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Das Böse, das wir lieben

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
89 Seiten
Deutsch
Arena Verlag GmbHerschienen am27.08.2015
Legenden der Schattenjäger-Akademie, Band 5 Alles Böse hat seinen Ursprung an einem einzigen Punkt und Simon erfährt, wie der Zirkel rund um Valentin Morgenstern entstanden ist. Jetzt endlich kann sich die Akademie eingestehen, was geschah, als Valentin noch ein Schüler war.

Cassandra Clare wurde in Teheran geboren und verbrachte die ersten zehn Jahre ihres Lebens in Frankreich, England und der Schweiz. Ihre Reihe Chroniken der Unterwelt sowie die zweite Reihe Chroniken der Schattenjäger wurden auf Anhieb zu internationalen Erfolgen, ihre Bücher stehen weltweit auf den Bestsellerlisten. Cassandra Clare lebt mit ihrem Mann, ihren Katzen und einer Unmenge an Büchern in einem alten viktorianischen Haus in Massachusetts. Foto: Kelly Campbell © S&SInc
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Produkt

KlappentextLegenden der Schattenjäger-Akademie, Band 5 Alles Böse hat seinen Ursprung an einem einzigen Punkt und Simon erfährt, wie der Zirkel rund um Valentin Morgenstern entstanden ist. Jetzt endlich kann sich die Akademie eingestehen, was geschah, als Valentin noch ein Schüler war.

Cassandra Clare wurde in Teheran geboren und verbrachte die ersten zehn Jahre ihres Lebens in Frankreich, England und der Schweiz. Ihre Reihe Chroniken der Unterwelt sowie die zweite Reihe Chroniken der Schattenjäger wurden auf Anhieb zu internationalen Erfolgen, ihre Bücher stehen weltweit auf den Bestsellerlisten. Cassandra Clare lebt mit ihrem Mann, ihren Katzen und einer Unmenge an Büchern in einem alten viktorianischen Haus in Massachusetts. Foto: Kelly Campbell © S&SInc
Details
Weitere ISBN/GTIN9783401805047
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum27.08.2015
Seiten89 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse951 Kbytes
Artikel-Nr.1811755
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Obwohl der Unterricht für dieses Schuljahr vorüber war, fand die Akademie immer wieder neue Mittel und Wege, ihre Schüler zu quälen.

»Was glaubt ihr, worum es diesmal geht?«, fragte Julie Beauvale, während sie sich auf den unbequemen Holzbänken im Großen Saal niederließen. Die Schulleitung hatte die gesamte Schülerschaft, Schattenjäger und Irdische, zu einer Vollversammlung am frühen Montagmorgen zusammengerufen.

»Vielleicht hat man endlich beschlossen, alle Plebs rauszuschmeißen«, sagte Jon Cartwright. »Besser spät als nie.«

Simon war zu müde und zu entkoffeiniert für eine schlagfertige Antwort. Also knurrte er: »Leck mich, Cartwright.«

George schnaubte nur verächtlich.

Im Laufe der vergangenen Monate mit all den gemeinsamen Unterrichtsstunden, Trainingseinheiten und Dämonenjagd-Katastrophen war ihre Klassengemeinschaft ziemlich zusammengewachsen - insbesondere die kleine Gruppe von Schülern in Simons Alter: George war natürlich George, Beatriz Mendoza war erstaunlich sanft für eine Schattenjägerin und selbst Julie hatte sich als etwas weniger patzig entpuppt, als sie nach außen hin vorgab. Aber Jon Cartwright ⦠Schon bei ihrer allerersten Begegnung war Simon zu dem Schluss gekommen, wenn das Äußere der Persönlichkeit entsprechen würde, dann sähe Jon Cartwright aus wie ein Pferdearsch. Unglücklicherweise gab es in dieser Welt keine Gerechtigkeit und Jon war stattdessen das Abbild einer wandelnden Ken-Puppe. Manchmal täuschte der erste Eindruck, aber manchmal bekam man auch sofort einen tiefen Einblick in die Seele eines Menschen und Simon war sich heute noch genauso sicher wie bei ihrer ersten Begegnung: Jons Seele war ein Pferdearsch.

Gönnerhaft klopfte Jon Simon auf die Schulter. »Ich werd deine geistreichen Antworten in den Sommerferien vermissen, Lewis.«

»Und ich werde hoffen, dass du in den Sommerferien von einem Spinnendämon gefressen wirst, Cartwright.«

George schlang einen Arm um die beiden, grinste wie ein Irrer und summte: »Can You Feel the Love Tonight?«

Allem Anschein nach hatte George sich den Geist der Kameradschaft und des gemeinsamen Feierns in letzter Zeit etwas zu eifrig zu eigen gemacht.

Am vorderen Ende des Saals räusperte Dekanin Penhallow sich vernehmlich und blickte demonstrativ in ihre Richtung. »Wenn ich dann um etwas Ruhe bitten darf?«

Die Schülermenge schwatzte ungerührt weiter, Dekanin Penhallow räusperte sich wieder und wieder und bat nervös um Ruhe und das Ganze hätte so den gesamten Vormittag weitergehen können, wenn Delaney Scarsbury, ihr Oberausbilder, nicht auf einen Stuhl gestiegen wäre. »Hier herrscht augenblicklich Ruhe oder jeder von euch absolviert einhundert Liegestütze!«, donnerte er. Sofort erstarb jedes Gespräch im Saal.

»Vermutlich habt ihr euch alle gefragt, womit ihr euch den Rest des Schuljahrs hindurch beschäftigen werdet - nun, da die Prüfungen hinter euch liegen«, sagte Dekanin Penhallow, wobei sie ihre Stimme am Ende des Satzes anhob. Dadurch klang fast jede ihrer Aussagen wie eine Frage. »Ich denke, ihr werdet den Gastredner dieser Woche bestimmt alle wiedererkennen?«

Ein einschüchternd großer Mann mit breiter Brust und in grauer Robe erklomm das improvisierte Podium. Ein überraschtes Keuchen ging durch den Saal.

Auch Simon schnappte nach Luft, allerdings nicht wegen des Erscheinungsbilds des Inquisitors, sondern wegen des Mädchens, das hinter ihm hertrottete, den Blick grimmig auf seine Robe geheftet, als hoffte sie, diese auf telepathischem Wege in Flammen aufgehen zu lassen. Ein Mädchen mit langen, seidig-schwarzen Haaren und unergründlichen braunen Augen: die Tochter des Inquisitors ⦠bei Freunden, Verwandten und beschämend abgewiesenen Ex-Freunden auch bekannt als Isabelle Lightwood.

George stieß Simon mit dem Ellbogen an. »Siehst du, was ich sehe?«, flüsterte er. »Brauchst du ein Taschentuch?«

Simon musste unwillkürlich an das letzte Mal denken, als Izzy in der Akademie aufgetaucht war - einzig und allein zur Warnung für jedes Mädchen an der Schule, die Finger von Simon zu lassen. Damals war er entsetzt gewesen, heute konnte er sich nichts Besseres vorstellen.

Aber Isabelle machte nicht den Eindruck, als ob sie sich an die Schüler wenden wollte. Wortlos setzte sie sich neben ihren Vater, verschränkte die Arme und zog eine finstere Miene.

»Wütend ist sie sogar noch hübscher«, flüsterte Jon.

Unter Aufbringung all seiner Kräfte gelang es Simon, sich zu beherrschen und Jon nicht mit einem Stift ins Auge zu stechen.

»Ihr habt das erste Jahr an der Akademie nun fast beendet«, teilte Robert Lightwood der versammelten Schülerschaft mit, wobei seine Worte weniger wie ein Glückwunsch, sondern eher wie eine Drohung klangen. »Wie meine Tochter mir berichtet, hat einer der größten Helden der Irdischen ein besonderes Motto: Aus großer Macht folgt beträchtliche Verantwortung. «

Simon fiel die Kinnlade herunter. Es gab nur eine einzige Möglichkeit, wieso Isabelle Lightwood, alles andere als ein Comicfan, einen - wenn auch nicht ganz korrekten - Satz aus Spider-Man kannte: Sie hatte Simon zitiert.

Das musste doch etwas zu bedeuten haben ⦠oder?

Simon versuchte, Blickkontakt mit ihr aufzunehmen.

Vergebens.

»Ihr habt in diesem vergangenen Jahr viel über Macht gelernt«, fuhr Robert Lightwood fort. »Diese Woche werde ich euch etwas über Verantwortung erzählen. Darüber, was passiert, wenn Macht sich ungehindert entfalten kann oder freimütig in die Hände der falschen Person gelegt wird. Ich will mit euch über den Kreis reden.«

Bei diesen Worten senkte sich eine angespannte Stille über den Saal. Die Lehrerschaft der Akademie achtete wie die meisten Nephilim darauf, dieses Thema möglichst zu vermeiden und den Kreis - jene Gruppe abtrünniger Schattenjäger, die Valentin Morgenstern zum Aufstand geführt hatte - nicht zu erwähnen. Natürlich hatten die Schüler von Valentin Morgenstern gehört - jeder kannte diesen Namen -, aber sie hatten schnell gelernt, nicht allzu viele Fragen zu seiner Person zu stellen. Im Lauf des vergangenen Jahres hatte Simon erkannt, dass die Schattenjäger es vorzogen, ihre Entscheidungen für perfekt und ihre Gesetze für unfehlbar zu halten. Sie wollten nicht im Geringsten an eine Zeit erinnert werden, in der sie durch eine Gruppe von Männern und Frauen aus den eigenen Reihen fast vernichtet worden wären.

Das erklärte nun auch, warum die Dekanin diesen Gastvortrag moderierte, anstatt der Geschichtstutorin Catarina Loss diese Aufgabe zu überlassen. Die Hexe schien die meisten Schattenjäger bestenfalls zu tolerieren, aber Simon hatte den Verdacht, wenn es um ehemalige Mitglieder des Kreises ging, durfte man darauf nicht hoffen.

Robert räusperte sich und fuhr fort: »Ich möchte, dass ihr euch alle einmal fragt, was ihr getan hättet, wenn ihr zu Valentin Morgensterns Zeit Schüler an dieser Akademie gewesen wärt. Hättet ihr euch dem Kreis angeschlossen? Hättet ihr während des Aufstands an Valentins Seite gestanden? Hebt die Hand, wenn ihr das für möglich haltet.«

Es überraschte Simon überhaupt nicht, keine einzige Hand zu sehen. Er kannte dieses Spiel von seiner alten Highschool, wo diese Frage jedes Mal aufgetaucht war, wenn es im Geschichtsunterricht um den Zweiten Weltkrieg ging. Simon wusste, dass niemand es für möglich hielt, er hätte ein Nazi sein können.

Aber ihm war klar, dass die meisten Leute sich dabei statistisch gesehen irrten.

»Und nun hebt bitte die Hand, wenn ihr glaubt, ein vorbildlicher Schattenjäger zu sein, jemand, der alles tun würde, um dem Rat zu dienen«, sagte Robert.

Wie zu erwarten, schossen diesmal deutlich mehr Hände in die Höhe - Jon Cartwrights am weitesten in die Luft gereckt.

Robert lächelte freudlos. »Es waren gerade die Eifrigsten und Treuesten unter uns, die sich Valentins Reihen als Erste anschlossen«, teilte er den Schülern mit. »Ausgerechnet diejenigen von uns, die sich dem Mandat der Nephilim am stärksten verpflichtet fühlten, waren die leichtesten Opfer.«

Ein Raunen ging durch die Menge.

»Ja, ihr habt richtig gehört«, bestätigte Robert. »Ich habe uns gesagt, weil auch ich zu Valentins Anhängern gezählt habe. Ich war einst Mitglied des Kreises.«

Das Raunen ging in lautes Tuscheln über. Einige Schüler wirkten wenig überrascht, aber viele andere sahen aus, als wäre in ihren Köpfen gerade eine Atombombe explodiert. Simon hatte von Clary erfahren, dass Robert Lightwood dem Kreis angehört hatte, aber für einige war es wohl schwer, dieses Wissen mit dem Posten des Inquisitors in Einklang zu bringen, den dieser große, Furcht einflößende Mann zurzeit innehatte.

»Der Inquisitor?«, keuchte Julie mit großen Augen. »Aber wieso hat man ihm gestattet â¦?«

Beatriz wirkte völlig verblüfft.

»Mein Vater hat schon immer gesagt, dass der Inquisitor etwas Merkwürdiges an sich hat«, murmelte Jon.

»Diese Woche werde ich euch eine Lektion über den Missbrauch von Macht erteilen, wir werden über das Böse reden und darüber, welch vielfältige Formen es annehmen kann. Meine begabte Tochter, Isabelle Lightwood, wird mir bei einigen dieser Übungen zur Hand gehen.« Er zeigte auf Isabelle. Die hob kurz den Kopf hob und musterte die Menge mit grimmigen Blicken, die von Sekunde zu Sekunde noch grimmiger zu werden schienen. »Doch in erster Linie werde ich euch über den Kreis unterrichten ⦠wie alles begann und warum. Wenn ihr aufmerksam zuhört,...
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Cassandra Clare wurde in Teheran geboren und verbrachte die ersten zehn Jahre ihres Lebens in Frankreich, England und der Schweiz. Ihre Reihe Chroniken der Unterwelt sowie die zweite Reihe Chroniken der Schattenjäger wurden auf Anhieb zu internationalen Erfolgen, ihre Bücher stehen weltweit auf den Bestsellerlisten. Cassandra Clare lebt mit ihrem Mann, ihren Katzen und einer Unmenge an Büchern in einem alten viktorianischen Haus in Massachusetts.Foto: Kelly Campbell © S&SIncRobin Wasserman hat sich schon früh für jede Art von Geschichte(n) begeistert. Nach dem Studium der Wissenschaftsgeschichte in Harvard und Los Angeles arbeitete sie zunächst als Kinderbuchlektorin, sodass sie heute mehr über Scooby Doo und Drangonballz weiß als jeder andere, der älter ist als zehn Jahre. Schließlich widmete sie sich selbst dem Schreiben und sucht wie ihre Figuren in Das Buch aus Blut und Schatten nach Antworten in der Vergangenheit. Robin Wasserman lebt und schreibt in Brooklyn, New York.Foto © Sonya Sones