Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das Lob der Torheit. (Was bedeutet das alles?)

Erasmus von Rotterdam - Erläuterungen; Denkanstöße; Analyse
TaschenbuchKartoniert, Paperback
148 Seiten
Deutsch
Reclam, Ditzingenerschienen am01.10.2012
Moriae Encomium (so lautet die latinisierte Fassung des griechischen Ausdrucks Morias Enkomion, unter dem das Werk bekannt und berühmt wurde) bedeutet wörtlich übersetzt: Lobrede auf die Torheit. Erasmus hatte den Text bei einer Alpenüberquerung grob entworfen und dann im Hause seines Freundes Thomas Morus ausgearbeitet: Er führt dabei mit beißender Ironie und großem Witz etwas vor, das eigentlich gar nicht gelobt werden sollte, indem er nämlich die Torheit als Person auftreten und eine Verteidigungsrede in eigener Sache führen lässt. Mit Witz und Scharfsinn werden auf diese Weise Missstände offengelegt: Aller Schein gefällt den Menschen besser als die Wirklichkeit. Mitglieder aller Stände sind dünkelhaft und arrogant, ihre Weisheit ist nur eingebildet: Also ist sie, die Torheit, eine der mächtigsten und geschätztesten Figuren überhaupt. Nicht ohne Behagen preist sie ihre Tochter Eigenliebe, Schmeichelei, Vergesslichkeit, Faulheit und Lust an und behauptet felsenfest von sich überzeugt: "Jeder Narr ist umso glücklicher, je reichhaltiger nach der Meinung der Torheit seine Verrücktheit ist, nur muss er bei jenem Wahn bleiben, der uns gemäß ist". Indem Erasmus so seiner Zeit den Narrenspiegel vorhält, bewahrt sein ebenso amüsanter wie bitterböser Text eine geradezu beunruhigende Aktualität und enttarnt auch die Torheiten der Folgezeiten - bis auf den heutigen Tag.mehr

Produkt

KlappentextMoriae Encomium (so lautet die latinisierte Fassung des griechischen Ausdrucks Morias Enkomion, unter dem das Werk bekannt und berühmt wurde) bedeutet wörtlich übersetzt: Lobrede auf die Torheit. Erasmus hatte den Text bei einer Alpenüberquerung grob entworfen und dann im Hause seines Freundes Thomas Morus ausgearbeitet: Er führt dabei mit beißender Ironie und großem Witz etwas vor, das eigentlich gar nicht gelobt werden sollte, indem er nämlich die Torheit als Person auftreten und eine Verteidigungsrede in eigener Sache führen lässt. Mit Witz und Scharfsinn werden auf diese Weise Missstände offengelegt: Aller Schein gefällt den Menschen besser als die Wirklichkeit. Mitglieder aller Stände sind dünkelhaft und arrogant, ihre Weisheit ist nur eingebildet: Also ist sie, die Torheit, eine der mächtigsten und geschätztesten Figuren überhaupt. Nicht ohne Behagen preist sie ihre Tochter Eigenliebe, Schmeichelei, Vergesslichkeit, Faulheit und Lust an und behauptet felsenfest von sich überzeugt: "Jeder Narr ist umso glücklicher, je reichhaltiger nach der Meinung der Torheit seine Verrücktheit ist, nur muss er bei jenem Wahn bleiben, der uns gemäß ist". Indem Erasmus so seiner Zeit den Narrenspiegel vorhält, bewahrt sein ebenso amüsanter wie bitterböser Text eine geradezu beunruhigende Aktualität und enttarnt auch die Torheiten der Folgezeiten - bis auf den heutigen Tag.

Schlagworte

Autor

Erasmus von Rotterdam wurde 1469 in Rotterdam geboren. Nach seinem Eintritt in das Kloster der Augustiner-Chorherren in Steyn 1487 arbeitete er 1493 als Sekretär des Bischofs von Cambrai, bevor er von 1495 bis 1499 seine Studien in Paris fortsetzte. Von 1499 bis 1514 hielt er sich mehrmals in England auf, wo er u. a. den späteren englischen König Heinrich VIII. (damals noch Prinz) und Thomas Morus kennenlernte. Nachdem er 1516 kaiserlicher Rat geworden war, gab er 1517 mit päpstlicher Erlaubnis das Klosterleben auf und wurde endgültig zu einem der wichtigsten Gelehrten der Zeit.