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Das Auswärtige Amt und die Kolonien

Geschichte, Erinnerung, Erbe
BuchGebunden
592 Seiten
Deutsch
Beckerschienen am16.05.2024
NEUE PERSPEKTIVEN AUF DIE DEUTSCHE KOLONIALGESCHICHTE

Die eigene Zeit als Kolonialmacht sei im Vergleich mit Ländern wie Frankreich oder Großbritannien kurz und relativ unproblematisch gewesen: So sah man es hierzulande lange. Doch das war ein Irrtum. Heute steht die deutsche koloniale Vergangenheit zu Recht im Zentrum kontrovers geführter Debatten über das koloniale Erbe in einer globalen Welt. Dieses Buch beleuchtet mit dem Auswärtigen Amt einen zentralen Akteur des deutschen Kolonialismus und spannt den Bogen vom Deutschen Kaiserreich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Dabei richtet sich der Blick nicht nur auf Deutschland, sondern auch
in die betroffenen Gesellschaften Afrikas, Asiens und Ozeaniens.

Mit dem Versailler Vertrag von 1919 endete die formale deutsche Kolonialherrschaft. Doch koloniales Denken lebte in der Mitte der deutschen Ge sellschaft fort - so auch im Auswärtigen Amt, dem eine Mitverantwortung für Gewalt und Verbrechen in den deutschen Kolonien zukommt. Die Folgen seines Handelns sind noch bis in unsere Gegenwart spürbar. In der Zeit der
NS-Diktatur verbanden sich nationalkonservative, monarchistische und antirepublikanische Haltungen im Auswärtigen Amt mit den expansionistischen und rassistischen Zielen des Nationalsozialismus. Ab 1949 prägten Indifferenz und Ignoranz, Passivität und Relativierung die bundesdeutsche Politik gegenüber den ehemaligen Kolonien im globalen Süden. Heute ist das Amt maßgeblich an Verhandlungen über Restitution und Wiedergutmachung beteiligt. Zudem wird es von einer diverser gewordenen deutschen Gesellschaft mit Fragen zur kolonialen Vergangenheit konfrontiert. Aus Gründen der historischen Gerechtigkeit, aber auch angesichts einer veränderten Weltlage muss sich das Amt seiner eigenen Kolonialgeschichte stellen.

Das Auswärtige Amt und sein koloniales Erbe - erstmals aufgearbeitet Die deutsche Kolonialgeschichte wird derzeit stark debattiert Die deutschen Kolonialverbrechen sind immer noch zu wenig bekannt Neue Perspektiven für eine postkoloniale Zeit Die Autor:innen kommen aus Deutschland und aus den ehemaligen Kolonien
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
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Produkt

KlappentextNEUE PERSPEKTIVEN AUF DIE DEUTSCHE KOLONIALGESCHICHTE

Die eigene Zeit als Kolonialmacht sei im Vergleich mit Ländern wie Frankreich oder Großbritannien kurz und relativ unproblematisch gewesen: So sah man es hierzulande lange. Doch das war ein Irrtum. Heute steht die deutsche koloniale Vergangenheit zu Recht im Zentrum kontrovers geführter Debatten über das koloniale Erbe in einer globalen Welt. Dieses Buch beleuchtet mit dem Auswärtigen Amt einen zentralen Akteur des deutschen Kolonialismus und spannt den Bogen vom Deutschen Kaiserreich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Dabei richtet sich der Blick nicht nur auf Deutschland, sondern auch
in die betroffenen Gesellschaften Afrikas, Asiens und Ozeaniens.

Mit dem Versailler Vertrag von 1919 endete die formale deutsche Kolonialherrschaft. Doch koloniales Denken lebte in der Mitte der deutschen Ge sellschaft fort - so auch im Auswärtigen Amt, dem eine Mitverantwortung für Gewalt und Verbrechen in den deutschen Kolonien zukommt. Die Folgen seines Handelns sind noch bis in unsere Gegenwart spürbar. In der Zeit der
NS-Diktatur verbanden sich nationalkonservative, monarchistische und antirepublikanische Haltungen im Auswärtigen Amt mit den expansionistischen und rassistischen Zielen des Nationalsozialismus. Ab 1949 prägten Indifferenz und Ignoranz, Passivität und Relativierung die bundesdeutsche Politik gegenüber den ehemaligen Kolonien im globalen Süden. Heute ist das Amt maßgeblich an Verhandlungen über Restitution und Wiedergutmachung beteiligt. Zudem wird es von einer diverser gewordenen deutschen Gesellschaft mit Fragen zur kolonialen Vergangenheit konfrontiert. Aus Gründen der historischen Gerechtigkeit, aber auch angesichts einer veränderten Weltlage muss sich das Amt seiner eigenen Kolonialgeschichte stellen.

Das Auswärtige Amt und sein koloniales Erbe - erstmals aufgearbeitet Die deutsche Kolonialgeschichte wird derzeit stark debattiert Die deutschen Kolonialverbrechen sind immer noch zu wenig bekannt Neue Perspektiven für eine postkoloniale Zeit Die Autor:innen kommen aus Deutschland und aus den ehemaligen Kolonien
Details
ISBN/GTIN978-3-406-80713-8
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum16.05.2024
Seiten592 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht817 g
Illustrationenmit 21 Abbildungen
Artikel-Nr.55095836
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Das Auswärtige Amt und die Kolonien.
Geschichte - Erinnerung - Erbe
Carlos Alberto Haas, Lars Lehmann, Brigitte Reinwald, David Simo


I. Die direkte Kolonialherrschaft

Den «Platz an der Sonne» verwalten. Die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amts und das Reichskolonialamt
Martin Kröger

«Schutz», «Protektorat», «Kolonie». Das Auswärtige Amt und die Entwicklung des deutschen Kolonialrechts
Jakob Zollmann

Das Auswärtige Amt und die Frage der Verantwortung für die koloniale Gewalt in Deutsch-Ostafrika (1884-1907)
Tanja Bührer

Missing Link. Die Kolonialabteilung und die Kriege in Deutsch-Südwestafrika (1904-1909)
Matthias Häussler

Auswirkungen der deutschen Kolonialherrschaft in Togo, 1884-1914: Vom preußischen Drill zu einer gesellschaftlichen Erziehungsform
Kokou Azamede

Ausführende des imperialen Expansionswillens. Die Rolle des Auswärtigen Amts bei der Besetzung von Tsingtau
Yixu Lü

Vermitteln, verweigern und «mehr von der Welt sehen»: Samoaner in der Kolonialverwaltung Deutsch-Samoas
Holger Droessler

Die europäische Aushandlung des kolonialen Dispositivs und Versuche der Afrikanerinnen und Afrikaner, damit umzugehen
David Simo

II. Kolonialismus ohne Kolonien
Zwischen Kolonialrevisionismus und Mandatspolitik. Das Auswärtige Amt und die koloniale Frage in der Weimarer Republik
Gabriele Metzler

Kolonialpolitik und Kolonialismus im Nationalsozialismus
Johannes Hürter

Das Auswärtige Amt im Spannungsfeld zwischen kolonialen Kontinuitäten und europäischen Transformationsprozessen in den 1950er Jahren
Stefan Seefelder

Die Politik der Enthaltung. Die Bundesrepublik Deutschland im Dekolonisationsprozess Ost-Timors von 1974 /75 bis 1982
Pai-Li Liu

« ... größte Zurückhaltung geboten» - Das Auswärtige Amt in den Restitutionsdebatten der 1970er und 1980er Jahre
Lars Lehmann

Forscher, Diplomaten und «nichtintegrierte Indianer»: Stelen aus Guatemala im Berliner Humboldt Forum
Carlos Alberto Haas

Koloniale Hinterlassenschaften aus dem Ersten Weltkrieg von General Paul Emil von Lettow-Vorbeck im National Museum and House of Culture in Dar es Salaam
Flower Manase Msuya

Kolonialdenkmäler und -relikte: Ein belastendes Erbe des deutschen Kolonialismus
Adjaï Paulin Oloukpona-Yinnon

Das Auswärtige Amt und die Kolonien in der longue durée des 19. und 20. Jahrhunderts
Brigitte Reinwald


Anhang

Anmerkungen
Abkürzungsverzeichnis
Autorinnen und Autoren
Bildnachweis
Ortsregister
Personenregister
mehr
Kritik
"Möchte ich sehr ans Herz legen."
Annalena Baerbock

"Herausgeber und Autorenteam gehen wichtige Schritte auf dem Wege zu genauerer Aufklärung der deutschen Kolonialgeschichte."
Deutschlandfunk, Wolfgang Stenke

"Das Auswärtige Amt stellt sich den Schattenseiten der eigenen Geschichte."
Podcast Table.Media, Helene Bubrowski

"Wissenschaftler aus Afrika, Asien, Europa und Amerika haben sich mit der Rolle des Auswärtigen Amts in der Kolonialzeit befasst."
dpa und weitere Medien

"Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler [haben] die Rolle des Außenministeriums in der Kolonialzeit und deren Bedeutung untersucht."
epd und weitere Medien

"Ein ziemlich schonungsloses Fazit. ... Der Sammelband wirft die zum Umgang mit diesen Kontroversen nötigen Fragen auf - und macht neugierig auf mehr."
taz, Dominic Johnson

"Ein grundlegendes Buch."
Dresdner Morgenpost

"Für das Verständnis der Problematik ist die Lektüre dieses Sammelbandes ein großer Vorteil."
Amerindian Research, Mario Koch
mehr

Schlagworte

Autor

Carlos Haas war von 2013 bis 2020 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin und ist seit April 2020 Akademischer Rat a. Z. am Historischen Seminar der LMU München.

Lars Lehmann ist Wissenschaftlicher Koordinator des Schelling-Forums der Bayerischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Würzburg.

Brigitte Reinwald ist Professorin für die Geschichte Afrikas am Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover.

David Simo ist emeritierter Professor für German Studies an der Université de Yaoundé 1 in Kamerun. Er ist Reimar-Lüst-Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Fritz Thyssen Stiftung.