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Düster ruht die See

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am24.05.20231. Auflage
Ein Jahrzehnte zurückliegender Mord erschüttert die Bewohner der Scilly-Inseln vor Cornwall - der sechste Fall für den charismatischen Ermittler Ben Kitto Bei Grabungen werden auf der Insel Bryher menschliche Überreste zutage gefördert. Wer ist der Tote und warum wurde er damals nicht als vermisst gemeldet? Ben Kitto taucht ab in die Vergangenheit seiner Heimatinsel vor Cornwall und sein Verdacht fällt bei den Ermittlungen auch auf Personen, die ihm nahestehen.  Als die Knochen vom Fundort gestohlen werden, ist klar: Der Mörder ist noch unter ihnen. Aber auch Kittos eigene Vergangenheit als Undercover-Polizist droht, ihn einzuholen. Ein Auftragsmörder sinnt auf Rache und kommt ihm und seiner schwangeren Freundin Nina von Tag zu Tag näher. »Tolle Urlaubslektüre« news-magazin »Ein spannender Plot vor einer Wahnsinnskulisse.« Westdeutsche Zeitung »Spannend und atmosphärisch erzählt Kate Penrose ihre Geschichte, die Einblick gibt in eine faszinierende Inselwelt.« Hamburger Abendblatt

Kate Penrose kennt die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls wie ihre Westentasche. Seit Kindertagen verbringt sie fast jeden Sommer dort und ist jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem atemberaubenden Naturparadies. Die Idee für eine Krimiserie mit diesem einzigartigen Schauplatz kam ihr spontan bei einem Restaurantbesuch, und aus ein paar hastig hingekritzelten Stichworten auf der Speisekarte wurde einige Monate später der erste Insel-Krimi. Kate Penrose, die auch unter dem Namen Kate Rhodes schreibt, lebt mit ihrem Mann, dem Autor David Pescod, in Cambridge am Ufer des River Cam.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextEin Jahrzehnte zurückliegender Mord erschüttert die Bewohner der Scilly-Inseln vor Cornwall - der sechste Fall für den charismatischen Ermittler Ben Kitto Bei Grabungen werden auf der Insel Bryher menschliche Überreste zutage gefördert. Wer ist der Tote und warum wurde er damals nicht als vermisst gemeldet? Ben Kitto taucht ab in die Vergangenheit seiner Heimatinsel vor Cornwall und sein Verdacht fällt bei den Ermittlungen auch auf Personen, die ihm nahestehen.  Als die Knochen vom Fundort gestohlen werden, ist klar: Der Mörder ist noch unter ihnen. Aber auch Kittos eigene Vergangenheit als Undercover-Polizist droht, ihn einzuholen. Ein Auftragsmörder sinnt auf Rache und kommt ihm und seiner schwangeren Freundin Nina von Tag zu Tag näher. »Tolle Urlaubslektüre« news-magazin »Ein spannender Plot vor einer Wahnsinnskulisse.« Westdeutsche Zeitung »Spannend und atmosphärisch erzählt Kate Penrose ihre Geschichte, die Einblick gibt in eine faszinierende Inselwelt.« Hamburger Abendblatt

Kate Penrose kennt die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls wie ihre Westentasche. Seit Kindertagen verbringt sie fast jeden Sommer dort und ist jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem atemberaubenden Naturparadies. Die Idee für eine Krimiserie mit diesem einzigartigen Schauplatz kam ihr spontan bei einem Restaurantbesuch, und aus ein paar hastig hingekritzelten Stichworten auf der Speisekarte wurde einige Monate später der erste Insel-Krimi. Kate Penrose, die auch unter dem Namen Kate Rhodes schreibt, lebt mit ihrem Mann, dem Autor David Pescod, in Cambridge am Ufer des River Cam.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104917139
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum24.05.2023
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2977 Kbytes
Artikel-Nr.9988040
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Teil 1
1

Nachdem ich den ganzen Tag langweiligen Papierkram für die Polizei erledigen musste, ist es eine Wohltat, zu einem Spaziergang über meine Heimatinsel aufzubrechen. Ich muss zu einem brandneuen Bauprojekt. Die Architektin hat mich aus unklaren Gründen dorthin bestellt, aber da sie eine alte Freundin von mir ist, stört mich das nicht. Auf Bryher spazieren zu gehen, das ist im Frühsommer immer ein Vergnügen. Die Insel öffnet sich vor mir, als ich von The Town aus über kleine Felder und Wiesen nach Norden laufe. Ein paar Ziegen meckern laut, sie hoffen wohl auf Futter. Ich nehme meinen Lieblingsweg über den Shipman Head Down. Dieses Gelände war in der Jungsteinzeit ein Gräberfeld, aber darauf würde man heute nicht mehr kommen. Das einzige Anzeichen dafür, dass ich über uralte Grabstätten gehe, sind die verstreut herumstehenden Cairns - aus Moos, Heidekraut und Farnen aufragende Steinhaufen.

Der Badplace Hill füllt den Himmel aus. Maeve Trenwith steht unweit der Hügelkuppe und schwenkt zur Begrüßung wild die Arme. Ihr langes schwarzes Haar ist selbst aus der Ferne ein Blickfang. In der Schule sah Maeve noch anders aus; damals war sie Schülersprecherin, eine intelligente Streberin mit Lockenmähne und einer Zahnspange. Sie ist ein paar Jahre vor mir auf Bryher geboren und hat einen anderen Berufsweg eingeschlagen. Heute ist Maeve eine innovative Architektin mit eigener Fernsehsendung. Sie hat glanzvolle Apartmenthäuser in Dubai entworfen, ein preisgekröntes Theater in L.A. sowie Refugien für Milliardäre auf der ganzen Welt. Ihr neuestes Projekt ist jedoch eher klein. Sie und ihr Ehemann wollen innerhalb von sechs Monaten ein Zentrum für Outdoor-Aktivitäten auf Bryher errichten, und obwohl die beiden es zum größten Teil selbst finanzieren, sorgen ihre Pläne für viel Unmut bei den Inselbewohnern. Viele befürchten, dass das Gebäude ein außenordentlich schönes Gelände auf der Insel verschandeln wird. Die Baugenehmigung haben die Trenwiths nur ergattert, weil sie betont haben, dass die Profite zu hundert Prozent in die Infrastruktur der Insel reinvestiert werden.

Maeve mag ja eine sehr elegante Erscheinung sein, von nahem funkelt jedoch naive Begeisterung in ihren Augen. Die Architektin tritt von einem Fuß auf den anderen, und es wirkt, als würde sie auf der Stelle tanzen. Die gespannte Erwartung in ihrer Miene erinnert mich an ein Kind vor der Weihnachtsbescherung. Genauso sieht Maeve aus, wenn sie ihre Architektursendung im Fernsehen präsentiert. Knallroter Lippenstift akzentuiert ihre markanten Gesichtszüge, und trotz der warmen Temperaturen ist sie von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet.

»Danke, dass du es einrichten konntest, Ben. Komm und schau dir unsere Fortschritte an.«

»Wie klappt es mit den Fundamenten?«

»Bislang super, aber das ist alles sehr aufwendig. Das Gebäude wird über das Kliff hinausragen, als würde es schweben, und wie eine Kaskade aus Glas aussehen, die bis hinunter zum Strand reicht.«

»Wenn es am Ende so ist wie in deinen Entwürfen, wird es beeindruckend sein.«

»Morgen reist das Fernsehteam noch mal an, um die nächste Bauphase zu dokumentieren. Danach kommen garantiert das ganze Jahr über Scharen von Design-Nerds auf die Insel.«

»Ich kann es gar nicht erwarten, dass der Frieden auf meiner Insel endgültig zerstört wird.«

Sie grinst mich an. »Kein Sarkasmus, bitte. Das Projekt bedeutet Danny und mir sehr viel.«

»Hast du deshalb auf meinem Diensttelefon angerufen, um mich herzubestellen?«

»Von dem Gebäude werden alle Bewohner von Bryher profitieren. Ich brauche deine Hilfe, um die Zweifler zu überzeugen.«

»Wieso? Ihr habt eine Baugenehmigung, dann könnt ihr doch volle Kraft voraus loslegen.«

»Du weißt sehr gut, dass es hier so nicht läuft. Die Leute können sich weigern, für uns zu arbeiten, und unsere Zulieferung blockieren. Wir brauchen alle auf unserer Seite.«

»Das erreichst du nicht über Nacht. Eure Pläne sind nur mit Ach und Krach vom Gemeinderat abgesegnet worden.«

»Haben die Leute denn schon vergessen, dass diese Hotelkette an exakt derselben Stelle bauen wollte? Wir haben Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um zu verhindern, dass sie hier tonnenweise Beton abkippen.«

»Die Leute mögen keine Veränderung, das ist alles.«

»Das macht mich echt rasend. Unser Team wird exakt nach Plan bauen, die Profite gehen vollständig an die Gemeinde, und sobald das Zentrum eröffnet, bekommen sechs Inselbewohner dort eine Vollzeitstelle. Was wollen sie denn noch?« Sie setzt ihr breitestes Lächeln auf. »Dem Deputy Commander der Inselpolizei vertrauen alle. Wenn du uns unterstützt, werden alle einschwenken.«

»So einflussreich bin ich nicht.«

»Die Leute respektieren dich, Ben. Deine Meinung hat Gewicht.«

»Hast du mich herbestellt, um mich breitzuschlagen?«

»Komm mit und schau dir an, was wir machen. Ich bin sicher, das haut dich um.«

Während wir zum Rand des Kliffs gehen, schwärmt Maeve mir von ihrem Projekt vor, aber das meiste davon geht an mir vorbei, weil ich die Aussicht genieße. Die Insel ist nur zwei Meilen lang und eine halbe Meile breit, und doch langweilt mich die Landschaft nie, weil sie in ständiger Veränderung begriffen ist. Wir befinden uns am nördlichsten Zipfel von Bryher. Hier bleicht das Sonnenlicht die Steine so stark aus, dass sie hell wie Kreide sind. Als wir die Baustelle erreichen, gibt es nur ein Haus, das höher liegt. Der pensionierte Geschäftsmann Louis Hayle wohnt in dem imposanten Granitgebäude auf der Hügelkuppe. Es hat drei Stockwerke und bietet einen freien Blick über die gesamte Insel. Das Anwesen befindet sich nur fünfzig oder sechzig Meter oberhalb von Maeves Baustelle. Shipman Head, das offene Gelände direkt dahinter, ist mit Granitfelsen übersät. Es ist das letzte Stück festes Terrain, bevor der Atlantik beginnt.

Danny Trenwith steht mit dem Rücken zum Meer und schaut auf sein Klemmbrett. Das Erscheinungsbild des Mannes unterscheidet sich stark von dem Glamourlook seiner Frau. Seine Kleider sehen schmuddelig aus, seine Steppjacke und Jeans sind mit Matsch bespritzt. Er ist ebenfalls hier geboren, aber anders als Maeve hat er sich seit unserer Schulzeit nicht wesentlich verändert. Auch damals wirkte seine Schuluniform stets ungepflegt. Wo immer ich hinschaue, überall sind Beweise für die harte Arbeit der Bauleute zu sehen. Gigantische Maulwürfe scheinen quer über den Downs eine Spur der Verwüstung hinterlassen zu haben; riesige Erdhaufen sind dort aufgeworfen worden, und unweit der Kliffkante steht ein Bagger.

Zu dieser Jahreszeit hat der Ozean oft grausame Tricks auf Lager. Obwohl das Wasser unnatürlich ruhig wirkt, ziehen manchmal ganz plötzlich Stürme auf, doch heute weht kein Lüftchen, und die Möwen kreisen gemächlich am Himmel. Die Vögel der Insel sind jetzt mitten in der Brutzeit, und bis die Jungvögel Mitte August wegfliegen, darf niemand den Shipman Head betreten. An den Kliffs bauen Schwalbenmöwen und Sturmtaucher ihre Nester, Dutzende von ihnen schweben über dem dunkelgrünen Atlantik.

Erst als ich über die Schulter blicke, wird mir das Ausmaß von Maeves Projekt so richtig bewusst. Mächtige Stahlmaste ragen wie die Forken eines Gabelstaplers aus dem Felsen.

»Wie schafft ihr es denn, dass das ganze Ding nicht ins Meer fällt?«

»Mit Hilfe von Computermodellierung und robusten Materialien. Der Betonstahl sorgt dafür, dass das Zentrum trotz der Erosion durch die Gezeiten Jahrhunderte überdauern wird. Diese Träger stecken acht Meter weit im Felsen. Die würden nicht mal nachgeben, wenn man die Houses of Parliament darauf fallen ließe.«

»Schade eigentlich. Die meisten Politiker hätten eine kalte Dusche verdient.«

»Unsere Baustelle erfüllt höchste ökologische Vorgaben. Die Bauweise ist CO2-neutral. Auf der ganzen Welt wird es nichts Vergleichbares geben.«

»Ich habe dafür gestimmt, Maeve, schon vergessen? Spar dir deine Werbung für die Sturköpfe auf.«

Sie lacht. »Entschuldige, das ist meine neue Obsession. Dürfen wir Nina und dich heute Abend zum Essen ins The Rock einladen? Wäre toll, wenn Zoe auch kommen würde. Die habe ich schon ewig nicht mehr gesehen.«

»Willst du uns mit Essenseinladungen bei Laune halten, damit wir weiter zu dir stehen?«

»Das könnte eine winzig kleine Rolle spielen«, gesteht sie grinsend.

»Ich schicke ihr eine Nachricht, um zu fragen, ob sie Zeit hat.«

Zoe Morrow war meine engste Freundin, als wir hier zusammen aufwuchsen, doch sie lebt inzwischen in Indien und ist nur für einen kurzen Urlaub auf der Insel.

»Ich verspreche auch, dass ich mich nicht den ganzen Abend über den Bau auslasse, Ben.«

»Warum habe ich nur das Gefühl, angeworben zu werden?«

»Weil es so ist. Bekommst du keine Lust, die Ärmel hochzukrempeln und mit anzufassen?«

»Lieber setze ich mich mit einem Buch aufs Sofa.«

»Wir kriegen dich heute Abend schon rum. Ist acht okay?«

»Müsste gehen.«

Ich verabschiede mich winkend. Mein Cottage liegt eine halbe Meile von hier und einen zehnminütigen Spaziergang von dem Hotel entfernt, das Zoes Eltern gehört. Das Hell Bay Hotel wurde über die Jahre erweitert, um die Gäste unterzubringen, die jeden Sommer in Scharen herkommen, um...
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Kate Penrose kennt die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls wie ihre Westentasche. Seit Kindertagen verbringt sie fast jeden Sommer dort und ist jedes Mal aufs Neue fasziniert von dem atemberaubenden Naturparadies. Die Idee für eine Krimiserie mit diesem einzigartigen Schauplatz kam ihr spontan bei einem Restaurantbesuch, und aus ein paar hastig hingekritzelten Stichworten auf der Speisekarte wurde einige Monate später der erste Insel-Krimi. Kate Penrose, die auch unter dem Namen Kate Rhodes schreibt, lebt mit ihrem Mann, dem Autor David Pescod, in Cambridge am Ufer des River Cam.