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Studien zu Niederkirchen im Bistum Passau

Fünfzehn Kirchen im heutigen Bezirk Zwettl im Waldviertel
BuchKartoniert, Paperback
142 Seiten
Deutsch
Kovac, Dr. Verlagerschienen am15.04.2020
Eine Betrachtung des Begriffs der Pfarre zeigt, dass er bis in das 11.Jahrhundert aufgrund der Quellenlage und wegen des bestehenden Eigenkirchenwesens nicht zutreffend ist. Gotteshäuser, gleich, ob von geistlichen oder weltlichen Stiftern errichtet, dienen zu jener Zeit der Seelsorge des zur Grundherrschaft gehörenden Personenverbandes. Charakteristika der Grundherrschaft treffen auch für die Kirchenherrschaft zu und bestehen unter anderem darin, dass der Grundherr alle Verfügungsrechte über das auf seinem Boden Errichtete hat. Damit wird das Gotteshaus zu einer Eigenkirche des Erbauers. Die Errichtung einer Eigenkirche und die Übereignung von Vermögen bringen Vorteile: Materielle Einkünfte können gesteigert werden, als kirchliches Sondergut angelegter Besitz wird besser als anderer abgesichert, insbesondere bei Erbteilungen. Somit gehören die grundherrschaftlichen Kirchenstiftungen bereits zu jenen im Mittelalter üblichen frommen Stiftungen, die den Stifter nicht nur weniger kosten, sondern ihm auch noch materiellen Nutzen bringen. Der Bischof anerkennt die weltlichen Grundherren und manche der geistlichen Kirchenherren als Partner, auch als Wirtschaftspartner an. Aufgrund kanonischer Bestimmungen für eine Kirchengründung kommt dem Diözesanbischof von vornherein große Einflussmöglichkeit zu. Erst gegen Ende des 11.Jahrhunderts kann von einem Aufbau einer Pfarrorganisation gesprochen werden, der sich dann über etwa zweihundert Jahre erstreckt. Diesen Prozess treiben zunächst die Passauer Bischöfe voran, die von den deutschen Herrschern dabei unterstützt werden. Der Einfluss des Adels kann bei dieser Entwicklung längere Zeit hindurch geringgehalten werden. Ab dem 12.Jahrhundert setzen sich weltliche und andere geistliche Institutionen, insbesondere Klöster, bei Pfarrgründungen allmählich durch. In dieser Abhandlung sollen Studien zum Niederkirchenwesen im Gebiet des heutigen Bezirkes Zwettl in Niederösterreich dargestellt werden. Exemplarisch sollen vor allem die Bestrebungen hinsichtlich architektonischer Veränderungen im Zusammenhang mit den historischen Daten aufgezeigt werden. So haben Besitzerwechsel oder Katastrophen fast durchwegs auch zu baulichen Maßnahmen geführt. Die typologische Betrachtung beschränkt sich auf die ausgewählten fünfzehn Kirchen in der Region um Zwettl und kann daher keine allgemeinen Schlussfolgerungen hinsichtlich der Bevorzugung eines Typus zulassen. Insgesamt soll die Studie einen Beitrag zur Erforschung der bodenständigen Sakralarchitektur im Waldviertel bilden.mehr

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KlappentextEine Betrachtung des Begriffs der Pfarre zeigt, dass er bis in das 11.Jahrhundert aufgrund der Quellenlage und wegen des bestehenden Eigenkirchenwesens nicht zutreffend ist. Gotteshäuser, gleich, ob von geistlichen oder weltlichen Stiftern errichtet, dienen zu jener Zeit der Seelsorge des zur Grundherrschaft gehörenden Personenverbandes. Charakteristika der Grundherrschaft treffen auch für die Kirchenherrschaft zu und bestehen unter anderem darin, dass der Grundherr alle Verfügungsrechte über das auf seinem Boden Errichtete hat. Damit wird das Gotteshaus zu einer Eigenkirche des Erbauers. Die Errichtung einer Eigenkirche und die Übereignung von Vermögen bringen Vorteile: Materielle Einkünfte können gesteigert werden, als kirchliches Sondergut angelegter Besitz wird besser als anderer abgesichert, insbesondere bei Erbteilungen. Somit gehören die grundherrschaftlichen Kirchenstiftungen bereits zu jenen im Mittelalter üblichen frommen Stiftungen, die den Stifter nicht nur weniger kosten, sondern ihm auch noch materiellen Nutzen bringen. Der Bischof anerkennt die weltlichen Grundherren und manche der geistlichen Kirchenherren als Partner, auch als Wirtschaftspartner an. Aufgrund kanonischer Bestimmungen für eine Kirchengründung kommt dem Diözesanbischof von vornherein große Einflussmöglichkeit zu. Erst gegen Ende des 11.Jahrhunderts kann von einem Aufbau einer Pfarrorganisation gesprochen werden, der sich dann über etwa zweihundert Jahre erstreckt. Diesen Prozess treiben zunächst die Passauer Bischöfe voran, die von den deutschen Herrschern dabei unterstützt werden. Der Einfluss des Adels kann bei dieser Entwicklung längere Zeit hindurch geringgehalten werden. Ab dem 12.Jahrhundert setzen sich weltliche und andere geistliche Institutionen, insbesondere Klöster, bei Pfarrgründungen allmählich durch. In dieser Abhandlung sollen Studien zum Niederkirchenwesen im Gebiet des heutigen Bezirkes Zwettl in Niederösterreich dargestellt werden. Exemplarisch sollen vor allem die Bestrebungen hinsichtlich architektonischer Veränderungen im Zusammenhang mit den historischen Daten aufgezeigt werden. So haben Besitzerwechsel oder Katastrophen fast durchwegs auch zu baulichen Maßnahmen geführt. Die typologische Betrachtung beschränkt sich auf die ausgewählten fünfzehn Kirchen in der Region um Zwettl und kann daher keine allgemeinen Schlussfolgerungen hinsichtlich der Bevorzugung eines Typus zulassen. Insgesamt soll die Studie einen Beitrag zur Erforschung der bodenständigen Sakralarchitektur im Waldviertel bilden.
Details
ISBN/GTIN978-3-339-11456-3
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
ErscheinungsortHamburg
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum15.04.2020
Reihen-Nr.40
Seiten142 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht195 g
Illustrationen61 s/w Abbildungen
Artikel-Nr.47922237
Rubriken