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Die seltene Gabe

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am01.06.2012
Lampen zerspringen, Züge bleiben liegen, Dinge schweben durch den Raum ... und daneben steht ein Junge, dessen starrer Blick diese unheimlichen Vorgänge lenkt. Armand ist ein Telekinet. Einer der besten. Doch diese seltene Gabe hat ihre Schattenseiten. Das Militär will, dass er seine parapsychologischen Kräfte als Killer einsetzt. Armand bleibt nur die Flucht - die ihn zu Marie und in ein neues Leben führt ...

Andreas Eschbach, geboren in Ulm, studierte in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik und wurde durch den Thriller 'Das Jesus-Video' bekannt. Die Fortsetzung 'Der Jesus-Deal' eroberte 2014 erneut die Bestsellerlisten. Mit 'Eine Billion Dollar', 'Der Nobelpreis', 'Ausgebrannt', 'Ein König für Deutschland', 'Herr aller Dinge', 'Todesengel', 'Teufelsgold', 'NSA', 'Der schlauste Mann der Welt' u.a. gehört Eschbach zu den deutschen Top-Autoren. Seine Romane für junge Leser*innen wie 'Aquamarin', 'Submarin', die 'Black*Out'-Trilogie oder 'Das Marsprojekt' erscheinen im Arena Verlag. Andreas Eschbach lebt als freier Schriftsteller mit seiner Familie in der Bretagne.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR7,50
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR5,99

Produkt

KlappentextLampen zerspringen, Züge bleiben liegen, Dinge schweben durch den Raum ... und daneben steht ein Junge, dessen starrer Blick diese unheimlichen Vorgänge lenkt. Armand ist ein Telekinet. Einer der besten. Doch diese seltene Gabe hat ihre Schattenseiten. Das Militär will, dass er seine parapsychologischen Kräfte als Killer einsetzt. Armand bleibt nur die Flucht - die ihn zu Marie und in ein neues Leben führt ...

Andreas Eschbach, geboren in Ulm, studierte in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik und wurde durch den Thriller 'Das Jesus-Video' bekannt. Die Fortsetzung 'Der Jesus-Deal' eroberte 2014 erneut die Bestsellerlisten. Mit 'Eine Billion Dollar', 'Der Nobelpreis', 'Ausgebrannt', 'Ein König für Deutschland', 'Herr aller Dinge', 'Todesengel', 'Teufelsgold', 'NSA', 'Der schlauste Mann der Welt' u.a. gehört Eschbach zu den deutschen Top-Autoren. Seine Romane für junge Leser*innen wie 'Aquamarin', 'Submarin', die 'Black*Out'-Trilogie oder 'Das Marsprojekt' erscheinen im Arena Verlag. Andreas Eschbach lebt als freier Schriftsteller mit seiner Familie in der Bretagne.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401801124
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum01.06.2012
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1230502
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1 |

Wenn man eine ganz normale siebzehnjährige Gymnasiastin ist und einfach so durch die Stadt radelt und plötzlich überall mehr Polizisten und Polizeiautos sieht als je zuvor im Leben, denkt man dann, dass das etwas mit einem selbst zu tun haben könnte? Denkt man nicht. Ich jedenfalls sah mich die ganze Zeit bloß staunend um und dachte, wow, bestimmt ein Bankraub. Geiselnahme. Hier bei uns, in unserem verschlafenen Städtchen. Sensationell. Und hatte es plötzlich eilig, nach Hause und vor den Fernseher zu kommen, um mehr zu erfahren. Es war Ende März, aber doch schon ein wunderschöner, warmer Frühlingstag. Den Nachmittag hatte ich bei Jessica verbracht, meiner besten Freundin. Wir hatten die Hausaufgaben zusammen gemacht und über die Welt und das Leben und über Jungs geredet...Naja, um genau zu sein, hauptsächlich über Jungs, und um noch genauer zu sein, hauptsächlich über einen ganz bestimmten Jungen, über Dominik nämlich, in den Jessica aktuell verknallt war und der am Tag zuvor nicht nur mit ihr geredet, sondern sich sogar mit ihr verabredet hatte. Na toll! Jessica und ich kriegten jedes Mal Streit, wenn sie frisch verliebt war. Auch diesmal hatte es wieder so geendet. Sie fing nämlich immer bei der erstbesten Gelegenheit an zu schwärmen, wie toll der Typ sei und wie süß und all der Quatsch, und ja, gut und schön, eine Weile konnte ich das auch über mich ergehen lassen, bloß hörte sie nie von selber wieder auf. Also kam unweigerlich der Moment, in dem mir das alles auf die Nerven ging. Dann sagte ich Sachen wie, dass sie sich doch bitte schön mal umsehen solle an der Schule und schauen, ob es irgendwelche Mädchen gäbe, die von ihren Liebesgeschichten was anderes hätten als Ärger. »Wenn du den Typ nicht kriegst, kommst du um vor Sehnsucht, und wenn du ihn hast, vor Eifersucht«, war mein Sprüchlein. Jessica hatte daraufhin rumgeschmollt, dass das bei ihr was völlig anderes sei - klar -, und ich hatte weitergemacht von wegen, die Jungs bei uns an der Schule seien ohnehin alle eingebildet und langweilig und könnten mir samt und sonders gestohlen bleiben. »Du bist bloß neidisch, weil dich sowieso keiner anschaut«, hatte Jessica gegiftet und ich hatte zurückgefaucht, jawohl, das sei mir auch sehr recht. Vor allem könne ich herzlich gern darauf verzichten, dass mich einer wie Dominik anschaue. »Auf den fliegen doch alle bloß wegen seiner blonden Locken«, hatte ich gesagt. »Damit sieht er so unschuldig aus wie ein Engelchen. Aber in Wirklichkeit hat er es faustdick hinter den Ohren.« Und weil ich gerade so schön dabei war, gemein zu sein, hatte ich angefangen aufzuzählen, mit wem der tolle Dominik mit den süßen blonden Locken schon alles herumgemacht hatte und wie schnell es jedes Mal vorbei gewesen war. »Wenn du mich fragst, der Typ wird von einem Hersteller für Papiertaschentücher gesponsert.« Danach waren nur noch Tränen geflossen und ich hatte meine Sachen gepackt und mich auf den Heimweg gemacht. Unterwegs ließ ich mir Zeit. Jessica wohnte ziemlich genau am anderen Ende der Stadt, das heißt, es war ein ordentliches Stück Weg bis nach Hause. Ich musste mich auch erst abregen und an den Gedanken gewöhnen, nun wieder einige Wochen ohne beste Freundin auskommen zu müssen; und außerdem wartete niemand auf mich. Meine Eltern waren zurzeit nicht da. Mutter hatte einige Monate zuvor an einem Preisausschreiben teilgenommen, was ihr noch nie vorher in den Sinn gekommen war, und mit dem Glück des blutigen Anfängers hatte sie gleich den ersten Preis gewonnen, eine zweiwöchige Kreuzfahrt durch die Karibik. Für zwei Personen selbstredend. Also waren Herr und Frau Behnert in die zweiten Flitterwochen aufgebrochen, während das brave Töchterlein Marie zu Hause blieb und derweil das Haus hütete. Was mir, ganz ehrlich, nicht das Geringste ausmachte. Genau genommen, fand ich es phantastisch. Zum ersten Mal ein ganzes Haus für mich alleine! Großartig. Nicht dass ich meine Eltern nicht liebe und so, aber ich fühlte mich, seit sie abgereist waren, so herrlich selbstständig und unabhängig, dass es von mir aus noch wochenlang so hätte weitergehen können. Ich liebte es, das Haus zu versorgen. Zu meinem eigenen Erstaunen machte ich Einkäufe, wusch Wäsche und saugte Teppiche, und das, obwohl sich in der Speisekammer die Vorräte stapelten, saubere Wäsche im Schrank lag und man von den Teppichen hätte essen können - einfach, weil ich mir so unerhört erwachsen dabei vorkam. Man bedenke: Ich hätte ohne weiteres nachts um drei nach Hause kommen können und niemand hätte auch nur die geringste Notiz davon genommen! Allein die Vorstellung war berauschend. Allerdings ist die Versuchung, derlei tatsächlich zu tun, sehr gering, wenn man morgens um halb acht in der Schule zu erscheinen hat. Ich weiß, dass etliche in meiner Klasse das anders gesehen hätten, aber deren Eltern hätten sich auch eher die Hand abhacken lassen als ihnen das Haus für zwei Wochen zu überlassen. Während ich so dahinfuhr, die Schultasche hinter mir auf dem Gepäckträger, und der Ärger über den blöden Streit mit Jessica allmählich nachließ, galten meine Gedanken dem Abend, der vor mir lag. Ich würde es mir mit einem großen Tablett voller leckerer Sachen auf der Couch gemütlich machen, und keiner würde mir ins Fernsehprogramm dreinreden. Kamen heute nicht ein paar gute Krimis? Bei diesem Stichwort fielen mir wie gesagt all die Polizisten auf, die die Innenstadt bevölkerten. Weiß-grüne Polizeiautos überall, Mannschaftswagen sogar. Ein Großaufgebot. Nicht ganz so, wie man es manchmal in amerikanischen Filmen sieht, aber für unser verträumtes Städtchen absolut ungewöhnlich. Unwillkürlich bremste ich ab. Ich bemühte mich besonders vorschriftsmäßig zu fahren, vor Zebrastreifen zu halten, vor dem Abbiegen deutlich Zeichen zu geben und all das, was sie einem immer beizubringen versuchen. Die Polizeistreifen sahen zwar nicht einmal in meine Richtung, aber sicher war sicher. Neben den uniformierten Beamten standen jeweils auffallend unauffällig gekleidete Zivilisten, die genauso wachsam die Blicke schweifen ließen. Kennt man ja aus dem Fernsehen. Großfahndung. Während ich das Stadtzentrum durchquerte, hörte ich irgendwo einen Lautsprecherwagen umherfahren und lautstark eine längere Mitteilung hinaustrompeten, aber um all die Hausecken herum war kein Wort zu verstehen. Und überhaupt beeilte ich mich jetzt nach Hause zu kommen, nicht nur um aus der Glotze Näheres zu erfahren, sondern um nicht am Ende unversehens in eine Schießerei zu geraten oder so etwas. Mir begegnete nichts, das in irgendeiner Weise gefährlich gewesen wäre, aber ich atmete trotzdem auf, als ich in unsere Straße einbog. Alles sah friedlich aus. Alles sah aus wie immer. Da war unser Haus, das erste von fünf weitgehend ähnlichen Reihenhäusern, die abwechselnd gelb und orange verputzt und stufenartig gegeneinander versetzt sind. Es lag hinter dichten Hecken und Vorgartenbäumen versteckt, die Gardinen der Fenster im Obergeschoss ordentlich zurechtgezogen, die Jalousien halb heruntergelassen gegen die Sonne - was immer auch los sein mochte, hier war ich sicher. Dachte ich. Mir stockte der Atem, als zwei Polizisten um die Ecke bogen, gerade als ich vor dem Gartentor angelangt war. Der eine hielt ein Ungeheuer von einem Schäferhund an der Leine, der andere trug eine Maschinenpistole unter dem Arm, als sei das die selbstverständlichste Sache der Welt. Für ihn war es das vielleicht auch. Ich für meinen Teil machte, dass ich ins Haus kam. Normalerweise hätte ich mein Fahrrad ordentlich in der Garage untergestellt, aber heute lehnte ich es nur gegen die Hauswand, zerrte die Tasche vom Gepäckträger und kramte hastig meinen Schlüsselbund heraus. Und ich tat etwas, das ich sonst frühestens um dreiundzwanzig Uhr tue: Ich schloss die Haustüre von innen ab. Als Erstes rannte ich ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Nichts. Vorabendserien, Talkshows, der übliche Müll. Auch auf den Nachrichtenkanälen nichts; dort ging es wie all die Tage zuvor schon um einen französischen Geheimdienstler, der irgendwelche Vorwürfe gegen seine Chefs erhob, was alle Journalisten in Aufruhr versetzte, mich aber nicht die Bohne interessierte. Ich schaltete das Ding wieder ab, marschierte in die Küche und drehte das Radio an. Hier war es dasselbe. Musik auf allen Sendern, wie immer, und die aktuellste Nachricht, die sich finden ließ, war ein Verkehrshinweis, ein Stau auf irgendeiner Autobahn. Niemand schien etwas zu wissen über irgendwelche gesetzwidrigen Vorgänge in einer süddeutschen Kleinstadt, Vorgänge immerhin, die eine regelrechte Polizeistreitmacht auf den Plan gerufen hatten. Ich drehte den Ton leiser und ging in die Garderobe. Dort gibt es ein kleines Fenster, durch das wir zum Beispiel hinausspähen, wenn jemand bei uns klingelt und wir sehen wollen, wer es ist, um eventuell so tun zu können, als seien wir nicht da. Die beiden Polizisten patrouillierten jetzt auf der anderen Straßenseite. Der eine hatte das Funkgerät am Ohr, und während er sprach, drehte er sich um und schien in meine Richtung zu blicken. Ich duckte mich unwillkürlich, obwohl er mich durch die dichte Gardine unmöglich sehen konnte. Falscher Alarm, wie es aussah. Irgendwohin muss einer schließlich schauen, wenn er die Augen offen hat. Jetzt sah er in Richtung Wald, der unweit unserer Straße anfängt und bei Joggern und Hundebesitzern gleichermaßen beliebt ist, was immer wieder zu heftigen Streitereien führt. Was mochte bloß los sein? Mir kam der...
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Autor

Andreas Eschbach, geboren in Ulm, studierte in Stuttgart Luft- und Raumfahrttechnik und wurde den Thriller "Das Jesus-Video" bekannt. Die Fortsetzung "Der Jesus-Deal" eroberte 2014 erneut die Bestsellerlisten. Mit "Eine Billion Dollar", "Der Nobelpreis", "Ausgebrannt", "Ein König für Deutschland", "Herr aller Dinge", "Todesengel", "Teufelsgold", "NSA" und "Eines Menschen Flügel" gehört Eschbach zu den deutschen Top-Autoren. Seine Romane für junge Lesende wie die "Black*Out"-Trilogie, die "Aquamarin"-Trilogie oder "Das Marsprojekt" erscheinen im Arena Verlag. Andreas Eschbach lebt als freier Schriftsteller mit seiner Familie in der Bretagne.