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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
688 Seiten
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am03.08.2015
Tief unter London irren Will, sein Bruder Cal und Chester auf der Suche nach Wills verschollenem Adoptivvater Dr. Burrows umher. So knüpft Abgrund unmittelbar an Tunnel, den erfolgreichen ersten Teil der Reihe, an. Im Fokus des Geschehens steht vorerst Wills leibliche Mutter Sarah, die den Spuren ihrer Söhne folgt: Aufgrund hinterhältiger Intrigen der Styx ist sie davon überzeugt, dass Will seinen Bruder gewaltsam entführt und sich zu einem unberechenbaren Mörder entwickelt hat. Hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu ihrem eigen Fleisch und Blut und dem Hass auf Wills angebliche Tat, entscheidet sie sich schließlich für die Zusammenarbeit mit ihrem erklärten Erzfeind, den Styx - eine Hetzjagd beginnt.

Roderick Gordon und Brian Williams sind ein ungleiches Paar: Gordon arbeitete als Investment Banker, Williams ist Filmemacher und bildender Künstler. Die beiden lernten sich auf der Universität in London kennen. Nachdem sie ihre gemeinsame Leidenschaft für Film, Musik und Literatur entdeckt hatten, wurden sie enge Freunde. Im Sommer 2004 schrieben sie ihren ersten Roman, den sie 2005 unter dem Titel The Highfield Mole selbst verlegten. Die Auflage war schnell vergriffen und erregte die Aufmerksamkeit von Barry Cunningham, J. K. Rowlings erstem Verleger und Gründer von Chicken House. Aufgrund des großen Medieninteresses wurde der Roman unter dem neuen Titel 'Tunnels' im Juli 2007 erneut veröffentlicht und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit vom Geheimtipp zum Bestseller.
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Produkt

KlappentextTief unter London irren Will, sein Bruder Cal und Chester auf der Suche nach Wills verschollenem Adoptivvater Dr. Burrows umher. So knüpft Abgrund unmittelbar an Tunnel, den erfolgreichen ersten Teil der Reihe, an. Im Fokus des Geschehens steht vorerst Wills leibliche Mutter Sarah, die den Spuren ihrer Söhne folgt: Aufgrund hinterhältiger Intrigen der Styx ist sie davon überzeugt, dass Will seinen Bruder gewaltsam entführt und sich zu einem unberechenbaren Mörder entwickelt hat. Hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu ihrem eigen Fleisch und Blut und dem Hass auf Wills angebliche Tat, entscheidet sie sich schließlich für die Zusammenarbeit mit ihrem erklärten Erzfeind, den Styx - eine Hetzjagd beginnt.

Roderick Gordon und Brian Williams sind ein ungleiches Paar: Gordon arbeitete als Investment Banker, Williams ist Filmemacher und bildender Künstler. Die beiden lernten sich auf der Universität in London kennen. Nachdem sie ihre gemeinsame Leidenschaft für Film, Musik und Literatur entdeckt hatten, wurden sie enge Freunde. Im Sommer 2004 schrieben sie ihren ersten Roman, den sie 2005 unter dem Titel The Highfield Mole selbst verlegten. Die Auflage war schnell vergriffen und erregte die Aufmerksamkeit von Barry Cunningham, J. K. Rowlings erstem Verleger und Gründer von Chicken House. Aufgrund des großen Medieninteresses wurde der Roman unter dem neuen Titel 'Tunnels' im Juli 2007 erneut veröffentlicht und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit vom Geheimtipp zum Bestseller.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401800219
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum03.08.2015
Seiten688 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1266 Kbytes
Artikel-Nr.1724514
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Mit einem metallischen Zischen schloss sich die Tür hinter der Frau, die an der Bushaltestelle ausgestiegen war. Scheinbar unberührt vom peitschenden Wind und strömenden Regen sah sie zu, wie sich das Fahrzeug ruckelnd wieder in Bewegung setzte und mit knirschendem Getriebe schwerfällig der gewundenen Straße folgte, die den Hügel hinunterführte. Erst als der Bus vollständig hinter den Rosenhecken verschwunden war, wandte sie sich dem grasbedeckten Hang zu, der sich auf beiden Seiten der Straße erstreckte. Durch den heftigen Wolkenbruch hatte es den Anschein, als würde er mit dem verwaschenen Grau des Himmels verschmelzen, sodass sich kaum sagen ließ, wo das eine anfing und das andere endete.

Die Frau drückte ihren Mantel am Kragen fest zusammen und stieg vorsichtig über die Regenpfützen, die sich am Rand des bröckligen Asphalts gebildet hatten. Obwohl die Gegend menschenleer war, schaute sie sich wachsam um und warf beim Gehen regelmäßig einen Blick über die Schulter. Dabei war an ihrem Verhalten nichts besonders Verdächtiges - jede andere junge Frau an einem ähnlich abgelegenen Ort hätte ihre Umgebung mit der gleichen Sorgfalt beobachtet.

Ihr Erscheinungsbild lieferte kaum einen Hinweis darauf, wer die Frau war. Der Wind blies ihr die braunen Haare ständig ins Gesicht und verdeckte ihre breiten Wangenknochen wie mit einem wehenden Schleier. Auch ihre Kleidung war vollkommen unauffällig. Jeder, der ihr begegnet wäre, hätte sie höchstwahrscheinlich für eine junge Frau aus der Gegend gehalten, die sich auf dem Heimweg zu ihrer Familie befand.

Aber die Wahrheit hätte nicht weiter davon entfernt sein können.

Die Frau war Sarah Jerome, eine entflohene Kolonistin, die sich seit vielen Jahren auf der Flucht befand.

Nachdem sie der Straße ein kleines Stück gefolgt war, stieg sie plötzlich über den unbefestigten Seitenstreifen und warf sich blitzschnell durch eine schmale Öffnung in der Rosenhecke. Sie landete in einer kleinen Senke auf der anderen Seite des Dornengestrüpps, duckte sich und drehte sich vorsichtig um, damit sie die Straße sehen konnte. Geschlagene fünf Minuten hockte sie in diesem Versteck, lauschte und beobachtete hochgradig wachsam ihre Umgebung. Doch außer dem trommelnden Regen und dem Tosen des Windes war nichts zu hören. Sie war wirklich allein.

Entschlossen band sie sich ein Tuch um den Kopf und krabbelte aus der Senke. Dann entfernte sie sich rasch von der Straße und durchquerte ein Feld, das im Schutz einer Mauer aus locker aufgeschichteten Steinen lag. Anschließend kletterte sie zügig und ohne ihr Tempo zu verlangsamen eine steile Anhöhe hinauf. Auf der Kuppe des Hügels angekommen, wo ihre Silhouette vor dem weiten Himmel deutlich zu sehen war, vergeudete Sarah nicht eine Sekunde und hastete sofort den Weg auf der anderen Seite hinunter - hinab in das Tal, das sich vor ihr öffnete.

Um sie herum strich der Wind über das Gelände und wirbelte den Regen zu Strudeln, die an kleine Tornados erinnerten. Doch inmitten dieser windgepeitschten Umgebung rührte sich plötzlich etwas, eine Bewegung, die sie aus den Augenwinkeln wahrnahm. Sarah erstarrte, drehte sich um und erhaschte einen kurzen Blick auf eine blasse Gestalt. Ein eisiger Schauer jagte ihr über den Rücken ⦠Diese Bewegung passte nicht zum wogenden Tanz der Heidekräuter und dem heftigen Nicken der Gräser - sie hatte einen vollkommen anderen Rhythmus.

Sarah fixierte die Stelle, bis sie schließlich sah, worum es sich handelte: Dort am Talhang kam ein junges Lamm in Sicht, das zwischen den hohen Grasbüscheln wild umhertollte. Doch im nächsten Moment machte es einen Satz und sprang hinter ein Gestrüpp aus verkrüppelten Bäumen, als hätte es vor irgendetwas Angst. Sarahs Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Was hatte das Lamm vertrieben? War noch irgendjemand in der Nähe - vielleicht ein anderer Mensch? Ihr gesamter Körper versteifte sich, und sie atmete erst auf, als das Lamm erneut auftauchte, diesmal in Begleitung seiner Mutter, die mit geistesabwesendem Blick wiederkäute, während sich das Lamm an ihre Seite kuschelte.

Auf Sarahs Gesicht zeigte sich keine Spur von Erleichterung oder Belustigung. Ihr Blick ruhte nicht länger auf dem Lamm, das nun wieder umhertollte und sein prachtvoll weißes Fell präsentierte, welches sich deutlich vom groben, mit Schlamm bespritzten Wollpelz des Mutterschafs unterschied. Für solche Zerstreuungen war in Sarahs Leben kein Platz, weder jetzt noch jemals. Längst sondierte sie die gegenüberliegende Seite des Tals und überprüfte sie auf alles, was dort nicht hingehörte.

Dann setzte sie sich wieder in Bewegung und suchte sich einen Weg durch die Stille der üppig grünen Vegetation und über die glatt geschliffenen Steine, bis sie einen kleinen Bach in der Krümmung des Tals erreichte. Ohne Zögern stieg sie in das kristallklare Gewässer, folgte dem Bachlauf und nutzte gelegentlich moosbewachsene Felsbrocken als Trittsteine.

Als der Wasserspiegel des Bachs anstieg und über den Rand ihrer Schuhe zu schwappen drohte, sprang sie zurück ans Ufer, das mit einem weichen grünen Graspolster bedeckt war, welches die Schafe kurz gehalten hatten. Trotzdem behielt Sarah ihr unermüdliches Tempo bei, bis bald darauf ein verrosteter Drahtzaun in Sicht kam. Sarah wusste, dass dahinter ein Feldweg anstieg.

Schließlich entdeckte sie das, was sie gesucht hatte: An der Stelle, wo der Feldweg den Bach kreuzte, erhob sich eine grob gemauerte Steinbrücke, deren bröcklige Pfeiler stark reparaturbedürftig waren. Ihr Weg führte sie direkt auf die Brücke zu, und sie fiel in einen leichten Trab, um möglichst schnell zu der Stelle zu kommen. Innerhalb weniger Minuten hatte sie ihr Ziel erreicht.

Rasch duckte sie sich unter die Brücke und blieb einen Moment stehen, um sich den Regen aus dem Gesicht zu wischen. Dann schlich sie auf die andere Seite, wo sie reglos innehielt und den Horizont studierte. Die Abenddämmerung hatte bereits eingesetzt und der rosige Schein frisch entzündeter Straßenlaternen schimmerte durch ein Eichenwäldchen, das bis auf die Kirchturmspitze sämtliche Gebäude des weit entfernten Dorfs verdeckte.

Sie kehrte etwa zur Mitte der Brückendecke zurück, tief gebückt, damit sich ihre Haare nicht an den rauen Steinen verfingen. Schließlich fand sie einen unregelmäßig geschnittenen Granitblock, der leicht aus der Fläche der anderen Steine herausragte. Mit beiden Händen begann sie, den Granitstein zu lockern, kantete ihn nach links und rechts, vor und zurück, bis er sich löste. Der Block hatte die Größe und das Gewicht mehrerer Ziegelsteine, und Sarah ächzte vor Anstrengung, als sie sich bückte und ihn auf dem Boden ablegte.

Dann richtete sie sich auf, warf einen Blick in den Hohlraum hinter dem Block, steckte ihren Arm bis zur Schulter hinein und tastete suchend das Gestein ab. Das Gesicht fest gegen das Mauerwerk gepresst, fand sie endlich eine Kette und zog daran. Die Kette rührte sich nicht von der Stelle. Mit aller Kraft versuchte sie es erneut, doch ohne Erfolg. Leise fluchend holte sie tief Luft, um sich für einen weiteren Versuch zu wappnen. Dieses Mal gab die Kette nach.

Eine Sekunde lang geschah gar nichts, während Sarah weiterhin mit einer Hand an der Kette zog. Dann hörte sie ein tiefes Dröhnen wie von einem weit entfernten Donnerhall, das aus dem Inneren der Brücke aufstieg.

In einem Hagel aus Mörtelstaub und getrockneten Flechten traten plötzlich bis dahin verborgene Fugen zutage, und nachdem ein Teil der Mauer zuerst nach hinten und dann nach oben geschwungen war, öffnete sich direkt vor Sarah ein unregelmäßig geformtes, türgroßes Loch. Nach einem letzten Dröhnen, das die gesamte Brücke erbeben ließ, kehrte wieder Stille ein - außer dem Plätschern des Bachs und dem Prasseln des Regens war nichts zu hören.

Sarah trat einen Schritt in die düstere Öffnung hinein, holte eine kleine Schlüsselringlampe aus ihrer Manteltasche und schaltete sie ein. Der schwache Lichtschein zeigte, dass sie sich in einer etwa fünfzehn Quadratmeter großen Kammer befand, in der sie gerade eben aufrecht stehen konnte. Sarah sah sich um und bemerkte die träge durch die Luft schwebenden Staubteilchen und dichte Spinnweben, die wie Girlanden von der Decke hingen.

Der Raum war von Sarahs Ururgroßvater errichtet worden, in dem Jahr, in dem er seine Familie für ein neues Leben in der Kolonie mit unter die Erde genommen hatte. Der Steinmetzmeister hatte damals alle Register seines Handwerks gezogen, um die Kammer innerhalb der zerfallenen, baufälligen Brücke zu kaschieren, und dazu ganz bewusst ein Gelände gewählt, das meilenweit von der nächsten Siedlung entfernt an einem selten genutzten Feldweg lag. Warum er all diese Mühen auf sich genommen hatte, wussten weder Sarahs Mutter noch ihr Vater zu sagen. Doch welchem Zweck der Raum ursprünglich auch gedient haben mochte - er zählte zu den wenigen Orten, wo Sarah sich wirklich sicher fühlte. Sie glaubte fest, dass niemand sie hier jemals finden würde - ob diese Annahme nun begründet war oder nicht. Langsam nahm sie das Kopftuch ab und...
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Roderick Gordon und Brian Williams sind ein ungleiches Paar: Gordon arbeitete als Investment Banker, Williams ist Filmemacher und bildender Künstler. Die beiden lernten sich auf der Universität in London kennen. Nachdem sie ihre gemeinsame Leidenschaft für Film, Musik und Literatur entdeckt hatten, wurden sie enge Freunde. Im Sommer 2004 schrieben sie ihren ersten Roman, den sie 2005 unter dem Titel The Highfield Mole selbst verlegten. Die Auflage war schnell vergriffen und erregte die Aufmerksamkeit von Barry Cunningham, J. K. Rowlings erstem Verleger und Gründer von Chicken House. Aufgrund des großen Medieninteresses wurde der Roman unter dem neuen Titel "Tunnels" im Juli 2007 erneut veröffentlicht und entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit vom Geheimtipp zum Bestseller.