtung ab. Mike fragte sich, ob das Kabinenlicht durch eine Automatik oder von einer Stewardess im Handbetrieb gesteuert wurde.

Es dauerte nicht lange, dann war die Sonne abermals untergegangen und machte einem Sternenhimmel Platz, den man auf der Erde so niemals sehen konnte.

Mike mochte den Weltraum. Das Gefühl unendlicher Weite. Nach den Jahren als Bomberpilot, während deren er meistens auf Raumbasen stationiert gewesen war, empfand er inzwischen eine merkwürdige Beklemmung, wenn er auf einem Planeten landete. In den ersten Tagen zurück auf der Erde hatte er sich fast schon eingesperrt gefühlt.

Das Triebwerk schaltete sich ab, und Mike hing schwerelos in seinem Sitz. In der Kabine wurde es wieder hell.

»Sehr geehrte Passagiere«, meldete sich wieder der Erste Offizier. »Unsere Antriebsphase ist beendet. Wir befinden uns nun im Transferorbit zur Raumstation. Sie können sich abschnallen und die Waschräume aufsuchen. Da es aber hin und wieder zu Korrekturzündungen unserer Lagetriebwerke kommen kann, möchten wir Sie bitten, auf Ihrem Platz zu bleiben. Unsere Transferzeit beträgt aufgrund einer günstigen Orbitalkonfiguration lediglich dreißig Minuten, bevor das Dockingmanöver beginnt. Wir wünschen Ihnen aus dem Cockpit nun noch einen angenehmen Flug und möchten uns dafür bedanken, dass Sie mit American Orbital geflogen sind.«

Der Lautsprecher verstummte kurz, dann war eine helle Frauenstimme zu hören. »Wegen der kurzen Transferzeit werden auf unserem heutigen Flug keine Mahlzeiten serviert, sondern lediglich kalte und warme Getränke, die Sie mit Ihrer Kreditkarte oder ContactPay bezahlen können. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal auf unser Bonusprogramm hinweisen.«

Mike verdrehte die Augen.

»Mit OrbitalPoints können Sie bei jedem Flug Punkte sammeln«, fuhr die Stewardess...
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Autor

Phillip P. Peterson arbeitete als Ingenieur an zukünftigen Trägerraketenkonzepten und im Management von Satellitenprogrammen. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen schrieb er für einen Raumfahrtfachverlag. »Transport« war sein erster Roman, der zum Bestseller wurde. Mit »Paradox« gewann er 2015 den Kindle Storyteller-Award, bei FISCHER Tor erschienen zuletzt »Vakuum« und »Universum«. Zu seinen literarischen Vorbildern gehören die Hard-SF-Autoren Stephen Baxter, Arthur C. Clarke und Larry Niven.
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