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Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am01.06.2012
Sissi ist dreizehn, ziemlich frech, gnadenlos schlecht in Mathe  - und unsterblich verliebt! Doch leider hat ihr Traumprinz nur Augen für ältere Mädchen 'mit Erfahrung'. Also setzt sie Himmel und Erde und dazu noch ihren Sandkastenfreund Jacob in Bewegung, um sich a tempo gefühlsechte Informationen zum Thema zu beschaffen. Top-Unterhaltung von Bestseller-Garantin Kerstin Gier!

Kerstin Gier, Jahrgang 1966, ist seit 1995 als selbstständige Schriftstellerin tätig und hatte schon mit ihren ersten Büchern riesigen Erfolg. Inzwischen hat sie zahlreiche Romane für Erwachsene und Jugendliche geschrieben, die regelmäßig auf den Bestsellerlisten stehen. Ihre Edelsteintrilogie 'Rubinrot' - 'Saphirblau' - 'Smaragdgrün' wurde zum Weltbestseller und mit renommierten Schauspielern für das Kino verfilmt. Die DeLIA-Preisträgerin lebt in der Nähe von Bergisch Gladbach.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR5,99

Produkt

KlappentextSissi ist dreizehn, ziemlich frech, gnadenlos schlecht in Mathe  - und unsterblich verliebt! Doch leider hat ihr Traumprinz nur Augen für ältere Mädchen 'mit Erfahrung'. Also setzt sie Himmel und Erde und dazu noch ihren Sandkastenfreund Jacob in Bewegung, um sich a tempo gefühlsechte Informationen zum Thema zu beschaffen. Top-Unterhaltung von Bestseller-Garantin Kerstin Gier!

Kerstin Gier, Jahrgang 1966, ist seit 1995 als selbstständige Schriftstellerin tätig und hatte schon mit ihren ersten Büchern riesigen Erfolg. Inzwischen hat sie zahlreiche Romane für Erwachsene und Jugendliche geschrieben, die regelmäßig auf den Bestsellerlisten stehen. Ihre Edelsteintrilogie 'Rubinrot' - 'Saphirblau' - 'Smaragdgrün' wurde zum Weltbestseller und mit renommierten Schauspielern für das Kino verfilmt. Die DeLIA-Preisträgerin lebt in der Nähe von Bergisch Gladbach.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401801001
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum01.06.2012
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1238199
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

ZWEI

»Wie findest du das, Sissi?«, fragte Jakob.

»Hm, gut«, sagte ich zerstreut. Ich hatte kein Wort von dem gehört, was er gesagt hatte.

»Gut?«, wiederholte Jakob und der Schulbus legte sich dabei in eine Kurve. »Du findest es gut, dass ein Meteorit fünfzig Prozent allen Lebens auf der Erde auslöschen wird?«

»Wann denn das?«, fragte ich erschrocken.

Jakob seufzte. »Du hast mir überhaupt nicht zugehört, stimmt s? Irgendwie bist du heute mit deinen Gedanken total woanders.«

Ja, und zwar bei Konstantin! Ich konnte fast an nichts anderes mehr denken, sogar hier im Schulbus. Vorm Einschlafen hatte ich mir vorgestellt, wie er meine Hand hielt, nachts hatte ich von ihm geträumt, und das Erste, was mir am Morgen eingefallen war, war Konstantin. Aber das verriet ich Jakob natürlich nicht.

Ich war also wirklich verliebt. Genau wie in einem Roman. Das war toll! Ich hatte nämlich allmählich schon daran gezweifelt, ob ich mich jemals verlieben und auch mal mit so einem verklärten Lächeln durch die Gegend rennen würde wie meine Freundinnen. Am verklärtesten war Valerie, die war schon seit der Fünften in Meinrad Sost verknallt (jahaaa, das ist der mit den Kaugummis unterm Tisch!), und ihr Blick war so verschwommen, dass sie ständig irgendwo gegenrannte, wenn sie an Meinrad dachte, einmal sogar gegen einen Laternenpfahl.

Das allerdings wollte ich nicht unbedingt nachmachen. Ich wollte Konstantin auch nicht jahrelang aus der Ferne anhimmeln, so wie Valerie es mit Meinrad tat. Ich war fest entschlossen, meinem Roman ein Happy End zu verleihen. Also überlegte ich, was ich tun konnte, um Konstantin näherzukommen.

Mein erster Schachzug war ebenso einfach wie genial. Ich tauschte nämlich einfach mit der Neuen, Alyssa Kirschbaum, den Platz. Auf diese Weise saß ich neben Simon, und wer konnte mir besser über Konstantin Auskunft erteilen als sein kleiner Bruder?

Jakob und meine Freundinnen sahen mich völlig konsterniert an. Alyssa konnte ihr Glück kaum fassen. Sie dachte zuerst, ich wollte sie verarschen.

»Bist du ganz sicher?«, fragte sie.

Alle Augen ruhten auf mir, auch Simon kratzte sich ratlos an einem Pickel. Aus der Nähe betrachtet sah er noch schrecklicher aus, und sein Deo hatte auch schon wieder versagt. Aber ich war in seinen Bruder verliebt, und das erforderte verschärften Einsatz.

»Absolut sicher«, sagte ich und lächelte Alyssa an.

Sie lächelte zurück. Da sie nicht verstand, dass ich mich nicht für sie opferte, sondern aus reinem Egoismus handelte, hielt sie mich für das netteste Geschöpf auf Gottes Erdboden. Alle anderen hielten mich für verrückt. Auch Simon.

»Warum willst du neben mir sitzen?«, fragte er misstrauisch. »Niemand will freiwillig neben mir sitzen.«

»Weil... ehrlich gesagt, verstehe ich mich augenblicklich nicht so gut mit Valerie«, sagte ich.

»Ach ja?«, sagte Simon. »Aber vorhin habt ihr euch noch Küsschen gegeben.«

Okay, er glaubte mir nicht. »Verrat es keinem weiter«, sagte ich und senkte meine Stimme. »Ich sehe nicht so gut, will aber keine Brille tragen. Wenn ich hier vorne sitze, kann ich wieder lesen, was auf der Tafel steht.«

Diese Erklärung stellte Simon offenbar zufrieden und daher verlor ich keine weitere Zeit und fiel direkt mit der Tür ins Haus: »Hat dein Bruder dir eigentlich gesagt, dass ich Nachhilfe bei ihm habe?«

»Echt? Du Arme«, sagte Simon. »Mit mir lernt er auch immer, das ist die Hölle.«

»Wie meinst du das?«

»Wirst du schon noch merken«, sagte Simon. »Er ist ein Ekel. Keine Ahnung, warum alle Mädchen den so toll finden.«

»Vielleicht, weil er gut aussieht?«, schlug ich vor.

»Es kommt doch nicht nur auf das Aussehen an, oder?« Simon kratzte sich einen Pickel blutig.

»Nein, nein«, sagte ich. Nicht nur, jedenfalls. »Hat er eine Freundin?«

»Ist mir doch egal«, sagte Simon.

Aber mir nicht! »Hat er eine oder nicht?«

»Er hat immer irgendeine«, sagte Simon. »Aber es lohnt sich nicht, sich die Namen zu merken, sie wechseln jede Woche.«

Aha. Hm. Das klang nicht gut. Aber es war besser als zu hören, dass Konstantin bereits seine große Liebe gefunden hatte.

»Und was macht er so in seiner Freizeit?«, wollte ich gerade fragen, als der Alke reinkam und mit dem Unterricht anfing. Er hatte noch keine drei Sätze gesprochen, da wusste ich wieder, warum ich so gerne hinten gesessen hatte: Bis dahin roch man seinen Mundgeruch nicht.

Die Zeit bis zur Pause dehnte sich unglaublich lang aus und Simon redete auch nicht mehr mit mir.

»Du bist irgendwie grün im Gesicht«, sagte Leni, als ich mich zu ihnen stellte.

Valerie schnupperte an mir wie ein Hund.

»Lass das!«, sagte ich.

»Ich will nur prüfen, ob Simons Geruch vielleicht auf dich übergeht«, sagte Valerie. »Warum hast du das gemacht?«

»Ich wollte, dass Alyssa eine Chance hat, sich in unserer Klasse wohlzufühlen«, sagte ich.

Alyssa lächelte mich warm an. »Das ist echt supernett von dir. Mir war gestern noch den ganzen Nachmittag übel. Ich wollte eigentlich gar nicht mehr wiederkommen. So was wie Simon gibt es in Kalifornien nicht. Da sind die Jungs wirklich total anders.«

»Hier sind ja auch nicht alle so wie Simon«, sagte Valerie sofort und sah hinüber zu ihrem geliebten Meinrad, der gerade den beschränkten Robert Lakowski dazu brachte, einen Pappbecher mit Orangensaft auf seinem Kinn zu balancieren.

»Aber sie sind so kindisch«, sagte Alyssa. »Das sind doch echte Babys in der Klasse. Ich wette, von denen weiß kein Einziger, wie man richtig mit Zunge küsst, geschweige denn, wo sich die Klitoris befindet.«

»Die was?«, fragte Valerie naiv wie immer, aber Leni, Kati und mir stand der Mund ziemlich weit offen. Auch Melanie Nebelding, die neben uns ihren Schokoladenjoghurt verzehrte, sah verblüfft aus. Das Wort »Klitoris« hatte bisher nicht zu unserem Vokabular gehört. Obwohl wir natürlich wussten, worum es sich dabei handelte (Biologie-Unterricht, sechste Klasse, weibliche Geschlechtsorgane), das heißt, alle außer Valerie, die hatte es nicht so mit Fremdwörtern.

Alyssa tat so, als bemerke sie unsere Reaktion gar nicht. Der beschränkte Robert kippte sich - wie sollte es auch anders sein? - den Orangensaft übers T-Shirt und kreischte wie ein Brüllaffe. Meinrad lachte sich kaputt.

»Einfach rückständig, die Deutschen«, sagte Alyssa verächtlich.

»Ja«, sagte das Nebelding und strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Aber nur die Jungs.« Das Nebelding war schon vierzehn, weil es einmal sitzen geblieben war, und es hatte einen richtigen Busen und wusste sicher auch, wo die Klitoris war und so was. Bei der letzten Klassenfete bei Meinrad Sost zu Hause in der Garage hatte das Nebelding ein Kuss-Spiel organisiert - mir wird jetzt noch anders, wenn ich daran denke. Alle mussten sich im Kreis hinsetzen und reihum würfeln. Bei einer Eins passierte gar nichts, bei einer Zwei musste man sich einen Partner suchen und ihn auf die Wange küssen und bei einer Drei gab es einen Kuss auf den Mund. Bei einer Vier musste man sich zehn Sekunden lang auf den Mund küssen (und das ist wirklich lang!) und bei einer Fünf musste es ein richtiger Zungenkuss sein. Bei einer Sechs musste man sich gegenseitig während des Zungenkusses unter das T-Shirt fassen. Schon während das Nebelding die Spielregeln erklärte, war mir ganz übel geworden. Es ist eine Sache, von einem Zungenkuss zu reden, aber eine andere, es auch zu tun. Was genau macht man dabei eigentlich mit den Zungen? Ich wusste es jedenfalls nicht. Eigentlich hatte ich deshalb gar nicht mitspielen wollen, aber weil alle anderen mitmachten, wollte ich nicht unangenehm auffallen. Ich hatte auch echt Glück: Wenn ich dran war, wurden immer nur Einsen und Zweien gewürfelt. Und einmal eine Vier, aber da küsste ich einfach Jakob, und das war nicht schlimm. Dafür konnte ich genau hinschauen, wenn die anderen sich mit Zunge küssten. Ich hatte nicht den Eindruck, dass die meisten wussten, was sie da taten, und ich war nachher genauso klug wie vorher. Das Nebelding hatte zweimal eine Sechs und sowohl Meinrad als auch Tim Bosbach hatten ihr unterm T-Shirt rumgefummelt. Auch Kati hatte eine Sechs gewürfelt, aber als der beschränkte Robert Lakowski seine Hand unter ihr T-Shirt schob, hatte sie einen Lachkrampf bekommen und die Sache musste abgebrochen werden.

Alyssa drehte sich eine ihrer Kringellocken um den Zeigefinger. »Ich würde nie was mit so einem Baby aus unserer Klasse anfangen. Denen muss man doch noch alles beibringen.«

»Wem sagst du das?«, seufzte das Nebelding.

Valerie sah wieder sehnsüchtig zu Meinrad hinüber und kratzte sich gedankenverloren an Helmut - so hatte sie den Pickel an ihrem Kinn unten links getauft.

Alyssa stieß mich in die Rippen. »Siehst du den da?«, fragte sie.

Ich folgte ihrem Blick und sah - Konstantin. Oh, wie sah er heute wieder süß aus. Und diese wunderbaren Wick-Hustenbonbon-Augen strahlten...
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Kerstin Gier, Jahrgang 1966, ist seit 1995 als selbstständige Schriftstellerin tätig und hatte schon mit ihren ersten Büchern riesigen Erfolg. Inzwischen hat sie zahlreiche Romane für Erwachsene und Jugendliche geschrieben, die regelmäßig auf den Bestsellerlisten stehen. Ihre Edelsteintrilogie "Rubinrot" - "Saphirblau" - "Smaragdgrün" wurde zum Weltbestseller und mit renommierten Schauspielern für das Kino verfilmt. Die DeLIA-Preisträgerin lebt in der Nähe von Bergisch Gladbach.