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Die Feuertaufe

Benjamin Coleman 4
BuchKartoniert, Paperback
413 Seiten
Deutsch
Grohsebner, Veronikaerschienen am17.09.2020
Der letzte Einsatz in der Ausbildung zum Special Trooper führt Benjamin Coleman nach New Mexico: Sein Team soll ein Bootcamp evakuieren. Was wie ein harmloser Ausflug in die Berge beginnt, entpuppt sich rasch als hochgefährliche Situation. Die unerwartete Beschaffenheit des Bootcamps sowie ein mexikanisches Drogenkartell stellen Ben und das gesamte Team vor eine schier unüberwindliche Herausforderungâ¦mehr

Produkt

KlappentextDer letzte Einsatz in der Ausbildung zum Special Trooper führt Benjamin Coleman nach New Mexico: Sein Team soll ein Bootcamp evakuieren. Was wie ein harmloser Ausflug in die Berge beginnt, entpuppt sich rasch als hochgefährliche Situation. Die unerwartete Beschaffenheit des Bootcamps sowie ein mexikanisches Drogenkartell stellen Ben und das gesamte Team vor eine schier unüberwindliche Herausforderungâ¦
Details
ISBN/GTIN978-3-200-07141-4
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
FormatPaperback (Deutsch)
ErscheinungsortWien
ErscheinungslandÖsterreich
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum17.09.2020
Seiten413 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.49038237

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
InhaltsverzeichnisEs gibt immer Hoffnung7Der Abschlussball11Afterparty mit Special Effects28Ein Geheimnis45Der letzte Einsatz56Ein Vergnügungstrip â¦66⦠erfährt eine überraschende Wendung â¦79⦠und wird zum Albtraum102Verfolgt123Angriff142Belagerung160Verlust176Vom Glauben188Feuerpause202Das Ungeheuer211Yggdrasil lässt grüßen223Die Schlacht auf dem Berg237Aufräumarbeiten250Zurück zum Unterricht272Ein geheimer Plan287Lektion gelernt302Freunde ⦠oder so ähnlich â¦318Prüfungsperiode339Der große Tag362Ein Freudenfest381Die Krönung396Zitate411Anmerkungen413mehr
Leseprobe
Es gibt immer HoffnungUnauffällig entfernte sich der sechzehnjährige Greg Sheldon von der Menge. Hinter den Hütten versteckt wartete er einige Minuten, bis er sicher war, dass ihn niemand bemerkt hatte und ihm auch niemand gefolgt war. Dann machte er sich auf zu dem Geheimversteck, wo er und seine beiden Kameraden sich trafen, wenn etwas Schlimmes passiert war. Das Versteck war etwa hundert Meter vom Camp entfernt, eine natürliche Bodenvertiefung im dichten Unterholz. Eine Woche, nachdem die sonderbare Entwicklung begonnen hatte, war Paul Durance zufällig darauf gestoßen. Inzwischen war es der einzige Zufluchtsort für die drei Burschen, die sich noch immer weigerten, dem Druck nachzugeben. Nicht, dass es die meisten anderen als Druck empfanden. Sie hatten die Ansichten und Ideen von Anfang an mit Begeisterung aufgenommen.Im schwindenden Licht der Abenddämmerung bewegte sich Greg langsam durchs Dickicht. Sorgsam achtete er darauf, kein Geräusch zu machen. Bei dem lautstarken Gesang ums Lagerfeuer war es allerdings zweifelhaft, dass jemand das sachte Rascheln der Blätter wahrnehmen würde. Schließlich kroch er durch den kurzen Tunnel, der von eng verwobenem Dornengestrüpp geformt wurde. Das war die größte Herausforderung. Mit seinen breiten Schultern und dem kräftigen Körperbau musste er extra Acht geben, sich nicht in den Dornen zu verfangen. Endlich erreichte er die kleine Wiese. Sie war überdacht von einem Netz aus einer Kletterpflanze, die ihre Zweige über das Gebüsch und die Bäume rankte. Insgesamt war das Plätzchen etwa halb so groß wie sein Zimmer zuhause, und das war nicht allzu groß, und mit seinen etwa 1,78 Metern konnte er nicht ganz aufrecht stehen. Aber es war geschützt und so ziemlich der einzige Ort, wo sich die drei vor Verfolgung sicher fühlen konnten.Anfang April waren die Tagestemperaturen sogar in dieser Höhenlage bereits recht mild, aber gegen Abend hin wurde es kalt. Durch das dichte Unterholz und die natürliche Blätterdecke von der leichten Brise abgeschirmt, war es in der Bodenvertiefung immer noch warm. Unwillkürlich sog Greg die Luft tief ein; er genoss den intensiven Geruch nach Erde, Gras und einem leichten Hauch von Moder.Der vierzehnjährige Paul Durance, ein wenig kleiner als Greg und schlanker gebaut, saß am Boden, die Knie angezogen und die Arme eng um die Beine geschlungen. Als Greg aus dem Tunnel auftauchte, sah er erst erschrocken auf und entspannte sich dann wieder. Im Gegensatz zu Greg mit seinen braunen Haaren und Augen war Paul blond und seine Augen hatten eine graublaue Färbung. Jetzt trafen sich ihre Blicke und Paul deutete auf den Jungen, der neben ihm bäuchlings auf einer Decke lag. Mickey Kolanko war der jüngste der drei Burschen; knapp vor Beginn des Camps war er dreizehn geworden. Der Bub war ziemlich dürr und klein für sein Alter, er hatte dünnes, mausgraues Haar und haselnussfarbene Augen. Bei allen äußerlichen Unterschieden gab es doch eines, was die drei gemeinsam hatten: Ihre Haare waren kurz geschoren und ein breiter Streifen mitten am Kopf war völlig kahl rasiert. Eine recht wirkungsvolle Methode, sie zu demütigen und von den anderen abzusondern.Mickeys T-Shirt war bis zum Hals hinaufgeschoben. Seine Atmung ging ruckartig und von Zeit zu Zeit schauderte er am ganzen Körper. Als Greg den Rücken des Jungen betrachtete, verzog er mitfühlend das Gesicht. Rote Striemen durchzogen kreuz und quer die weiße Haut, eine blutete sogar ein wenig. Ich habe eine Dose mit Heilsalbe gebracht , sagte Greg abrupt. Die wird niemandem abgehen; sie gehört mir persönlich. Eine meiner Stiefmütter hat bei Sonnenbrand drauf geschworen. Ich denke, bei Striemen wird sie auch wirken. Halt still. Mickey sagte nichts und Greg begann zimperlich, die Salbe auf die Verletzungen aufzutragen. Bei der ersten Berührung sog der Junge die Luft scharf ein und zuckte zusammen, dann hielt er wieder still. Danke , brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, als Greg fertig war. Die kühle Luft, die über seine Haut strich, und die Feuchtigkeit der Salbe beruhigten den Schmerz allmählich. Nach einer Weile atmete er schon leichter, aber noch wagte er es nicht, sich zu bewegen und aufzusetzen. Sie werden uns umbringen, stimmt s? , murmelte er in sachlichem Tonfall.Paul und Greg tauschten einen beunruhigten Blick aus. Wo denkst du hin? Das würden sie sich nie trauen. Wie sollten sie den Behörden den Tod von gleich drei Burschen erklären? , meinte Paul leichthin. Unfälle kommen vor , sagte Mickey. Besonders in Bootcamps für schwierige Jungs mitten in der Wildnis. Bei einem Sturm erschlägt uns ein Baum? Ein Blitz könnte uns treffen. Noch besser, wir fallen in einen Fluss und ertrinken. Dann können unsere Körper angeblich davon geschwemmt werden und für immer verschwinden. Niemand würde nach uns suchen. Endlich rührte er sich und drehte den Kopf ein wenig, um seine Freunde anzuschauen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Behörden übermäßig scharf darauf wären, die Hintergründe aufzuklären. Wen kümmert s, was mit Leuten wie uns passiert? Unsere Eltern ⦠, begann Paul, aber da schüttelte Greg den Kopf. Die haben uns überhaupt erst den Mistkerlen anvertraut , sagte er. Eltern, Stief- und Pflegeeltern oder was auch immer haben eine Einverständniserklärung unterzeichnet. Damit haben sie ausdrücklich die Gefahren und Risiken akzeptiert, die es in dieser Art Umgebung nun mal gibt. Was eigentlich recht aufschlussreich ist. Glaubst du echt, dass es ihnen etwas ausmacht, wenn wir gar nicht mehr zurückkommen? Paul senkte den Blick. Das wollte er nicht hören.Sanft fuhr Greg fort: Es hat keinen Sinn, uns etwas vorzumachen. Mickey hat recht. Brown und die anderen Ausbilder werden es kaum zulassen, dass wir am Ende des Bootcamps nach Hause kommen. Paul sah verängstigt aus. Wir könnten so tun, als hätten wir unsere Meinung geändert und wollten uns ihnen anschließen ⦠Nach all dem Widerstand, den wir bisher geleistet haben? Das würden sie uns nie abkaufen. Außerdem weigere ich mich nachzugeben. Okay, ich hab ein paar dämliche Dinge gemacht. Vielleicht hab ich es sogar verdient, mitten ins Nichts verfrachtet zu werden, damit mir da Vernunft eingebläut wird. Aber was sich hier abspielt, geht weit über das hinaus, was ein Bootcamp sein sollte. Kurz hielt er inne und sprach dann langsam weiter. Und einmal angenommen, wir geben vor, ihre Ideen zu akzeptieren. Was würde dann geschehen? Was, wenn es an irgendeinem Punkt keine Vortäuschung mehr wäre? Davor hab ich am meisten Angst. Du glaubst, dass wir tatsächlich so werden könnten wie sie? , fragte Paul ungläubig. So funktioniert diese Art von Gehirnwäsche nun mal. Gibst du auch nur einen Zentimeter nach, gibt s kein Zurück mehr. Paul sah zweifelnd aus, aber auch entmutigt. Nach einer Weile flüsterte er ein wenig verschämt: Vielleicht sollten wir es trotzdem tun. Ein-fach nur, um zu überleben. Steif setzte sich Mickey auf und rollte die Schultern. Das Brennen hatte nachgelassen, jetzt begann die Haut zu jucken. Dafür ist es zu spät. Selbst wenn sie uns einen vorgetäuschten Gesinnungswandel abkaufen, würde es nichts mehr ändern. Sie haben bereits beschlossen, dass wir in ihrer Gesellschaftsordnung der letzte Dreck sind, und würden mit den Schikanen einfach weitermachen. Und dann können sie uns natürlich nicht am Leben lassen, damit wir alles ausplaudern. Was sollen wir also machen? , fragte Paul. Davonlaufen? Die drei schwiegen, als sie über eine Flucht nachdachten. Schließlich sagte Greg widerwillig: Wir sind mitten im Nichts. Ich weiß nicht einmal genau, wo wir sind. Wo sollten wir also hin? Könnt ihr ganz allein in der Wildnis überleben? Ich bin mir da nicht so sicher. Aber wenn wir sowieso sterben sollen? , stieß Paul hervor. Wäre es nicht besser, es ganz einfach zu probieren, und vielleicht überleben wir s ja doch irgendwie und finden Hilfe? Ich möchte von diesen Dreckskerlen nicht umgebracht werden. Greg starrte auf das Gebüsch und die Bäume um ihn herum. Es wurde bereits finster, und ab und zu raschelte es im Laub, als ein kleines Tier durchhuschte. Aber in der Gegend gab es auch größere Tiere. Wie auf Stichwort erklang in der Ferne der Schrei eines Berglöwen. Das möchte ich auch nicht. Aber genauso wenig möchte ich von einem Bären oder einem Berglöwen gefressen werden , sagte Greg. Außer-dem können es Brown und seine Handlanger nicht riskieren, dass wir entkommen und erzählen, was wir über sie wissen. Sie sind geschickte Jäger. Das heißt, sie würden uns im Nu aufspüren und sofort töten. Halten wir aber noch ein wenig länger durch, könnte irgendetwas Unerwartetes passieren. Ein Spruch kam ihm in den Sinn, den er einmal in irgendeinem Film gehört hatte, er wusste nicht einmal mehr genau, in welchem. Die Aussage war kitschig genug, dass er möglicherweise in mehreren Filmen verwendet wurde, wo sich die Helden in einer aussichtslosen Situation befanden. Kurz zögerte er, aber dann sprach er es doch aus: Es gibt immer Hoffnung. Und zumindest haben wir einander. Greg war erstaunt und beschämt zugleich, als er sah, wie seine Kameraden bei diesen Worten Mut fassten.mehr

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Autor

Veronika Grohsebner (*1966) stammt aus Oberösterreich. Ihre Leiden-schaft gilt dem Lesen und Schreiben von englischsprachigen Thrillern, ihre Bücher übersetzt sie selbst ins Deutsche. Die Verfasserin des Bestsellers Johnny Designed und der Alan Jason-Trilogie lebt mit ihrem Mann und den vier Kindern in Wien.