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Cloris

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Beck C. H.erschienen am16.07.20201. Auflage
Als die zweiundsiebzigjährige Cloris Waldrip einen Flugzeugabsturz in der unwirtlichen Wildnis der Bitterroot Mountains überlebt, hat sie keine Chance auf Rettung. Und doch scheint jemand eine schützende Hand über sie zu halten. Rangerin Debra Lewis macht sich auf die Suche. Aber will Cloris überhaupt gefunden werden? Das literarische Debüt von Rye Curtis ist ein Abenteuerroman der Extraklasse.
Nachdem sie auf wundersame Weise einen Flugzeugabsturz überlebt hat, muss sich die zweiundsiebzigjährige Texanerin Cloris Waldrip durch die unbarmherzige Wildnis der Bitterroot Mountains im Norden der USA schlagen - ausgerüstet mit einem einzelnen Stiefel, einer Bibel und ein paar Karamellbonbons. Aber jemand scheint eine schützende Hand über Cloris zu halten. Ist sie doch nicht allein?
Rangerin Debra Lewis hat sich von ihrem Mann scheiden lassen, der in drei verschiedenen Bundesstaaten mit drei verschiedenen Frauen verheiratet war. Nun trinkt sie Merlot, um durch den Tag zu kommen. Als sie ein rätselhafter Notruf erreicht, ist Rangerin Lewis die Einzige, die an das Überleben von Cloris glaubt. Trotz der Aussichtslosigkeit des Unterfangens macht sie sich gemeinsam mit einer Gruppe verschrobener «Friends of the Forest» auf die Suche nach dem abgestürzten Flugzeug und der Vermissten.
Rye Curtis` kauzige Figuren kämpfen sich in dieser ungewöhnlichen Abenteuergeschichte mit Lebensklugheit und Mut durch die Wildnis und sehen am Ende mit einem neuen Blick auf ihr altes Leben.

Rye Curtis stammt aus Amarillo, Texas. Er hat einen Abschluss von der Columbia University und lebt in Queens. "Cloris" ist sein erster Roman.

Cornelius Hartz ist promovierter Philologe, Übersetzer und Autor.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR24,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextAls die zweiundsiebzigjährige Cloris Waldrip einen Flugzeugabsturz in der unwirtlichen Wildnis der Bitterroot Mountains überlebt, hat sie keine Chance auf Rettung. Und doch scheint jemand eine schützende Hand über sie zu halten. Rangerin Debra Lewis macht sich auf die Suche. Aber will Cloris überhaupt gefunden werden? Das literarische Debüt von Rye Curtis ist ein Abenteuerroman der Extraklasse.
Nachdem sie auf wundersame Weise einen Flugzeugabsturz überlebt hat, muss sich die zweiundsiebzigjährige Texanerin Cloris Waldrip durch die unbarmherzige Wildnis der Bitterroot Mountains im Norden der USA schlagen - ausgerüstet mit einem einzelnen Stiefel, einer Bibel und ein paar Karamellbonbons. Aber jemand scheint eine schützende Hand über Cloris zu halten. Ist sie doch nicht allein?
Rangerin Debra Lewis hat sich von ihrem Mann scheiden lassen, der in drei verschiedenen Bundesstaaten mit drei verschiedenen Frauen verheiratet war. Nun trinkt sie Merlot, um durch den Tag zu kommen. Als sie ein rätselhafter Notruf erreicht, ist Rangerin Lewis die Einzige, die an das Überleben von Cloris glaubt. Trotz der Aussichtslosigkeit des Unterfangens macht sie sich gemeinsam mit einer Gruppe verschrobener «Friends of the Forest» auf die Suche nach dem abgestürzten Flugzeug und der Vermissten.
Rye Curtis` kauzige Figuren kämpfen sich in dieser ungewöhnlichen Abenteuergeschichte mit Lebensklugheit und Mut durch die Wildnis und sehen am Ende mit einem neuen Blick auf ihr altes Leben.

Rye Curtis stammt aus Amarillo, Texas. Er hat einen Abschluss von der Columbia University und lebt in Queens. "Cloris" ist sein erster Roman.

Cornelius Hartz ist promovierter Philologe, Übersetzer und Autor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783406755361
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum16.07.2020
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5172322
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

II


Am Dienstagmorgen saß Lewis an ihrem Schreibtisch vor dem breiten Fenster und beobachtete mit geschwollenen Augen, wie sich auf einer Seite des Missoulian das Licht veränderte. Sie war schon vor Sonnenaufgang in die Bergstation gekommen, und als Claude und Pete eintrafen, hatte sie bereits zwei Becher Kaffee getrunken und einen Becher Merlot aus einer Flasche, die sie in ihrem Schreibtisch aufbewahrte. Zweimal hatte sie die Titelgeschichte gelesen. Ein zehnjähriges Mädchen war mitten in der Nacht aus seinem Bett verschwunden. Sie blätterte zurück zu dem abgedruckten Foto. Das Mädchen stand vor einer gemalten Canyon-Landschaft. Es trug einen hübschen Bob und lächelte schief.

Hast du das von dem Mädchen gelesen?, fragte Lewis. Der Tochter der Hovetts? Sarah Hovett?

Claude beugte sich über den schmalen Schreibtisch an der westlichen Wand und tupfte sich Salbe auf die blaue Nasenspitze. Hab ich, sagte er. Er legte eine Hand auf den Kopf des alten Hundes, der zu seinen Füßen schnarchte. Ich will gar nicht wissen, was mit ihr passiert ist.

Find ich toll, dass ihr mich mit auf die Arbeit nehmt, sagte Pete von der Küchenzeile. Er stellte die Videokamera auf den Tresen, schaute in den Sucher und filmte das Tropfen der Kaffeemaschine. Schön, wenn mir jemand Gesellschaft leistet, hab s ja gerade nicht leicht.

Schon gut, sagte Claude. Verschwende nicht die ganze Kassette mit Aufnahmen vom Kaffee.

Lewis faltete die Zeitung zusammen und warf sie in den Papierkorb. Kann mir nicht vorstellen, wie es einem helfen soll, hier oben auf einem gottverdammten Berg zu sitzen, wenn man s gerade nicht leicht hat.

Pete gackerte schrill und schaltete die Videokamera aus. Er goss Kaffee in zwei Becher. Sie sind echt lustig, Ranger Lewis. Er gab Claude einen Becher und behielt den anderen, dann stemmte er sich mit einer Hand gegen die Wand und wandte sich dem Fenster zu und nippte. Er deutete aus dem Fenster. Ist echt schön hier draußen, muss ich schon sagen.

Die Gipfel der Berge waren von weißen Wolken umhüllt, und unten in einem der Täler bewegte sich etwas, das Lewis als Elchherde identifizierte. Intelligente schwarze Punkte in einer ansonsten nicht allzu intelligenten Landschaft.

Manchmal würde ich auch gerne in einer gottverdammten Stadt leben, sagte sie. Mit allen möglichen anderen Leuten.

Pete hielt den Kaffeebecher an seine missgebildete Brust und nickte, als versuchte er, ein Rätsel zu lösen. Den Rest des Vormittags trank er Kaffee und filmte jeden Winkel der Bergstation und zählte Lewis die Männer auf, mit denen seine Frau ihn in ihrem Geräteschuppen im Schutze der Dunkelheit betrogen hatte, und berichtete, wie sie sich bei einem Nachtklubsänger mit neun Zehen, der immer nebenan den Rasen mähte, Syphilis geholt hatte.

Und jetzt ist ihr aufgefallen, dass ihr das, was sie hat, nicht reicht, sagte Pete und richtete die Videokamera auf Claudes Papierkorb. Und was hat s ihr gebracht? Was hat s mir gebracht? Sie ist eine Egoistin und schafft es, dass man denkt, das ist normal. Grenzen nennt sie das.

Claude seufzte und warf die leere Salbentube in den Müll. Der alte Hund hob den Kopf und leckte sich über das zottige Fell am Maul. Erzähl ihr das doch nicht alles. Sprich mal über was Normales. Gott im Himmel.

Was sind Sie von Beruf, Pete?

Er macht was mit Finanzen, sagte Claude.

Ich hatte von meinem Job in der Dosenfabrik etwas Geld gespart und in das Videospiel meines Neffen gesteckt. Das läuft, damit komm ich echt gut um die Runden.

Über die Runden, sagte Claude.

Jetzt habe ich etwas von dem Geld in eine Limo mit Cheddar-Geschmack investiert, das wird ein ganz großes Ding.

Die Sonne stand mittlerweile hoch über einer pechschwarzen Gewitterwolke jenseits der Berge. Lewis goss sich heimlich den Becher mit Merlot voll. Sie sagte den beiden Männern, dass nichts anliege und dass sie gerne hinausgehen könnten, um Cornelias Geist zu jagen; sie würde dann bis Feierabend alleine die Station besetzen.

Cornelia ist nachtaktiv, sagte Claude. Hast du bestimmt schon bemerkt.

Pete hievte sich die Videokamera auf die Schulter und bat Claude, ihm mehr über Cornelias Geist zu erzählen, da er immer noch nicht ganz begriffen hatte, was sie da eigentlich taten.

Claude nahm den alten Hund zu seinen Füßen an die Leine, stand vom Schreibtisch auf und erklärte, dass Cornelia Åkersson 1841 in Schweden als Mann geboren wurde, aber wie eine Frau aussah und beschloss, als Frau zu leben. Er erzählte, wie sie 1859, als sie achtzehn Jahre alt war, mit ihrem Ehemann Odvar mit einem Trek aus Boston nach Montana kam, wo drei Männer aus dem Lager sie vergewaltigten und herausfanden, was sie war. Daraufhin rissen sie ihr alle Zähne heraus und ließen sie im Bitterroot Forest liegen, wo sie starb, sagte Claude.

Anschließend ermordeten sie auch Odvar und warfen seinen Körper in eine Tongrube.

Pete hatte die Videokamera auf Claude gerichtet. Gestern Abend hast du gesagt, sie hat ein großes Auge.

Ihre Augen sind mitten auf der Stirn zusammengewachsen, Petey. Geschieht bei den wichtigeren Gespenstern mit der Zeit. Die Berge hier bewahren die meisten Seelen ihrer Toten, deshalb haben wir hier jede Menge Gespenster. Sogar Geister von prähistorischen Tieren, die vor Millionen Jahren gestorben sind. Würde sagen, das ist der Grund, warum Cornelia auf dem Phantom von einem Glyptodont reitet, das ist ein Riesengürteltier aus dem Känozoikum. Stell dir vor, das bekommen wir auf Video.

Kann ich nicht, sagte Pete. Er nahm das Auge vom Sucher und schaltete die Videokamera aus und ließ sie vom Hals herabbaumeln. Hast du als Kind mal Schnepfen gejagt?

Lewis forderte die Männer noch einmal auf, sie allein zu lassen, und sie gingen hinaus und nahmen den Hund mit.

Lewis holte die Flasche aus dem Schreibtisch und füllte den Becher nach. Sie nahm einen Schluck und tippte einen Bericht über einen Fall von Vandalismus. Silk Foot Maggie hatte einen Findling auf einem Zeltplatz mit Goldfarbe besprüht und mit Katzenhaaren und Gumminoppen versehen.

Nach einer Weile kam ein Funkspruch herein. Lewis beugte sich über das Mikrofon.

Ranger Lewis hier. Over.

Gibt hier neue Entwicklungen, Ranger Lewis. Gestern hat die Frau vom Piloten eines Kleinflugzeugs namens â¦ Terry Squime â¦ die Behörden von Missoula kontaktiert, weil ihr Mann vermisst wird. Sie sagte, er hätte Sonntagabend in Missoula sein sollen, hatte vorher zwei Senioren nach Lake Como geflogen. Ein älteres Ehepaar namens Richard und Cloris Waldrip. Over.

Cloris Waldrip? Also ist Cloris ein gottverdammter Name? Over.

Ja. Scheint so. Over.

Glauben Sie, die sind abgestürzt, John? Over.

Wir haben bei der Hütte, wo die Waldrips sein sollten, nachgefragt, aber sie sind nicht da. Besitzer sagt, sie sind nicht gekommen. Squimes Flugroute wäre bei euch da drüben gewesen. Ich schicke die Luftrettung los. Sie sind unsere Verbindungsperson. Gehen Sie mit ihnen mit, Sie fliegen mit dem Hubschrauber rüber und schauen es sich heute Nachmittag an. Steven Bloor ist mit seinem Team in ungefähr einer Stunde vor Ort. Bloor ist ein echt interessanter Typ, der wird Ihnen gefallen. Der Arme ist Witwer. Er ist ein guter Kerl, alter Kumpel von der Nationalgarde. Ihr zwei könnt euch gegenseitig helfen. Hoffe, Sie schaffen es vorm Gewitter. Over.

Roger. Over.

Aufregend das Ganze. Wie geht s Ihnen da oben? Over.

Mir geht s gut, John. Over.

Gut. Lassen Sie mich wissen, ob ich etwas für Sie tun kann. Wenn Sie jemanden zum Reden brauchen, wir sind für Sie da. Marcy lässt ebenfalls ausrichten, dass sie für Sie da ist. Over.

Danke. Mit mir ist alles okay. Over.

Na gut. Wir beten alle für Sie. Marcy auch. Dafür ist unsere Ranger-Gemeinschaft doch da. Sich um das Land und die Menschen kümmern. Over.

Danke. Ist das alles? Over.

Das ist alles, Ranger Lewis. Out.

Vor dem Fenster der Station hingen dunkle Gewitterwolken über den Bergen wie blauschwarze Eingeweide, als hätte man den Himmel erlegt und ausgeweidet, verschlungene, ungeordnete Gedärme, wie Lewis sie oft bei den Kadavern gewilderter Bären und Elche vorfand, die jemand an einem Waldweg hatte liegen lassen. Die Elche hatten das Tal jetzt verlassen, und der Wind, der dem Unwetter vorausging, fuhr durch das Gras und schüttelte die Bäume und ließ die Hütte ächzen. Lewis kam es vor, als höre sie im Wind eine Frau, die einen Orgasmus hat. Ihr fröstelte. Sie trank ihren Becher Merlot aus und goss sich gleich noch einen ein. Sie...
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